Missweisung

Hallo liebe WWWler,

heute kam mir bei unserem Navigationskurs für den SBF-See die Frage in den Sinn, woher man weiß, welche Missweisung auf den Weltmeeren herrscht. Klar, man kann diese Punkte abfahren, aber macht man das auch so? Halt fahren, Missweisung notieren und weiter. Die Seekartenproduzenten müssen ja diese Angaben irgendwo herbekommen.
Oder kann man die Missweisung in irgendeiner Form berechnen?
Wenn man nämlich mit dem Boot unterwegs ist vom zB Bundesamt für „Missweisung“ ;o): Wie stellen sie die Differenz fest? Mit GPS? Wenn ja, wie haben es die Seeleute früher gemacht?
Fragen über Fragen :open_mouth:)

Weiß jmd Antwort?

Vielen Dank
Gruß
Doc

Hallo,
Missweisung ist ja ein magnetisches Phaenomen.
Man kann die Differenz mittels eines Kreiselkompasses feststellen, der ja vom Magnetismus unabhängig ist.
Grüße
Eckard.

Hi,
aber wer fährt dann über die Weltmeere und sammelt die
Daten (halt auch die jährlichen Änderungen) für die Seekarten?
Gruß

Doc

Hallo !

Die Deklination ist der Winkel, den in einem Punkt der Erdoberfläche die Richtungen des geographischen Meridians (Geographisch-Nord) und des durch die Längsachse der Kompassnadel angezeigten magnet. Meridians (Magnetisch-Nord) miteinander bilden.
Weicht Magnetisch-Nord von Geographisch -Nord nach Osten ab, heißt sie östliche oder positive Deklination, bei Abweichung nach West heißt sie westliche oder negative Deklination.
Die Deklination unterliegt säkularen Änderungen. Sie lag 1996 in Deutschland zwischen - 1,3 Grad (Aachen) und +1,6 Grad (Frankfurt/Oder) und nimmt jährlich um 0,1 Grad zu.
In der Nautik wird die Deklination auch als Missweisung bezeichnet.

Wie Eckard schon sagt, Kreiselkompass zu Magnetkompass.

Verschiedene Schiffe/Reeder haben sich zur Arbeit mit dem Hydr. Institut (heißt heute anders) verpflichtet und zeichnen die notwendigen Werte auf. Diese gehen dann an das DHI. (Heute glaube ich BHS).
Mit der der Satellitentechnik ist das heute wohl etwas moderner.

Gruß Max

Moin Doc,

hilft Dir das weiter?
http://www.bsh.de/de/Meeresdaten/Beobachtungen/Erdma…

Gruß heavyfuel

heute kam mir bei unserem Navigationskurs für den SBF-See die
Frage in den Sinn, woher man weiß, welche Missweisung auf den
Weltmeeren herrscht. Klar, man kann diese Punkte abfahren,
aber macht man das auch so? Halt fahren, Missweisung notieren
und weiter. Die Seekartenproduzenten müssen ja diese Angaben
irgendwo herbekommen.
Oder kann man die Missweisung in irgendeiner Form berechnen?
Wenn man nämlich mit dem Boot unterwegs ist vom zB Bundesamt
für „Missweisung“ ;o): Wie stellen sie die Differenz fest? Mit
GPS? Wenn ja, wie haben es die Seeleute früher gemacht?

Klar konnte man auch früher die örtliche Missweisung berechnen - auch ohne GPS. Allerdings sind Astronav-Kenntnise notwendig. Mit den Kenntnissen bestimmt man die rechtweisende Peilung zu einem Gestirn. Danach peilt man das gleiche Gestirn über den Magnetkompass und erhält die Fehlweisung. Aus der Fehlweisung zieht man den Deviationswert des Steuerkurses ab und hat Missweisung für den Ort. Da die Werte der Ortsbestimmung im Logbuch festgehalten wurden, konnte man Isogonen-Karten (Isogonen = Linien gleicher Missweisung) durch auswerten der Logbücher erstellen. Dazu verglich man die Daten von Schiffen die sich auf unterschiedlichen Breiten bewegten und verband die Punkte gleicher örtlicher Missweisung.
Soweit ich weiß, wurde die erste Welt-Isogonen-Karte vom US-amerikanischen Marineministerium in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts herausgegeben.

Gruß
Claudius