bei der Lektüre eines Kindergedichts bin ich über eine Formulierung gestolpert, über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe:
„[…] wenn sie größer werden, reiten sie auf Pferden, reiten über Stock und Stein, Büblein brich mir ja kein Bein.“
Gemeint ist hier ja eigentlich „aber brich DIR ja kein Bein.“
Das „mir“ in diesem Kinderreim erkläre ich mir als quasi „sprachliche Kontraktion“ der Formulierung „aber tu es mir nicht an, dass du dir ein Bein brichst.“
Sehe ich das richtig?
Mir fiel dann später noch ein Satz aus meiner Kindheit ein:
„Komm du mir nach Hause … (dann kannst du was erleben!)“
Wie erklärt sich hier das „mir“? - Meint das eigentlich „zu mir“???
Ergänzung:
Soeben noch entdeckt:
In einem schwäbischen Kinderreim heißt es:
„Hotta, hotta Gäule,
der Müller schlägt sei Säule,
der Müller schlägt sei rauta Kuh.
Müller laß-me au derzu.
Noi, du destmer et derzu!
sist so gar a baisa Kuh!“
= „[…] Müller lass mich auch dazu!
Nein, du darfst mir nicht dazu,
es ist eine besonders böse Kuh!“