Mit 16 Ausziehen? Einige offene Fragen

Hallo,

erstmal danke das Du/Sie diese Frage durchliest.

Hier erstmal die Vorgeschichte: Wir sind als ich 10 war vom Kölner Zentrum ins Leipziger Zentrum gezogen, dies hatte nur den Grund das die DHL Köln GmbH wie viele wissen in Köln geschlossen hat da dort zu wenig Platz war und ein Nachtflugverbot bald in Kraft treten wird, Hauptgrund warum mein Vater sich nicht in Köln einen neuen Job gesucht hat ist dass er einen Hohen Posten hat und schon knapp 20 Jahre bei der DHL Arbeitet, er verdient auch recht viel, genaue zahlen etc werde ich natürlich nicht nennen. Ich habe hier nie Anschluss in der Schule gefunden und auch sonst nicht, ich bin immer der Aussenseiter und werde oft als ‚‚dummer Wessi‘‘ beschimpft, auch sonst komme ich mit den Leuten und der Stadt nicht zu recht wer Köln oder allgemein Nordrhein-Westfalen kennt weis wie dicht dort alles besiedelt ist, das ist hier nicht der fall und das fehlt mir, meine Freunde und meine Freundin sind in Köln ich fahre mehrmals im Monat nach Köln da ich hier in Leipzig sonst nichts mache. Ich habe es wirklich lange und oft versucht mich zu integrieren, nun bin ich 15 geworden und ich spiele seit ich 12 bin mit den gedanken nach Köln zu ziehen, dies war mit 12 natürlich nicht möglich, in 10 Monaten werde ich 16 und würde gerne dann wieder nach Köln, in Leipzig bin ich in der Schule untergegangen es herrscht dort viel höherer Leistungsdruck in den Schulen und auch ohne Sozialekontakte ist es logischerweise sehr schwer irgendetwas hin zubekommen.

Nun zum eigentlichen teil:

Ich würde gerne mit 16 nach Köln ziehen, meine Eltern würden allerdings in Leipzig bleiben aber dem Auszug zustimmen und Finanzieren, in Köln und umgebung wohnt unsere Familie, Freunde, Bekannte und viele mehr mit denen wir Kontakt haben, das ich zu einen von denen ziehe ist leider unrealitsisch da die meisten entweder zu alt sind, zu wenig Platz haben oder selbst mit Ihren Kindern genug zu tun haben, ich bin kein anstrengendes Kind und auch recht ordentlich, meine Eltern sind oft auf Geschäftsreisen, daher bin ich auch recht selbständig, ich würde in die 10. Klasse der realschule gehen und nebenbei wie hier auch schon bei REWE Arbeiten auf 400Euro Basis, ich würde auch versuchen noch einen Gymnasium Abschluss zuschaffen und eventuell meinen Traum vom Studium im berreich Informatik durchzuführen, der Hauptgrund ist das Soziale Umfeld welches ich hier habe ich habe hier 10 jahre an einem ort glücklich gelebt und will dies fortsetzen auch Jobteschnich hat man im Westen leider momentan bessere Chancen, man Verdient 1. mehr und 2. gibt es hier mehr Unternehmen die sich mit meinem Traumberreich beschäftigen. Das Hauptproblem sehe ich dadrinn das meine Eltern 500km weg wären, jedoch wir wie gesagt viele hier kennen die nach dem rechten schauen könnten und etwas die Verantwortung übernehmen könnten, ist das so wie ich mir das vorstelle und mit meinem Eltern bespreche so realisierbar? Wie viel Geld denkt Ihr/Sie bräuchte ich monatlich um einigermasen Gut leben zu können? Wie lange dent Ihr/Sie das man das vorher Planen muss, ein Umzug innerhalb einer Stadt macht man ja schon nicht in 2 Wochen mal eben? Gibt es spezielle Anlaufstellen wo man sich beraten lassen kann (keine beratung wie man das Leben schöner egstallten könnte, haben wir alles schon hinter uns)?

Ich bedanke mich nochmals bei jedem einzelnden fürs durchlesen des leider recht langgeratenden Textes, doch ich denke ein kurzer Text ohne Informationen bringt auch niemanden was.

  • Warum nutze ich nicht Google oder die Forum suche? Weil ich spezielle Fragen stelle die nicht immer beantwortet werden und es kaum welche gibt die gleich 500km weg ziehen wollen.

Liebe Grüße aus Leipzig,

euer Lukas!

Hallo :smile:

Ich hatte mit 17 meine erste eigene Wohnung und bin bereits vorher von Zuhause ausgezogen und würde dir, falls es hilft, meine Erfahrungen schildern.

