Hallo
ich möchte gerne wissen, warum nur der jüdische Tenach von den Christen in ihre Bibel aufgenommen wurde und nicht auch die Mischna (mündliche Tora) als grundlegend gesehen wird?
Sind im christlichen Verständnis schriftliche und mündliche Offenbarung am Sinai nicht als gleichwertig zu sehen? Warum nicht?
Warum gelten z.B. die 10 Gebote auch für Christen aber keiner hält sich dran (Beispiel Jesusabbildungen in jeder Kirche, Fresken in der sixtinischen Kapelle usw)?
Ich hab noch mehr Fragen *g* aber das wird sonst zu viel
Danke schon mal für die Antworten!
Das Bilderverbot
Warum gelten z.B. die 10 Gebote auch für Christen aber keiner
hält sich dran (Beispiel Jesusabbildungen in jeder Kirche,
Fresken in der sixtinischen Kapelle usw)?
Die 10 Gebote werden auch in der christlichen Kirche gehalten. Allerdings ist das angesprochene Bilderverbot je nach Auslegung kein eigenes Gebot:
Das Bilderverbot sollte verhindern, daß Gott (oder sonst etwas aus seiner Schöpfung) den Menschen „verfügbar“ wird (man glaubte früher, über jemandem Macht zu haben, wenn man ein Bild von ihm besaß) - bzw. daß die Menschen Statuen oder Bilder anbeteten statt alleine Gott. Dadurch, daß Gott aber Mensch geworden ist, hat er sich selber „gezeigt“, wie er ist. Mit dieser Begründung (und weil Bilder für viele Menschen, die nicht lesen konnten, die einzige Möglichkeit der „Bibellektüre“ waren), wurde dieses Gebot von der christlichen Theologie zunächst nicht mehr als eigenständiges Gebot geführt.
Während die Lutheraner diese Zählung beibehalten haben, sieht die evangelisch-reformierte Kirche das Bilderverbot nach wie vor als eigenes Gebot an. Deshalb gibt es in reformierten Kirchen auch keine Bilder.
Näheres hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Bilderverbot
Gruß, Martinus…
Warum gelten z.B. die 10 Gebote auch für Christen aber keiner
hält sich dran (Beispiel Jesusabbildungen in jeder Kirche,
Fresken in der sixtinischen Kapelle usw)?
Ich hab noch mehr Fragen *g* aber das wird sonst zu viel
Danke schon mal für die Antworten!
Hallo,
genaugenommen gelten die 10 Gebote für einen Christen
überhaupt nicht.
Es widerspricht dem Sinn der Botschaft von Jesus
das „Heil“ dadurch zu erlangen in dem man Gebote und
Vorschriften „abhakt“ und sich oder andere daran mißt
ob man sich dieses „Heil“ (Erlösung) verdient hat.
Aus dem „Gesetz“ (dazu gehören die 10 Gebote) ist kein
Heil zu erlangen.
Ich will (vorerst) nicht weiter darauf eingehen.
Speziell sprichst Du das Bilderverbot an.(4.Gebot)
Im Wortlaut verbietet es jegliches Bildnis - auch von
einem Baum , einem Tier und auch von Dir und speziell
als „Schnitzwerk“
Dazu muss gesagt werden, daß alles Geschriebene außer
Aufzeichnung von Überlieferungen auch Interpretation
ist.
Das Bildnisverbot bezog sich vor allem darauf, daß
sich die Juden damals auch Bildnisse „schnitzten“
(Skulpturen aus Ton , Stein , Holz) wie die „heidnische“
Umgebung und diese wie Götter (Götzen)verehrten.
Der eine Gott Israels brauchte aber kein „Bildnis“ weil
er einzig, alleine ist und darum keine Unterscheidung
oder Einreihung unter anderen Götter duldete, also
keine fremden Götter neben sich. (3.Gebot).
Genaugenommen sollte man sich überhaupt keine Vor-
stellung von ihm machen weil er unfaßbar ist.
Auch mit einem Namen sollte er nicht benannt werden
weil ein Name wiederum unterscheidet (von anderen)
und damit anerkennen würde daß es noch andere benannte
Götter neben ihm geben würde.
