Mit 23 von der Mutter bevormundet

Hallo liebe Community,

meine beste Freundin hat durch mich schon einiges von diesem Forum gehört und wollte euch nun auch einmal um Rat bitten:

Hallo,ich bin 23 Jahre alt und lebe seit meinem 19 Lebensjahr alleine, 120km von meinen Eltern entfernt im Ausland. Bevor ich ausgezogen bin gab es tagtäglich mehrmals Streit mit meiner Mutter. Irgendwann ging es gar nicht mehr darum wer den Müll rausbringt,spült oder wischt - wir haben uns über ALLES verworfen.

Als ich dann ausgezogen bin,ändert sich alles schlagartig.Unsere Situation entspannte sich und sie war wieder die besorgte Mutter die mindestens genauso aufgeregt ob der neuen Situation war, wie ich.
Leider hielt das für meinen Geschmack nicht lange genug an…

Ich habe noch eine Schwester,die 1 1/2 Jahre jünger ist als ich. Meine Eltern, aber allen vorran meine Mutter, haben sie immer bemuttert. Alles das was sie von mir ab einem bestimmten alter erwartete (zum beispiel mit 15), erwartete sie von ihr erst zwei jahre später (in diesem beispiel dann mit 17).
Meine Schwester und ich sind und waren immer komplett unterschiedlich. Sie ist diejenige mit dem 1,1 Abi Schnitt, hat meinen Eltern so gut wie nie wiedersprochen, ist nicht ausgegangen und hat stattdessen immer was mit meinen Eltern unternommen. Ich hingegen habe mein Abi „nur“ mit 3,1 geschafft, bin seit meinem 14 Lebensjahr arbeiten gegangen (erst als Freiwillige und später auch „richtige“ Jobs um Geld zu verdienen), habe mein Geld für Kleidung, Fitnessstudio und Make Up ausgegeben und bin mit Freundinnen ausgegangen.
Meine Schwester hat bis zu ihrem 18 Geburtstag nie gearbeitet. Sie ging in das gleiche Fitnessstudio,welches meine Eltern komplett für sie bezahlten.Das gleiche mit ihrer Kleidung.
Wir hatten beide unsere Sportvorlieben. Ich ritt,welches ich mir durch freiwillige Arbeit finanzierte und meine Schwester hatte den Radrennsport. Wir nahmen beide an Wettkämpfen teil. Der unterschied war: Meine Schwester wurde zu ALLEN Wettkämpfen begleitet,meine Eltern gaben unmengen von Geld für Zugfahrten aus und jubelten ihr das gesamte Rennen lang zu (alles zusammen nahm meistens einen ganzen Tag in Anspruch). Und wenn sie eine Woche vorher ihre Startnummer abholen musste,dann fuhren sie sie auch schonmal 200 Kilometer mit dem Auto nur dafür.
Hatte ich hingegen eine Dressur- oder Springprüfung, 10 Minuten Autofahrt von meinem Elternhaus entfernt, kam niemand um mich zu unterstützen. Ich musste alleine mit Rad oder Bus hin- und zurück fahren, und wenn ich dann nachmittags nach Hause kam hieß es dann zwischen spülen und Wäsche aufhängen: „Ach,du warst ja heute reiten,War es gut?“

Das alles habe ich schon einmal mit einem Psychologen aufgearbeitet.
Trotzdem besteht jetzt wieder dieses Problem.Ich habe in meinem Studium nicht alle Prüfungen geschafft und musste ein Jahr Studium dranhängen.Meine Schwester hat ein Jahr später angefangen zu studieren und ist jetzt zeitgleich mit mir fertig. Zu ihrer Abschlussfeier werden sie gehen - zu meiner wissen sie noch nicht.

Warum ich euch das erzähle? Nun, es ist die Einleitung zu der Bevormundung durch meine Mutter.
Da meine Schwester die Entscheidungen meiner Mutter nie, oder sehr selten in frage gestellt hat, passiert das umgekehrt nun auch nicht. Meine Schwester wohnt nicht mehr zuhause, aber sie telefoniert mit unserer Mutter trotzdem jeden Tag. Die Beiden verstehen sich blendend.

Ich telefoniere mit meiner Mutter alle 2 bis 3 Wochen. Wir hatten einfach nie das enge Verhältnis zueinander und so habe ich danach kein Bedürfnis.
Ein weiteres Problem ist,dass sie mich am Telefon jedes Mal kritisiert. Ganz besonders gerne bei den Themen Geld und Uni. Ich kann ihrer Meinung nach überhaupt nicht mit Geld umgehen. Ich bekomme Bafög, aber da ich im wesentlich teureren Ausland lebe,muss ich jede Ferien arbeiten gehen und zusätzlich noch mein Konto überziehen. Das versteht sie überhaupt nicht.
Meine Schwester hat sich von Anfang an neben dem Bafög einen Studentenkredit genommen und hat auch nicht gearbeitet. Sie studiert in Deutschland, 500km von meinen Eltern entfernt. Das war für meine Mutter kein Problem.

