missglückte Bandscheibenoperation!?

Grüß Gott,
da wir uns, meine Familie, derzeit mit einem etwas heiklem Thema befassen müssen, würde es mich sehr freuen, wenn Ihr mir helfen, bzw. uns zumindest unterstützen könntet.
Mein Mutter 53, wurde vor 2 Wochen an der Bandscheibe operiert, l4+5.
Sie klagte bereits nach der OP über Scherzen im Bein und über einen tauben großen Zeh. Sie wurde allerdings nicht ernst genommen und wieder nach Hause geschickt mit dem Hinweis Ihre Schmerzmedikamente einzunehmen. Leider wurde der Schmerz irgendwann so unerträglich, dass ich Sie nach zahlreichen zermürbenden Arztbesuchen (wir wurden immer nur wieder mit heftigeren Schmerzmitteln nach Hause geschickt, incl. nutzloser Horror-spritzen direkt in den betroffenen Nervenstrang) in die Klinik bringen mussten. Hier wurde Sie dann mit Betäubungsmitteln behandelt. Also um es abzukürzen: Der Arzt meinte es sei nach der OP etwas von der Bandscheibe nachgerutscht und das drückt nun auf den Nervenstrang, der ist auch schon ganz dick…
Was haltet Ihr davon?? Ist ihm etwa ein Fehler unterlaufen?? Wie kann das passieren?? Sie sprechen auch von einem neuen Vorfall. Aber an der gleichen Stelle?? Direkt nach der OP, ist doch komisch oder? Kennt einer von Euch so eine ähnliche Geschichte??

Ich würde mich sehr über Eure Geschichten und Ratschläge freuen.

Liebe Grüsse

Also ich hab letztens eine ähnliche Geschichte gehört, aber auch da war es normales OP-Risiko (und es war schon eine historische Geschichte, also andere Methoden, andere Behandlung und 6 Wochen Streckbett ohne jede Bewegung, bei denen die Schmerzen nicht gleich als übermässig anerkannt wurden).
Bei so einer OP wird ordentlich gewerkelt und die Bandscheibe beansprucht. Ausserdem kommt es noch darauf an, was gemacht wurde (wurde die BAndscheibe ersetzt, also dann wohl nicht ganz entfernt oder die neue Schief eingesetzt oder wurden die Wirbel irgendwie wieder in ihre korrekte Form bebracht und die Bandscheibe konnte nun ihren angestammten Platz wieder einnehmen, blieb nur nicht da, sondern flutschte wieder nach vorn, evtl weil zu früh irgendwas bewegt wurde, was noch nicht sollte)…Es gibt soviele Möglichkeiten und manchmal ist es einfach die NAtur der Dinge und nicht ein Fehler des Arztes.
Der wäre höchstens in der Ignorierung der Schmerzen zu sehen, aber da sie ja zuhause war und wohl selbst den Weg zur Klinik fand (also ohne Notarzt und nicht mehr rühren können) mag auch dieses die Fehleinschätzung begünstigt haben. Also mag allenfalls ein Fehler vorliegen, dass man sie nicht zur Beobachtung dabehielt, da die Schmerzen nach der Op vermutlich als normal eingestuft wurden.

Für sowas gibt es Schlichtungsstellen bei der Ärztekammer und Patientenombudsmänner, die beraten können, ob da ein Fehler vorlag und was man da machen kann.
Gruß Susanne

Hallo!

Das passiert schonmal.
Hatten dieses Jahr schon 3 Patienten in unserer ambulanten Reha bei denen es genauso gelaufen ist.

Wurden auch alle ein 2tes Mal operiert - danach waren die alle wieder fit.