Wenn es Dich wirklich interessiert, dann lies doch mal
das 2. Buch Moses (Exodus) welches auch das Ringen des
Volkes Israel um den Ein-Gott-Glauben schildert.
In dieser Zeit wurden die „10 Gebote“ wahrscheinlich
formuliert (oder auch später)
Deine Einlassung - die Christen (Du bist es wohl nicht?)
müßten sich doch wohl an das Bilderverbot des AT halten-
ist ein bisschen albern.
Gruß VIKTOR
Hallo Fini,
zum Verhältnis Jesus - Talmud - Neues Testament habe ich vor einigen Jahren einen Artikel geschrieben. Du findest ihn unter:
http://juden.judentum.org/judenmission/bibel.htm
Kurz gesagt:
Nach jüdischem Verständnis wurde die mündliche Lehre von Moses über Generationen hinweg weitergegeben und fand erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre schriftliche Fassung. Als der Tempel zum zweiten Mal zerstört wurde (70 n.d.Z.) und das Land von den Römern besetzt war, stellte sich die Frage, wie das Judentum nach diesem Ereignis und der Zerstreuung in die Völker überlebensfähig bleiben könnte. Nach langen Diskussionen begann dann ein Prozeß der Verschriftung der ursprünglich mündlichen Lehre. Diese mündliche Lehre ist der Talmud. „Einzig die durch den Talmud erhellte Bibel schreibt den Leser in eine jüdische Lektüre der Schriften ein“, so drückt es der französische Rabbiner und Philosophieprofessor Marc-Alain Ouaknin aus.
Viele Grüße
Iris
Hallo Fini,
Iris hat zur ersten Frage schon beantwortet. Die Mischna entstand zu einem Zeitpunkt, als das Christentum einen Aufstieg entwickelte und seine eigenen Schriften schrieb oder geschrieben hatte (Neues Testament). Im Neuen Testament wird aus dem Tenach zitiert, aber eben nicht aus einer noch nicht existierenden Mischna.
Warum sollten nun die Christen, diese
Zur zweiten Frage. Zunächst einmal gelten, wie Victor geschrieben hat, die 10 Gebote nicht für Christen. Aber auch die Gebote und Richtlinien, die Jesus Christus gegeben hat, werden nicht gehalten.
Als sich das Christentum zu einer Staatsreligion entwickelte wurde es den Bedürfnissen des Volkes und der Regierenden angepasst. Heute kann man klar sagen, je enger sich ein Mensch an die Gebote und Regeln Jesu Christi hält, desto absonderlicher erscheint er in den Augen des Normalbürgers. Damit erklärt sich auch, warum sich so wenige allzu eng an die Bibel halten.
Gruß
Carlos
BS"D
Hallo Carlos.
Im Neuen Testament wird aus dem Tenach zitiert, aber eben nicht
aus einer noch nicht existierenden Mischna.
Die mündliche Lehre war zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht in Form der Mischna schriftlich fixiert, aber es gab auch zu diesem Zeitpunkt sehr wohl schon schriftliche Formen, wenn auch privat.
In diesem Sinne finden sich im NT gerade in den Reden von Jesus sehr wohl zahlreiche Inhalte die deckungsgleich mit den Inhalten der Mischna sind bzw. deutlich zeigen, dass Jesus die mündliche Lehre sehr wohl kannte und sich in seinen Reden daran darauf bezog - wenn auch meistens mit „Ich aber sager euch…“. So sind viele Aspekte welche von Christen oft als Neuerung von Jesus angesehen wird, sehr wohl zentrale Inhalte des Judentums.
Was zum Verhältnis Christentum und Mischna bzw. Talmud noch zu sagen ist, dass hier sehr wohl ein Austausch stattfand und in den Anfangszeiten des Christentums wie aber auch heute noch, Theologen sehr wohl den Talmud lernten, wenn auch heutzutage eher rudimentär.
Gruss,
Eli
Zur zweiten Frage. Zunächst einmal gelten, wie Victor
geschrieben hat, die 10 Gebote nicht für Christen.
Das ist - mit Verlaub - Unsinn. Die Evangelien liefern keine
Grundlage für eine prinzipielle Abschaffung der 10 Gebote
durch Christus.
