Minusstunden bei azubis

Hallo, hier mal wieder eine Frage, bei deren Klärung ich nicht wirklich weiter komme: mein Sohn ist in der Ausbildung, und sein Arbeitsbeginn ist normalerweise um 8Uhr.Seine Ausbilderin, deren Arbeitszeit eigentlich um 8.30 beginnt, nimmt ihn jeden Morgen mit zur Arbeit. Damit ist er statt um 8, immer erst um 8.15 auf der Arbeitsstelle, die Viertelstunde wird ihm laufend als Minusstunden angerechnet, so dass in vier Monaten mittlerweile über 21 Minusstunden aufgelaufen sind. Lt. IHK kann er die nur nacharbeiten, wenn jemand seiner Kollegen z.B. Samstags mit ihm in der Firma ist, dazu ist allerdings niemand bereit.Auch ist um 16.30 Feierabend und niemand mehr im Betrieb, so dass er dann nicht nacharbeiten kann. Jetzt setzt ihn die Firma massiv unter Druck, er solle sich gefälligst „was einfallen lassen“, um die Stunden vor Abschluss seiner Ausbildung am 31.7. auszugleichen. Weiterhin wird ihm bei Nichterfüllung von seinem Chef (!!!) gedroht,dass dieser bei dem zukünftigen Arbeitgeber meines Sohnes anrufen wird und dafür sorgen wird, dass er die Arbeitsstelle nicht bekommt! Was ist das alles? Wie kann er sich wehren und sind die Minusstunden rechtens? Ich danke für eine schnelle Antwort

Hallo Bärbel,

na, dann hoffen wir mal, dass Du das noch liest, bevor wir wegen der FAQ:1129 gelöscht werden :wink:

Generell kommt mir die ganze Geschichte komisch vor…

  • In dieser Firma ist keiner vor 8:30 Uhr da und keiner nach 16:30? Und auch samstags nicht? Ich hätte gerne die Adresse von dem Laden, da würde ich auch gerne arbeiten fg

  • Wie war das denn abgesprochen? Ich meine, er kommt doch nun schon seit 4 Monate Tag für Tag „zu spät“ - und ich hoffe doch, dass er das vorher entsprechend abgesprochen hat?

  • Was für Lösungsmöglichkeiten wurden schon diskutiert? Übliche Lösungen sind ja in solchen Fällen „opfern von Urlaubstagen“, „Gehaltsverzicht“ (bin extrem unsicher, ob das bei Lehrlingen geht) oder „nacharbeiten, nachdem der Vertrag beendet ist“. Alles schon gescheitert?

  • Es gibt in dieser Firma auch keine „Extraaktionen“. Sowas wie Messe, Inventur, Schulungen oder so, wo er sich nützlich machen könnte?

Weiterhin
wird ihm bei Nichterfüllung von seinem Chef (!!!) gedroht,dass
dieser bei dem zukünftigen Arbeitgeber meines Sohnes anrufen
wird und dafür sorgen wird, dass er die Arbeitsstelle nicht
bekommt!

Na, wenn das so stimmt, scheint mir in dem Laden was anderes faul zu sein als „nur“ 20 Minusstunden, die nicht so einfach auszugleichen sind. Aber das nur so am Rande bemerkt - denn woher soll der Chef denn wissen, wer der „zukünftige Arbeitgeber“ von Deinem Sohn sein wird *g*

Allerdings weiss ich nicht, ob bei Lehrlingen Fehlzeiten im Zeugnis erwähnt werden *in die Runde guck* und das wäre natürlich um jeden Preis zu vermeiden.

*wink*

Petzi

Hallo Bärbel,

ich denke noch an meine Ausbildungszeit zurück, da war häufig die umgekehrte Sachlage der Fall (bei mir nicht): kurz vor Abschluss der Ausbildung hatten die Azubis zu viele Überstunden, manche Arbeitgeber konnten oder wollten dass aber nicht als freie Tage absetzen lassen. Dann wurde das oft stillschweigend auslaufen gelassen, denn nach abgeschlossener Ausbildung ist es sehr schwierig, Ansprüche aus Überstunden in der Ausbildungszeit geltend zu machen.
Genauso müsste es andersherum sein: Wenn sich der Arbeitgeber nicht bis zum Prüfungstermin bemüht, dürfte sein „Anspruch“ verfallen - daher auch der ausgeübte Druck. Ich würde es im Zweifelsfall drauf ankommen lassen, schließlich will der AG was von seinem Azubi, nicht andersherum. Wenn er keinen Lösungsvorschlag präsentiert, dann gehen ihm halt die Stunden durch die Lappen.
Nur: Wenn die Lösung mit der Mitfahrgelegenheit bekannt war und geduldet wurde, dann muss doch von vornherein klar gewesen sein, dass es zu diesem Problem kommt. Hätte das dann nicht eher angesprochen werden müssen? Und wie lang geht denn schon die Ausbildung? Ich bin stutzig geworden, dass im Juni Prüfung ist, aber die Mitfahrgelegenheit erst seit 4 Monaten besteht. Wie wurde es vorher gehandhabt? Und was hat dein Sohn dann von 8-8:30 Uhr gemacht, wenn die Ausbilderin kam?

Alles in allem ein komischer Verein o_O

lg, the_digger

Weiterhin wird ihm bei Nichterfüllung von seinem Chef (!!!) gedroht,dass
dieser bei dem zukünftigen Arbeitgeber meines Sohnes anrufen
wird und dafür sorgen wird, dass er die Arbeitsstelle nicht
bekommt! Was ist das alles?

Mit dem Chef reden und auch ihn um Vorschläge zur Lösung bitten!

Gruß JK