Hallo,
ich kann dich gut verstehen, auch dein Dilemma, was du am Ende deines Beitrags schilderst.
Vllt., mal ganz abgesehen von dem ganzen finanziellen Hick Hack gerade, kannst du versuchen, diesen Wunsch erstmal aus der Schublade rauszunehmen, wo die realistischen Erwartungen für dein Leben wohnen. Schon mal vorsorglich damit anfreunden, dass es z.B. nie eintritt, dass sie ihre Enkel kennenlernt, weil ihr nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen werdet. Schonmal durchdenken, was das für dich bedeuten, wie es dir dann gehen könnte. Das kannst du logischerweise heute nicht absolut detailliert einschätzen, aber ich verspreche mir davon den Erfolg, dass dir der Satz „Wenn ich jetzt den Kontakt abbreche, lernt sie nie ihre Enkel kennen!“ weniger Angst einjagt als bisher. Aus meiner Sicht wäre ich nicht bereit, jahrelang dieses Schauspiel weiter mitzumachen nur für die Hoffnung, es könnte alles irgendwann mal besser werden. Wenn man von deiner heutigen Situation liest, würde ich für mich beschließen, dass es eher realistisch ist, dass sie ihre Enkelkinder nicht kennenlernt und mich darauf einrichten. Sollte sich die Situation in einigen Jahren gebessert haben, umso schöner. Andersrum hoffst du jetzt jahrelang, dass sie mal eine liebevolle Großmutter wird und erlebst dann vllt. eine Enttäuschung. Das wärs mir nicht wert. Ich würde gucken, dass ich mit meinem Leben glücklich bin. Wer da auch nach intensiver Bemühung über Jahre hinweg nicht reinpasst, der passt halt nicht rein. Und das können auch Familienmitglieder sein.
Ich hab zu meinen Eltern zwar kein absolut verhärtetes Verhältnis, aber ich renne auch immer wieder gegen die gleiche Wand: Dass sie mein Leben kaum interessiert. Ich begeh dann und wann immer noch den Fehler, freudestrahlend Neuigkeiten zu berichten und dann kommt nur Skepsis oder Schulterzucken zurück. Oder sie wissen 2 Wochen später nichts mehr davon. Wenn man seine Freude gern teilt, kanalisiert man das halt irgendwann anders, bezieht lieber Freunde oder Großeltern ein und lebt damit, dass man da mit den eigenen Eltern eben auf keinen grünen Zweig kommt. Wenn die Eltern dann gnatzig reagieren, weil die Großeltern irgendwas wieder eher wussten, dann sage ich ihnen auch offen, warum.
Also, ich würde dir raten, alle Skrupel, die dich dazu bringen, den Kontakt zu deiner Mutter zu halten, mal realistisch zu durchdenken und zu schauen, wie du sie abmildern kannst. Denk dran, dass DEIN Leben im Vordergrund für dich stehen sollte und nicht das deiner Mutter!
Gruß