ABER: Durch das Auftreten von Jesus Christus werden die 10
(und auch alle anderen alttestamentlichen) Gebote neu
bewertet. Sie gelten in der christilchen Theologie nicht mehr
als automatischer „Heilsweg“, dessen Befolgung die Erlösung
zur Folge hätte. Vielmehr ist die Erlösung ein Geschenk
Gottes, das uns durch das Ostergeschehen vorab zu Teil wird;
und wer dieses Geschenk als Christ annimmt, sollte von sich
aus darauf bedacht sein, nach Gottes willen zu leben.
Demnach sind die 10 Gebote (je nach theologischer Richtung im
Christentum) „Hinweise“, wie man ein christliches Leben im
Vertrauen auf die geschenkte Erlösung leben kann - oder
„Gebote“ wie man als Christ sein von Gott geschenktes Leben
gestalten soll (und deren Mißachtung auch Folgen haben kann).
Die pauschale Behauptung, die 10 Gebote hätten für Christen
keine Geltung mehr, ist nicht zutreffend. Es mag sicher christliche Gruppen geben, die die Gebote für sich als nicht mehr bindend ansehen. Aber diese Auslegung ist für die christliche Theologie nicht repräsentativ.
Gruß, Martinus…
Hallo Iris ich werden den Artikel lesen, danke!
Es ist mir bekannt, dass der Talmud erst später entstand aber nichtdestotrotz war die Mischna doch auch ohne schriftliche Fixierung bindend, oder? Warum wurde sie dann ausgeklammert im Christentum?
Das Bildnisverbot bezog sich vor allem darauf, daß
sich die Juden damals auch Bildnisse „schnitzten“
(Skulpturen aus Ton , Stein , Holz) wie die „heidnische“
Umgebung und diese wie Götter (Götzen)verehrten.
Der eine Gott Israels brauchte aber kein „Bildnis“ weil
er einzig, alleine ist und darum keine Unterscheidung
oder Einreihung unter anderen Götter duldete, also
keine fremden Götter neben sich. (3.Gebot).
Und warum gilt das nicht mehr für die Christen, die doch auch an den Einen Gott glauben?
Genaugenommen sollte man sich überhaupt keine Vor-
stellung von ihm machen weil er unfaßbar ist.
Warum gilt das nicht mehr? Kannst du Ihn fassen?
Wenn es Dich wirklich interessiert, dann lies doch mal
das 2. Buch Moses (Exodus) welches auch das Ringen des
Volkes Israel um den Ein-Gott-Glauben schildert.
Das habe ich gelesen
Deine Einlassung - die Christen (Du bist es wohl nicht?)
Nein
müßten sich doch wohl an das Bilderverbot des AT halten-
ist ein bisschen albern.
Das sehe ich nicht so
Dadurch, daß Gott aber
Mensch geworden ist, hat er sich selber „gezeigt“, wie er ist.
Warum nennt man Jesus dann Gottes Sohn und nicht Gott?
Während die Lutheraner diese Zählung beibehalten haben, sieht
die evangelisch-reformierte Kirche das Bilderverbot nach wie
vor als eigenes Gebot an. Deshalb gibt es in reformierten
Kirchen auch keine Bilder.
Auch keine Kruzifixe?
Warum nennt man Jesus dann Gottes Sohn und nicht Gott?
Kurz gesagt: Um ihn sprachlich als Mensch Jesus Christus von Gott dem Schöpfer zu unterscheiden. Aber natürlich ist Jesus Gott, und man kann ich auch Gott nennen.
Theologen studieren mehrere Semester um diese Frage herum - meine Erklärung ist ein wenig kürzer - aber sicher nicht allumfassend:
Eine Gleichung 1+1+1=1 läßt sich nicht logisch erklären. Ebensowenig läßt es sich logisch erklären, wie Gott gleichzeitig „Vater im Himmel“ und „Sohn am Kreuz“ (und auch noch „Heiliger Geist“) sein kann - und dabei noch miteinander redet. Jesus ist als Gottes Sohn gleichzeitig auch Gott (und auch Mensch - aber das ist ein andere Kapitel der Theologie).
Es gibt viele Versuche, diese sogenannte Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit oder Trinität logisch nachvollziehbar zu erklären. Aber letztlich enden alle damit, daß sie entweder die mehr EINHEIT Gottes betonen, oder die DREIHEIT - oder sie bleiben irgendwo anders unlogisch .
