Minister-roulette

hallo.

kristina köhler wird familienministerin. 32 jahre, direkt nach der uni in den bundestag, eine 100%ige politikerin. noch nie was anderes gemacht.
angela ist überzeugt, daß sie genügend kompetenz für dieses amt mitbringt.
ich nicht. aber lassen wir sie mal machen.

was mich eigentlich interessieren würde:
wie werden solche entscheidungen überhaupt getroffen?
da wird eine jungfüxin zur ministerin,
da wird ein wirtschafts- zum verteidigungsminister,
ein verteidigungs- zum arbeitsminister,
ein innen- zum finanzminister…
und jeder hat für jedes amt die nötige kompetenz?

oder kommt’s gar nicht auf kompetenz an? dafür gibt’s ja schließlich berater.

kann man als minister jedes ministerium führen? weil nur die führungsqualität zählt?

oder wie?

gruß

michael

Hallo,

aber lassen wir sie mal machen.

bleibt uns Bürgern ja nichts anderes übrig.
Auf die Wahl des Leiters einer Behörde, hat ein Bürger keinen direkten Einfluss.

was mich eigentlich interessieren würde:
wie werden solche entscheidungen überhaupt getroffen?

Parteiintern, auf höchster Ebene.
(wenns nicht so wäre, hättest du ja nicht fragen müssen :wink:)

oder kommt’s gar nicht auf kompetenz an? dafür gibt’s ja
schließlich berater.

Naja, ein Minister muss seinen Kopf stellvertretend hinhalten für seinen Zuständigkeitsbereich, das sieht man an Ex-Minister Jung gerade.
Allerdings passiert einem Minister wenig, wenn er seinen Kopf hinhält und etwas unvorhergesehenes passiert, von dem er angeblich keine Ahnung hat.

Meistens wird er dann ehrenvoll verabschiedet und bekommt von Lobbyisten ganz viele lukrative Jobs angeboten.

kann man als minister jedes ministerium führen? weil nur die
führungsqualität zählt?

Das wird wohl so sein. Allerdings denke ich, dass ein Minister sich schwer damit tun wird, Fachbereiche zu kontrollieren, wenn er nullkommanix Ahnung davon hat.

Gruß
karin

Auch Hallo,

die Fachkompetenz einer Führungskraft muß man unterscheiden von der Sachkompetenz, die ist Sache der Mitarbeiter.
Eine kompetente Führungskraft kann

  • erkennen, welche Mitarbeiter für welche Aufgaben geeignet sind,
  • die Fragen stellen, die zum Kern des aktuellen Problems führen,
  • diese Fragen an den richtigen Mitarbeiter stellen,
  • feststellen, ob die Antworten zur Frage passen oder vom Kern des Problems wegführen,
  • erkennen, welche weiteren Fragen sich aus der Antwort ergeben,
  • folgerichtige Schlüsse ziehen und sich daraus ergebende Maßnahmen durchsetzen.

Wer das beherrscht, kann ein beliebiges Unternehmen leiten, auch ein Ministerium. Ein bißchen Lebenserfahrung ist dabi sicher hilfreich, aber die kann man sich auch „on the job“ erwerben.
Oder meinst Du, Ferdinand Piech weiß, wie ein Golf gebaut wird?
Oder muß ein Verteidigungsminister das AKxy im Dunkeln zerlegen und wieder zusammensetzen können?

Gruß
Cassius