Ich bin zwar nicht so weit weg gezogen wie du, aber bei dir ist das ja der Grund, warum du ausziehen möchtest, womit sich die Frage, ob man so weit umziehen sollte, schon erübrigt. Dass ist eine Entscheidung, die du treffen musst und selbst wenn sie später nicht gut gewesen sein sollte, hast du bestimmt Möglichkeiten, zu deinen Eltern (oder Umgebung)zurück zu kehren. Die Welt wird doch also, bis auf einige finanzielle Verluste, nicht untergehen :wink:

Für den Umzug spricht, dass du dich ja recht verantwortungsbewusst und selbstständig beschreibst, dass war ich mit 16 oder auch 17 nicht. Trotzdem gilt, und dass ist worauf ich hinaus möchte: learning by doing :wink:

Es ist schon nicht so leicht alleine zu wohnen wie bei Klassenkameraden, Freunden etc. Dafür hat man aber mehr Freiheiten, die man natürlich jetzt auch nicht ausnutzen sollte.Die Zeitplanung war für mich gewöhnungsbedürftig Schule, Arbeit, niemals Feierabend wegen Hausaufgaben, Kochen, Einkaufen, Putzen, Waschen… Das pendelt sich mit der Zeit und Gewöhnung aber ein, wie bei allen anderen, die evtl mit 18, 20 oder so ausziehen auch.
Pauschal kann man sagen, du hast es nicht so leicht wie andere, lernst dafür aber tierisch viel fürs Leben und über dich selbst, bist in Sachen Erfahrungen einen kleinen Schritt voraus, z.B. deinen zukünftigen Kommilitonen.
Meine schulische Leistung hat übrigens nicht gelitten, ich habe es dann, so wie du es planst, von der Realschule zum Abitur geschafft und dass hätte damals niemand (auch ich nicht) gedacht :smile: Es kommt sicher darauf an, was man selbst daraus macht, wie hartnäckig man seine Wünsche verfolgt oder so…

Das Thema Geld ist nicht leicht, aber machbar. Ich hatte manchmal 600€ (weiß natürlich jetzt nicht wie die Mieten und sonstige Preise in deinem Zielort sind, da solltest du nach Stichwörtern wie Energiepreise, Mieten, Lebensmittelpreise rescherschieren) manchmal auch mehr. Shoppen ist da nicht drinne, aber manchmal gibt es ja nen Opa der ein Geschenk macht oder so^^ Und deine Eltern unterstützen dich ja.

Ich würde an deiner Stelle gucken, ob du für ein paar Monate in einer WG unterkommen kannst, um zu gucken ob die Kontakte und Telefonieren etc vor Ort ausreichen, um deine Eltern für längere Zeit hinter dir lassen zu können. Der Umzug müsste mit etwas Organisation schnell zu bewältigen sein, Studenten müssen dass ja auch (und auch weiter weg) machen und oft auch kurzfristig. Wohnungsbesichtigung wird natürlich eher schwer, auch hier bietet es sich an ca. einen Monat bei Bekannten zu bleiben, um vor Ort suchen zu können.
An der Stelle muss ich aber sagen, dass man unbedingt zur Wohnungsbesichtigung jemanden mitnehmen sollte, der sich auskennt: 1. War meine erste wohnung eine bruchbude (was man erst beim Beziehen gemerkt hat) und zweitens mögen Vermieter Minderjährige Mieter meistens gar nicht. Ich habe immer Onkel oder meinen Freund mitgenommen, dass sah dem Vermieter wahrscheinlich mehr danach aus, dass ich Rückhalt habe oder so, keine Ahnung. Du darfst natürlich nicht so rüber kommen als würdest du laute Musik hören oder so, dich halt gut und souverän verkaufen können.

Um eine (flexible) Jugendbetreuung zu bekommen, muss man übrigens kein extremes Problemkind sein. Am besten machst du mal ein Beratungsgespräch mit dem aktuellem örtlichen Jugendamt aus. Die wissen, wer dich unterstützen kann, was es im Zielort für Möglichkeiten gibt, können dir bestimmt auch auf einer pädagogischen Ebene mit der Entscheidung helfen und kooperieren in manchen Orten auch mit nichtstaatlichen, ehrenamtlichen oder kirchlichen oder sonstigen Trägern. Also da kannst du einfach nur um alle Meinungen mal mitgenommen zu haben hingehen, ohne zu befürchten, dass die gleich Kindesgefährdung bei euch vermuten oder so :stuck_out_tongue_winking_eye: Ich kenne die Gesetzesgrundlage nicht, aber bei einer gewissen Notwendigkeit helfen die schon und selbst wenn nicht (weil du ja vor ort auch verwandte und bekannte hast) kann dir das jugendamt sicher adressen oder ähnliches nennen, die interessant für dich wären.