Unbefriedigend? Verständlich! In meinen Augen ist das aber eine wichtige Erkenntnis des Christseins: Es gibt eben doch Dinge zwischen Himmel und Erde, die unsere Logik nicht fassen kann. Es ist ein bißchen wie mit der Wurzel aus 2. Diese Zahl kann man zwar auf dem Zahlenstrahl ganz genau anzeichnen - aber wenn man sie als „normale“ Zahl schreiben wollte, dann kommt man nie genau hin. Entweder liegt man ein wenig drüber oder ein wenig drunter, man kann sich ihr immer nur ein Stückchen weiter annähern, egal wie viele Kommastellen man nimmt.
Für mich bedeutet das in Bezug auf Gott: Ich glaube, daß es so ist (Drei und doch Eins), auch wenn ich es nicht erklären kann.
Während die Lutheraner diese Zählung beibehalten haben, sieht
die evangelisch-reformierte Kirche das Bilderverbot nach wie
vor als eigenes Gebot an. Deshalb gibt es in reformierten
Kirchen auch keine Bilder.Auch keine Kruzifixe?
Meines Wissens nicht.
Gruß, Martinus…
…
BS"D
ABER: Durch das Auftreten von Jesus Christus werden die 10
(und auch alle anderen alttestamentlichen) Gebote neu
bewertet. Sie gelten in der christilchen Theologie nicht mehr
als automatischer „Heilsweg“, dessen Befolgung die Erlösung
zur Folge hätte.
Was ja zu keiner Zeit so galt. Im Judentum galten/gelten das Zehnwort nie als einziges Gesetz, sondern darin sind alleine 10 von 613 Geboten enthalten. Und auch bezogen auf den „Heilsweg“ ist es weit komplexer. Gerade bezogen auf Nichtjuden ist das Zehnwort hier ja nur eine Orientierung, die eigentlichen Gebote an die Nichtjuden wurden früher gegeben (siehe Bnei Noach).
Vielmehr ist die Erlösung ein Geschenk Gottes
Mh, gab es vorher keine Erlösung nach christlicher Sicht?
Die pauschale Behauptung, die 10 Gebote hätten für Christen
keine Geltung mehr, ist nicht zutreffend. Es mag sicher
christliche Gruppen geben, die die Gebote für sich als nicht
mehr bindend ansehen. Aber diese Auslegung ist für die
christliche Theologie nicht repräsentativ.
Was aus jüdischer Sicht sofort zahlreiche Fragen aufwirft, da das Zehnwort ja im Christentum so nirgends gehalten wird. Alleine die Verschiebung des „Ruhetages“ auf den Sonntag widerspricht dem Zehnwort in seiner gegebenen Form.
Gruss,
Eli
Das Feiertagsgebot
das Zehnwort (wird) ja im Christentum so nirgends gehalten … .
Alleine die Verschiebung des „Ruhetages“ auf den Sonntag
widerspricht dem Zehnwort in seiner gegebenen Form.
Nach gängiger christlicher Auffassung (es gibt auch einzelne christliche Gemeinschaften, die nach wie vor den Sabbat/Samstag als Feiertag halten) tut es das nicht.
In der Exodusfassung der 10 Gebote wird das Halten des Feiertags damit begründet, daß Gott selber bei der Schöpfung der Welt nach sechs Arbeitstagen einen Ruhetag eingelegt hat. In der zweiten Fassung der 10 Gebote im 5. Buch Mose wird der Feiertag damit begründet, daß er dem Gedenken der Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft dienen soll. Keine der beiden Stellen erhebt jedoch den Anspruch, daß es ein bestimmter Wochentag sein muß - nur eben einer von sieben.
Die Auferstehung des Herrn am Ostermorgen ist DAS Heilsereignis des Christentums. Die Entdeckung der Auferstehung ist in den Evangelien für den Tag nach dem Sabbat bezeugt. Also lag es nahe, mit dem wöchentlich zu haltenden Feiertag auch an die Auferstehung zu erinnern und ein „kleines Ostern“ zu feiern und ihn am Tag nach dem Sabbat zu begehen.