Des weiteren werden von meiner Uni die Prüfungen vorgeschrieben. Ich kann nichts verschieben und muss sie antreten wie sie festgelegt werden. Meine Mutter weiss das. Trotzdem ruft sie mich an und fragt, wie weit ich denn schon wäre. Wenn ich dann sage, dass noch keine Prüfungen stattgefunden haben bekomme ich die Antwort: Dann musst du Mal reinhauen und lernen, damit du jetzt endlich Mal damit fertig wirst!
Jedesmal muss ich mich wieder dafür rechtfertigen,dass ich keinen Einfluss auf das Datum einer Prüfung habe.

Nun ist es so, dass ich ab Anfang Februar einen Job brauche, da ich mit dem Studium,bis auf die Bachelor arbeit, fertig bin. Ich bin seit August (damals noch mit Initiativebewerbungen) auf der Suche,muss aber bei vielen Stellen bis Mitte Januar warten, bis ich eine Zu- oder Absage erhalten. Da ich von nichts meine Miete nicht bezahlen kann, musste ich meine Wohnung zu Ende Januar kündigen. Meine Eltern haben mir angeboten auf Zeit bei ihnen wieder einzuziehen. Um im blödesten Fall nicht ohne irgendetwas dazustehen, bin ich zum Arbeitsamt gegangen, um mir meine ALG II aussichten einmal näher erläutern zu lassen. Meine Mutter war unbedingt dafür und wollte auch unbedingt mit. Im Gespräch hat sie mich dann überhaupt nicht zu Wort kommen lassen.
Da meine Eltern beide arbeiten, stehen die Chancen auf ALG II schlecht für mich, obwohl meine Eltern unverschuldet selber hoch verschuldet sind und selbst keinen Beitrag zu meinem Studium leisten können,weswegen ich mich selbst verschulden musste. Trotzem eröffnete mir meine Mutter hinterher, das sie keine Lust hätte den Pflichten die das Arbeitsamt an sie stellte nachzukommen und wir den Antrag deswegen nicht stellen würden. Was das für mich bedeutet ist ihr wohl nicht ganz klar.

Zu meinen Verwandten am Telefon sagt sie dann, das sie ja meine Versicherungen übernehmen würden, aber ich mich jetzt gefälligst auf den Hosenboden setzen und mir einen 400 Euro Job suchen sollte, weil sie so einen Scheiß wie ALG II nicht beantragt. Daraufhin habe ich sie gefragt, ob sie noch alle Tassen im Schrank hätte, mich vor meinen Verwandten so hinzustellen, als würde ich nur darauf warten Hartz4 Empfänger zu werden. Das Gespräch diente lediglich zu meiner Information und das weiss sie auch.
Sie weiss auch,dass ich schon einige Vorstellungsgespräche hatte und meine Chancen gar nicht Mal so schlecht stehen.

In dieser Art und Weise geht es in einer Tour. Ich könnte jetzt noch viele andere Beispiele bringen, aber alleine diese sprengen ja schon fast den Rahmen.

Auch andere empfinden meine Mutter als sehr beherrschend und ungerecht. Mein mittlerweile verstorbene Opa, ihr Vater, hat mich Mal gefragt, ob meine Mama meine Schwester nicht ganz schön bevorzugen würde.
Als ich zu meiner besten Freundin in die WG gezogen bin, wollte sie ihr vorschreiben wo sie ihre Möbel hinstellen soll.

Sie benimmt sich teilweise auch gegenüber fremden Menschen unmöglich, will das alles nach ihrer Nase tanzt.
Ich habe absolut keinen Bedarf bei ihr Ende des Monats einzuziehen und weiss auch nicht mehr, wie ich ihr sonst noch klar machen kann, dass sie endlich aufhören soll, sich in mein Leben einzumischen. Wenn ich mit ihr darüber sprechen will kommt nur „Dann mach deinen Scheiß doch alleine.“ oder „Du brauchst ja nicht hierhin zu kommen,wenn es dir nicht passt. Hier bestimme ich.“

Das einzige das mir einfällt ist, tatsächlich den Kontakt für eine gewisse Zeit abzubrechen. Allerdings würde es mir dann um meinen Vater leid tun,denn wir verstehen uns seit meinem Auszug wieder sehr gut und er leidet selbst manchmal unter ihren Launen.

Habt ihr eine Idee?
Einen herzlichen Dank an alle,die bis hierhin durchgehalten haben!