So, das war mein Roman dazu :wink: Hoffe, es war irgendwie aufschlussreich, wenn ja, kannst du mich gerne auch spezifischeres fragen :wink:

Hallo (:

ich bedanke mich für deine ausführliche Antwort.

Meine Eltern haben mir vorhins gesagt das Sie mir 700Euro Finanzieren würden monatlich, Sie würden mir nicht mehr geben wollen, damit ich mit der realtitä Erfahrung machen soll und lernen soll das ich nicht das Geld hinterher geworfen bekomme, was ich okay finde. Meine Eltern haben halt etwas Angst vor dem ganzen da ein Bekannter von uns deren Sohn ist mit 16 ausgzeogen bzw zuhause rausgeflogen und hatte seine eigene Wohnung, das haben andere Jugendliche mitbekommen und sind eingebrochen und haben Ihm aufgelauert und die Angst habe ich um ehrlich zu sein auch extrem, vorallem in Köln, wie haben bei dir deine Kollegen oder das Umfeld reagiert? Hasst du z.b. einen Führerschein ? Ohne Führerschein ist es ja schon schwer möglich einen Job zu finden, wie hasst du das Finanziell geschafft, wenn man ja recht am Limit wohnt?

Liebe Grüße,

Lukas

Hallo Lukas,

700 EUR erscheint mir zwar nicht überdimensioniert, aber trotzdem großzügig. Zum Vergleich: Ich hatte während meines Studiums vor ca. 20 Jahren 500 D-Mark pro Monat.
Einen Führerschein/ein Auto brauchst du in einer Großstadt wie Köln nicht. Soviel auch zum Thema „Mit der Realität Erfahrung machen“. Ein eigenes Auto ist mit 18 (bis dahin ists ja auch noch etwas hin) schon ein großer Luxus. Wieder zum Vergleich: Ich hatte mein erstes Auto mit 28, aber nur weil wir aufs Land zogen. Zur Arbeit fuhr ich jeden Tag 7 km einfach mit dem Fahrrad, im Winter mit dem Bus (fuhr nur einmal pro Stunde, da Stadtrand). Schlimm war das nicht. ÖPNV und ein Fahrrad tun gute Dienste, auch heute noch, bzw. heute bei noch mehr Autoverkehr erst recht.

Mit 700 EUR bist du nicht am Limit, du brauchst nicht mal einen Job, wenn du halbwegs sparsam lebst. Aber wenn du einen haben willst, brauchst du dazu mit Sicherheit kein Auto. Und auf den Führerschein kannst du ein paar Jahre sparen, das eilt ja nicht, so lange du in der Stadt wohnst und nur dich selbst kutschieren musst.

LG,
Julia

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Hallo auch

Mit 700 EUR bist du nicht am Limit, du brauchst nicht mal einen Job,
wenn du halbwegs sparsam lebst.

Reden wir hier von incl. oder excl. Mietkosten? In Köln eine klitzekleine Wohnung um die 400-500 Euro zu finden, die kein Loch ist, ist extrem schwer.

Gruß
orangegestreift

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Hi!

Wie wäre es denn dann mit einer WG? Die gibt es reichlich in Köln, dann wär einfach fast immer jemand zuhause und die Miete ist günstiger und du hast Gesellschaft.

Gruß, Tunefish

Braucht denn ein 16jähriger eine eigene Wohnung? Vielleicht tut es ja auch ein Zimmer. Das sollte um einiges billiger sein und ganz so alleine wäre er dann auch nicht. Wenn es eine Wohnung sein müsste, würde ich schon über den Anspruch staunen.
Als Student z.B. kommt man kaum auf die Idee, sich eine eigene Wohnung zu suchen, weil es in der Regel nicht bezahlbar ist. Man sucht einen Platz im Studentenheim, auch wenn man dort nur 9 qm hat, oder man schaut nach einer WG.
Studentenheim kommt ja leider nicht in Frage, aber offenbar gibt es ja Beziehungen zu Bekannten oder Verwandten. Da ist doch vielleicht jemand dabei, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der ein Zimmer vermieten würde. Ich habe auf diese Weise auch Zimmer in Untermiete gefunden - auch wenn es einmal nur im Keller (mit Lichtschacht) war. Meine Eltern waren auch der Meinung, dass ich mit Anfang 20 nicht im Luxus leben muss - und für mich wars total ok. Auch wenn die Vermieter nicht immer sonderlich nett waren, aber der OP klingt so, dass er das durchaus halbwegs realistisch einschätzt und nicht unbedingt einen Rosengarten erwartet.