Aus christlicher Sicht ist der Sonntag als wöchentlicher Feiertag also kein Widerspruch zum Feiertagsgebot des Dekalogs.
Gruß, Martinus…
Der eine Gott Israels brauchte aber kein "Bildnis"weil
er einzig, alleine ist und darum keine Unterscheidung
oder Einreihung unter anderen Götter duldete, also
keine fremden Götter neben sich. (3.Gebot).Und warum gilt das nicht mehr für die Christen, die doch auch
an den Einen Gott glauben?
Hallo Fini,
Die Frage ist anders zu stellen:Warum sollten sie ?
Wenn die religiösen Führer damals aus der Situation
(Götzendienst usw. ich bin schon darauf eingegangen)
heraus das Bildnisverbot erforderlich hielten warum
sollten Christen heute eine für ihren Glauben und
ihre Heilvorstellung wertlose Vorschrift aus dem AT
übernehmen, sich damit belasten ?
Oder um es anders auszudrücken:
Für die Christen besteht keine Gefahr der Abirrung
von der christl. Botschaft durch die bildliche
Darstellungen von religiösen Inhalten oder Personen
oder sonstwas.
Ich hatte ja schon erwähnt, daß „Gesetzesvorschriften“
aus dem AT für Christen nicht verbindlich sind auch
wenn manche christl.Religiongemeinschaften sich damit
unnötig belasten. Daß Menschen sich in ihrer Einfalt
und Unvollkommenheit immer wieder selbst und Anderen
Vorschriften auferlegen - für die Katz - wurde ja
schon von Jesus angeprangert.
Genaugenommen sollte man sich überhaupt keine Vor-
stellung von ihm machen weil er unfaßbar ist.Warum gilt das nicht mehr? Kannst du Ihn fassen?
Nein. Aber es besteht kein Verbot mir über Gott
(sein Wesen,sein Sein !) Gedanken zu machen.
Meine Aussage bezieht sich auch auf die von Jesus im NT
„…niemand kennt den Vater außer der Sohn“(er selbst)
Wenn es Dich wirklich interessiert, dann lies doch mal
das 2. Buch Moses (Exodus) welches auch das Ringen des
Volkes Israel um den Ein-Gott-Glauben schildert.Das habe ich gelesen
Deine Einlassung - die Christen (Du bist es wohl nicht?)
Nein
müßten sich doch wohl an das Bilderverbot des AT halten-
ist ein bisschen albern.Das sehe ich nicht so
Es ist sogar sehr albern.Du bist im Christentum nicht
involviert, mahnst aber (indirekt) die Einhaltung von
„Geboten“ (welche so keine für Christen sind) an
obwohl Du - wenn Du so belesen bist - es auch anders
wissen (verstehen ! - wenn Du willst )könntest.
Auch scheinst Du überhaupt nicht darauf zu reflektieren
was schon vorgetragen wurde.
Gruß VIKTOR
Zur zweiten Frage. Zunächst einmal gelten, wie Victor
geschrieben hat, die 10 Gebote nicht für Christen.Das ist - mit Verlaub - Unsinn. Die Evangelien liefern keine
Grundlage für eine prinzipielle Abschaffung der 10 Gebote
durch Christus.
Hallo Martinus,
zuerst behauptest Du es wäre Unsinn um dann genau das zu bestätigen was ich meine.
Außerdem habe ich in meinem Beitrag die Gesetzgebung
und Vorschriften des AT (einschl.10 Gebote) angesprochen
Auch wenn explizit die Evangelien nicht aussprechen :
"… damit sind die 10 Gebote des AT aufgehoben " so
gibt es doch die Aussage von Jesus daß das Gebot der
Liebe alle anderen (heilsnotwendigen ?) beinhaltet.
Die 10 Gebote sind einschränkend in dem Sinne, daß ihre
Befolgung (allein) nicht das umfassendere Liebesgebot
umfassen und schon deshalb kein „Heil“ im christlichen
Sinne bewirken können.
Ihre „Abschaffung“ ist deshalb kein Verlust weil sie das
Christentum nicht aufbessern können.
Auch wenn es die „prinzipielle Abschaffung“ so nicht
gegeben hat so sind sie doch nicht relevant.