Tschüss

Matthias

Hallo,

natürlich gibt es bei jeder Operation risiken und komplikationen. Das nach einer Bandscheibenoperation nochmalts beschwerden auftretenoder hier nochmals ein Vorfall der Bandscheibe stattfindet kann durchaus vorkommen.
Natürlich müssen aber Symptome wie Taubheit in einer Extremität ( also Arme oder Beine) auch ernst genommen werden.
Hier ist zu empfehlen, dass wenn man sich von einem Arzt oder einer Klinik nicht ernstgenommen fühlt, sich eine zweitmeinung in einer anderen Klinik einholt. Dazu hat jeder Patient das Recht, es fallen in diesem Fall die 10 Euro Praxisgebühr nochmals an.
In diesem Fall empfehle ich bei fortbestehen der Taubheit eine Klinik mit Orthopädie Abteilung UND Neurochirurgischer Abteilung aufzusuchen und das Untersuchen zu lassen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

damals hatten wir etwa zeitgleich zwei Fälle in der Familie mit BSV beide ind der LWS. In beiden Fällen erwähnten mehrere konsultierte Ärzte, dass eine OP die allereltzte Möglichkeit darstellen sollte, und erst wenn alle anderen Alternativen erschöpft wären, ins Auge gefasst werden sollte.
Weil sie eben nicht ohne Risiko ist und eine 100%ige Wiederherstelllung nicht garantiert werden kann.

Aber wenn Blasen- Darmentleerungsstörungen oder Lähmungserscheinungen (motorische Störungen) auftreten, wäre das dann ein klarer Fall für eine OP.
Sensorische Beeinträchtigungen sind dabei anscheinend nicht so relevant.

Einzig der Neurochirurg hätte in beiden Fällen sofort operiert.

In einem Fall wurde dann tatsächlich operiert, nachdem selbst Schmerzmittelinfusionen im Krankenhaus keine Linderung der Schmerzen mehr brachten. Der Zustand heute ist soweit ok, der Betreffende wird allerdings von periodisch wiederkehrenden starken krampfartigen Schmerzen im Bein heimgesucht, weil sich irgendwo immernoch ein Nerv belästigt fühlt…evtl ein Narbenproblem. Stehen ist während eines solchen Anfalls nur scher möglich.

Der Andere kam mit Reha und sensorischen Beeinträchtigungen davon, da er sich weigerte sich einer OP zu unterziehen. Fuß pelzig, schmerzähnliche Mißempfindungen im Bein, keine starken Schmerzen, aber alles eher instabil.
Diese CT gestützte Schmerzmittelinjektion wurde aufgrund der Schwere erst gar nicht in Betracht gezogen. Die Ärzte wunderten sich allerdings auch, dass der Betreffende mit diesem Befund überhaupt noch selbst gelaufen ist.

Nach einer OP kann es auch zu Vernarbungen kommen welche dann wiederum selbst Probleme verursachen können.
Ein weiterer BSV ist auch nach einer OP nicht ausgeschlossen.
Es ist also von hier aus schwer zu beurteilen, ob das nun ein Fehler des Operateurs war, da eine OP ohnehin nicht das Wundermittel für BSVs darstellt.

Wenn Ihr der Sache weiter nachgehen wollt würde ich sie erst nochmal gründlich untersuchen lassen.
Es schadet nicht, mehrere Ärzte unterschiedlicher Fakultäten zum weiteren Vorgehen zu Rate zu ziehen. (Orthopäde, Neurologe, Neurochirurg…)

Hier noch ein paar weiterführende Infos mit div. Behandlungsansätzen, da ich nicht weiß aus welcher Gegend Ihr seid…

http://www.bandscheibe.com/behandlung/microlaser.html
http://www.nch-muenchen.de/
http://www.gruenewaldklinik.de/?gclid=CM7V5Omb4pUCFR…
http://www.biokinematik.de/

http://www.klinikinfo.de/artikel/viewer-test2.cfm?ai…
http://www.atlasbiomedical.ch/biodeu/main_deu/orthok…

http://www.ortho-mitte.de/de/konservativeOrthopaedie…

Gruß
Maja