Nehmen wir an…
…das wäre ein Samenkorn :wink:

Weihnachten ist wohl das Fest der Geschwisterrivalität…

Hallo!
Nehmen wir mal an, Ihr wärt alle nicht verwandt. Wie würdet Ihr dann handeln und warum?

Jeder der Beteiligten ist erwachsen, aber kaum einer scheint sich so zu verhalten. Lebe Dein Leben so, wie Du es für richtig hältst, Deine Schwester scheint das ja auch zu tun. Wozu soll der Vergleich gut sein? Brauchst Du Bestätigung, dass Du alles richtig machst?

Ich habe auch eine Schwester und wir könnten verschiedener kaum sein. Die Vergleicherei haben wir auch einige Jahre betrieben, bis ich da „ausgestiegen“ bin. Ich möchte nicht tauschen und ich habe eingesehen, dass das auch gar nicht möglich ist.
Lebensberatung (besser: Befehle „du musst mal dies oder das“) durch meine ältere und (vordergründig) erfolgreichere Schwester verbitte ich mir einfach deutlich. Sonst kommen wir ganz gut aus.

Das alles habe ich schon einmal mit einem Psychologen
aufgearbeitet.

Anscheinend nicht, sonst würde Dich das nicht derart wurmen.

Da meine Schwester die Entscheidungen meiner Mutter nie, oder
sehr selten in frage gestellt hat, passiert das umgekehrt nun
auch nicht. Meine Schwester wohnt nicht mehr zuhause, aber sie
telefoniert mit unserer Mutter trotzdem jeden Tag. Die Beiden
verstehen sich blendend.

Ist das nicht schön? Versuche mal einen ganz kurzen Moment, Dich für die beiden zu freuen…

Ich telefoniere mit meiner Mutter alle 2 bis 3 Wochen. Wir
hatten einfach nie das enge Verhältnis zueinander und so habe
ich danach kein Bedürfnis.

Ist doch in Ordnung.

Ein weiteres Problem ist,dass sie mich am Telefon jedes Mal
kritisiert. Ganz besonders gerne bei den Themen Geld und Uni.

Ich glaube, das kennen viele. Da gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Auf Durchzug stellen (ich kann das nicht)
  2. Eine klare Ansage und zwar jedes Mal, wenn sie es wieder tut.
    Schon mal probiert?
    „Ich bin erwachsen und treffe meine Entscheidungen und muss mich nicht rechtfertigen“. Nun habe ich leider oben schon gelöscht - bekommst Du noch Geld von Deinen Eltern? Dann geht das natürlich nicht. Dann musst Du sehen, dass Du unabhängig wirst und so lange durchhalten.

Jedesmal muss ich mich wieder dafür rechtfertigen,dass ich
keinen Einfluss auf das Datum einer Prüfung habe.

Nein, musst Du nicht. Du tust es allzu bereitwillig, sogar hier.

bin ich
zum Arbeitsamt gegangen, um mir meine ALG II aussichten einmal
näher erläutern zu lassen. Meine Mutter war unbedingt dafür
und wollte auch unbedingt mit.

Warum genau hast Du sie mitgenommen?

Trotzem eröffnete mir meine Mutter hinterher, das sie
keine Lust hätte den Pflichten die das Arbeitsamt an sie
stellte nachzukommen und wir den Antrag deswegen nicht stellen
würden.

Naja, ob sie Lust dazu haben oder nicht ist doch zweitrangig, das muss man ihr vielleicht mal klar machen. (Evtl. auch durch Dritte)

Versuch doch mal, all den Hickhack und Kleinkram beiseite zu lassen und bleib bei den harten Fakten:
Du studierst
Du brauchst noch eine Weile
Also brauchst Du geld:

  1. Von Deinen Eltern - das macht Dich abhängig von ihnen und da kannst Du nichts dagegen machen. Wer zahlt, schafft an - das ist im Prinzip auch richtig so.
  2. Du jobbst - hartes Brot so nebenbei beim Studium
  3. Hartz IV mit allen Konsequenzen

Auch andere empfinden meine Mutter als sehr beherrschend und
ungerecht.

Völlig nebensächlich.

Mein mittlerweile verstorbene Opa, ihr Vater, hat
mich Mal gefragt, ob meine Mama meine Schwester nicht ganz
schön bevorzugen würde.
Als ich zu meiner besten Freundin in die WG gezogen bin,
wollte sie ihr vorschreiben wo sie ihre Möbel hinstellen soll.

Ja und - warum lässt Du Dir das gefallen?

Ich habe absolut keinen Bedarf bei ihr Ende des Monats
einzuziehen und weiss auch nicht mehr, wie ich ihr sonst noch
klar machen kann, dass sie endlich aufhören soll, sich in mein
Leben einzumischen.