(Wie verstehst Du die Aussage Jesu man soll neuen
Wein nicht in alte Schläuche füllen ?? und vieles
andere dazu. Auch Paulus macht immense Anstrengungen
zur „Befreiung“ von den Gesetzen des AT)
ABER: Durch das Auftreten von Jesus Christus werden die 10
(und auch alle anderen alttestamentlichen) Gebote neu
bewertet. Sie gelten in der christilchen Theologie nicht mehr
als automatischer „Heilsweg“, dessen Befolgung die Erlösung
zur Folge hätte.
Siehst Du - also nicht immer gleich zuschlagen.
Wenn dies klarer gemacht würde, würden solche Fragen
(die immer und immer wieder kommen) wie die von Fini
überflüssig.
Gruß VIKTOR
Hallo Fini,
Die Frage ist anders zu stellen:Warum sollten sie ?
Wenn die religiösen Führer damals aus der Situation
(Götzendienst usw. ich bin schon darauf eingegangen)
heraus das Bildnisverbot erforderlich hielten warum
sollten Christen heute eine für ihren Glauben und
ihre Heilvorstellung wertlose Vorschrift aus dem AT
übernehmen, sich damit belasten ?
Ich verstehe nicht so ganz wie man sagen kann: das AT zählt zwar zu unserer Bibel aber es ist für uns wertlos (oder zumindest die Vorschriften darin). Hat Jesus in der Bergpredigt nicht auch gesagt, dass er keines der alten Gesetze für ungültig erklärt?
Ich hatte ja schon erwähnt, daß „Gesetzesvorschriften“
aus dem AT für Christen nicht verbindlich sind
Aber wenn ich mir die verschiedenen Antworten auf meine Frage hier durchlese bekomme ich den Eindruck, dass nicht alle deiner Meinung sind.
Es ist sogar sehr albern.Du bist im Christentum nicht
involviert, mahnst aber (indirekt) die Einhaltung von
„Geboten“ (welche so keine für Christen sind) an
obwohl Du - wenn Du so belesen bist - es auch anders
wissen (verstehen ! - wenn Du willst )könntest.
Ich war 20 Jahre Christin…
Und mahne weder direkt oder indirekt, ich verstehs einfach nur nicht, würde es aber gerne.
Auch scheinst Du überhaupt nicht darauf zu reflektieren
was schon vorgetragen wurde.
Worauf habe ich deiner Meinung nach nicht reagiert?
Danke Eli.
Man lernt nie aus.
Gruß
Carlos
Zehn Gebote für Christen
Hallo Martinus,
Die Zehn Gebote sind der Anfang des Mosaischen Gesetzes. Es war an das Volk Israel gerichtet.
Du wirst wahrscheinlich kein Kleid mit Franzen und blauer Schnur am Rand tragen. Du wirst sicherlich nicht drei mal im Jahr zu den vorgesehenen Festzeiten nach Jerusalem reisen. Und du wirst garantiert nicht die vorgesehenen Tieropfer darbringen. Das Mosaische Gesetz galt für die Israeliten. Menschen anderer Herkunft konnten sich den Israeliten als Proselyten anschließen, dann galt für sie auch das Mosaische Gesetz.
Und nun erkläre mir, warum für einen Christen die Zehn Gebote gelten und der Rest nicht.
Das bedeutet nun nicht, dass die 10 Gebote für einen Christen keine Bedeutung hätten, denn diese Gebote sind in den beiden obersten Gebot beinhaltet (Matthäus 22:40). Zudem dient das ganze Gesetz als Erzieher, wie Paulus in Galater 3:24 schreibt.
Insofern ist die Auseinandersetzung mit dem Alten Testament für einen Christen notwendig, um Gott besser kennenzulernen und seinen Erwartungen zu entsprechen.
Gruß
Carlos
… nun erkläre mir, warum für einen Christen die Zehn Gebote
gelten und der Rest nicht.
Gebote sind im christlichen Verständnis nicht mehr ein Gesetz, dessen Befolgung einen Menschen zu Gott bringt. Sie werden vielmehr als Leitlinie, die die Grenze zwischen „richtig“ und „falsch“ aufzeigt, angesehen.