Hallo, grundsätzlich brauche ich keine eigene Wohnung und will ich auch eigentlich garnicht (:, nur wie kommt man an solche WG`s? Gibt es dort Portale, oder wie läuft so etwas, ist das auch ab 16 möglich oder jede altes Beschränkung?

Hallo,

zur rechtlichen Situation:
Wenn deine Eltern einverstanden sind, darfst du ausziehen. Deine Eltern haften allerdings weiterhin für alles, was passiert, bis du volljährig bist. Außerdem gilt für dich das Jugendschutzgesetz, welches z.B. besagt, dass du um 24 Uhr zuhause sein musst. Greift dich die Polizei auf und deine Eltern sind nicht greifbar, wird in der Regel das Jugendamt eingeschaltet. Das kann unangenehme Folgen haben - auch die, dass es mit dem Alleineleben erstmal aus ist.

Ein WG-Zimmer findest du über die Uni, die Tageszeitung oder diverse Stadtmagazine. Das spart Kosten und bewahrt vor Einsamkeit. Und wenn du Fuß gefasst hast und genug Geld verdienst, kannst du immer noch in eine eigene Wohnung ziehen. Von zuhause wegziehen solltest du erst, wenn du sicher weißt, wo du auf Dauer wohnen kannst. Du solltest also bald mit der Zimmersuche beginnen. Vielleicht kannst du in den Ferien für 1-2 Wochen bei Bekannten Urlaub machen, damit du vor Ort bist und dir die Zimmer auch anschauen kannst.

Ein Problem könnte werden, dass du für nahezu alles die Unterschrift deiner Eltern brauchst. Das beginnt mit der Anmeldung an der Schule, führt über die Kenntnisnahme vom Elternsprechtag/ der Klassenfahrt bis hin zum Unterschreiben des Mietvertrags.

Das kann auch kein Bekannter der Familie übernehmen, allerhöchstens das Jugendamt, wenn deine Eltern eine entsprechende Vereinbarung mit diesem treffen. Ansonsten müsst ihr halt viel Post hin und her schicken.

700 Euro sollten zum Leben gut reichen. Vor allem, wenn du in einer WG wohnst. Wenn du allerdings ständig weggehen willst, wirst du damit nicht weit kommen. Tipp: Lass deine Eltern die Miete direkt überweisen (darauf werden die meisten Vermieter vermutlich eh bestehen), so dass auf alle Fälle deine Unterkunft gesichert ist, wenn das Geld sonst mal knapp wird.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

erstmal danke für deine ausfühlichen und netten Antworten :smile: (das gillt natürlich auch an alle anderen!)

Ich werde ja erst nach den Sommerferien dann 16, aber so ein Umzug wäre zum Klassenwechsel so wie allgemein in den Sommerferien ideal, ist das mit 15 auch schon realisirbar? Oder geht das nur ab den moment wo ich genau 16 bin?

lg.

via iphone

An WGs kommst du, indem du einfach Wohngemeinschaften +Ort googelst oder über rumfragen. Eine Wohnung ist zwar schon luxus aber definitiv nicht so schwer, wie es hier angesprochen wurde, wenn man nicht das Geld aus dem Fenster wirft. Führerschein würde ich schon eher als Luxus betrachten, aber das liegt wahrscheinlich beim Betrachter.
Für Fragen wie Mietpreise, Lebensmittel Preise und andere Kosten, sowie WGs suchen und die Angst um Einbrüche etc. würde ich mal in deinen sozialen Netzwerken (z.B: das für Schüler - ohne hier Schleichwerbung machen zu wollen) Leute (und wenn sie fremd sind, ist ja egal, man kann ja nett fragen) befragen , z.B. über Gruppen wie „Ich liebe Köln“ oder so :stuck_out_tongue: Wenn du eine Wohnung oder WG besichtigen solltest, siehst du, wie vertrauenswürdig dir das Umfeld, die Nachbarn, sogar so Kleinigkeiten wie Türen aussehen. Aufmerksame „Omis“ sind immer toll, die mögen zwar keine laute Musik, rufen aber bei Problemen im und um das Objekt gerne mal den Vermieter oder die Polizei :wink: Ist ein Klischee, aber bei mir haut das in der Praxis gut hin. (Rufe nicht so gerne wegen einer kaputten Treppenhauslampe beim Vermieter an ^^)
Und du musst ja nicht allen erzählen, dass du alleine bist, nur vertrauten Personen.