So lange sie bezahlt, darf sie sich einmischen. Punktum. Der Rest ist Verhandlungssache.

Wenn ich mit ihr darüber sprechen will
kommt nur „Dann mach deinen Scheiß doch alleine.“ oder „Du
brauchst ja nicht hierhin zu kommen,wenn es dir nicht passt.
Hier bestimme ich.“

So ist das, da hat sie recht.

Das einzige das mir einfällt ist, tatsächlich den Kontakt für
eine gewisse Zeit abzubrechen. Allerdings würde es mir dann um
meinen Vater leid tun,denn wir verstehen uns seit meinem
Auszug wieder sehr gut und er leidet selbst manchmal unter
ihren Launen.

Das eine ist ohne das andere möglich. Warum solltest Du nicht zu Deinem Vater engeren Kontakt haben als zu Deiner Mutter?

Grüße
kernig

Durchhalten! Hasta la victoria siempre! :wink:
Salü,

uff, einiges an deiner Geschichte kommt mir sehr, sehr bekannt vor. :wink: Und ich weiß noch, dass ich das in deinem Alter auch nicht witzig fand.

Ich will dich nicht mit Beispielen langweilen, nur so viel: Mein Bruder bekam sein Studium inkl. Auslandsaufenthalt bezahlt, weil mein Vater ihm das versprochen hatte – im Glauben, dass mein Bruder fertig wird, bevor ich mit dem Studium anfange. Ich musste mir das meiste selbst erarbeiten und bekam hin und wieder einen Zuschuss. Während mein Bruder für sein kostspieliges Hobby arbeiten ging, gingen meine Gehälter für die Existenzssicherung drauf. Als ich Brüderchen um Verzicht eines Teils der Finanzierung bat, sagte er mir, dass er auf den gewonnenen Komfort nicht verzichten wolle. Zeitweise arbeiteten wir im selben Laden – nur er hatte die netten Kollegen um sich, ich wurde in meiner Abteilung getriezt.

Leider besteht das Leben aus vielen, vielen Ungerechtigkeiten. Eltern werden immer ein Kind mehr ins Herz schließen als andere, und das ist nicht einmal bös gemeint. Mein Bruder wird sicher auch sagen, dass ich verhätschelt wurde, weil meine Eltern mir als Frühchen eben eine ganz andere Fürsorge angedeihen ließen und mich immer überbehütet haben (auch wenn ich das gar nicht wollte). Leider kann ich dir nichts anderes raten als „Kopf zu und durch“. Eines Tages wirst du erkennen, dass dich das alles stark gemacht hat und deine dadurch gewonnenen Fähigkeiten erkennen und sie zu schätzen wissen.

Was das Einmischen angeht: Meine Eltern haben mir auch oft vorgehalten, dass ich nicht genügend tun würde. Das falsche Studienfach gewählt hätte, etc. pp. Eltern haben KEINEN Einblick, wie die Abläufe an der Uni sind, wenn sie nicht selbst studiert haben, und selbst wenn, dann hat die Bologna-Reform alles verändert. Auch da gilt: „Kopf zu und durch“. Wenn du dich permanent darüber ärgerst, wirst du irgendwann verbittert. Oder bekommst ein Magengeschwür wie ich. :wink:

Aber unbedingt bei ihr wieder einziehen würde ich nicht. Es wird nur wieder krachen, denn euer Alltagsablauf wird sich schon sehr verschoben haben. Ich spreche da aus Erfahrung.

In Sachen Lebensunterhalt würde ich mal das Team des Arbeitsamtes an der Uni besuchen oder mich ans Rechtsbrett hier wenden.

Liebe Grüße und Shakka!
sgw

Ja genau, stell dich nicht so an!!
Hallo!

Ich finde deine Antwort brutal und gemein!

Nach dem Motto: Stell dich doch nicht so an, nur weil deine Mutter dich nicht liebt, sondern nur deine Schwester.

Immerhin hat die UP schonmal eine Therapie angefangen, und sie ist doch insgesamt sehr fleißig, was also will man ihr unterstellen?

Dass es immer weh tun wird, wenn die Eltern einen nicht lieben und es lange dauert bis man darüber hinwegkommt, das versteht anscheinend nur jemand, der das selbst erlebt hat.

Erwachsen werden heißt leider nicht, dass mit 18 jemand den Knopf drückt und all deine Erfahrungen, Prägungen und Verletzungen der Kindheit sind weg und du bist auf einmal ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft.

Gruß, SotA

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Hallo,

mir kommt einiges bekannt vor, wenn auch nicht so extrem.