Die 10 Gebote wurden und werden in der christlichen Theologie als „Kern des alttestamentlichen Gesetzes“ (Joest) betrachtet. Sie stellen - wie das Doppelgebot der Liebe - einen Grundriß dessen dar, was Gott von den Menschen im Lebensalltag erwartet. Deshalb haben sie auch für Christen weiterhin Bestand.
Manche der übrigen Gebote aus der Thora werden nach christlichem Verständnis durch das Evangelium explizit aufgehoben. Z.B. die Speisegebote nach Mt 15, 11.
Andere haben ihre Bedeutung verloren, weil die christliche Theologie eben nicht mehr davon ausgeht, daß für das Leben eines Gläubigen in allen Punkten Handlungsanweisungen Gottes gibt, sondern daß diese 10 + 2 Gebote alles andere beinhalten.
Dabei hat sicherlich nicht nur die theologische Auslegung der Evangelien und Paulusbriefe eine Rolle gespielt, sondern auch die praktische Entwicklung in den ersten christlichen Gemeinden. Gebote, die den jüdischen Kult betrafen, wurden von den immer zahlreicher werdenden Heidenchristen nicht übernommen, weil sich durch Jesus Christus eine neue Form des Gottesdienstes entwickelt hatte und damit diese Regeln als nicht mehr bindend angesehen wurden.
Nun könnte man natürlich behaupten, das seien etwas willkürliche Auswahlkriterien…
…damit hätte man sicher nicht ganz unrecht .
Gruß, Martinus…
… nun erkläre mir, warum für einen Christen die Zehn Gebote
gelten und der Rest nicht.Gebote sind im christlichen Verständnis nicht mehr ein Gesetz,
dessen Befolgung einen Menschen zu Gott bringt. Sie werden
vielmehr als Leitlinie, die die Grenze zwischen „richtig“ und
„falsch“ aufzeigt, angesehen.
Zusätzlich zu Botschaft von Jesus noch ne „Leitlinie“
weil er nicht so klar verstanden wurde ?
Hallo Martinus,
Du mußt Dich aber ganz schön „winden“ um die 10 Gebote
irgendwie zu retten.Warum dies?
gibt, sondern daß diese 10 + 2 Gebote alles andere beinhalten.
Also davon hat Jesus nun wirklich nichts gesagt- 10+2 !
Bei Jesus waren es nur 2.Indirekt hat er sogar der Liebe
zu den Menschen die vorrangige Beachtung zugewiesen:
„…wie könnt ihr Gott lieben den ihr nicht seht wenn
ihr die Menschen nicht liebt die ihr seht (welche bei
Euch sind).
Er hat übrigens immer die „tätige Liebe“ eingefordert
und nicht nur so ein seliges Gefühl von Liebe.
(“…nicht wer „Herr, Herr“ zu mir sagt wird in das
Himmelreich eingehen (erlöst werden ?) sondern wer den
Willen meines Vaters TUT !".Das tun ist sein Gebot
nicht das selige warten auf die Erlösungsgnade oder
irgendwelche Lobpreisungen)
oder:
„… was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt
das habt ihr mir (Gott !) getan.“ usw.
Warum nun also die unglaubwürdigen Verrenkungen,von Dir
und auch teils der Theologie,zu „Rettung“ der 10 Gebote?
Angst - unbewußte Angst ein Sakrileg zu begehen ?
(Paulus hatte diese Angst nicht)
oder:
Weil die Schrift (AT u. NT) als „heilig“ erklärt wurde ?
Für mich kann eine Schrift nicht heilig sein .
Eine Schrift ist eine Schrift mit Fehlern und Ungereimtheiten.
„Heilig“ ist,wenn man es so verbal überhaupt treffend
bezeichnen kann - Gott, Christus und seine Botschaft.
Was eben nicht relevant für das Heil des Christen ist
ist eben auch nicht für ihn bindend, ist faktisch
abgeschafft.
Das ist die Logik daraus und es gibt keinen Grund für einen Christen, einen Theologen (insbesondere wenn er
noch „wissenschaftlichen“ Anspruch erhebt)sich der Logik
zu verschließen.
Jesus fordert von seinen Anhängern mit seinen Gleichnissen ständig Logik (nachdenken) ein.
Gruß VIKTOR
PS.
Christen können sich doch zuerst an Christus halten
dann erst an NT !, Apostel, AT, Theologen, Heilige
oder Propheten usw.