Hallo Martinus,
Du mußt Dich aber ganz schön „winden“ um die 10 Gebote
irgendwie zu retten.Warum dies?
Ich muß hier gar nichts retten - ich versuche nur darzulegen, was christliche Theologie für Ansichten vertritt.
gibt, sondern daß diese 10 + 2 Gebote alles andere beinhalten.
Also davon hat Jesus nun wirklich nichts gesagt- 10+2 !
Hat auch niemand behauptet, daß Jesus das gesagt hätte.
Warum nun also die unglaubwürdigen Verrenkungen,von Dir
und auch teils der Theologie,zu „Rettung“ der 10 Gebote?
Angst - unbewußte Angst ein Sakrileg zu begehen ?
(Paulus hatte diese Angst nicht)
Siehe oben - es geht nicht drum, die 10 Gebote zu „retten“, sondern darzulegen, warum sie in der christlichen Theologie und den großen Kirchen bis heute eine zentrale Rolle spielen.
Wer sich im Christentum umschaut, sieht, daß es neben den „großen Kirchen“ viele kleine Gruppen gibt, die - nach mehr oder minder gründlicher Bibelauslegung - andere Ansichten vertreten als die „klassische Theologie“ das tut. Das sei ihnen unbenommen, und in manchem mögen sie auch näher am Sinn der Aussagen Jesu liegen, als die wissenschaftliche Theologie es tut. Sie sollten nur nicht von sich ausgehend pauschale Aussagen wie „für Christen gilt…“ treffen. Das ist ein wenig anmaßend.
Für mich kann eine Schrift nicht heilig sein .
Eine Schrift ist eine Schrift mit Fehlern und Ungereimtheiten.
„Heilig“ ist,wenn man es so verbal überhaupt treffend
bezeichnen kann - Gott, Christus und seine Botschaft.
Das ist Wortklauberei, würde ich sagen. Denn die „Heilige Schrift“ ist in den Augen vieler Christinnen und Christen die Niederschrift genau dieser Botschaft. „Heilig“ heißt ja nicht „unantastbar entrückt“, sondern daß diese Texte in besonderer Weise etwas von Gott erzählen. Aber davon abgesehen: Jeder Mensch darf die Bibel so betrachte, wie er / sei es für richtig hält. Nur sollte er bitte auch allen anderen das gleiche Recht einräumen. Und wenn ein anderer die Bibel für eine „heilige Schrift“ hält - warum nicht?
Was eben nicht relevant für das Heil des Christen ist
ist eben auch nicht für ihn bindend, ist faktisch
abgeschafft.
Damit nähern wir uns der Gretchenfrage: Was ist heilsrelevant? Und auf diese Frage gibt es nunmal eine große Zahl unterschiedlicher Ansichten und Antworten. Welche davon „richtig“ liegt, ob es überhaupt nur eine richtige gibt, das entzieht sich allerdings - logisch nachgedacht - unserer Kenntnis.
Ich gebe zu, daß diese Antwort möglicherweise nicht befriedigend ist. Gerade bei so etwas wichtigem wie dem Seelenheil sollte es doch eindeutigere Aussagen geben. Viele Sekten oder Glaubensgemeinschaften entsprechen dieser Sehnsucht, indem sie behaupten, das mit Gott und der Welt sei alles ganz einfach - dies sei richtig, jenes falsch. Ich kann mich dieser Schwarzweißmalerei nicht anschließen. Nicht zuletzt deshalb, weil ich anerkennen muß: Göttliche Offenbarung, Jesus und seine Botschaft, die Bibel hin oder her, es ist alles eine Frage der Glaubensüberzeugung. Die letztgültige Antwort bekommen wir am jüngsten Tag - und bis dahin sollten wir eine gewisse Toleranz walten lassen .
Gruß, Martinus…