Auch wenn Du Dir psychologische Hilfe gesucht hast, stören wird dich das immer. Es ist leider total ungerecht, und von der emotionalen Seiten mal abgesehen ja auch finanziell nicht schön, und führt sicher auch zu einem schlechten Geschwisterverhältniss.

Ich für mich habe das derart gelöst, das ich einfach erstmal unabhängig wurde. Sprich, gehe nochmal zum Arbeitsamt und frage genau nach, was dir zusteht, wenn duohn nicht zu Deinen Eltern ziehst. Wohngeld usw, und eventuell mal bei der Diakonie , Caritas oder Studentenhilfswerk nachfragen, was Hilfe bei deiner wohnlichen Situation bedeutet.

Und dann würde ich den Kontakt zu Mama und Schwester unterbinden, und mit dem Vater mal in Ruhe besprechen, wie ihr das schaffen könnt, ohne die beiden anderen den Kontakt zu halten.

Denn ganz ehrlich, was man nicht weiß, kann einen auch nicht aufregen.

lg

brenna

Genau, denn das ist ja auch ganz einfach, solche Kränkungen in einer der wichtigsten prägenden Beziehungen zu vergessen.

Und mal ganz davon ab, das manche Menschen ungerechtigkeit generell schlecht ertragen können, würde ich da auch auf die Palme gehen.

Aber die Mutter scheint auch ein sehr schwieriger Mensch zu sein, denn ansonsten wäre das auskommen mit ihr ja durchaus möglich.

lg

Brenna

Hallo

Trotzem eröffnete mir meine Mutter hinterher, das sie keine Lust hätte den Pflichten die das Arbeitsamt an sie stellte nachzukommen und wir den Antrag deswegen nicht stellen würden.

Dass diesen Antrag nicht „ihr“ stellen könnt, sondern nur du, das ist dir doch klar? Dass es allein deine Entscheidung ist, ob du ihn stellst oder nicht?

Ich würde dir auch raten, den Kontakt wenigstens ein paar Jahre lang zu unterbrechen, und gucken, ob du trotzdem mit dem Vater Kontakt haben kannst.

Viele Grüße

Hallo

Sprich, gehe nochmal zum Arbeitsamt und frage genau nach, was dir zusteht, wenn duohn nicht zu Deinen Eltern ziehst.

Das wird man im Zweifel durch reines Nachfragen nicht erfahren. Es wird öfters schon mal behauptet, man bekäme sowieso nichts, so dass man auf einen Antrag verzichtet. Was einem zusteht, erfährt man oft nur, wenn man einen Antrag stellt.

Viele Grüße

Hallo,

Und mal ganz davon ab, das manche Menschen ungerechtigkeit
generell schlecht ertragen können, würde ich da auch auf die
Palme gehen.

Schön. Aber sollte man nicht irgendwann auch mal lernen, daß „Ungerechtigkeiten“ (oft eine subjektive Empfindung) zum Leben gehören und meist nicht zu ändern sind? Und auch, daß man manchmal selbst „ungerecht“ ist, ohne es zu wollen und in guter Absicht?

Aber die Mutter scheint auch ein sehr schwieriger Mensch zu
sein, denn ansonsten wäre das auskommen mit ihr ja durchaus
möglich.

Wir kennen hier nur die (subjektive) Sichtweise von einer Partei in dieser Sache. Mich würde interessieren, wie die Mutter die Sache sieht und darstellen würde.

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo!

Beantrage, was Du willst. Du bist erwachsen.
Deine Eltern sind aus der Pflicht, denn Deine erste Ausbildung ist zuende.

Was das persönliche Verhältnis betrifft, kann man entweder weitere 20 Jahre Sticheleien und Beleidigungen einstecken, oder direkt den Kontakt minimieren.
Die Ungerechtigkeit, welche Du empfindest, wird Deiner Mutter gar nicht bewusst sein und sie würde diesen Vorwurf vermutlich auch gar nicht verstehen.
Lebe damit und lebe Dein eigenes Leben.
Wenn das Geld bis zum Jobstart nicht reicht, suche Dir eine Übergangsjob und beende schleunigst Deine Bachelor-Arbeit.

Viel Glück!

M.

Nachtrag
Noch etwas:
Deine Schwester genießt deutlich mehr Vorteile, alko kann sie sich später auch (mehr) um Eure Mutter kümmern.

Das mag zwar hart sein, aber das „vernachlässigte“ Kind macht sich eben irgendwann frei. Das ist dann auch nicht (komplett) reversibel.
Eltern über 50, die das nicht erkennen und damit nicht rechnen, erleiden irgendwann ein böses Erwachen.

Es gilt, so etwas bei den eigenen Kindern zu vermeiden und Zeit sowie Ressourcen gerecht zu verteilen.

Gruß,
M.

hart, aber hilfreich und realistisch
Hi!

Ich finde deine Antwort brutal

von mir aus. That’s life.

und gemein!

Nein, das auf keinen Fall. Realistisch.

Nach dem Motto: Stell dich doch nicht so an, nur weil deine
Mutter dich nicht liebt, sondern nur deine Schwester.

Das habe ich nicht gesagt.
Sondern: So liegen die Dinge, Du wirst damit fertig werden müssen. Du kannst Deine Mutter nicht zwingen, Dich genau so zu lieben wie Deine Schwester.
Es gibt kein Recht auf „geliebt werden“ (für Erwachsene)

Immerhin hat die UP schonmal eine Therapie angefangen, und sie
ist doch insgesamt sehr fleißig, was also will man ihr
unterstellen?

Ich unterstelle nichts. Zeige mir bitte, wo ich das tue.
Sie schrieb, dass sie das Problem aufgearbeitet hätte. Das scheint mir aber gar nicht der Fall zu sein - sie sollte da noch einen Anlauf starten.

Dass es immer weh tun wird, wenn die Eltern einen nicht lieben
und es lange dauert bis man darüber hinwegkommt, das versteht
anscheinend nur jemand, der das selbst erlebt hat.

Keine Sorge, ich weiß sehr genau, von was ich hier schreibe. Bin nur schon ein paar Jahre älter und kann rückblickend urteilen.

Erwachsen werden heißt leider nicht, dass mit 18 jemand den
Knopf drückt und all deine Erfahrungen, Prägungen und
Verletzungen der Kindheit sind weg und du bist auf einmal ein
funktionierendes Mitglied der Gesellschaft.

Nein, aber noch weitere 20 Jahre damit zuzubringen, der Liebe der Eltern hinterher zu laufen, hilft sicher nicht weiter.
Und eine „Ei-ei, Du arme“ hilft nur vorübergehend, das hat sie ja auch hier schon bekommen. Ich wollte gern den Schritt weiter gehen und nicht im Mitleid verharren, ist nicht so meine Art, ich bin da eher lösungsorientiert.

Wie sieht denn Dein Lösungsvorschlag aus? Liebeszauber über die Mutter aussprechen?

Grüße
kernig

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Hallo,

Und mal ganz davon ab, das manche Menschen ungerechtigkeit
generell schlecht ertragen können, würde ich da auch auf die
Palme gehen.

Schön. Aber sollte man nicht irgendwann auch mal lernen, daß
„Ungerechtigkeiten“ (oft eine subjektive Empfindung) zum Leben
gehören und meist nicht zu ändern sind? Und auch, daß man
manchmal selbst „ungerecht“ ist, ohne es zu wollen und in
guter Absicht?

Warum regen sich dann so viele Menschen darüber auf, das zB Politiker Unmengen verdienen, und gleichzeitig anderen die Bezüge kürzen ? wahrscheinlich, weil man selber in der betroffenen Gruppe sitzt. Und dann persönliche nachteile hat, die man ohne diese Ungerechtigkeit nicht hätte. Zumal grad bei solchen Familienstreitigkeiten ja auch Gefühle dabei sind, die man nur bedingt beeinflussen kann (mich würde da mal die Meinung eines Psychologen zu interessieren.) Jeder kommt damit halt anders zurecht, manche juckt das überhaupt nicht, andere gehen auf dem Zahnfleisch…
Ich kann mit uNgerechtigkeiten meistens ganz gut umgehen, weil es mir in meinem Leben gut geht und ich glücklich bin. Da ist es mir egal, ob Nachbar xyz mehr verdient. Es gab aber auch Zeiten wo es mir shclecht ging, finanziell und psychisch, da störte es mich schon, wenn ich nicht wußte was ich abends essen sollte und dann die Schwester die Kippen bezahlt bekam. Jetzt ist mir das egal.
Und was ich festgestellt habe, Ungerechtigkeiten meinem Kind gegenüber (wenn es zB von anderen geärgert oder ausgeshclossen wird ) , kann ich nur sehr schlecht ertragen, das tut mir dann weh . (Auch wenn ich da nciht immer zwischen gehe, denn wie du ganz richtig sagst, damit muss man auch umgehen lernen. )

Aber die Mutter scheint auch ein sehr schwieriger Mensch zu
sein, denn ansonsten wäre das auskommen mit ihr ja durchaus
möglich.

Wir kennen hier nur die (subjektive) Sichtweise von einer
Partei in dieser Sache. Mich würde interessieren, wie die
Mutter die Sache sieht und darstellen würde.

Aber hier sieht man durchaus ja immer nur die Scihtweise einer betroffenen Person. Stellen ja selten beide gleichzeitig ihre Sichtweise dar. :wink:

Lg

Brenna

Vielen Dank für deine Antwort.

Leider sind meine Eltern noch nicht aus dem Schneider. Da ich erst im Sommer meine AUsbildung abschliessen kann, gelte ich weiter als „ungelernt“. Somit müssen die Eltern weiter bis zum 25ten Lebensjahr für den Unterhalt aufkommen bzw. anhand ihres Gehaltes wird mein ALG II berechnet. Ich muss, wenn ich ALG II beziehe, sogar wieder bei meinen Eltern einziehen.

Leider sind es „Wir“. Laut neuem Gesetz sind wir eine „Bedarfsgemeinschaft“ und da ich unter 25 Jahren bin und bis zu meinem Abschluss als ungelernt gelte, müssen meine Eltern für den Unterhalt aufkommen, bzw. wir müssen alle zusammen ALG II beantragen.

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich werde wohl nicht drum herum kommen, nochmal nach Möglichkeiten zu suchen, bei denen ich meine Eltern nicht einbeziehen muss. Die Tatsache, dass ich jetzt vier Jahre unabhängig von ihnen meinen eigenen Haushalt/Leben geführt habe, macht die Sache leider nicht einfacher.
Ich werde mich Mal mit meinem Vater zusammensetzten und darüber sprechen.

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich sehe, du weisst wovon ich spreche :wink:
Das mit dem Magengeschwür würde ich allerdings gerne umgehen.

An manchen Tagen steckt man das wirklich besser weg, als an Anderen!

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich denke du hast mich ein wenig falsch verstanden. Viele der Dinge die ich aufgeschrieben habe sind Beispiele. So zum Beispiel, dass meine Schwester fast tagtäglich mit meiner Mutter telefoniert, bzw. sie ein gutes Verhältnis haben. Das stört mich auch weiter gar nicht, diente nur der Information.

Du hast recht wenn du sagst: Finanzielle Unabhängigkeit führt auch zu „realer“ Unabhängigkeit. Soweit war auch mein Plan. Da ich aber aus einer mittelschicht Familie komme, hatte ich nicht genügend Rücklagen, um mir mein Studium von Anfang an selbst zu finanzieren. Somit musste ich BaföG beantragen.
Da ich aber kein Anspruch auf elternunabhängiges BaföG hatte, wurde das Einkommen meiner Eltern mit eingerechnet und sie müssen mich finanziell unterstützen.
Wie schon beschrieben habe ich bis jetzt jede Semesterferien gearbeitet, da ich mit dem Geld vom BAFÖG+Eltern alleine nicht hinkomme und während meiner Vorlesungszeit nicht arbeiten gehen kann. (Wie schon gesagt, ich studiere im Ausland und dort sind die Uni Zeiten etwas anders als in DE)

Natürlich haben weder meine Eltern noch ich diese Gesetze gemacht. Trotzdem sind sie da und müssen wohl oder übel eingehalten werden. Ich muss danach leben, sonst hätte ich sicherlich schon längst elternunabhängiges BaföG beantragt bzw. wäre noch mehr arbeiten gegangen.
Trotzdem rechtfertigt diese Unterstützung meiner Eltern nicht, dass sie sich so wehement in mein Leben einmischen.
Wenn man hier also ohne jede Gefühlseinmischung die Fakten sieht, sieht es doch so aus:
Die Eltern haben ein Kind in die Welt gesetzt, welches sie nach deutschen Recht finanziell unterstützen müssen. Laut deutschem Recht ist das Kind ab dem alter von 18 Jahren voll geschäftsfähig und unabhängig in seinem Tun.
Jetzt könnte man natürlich über die gegenseitige Aushebelung dieser beiden Sätze reden, aber das bringt mich nicht weiter. Das es viele solcher Unsinn-Gesetze in Deutschland gibt ist wohl auch klar, aber ich habe mit 23 Jahren noch nicht die Mittel den Deutschen Staat in einem Jahrzehnte langen Prozess auf die finanzielle Freiheit meiner Eltern und meinen Wunsch zum Studium und dessen Finanzierung zu verklagen.
Ich weiss, das ich nicht die Einzige bin die dieses Problem hat. EIne Kommilitonin hat ihre Eltern verklagt, da sie ebenfalls keine Möglichkeit hat, alleine durch einen Nebenjob ihren Lebensunterhalt zu finazieren, aber vom BaföG Amt nur knapp 150 Euro bekommt, da den Rest ihre Eltern beisteuern müssen (laut Beschluss) - dieses das aber verweigern.

Ihr führt hier eine sehr interessante Diskussion.

Natürlich kann ich hier nur meine Sichtweise wiedergeben. Und natürlich spielen bei mir auch Emotionen eine Rolle.
Gesprochen habe ich darüber als junges Mädchen nicht. Als aber mein Opa von selbst auf mich zukam und mich fragte, ob ich mich nicht ungerecht behandelt fühlen würde, fühlte ich mich bestätigt. Anscheinend spielten mir hier nicht nur meine Pubertätshormone einen Streich, sondern auch andere Personen hatten genau das gleiche Empfinden wie ich.

Das mit dem Psychologen war dann eher Zufall. Ich war wegen einer ganz anderen Sache dort, die sich aber durch das Verhalten meiner Mutter begünstigen ließ. Auch der Psychologe hat meine Mutter kennengelernt und mir später bestätigt, das sie (aus meinen Gedächtnis) doch eine sehr bestimmende und von sich überzeugte Person sei, gegen die es sicherlich schwer wäre sich zur wehr zu setzten, vor allem wenn „hintendran“ noch der Familienfrieden hängt.
Diese „Charakterisierung“ ist mir damals nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal begegnet. Kommilitonen oder Freunde, welche sie kennen gelernt haben (egal ob 18 oder 30 Jahre alt), haben mich immer wieder darauf hingewiesen.
Im Beispiel meines Umzuges zu meiner Freundin haben wir uns natürlich durchgesetzt. Es stand ausser Frage, dass meine Mutter jetzt auf einmal unsere Einrichtung übernehmen würde. Ein blöder Nebeneffekt für mich: Alle meine Freunde, die damals beim Umzug geholfen haben haben gesagt, dass sie mir nur nocheinmal helfen, wenn meine Mutter NICHT dabei ist. Denn sie hat auch da versucht alle rumzukommandieren.

Natürlich kenne ich hierrauf die plausibelste Antwort: Mischt sie sich weiter ein, dann brich den Kontakt ab. Das Problem ist: Sie IST meine Mutter. Und egal wie ungerecht sie mich behandelt oder wie sehr sie sich einmischt - ich würde mir wünschen, dass sie später ihre Enkelkinder kennen lernt und ein Teil meines Lebens ist. Nur muss sie aufhören sich einzumischen. Ratschläge ja, Bestimmen Nein. Dann kann ich damit leben.

Hi nochmal!

Ich denke du hast mich ein wenig falsch verstanden. Viele der
Dinge die ich aufgeschrieben habe sind Beispiele.

Du hast die Beispiele alle so gut parat, man merkt, wie Dich das wurmt. Und objektiv betrachtet hat Dein Verhältnis mit Deinen Eltern erstmal gar nichts mit Deiner Schwester zu tun.

Da ich aber kein Anspruch auf elternunabhängiges BaföG hatte,
wurde das Einkommen meiner Eltern mit eingerechnet und sie
müssen mich finanziell unterstützen.

Schön, dass das geklärt ist soweit. Ist doch eindeutig.

Trotzdem rechtfertigt diese Unterstützung meiner Eltern nicht,
dass sie sich so wehement in mein Leben einmischen.

Naja, auf der Grundlage, die Du schilderst, könntest du Dir die Einmischung schon deutlicher verbitten. Dazu wollte ich Dich eigentlich auch ermuntern.
Den Kontakt ein wenig schleifen zu lassen, wäre das Erste, was ich täte. Wenn dann die Frage kommt: Warum rufst Du denn nicht an? Hättest Du doch einen schönen Aufhänger, um Dein Anliegen vorzubringen.

Weißt Du, ich hab das selber schon durch. Habe nicht mehr angerufen und war recht „maulfaul“ und einsilbig in den Gesprächen mit meinen Eltern, wenn sie mal zustande kamen. Mir hat das geholfen, ich war etwas ruhiger und konnte das ein wenig distanzierter betrachten, weil ich mich auf diese Gespräche nicht mehr eingelassen habe. Irgendwann gab es dann auch mal ein klärendes Gespräch, alle waren erstmal beleidigt, aber danach wurde es besser.

Ich weiss, das ich nicht die Einzige bin die dieses Problem
hat. EIne Kommilitonin hat ihre Eltern verklagt, da sie
ebenfalls keine Möglichkeit hat, alleine durch einen Nebenjob
ihren Lebensunterhalt zu finazieren, aber vom BaföG Amt nur
knapp 150 Euro bekommt, da den Rest ihre Eltern beisteuern
müssen (laut Beschluss) - dieses das aber verweigern.

Ja, unschöne Situation und ich kenne sie in der Art selber.

Die Möglichkeiten bleiben die selben:

  1. Ertragen und ausharren
  2. Streit vom Zaun brechen
    oder eben 3. versuchen, Dir da Luft zu machen, ohne bei 2. zu enden

Grüße
kernig