Mit 32 zu alt für eine zweite Ausbildung?

Hallo,

Ich 32, weiblich, gelernte Zahnarzthelferin, nicht Verheiratet und keine Kinder, möchte gerne eine zweite Ausbildung machen.

Mein erstes Problem liegt darin, daß ich angeblich zu alt bin.
Mein zweites Problem ist das Geld. Habe keinen Partner der mich unterstützen kann.

Habe mich bei der Polizei / Bundespolizei beworben, mir wurde aber gesagt ich wäre zu alt!
Toll!

Bin nicht an meinen Wohnort gebunden!

Kann mir einer sagen, ob es was Vergleichbares gibt?
Und /oder wo kann ich mich Informieren? Ich werd schon ganz dusselig mit der großen weiten Welt des WWW…

Bitte um Hilfe…!

Schönen Gruß
Angie

Danke im Vorraus !

Hallo,

Mein erstes Problem liegt darin, daß ich angeblich zu alt bin.

Für was hast du dich denn schon alles so ausbildungsmäßig beworben?

Habe mich bei der Polizei / Bundespolizei beworben, mir wurde
aber gesagt ich wäre zu alt!

Das könnte auf beamtenrechtlichen Bestimmungen beruhen (da das vermutlich auf eine Beamtenlaufbahn hinausgelaufen wäre … oder?).
Ansonsten dürfte das Alter - theoretisch - keine Problem sein. (Stichwort: AGG)

Kann mir einer sagen, ob es was Vergleichbares gibt?

Vergleichbar zum Polizeidienst?

Und /oder wo kann ich mich Informieren?

http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/index.jsp kennst du vermutlich schon(?)

Staatliche Zuschüsse sind halt „Mangelware“. Das gibts, wenn man aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann oder wenn man mit dem Beruf keine Arbeit findet (was ja bei dir nicht zutrifft).

Du hast doch sicher Vorstellungen, was (bzw. welche Richtung) du gerne machen würdest (und vermutlich auch davon, was nicht in Frage kommt)?

Hier wird dir wohl keiner eine Ausbildungsstelle „aus dem Hut zaubern“ können, aber vielleicht wären Bewerbungstipps auch schon hilfreich. Wenn du was drüber schreiben magst, kannst du ja mal berichten wie du dich wo beworben hast.

MfG

Hallo Du Greisin *fg*

tja, sowohl Alter als auch Geld sind natürlich so Probleme, die man nicht einfach wegdiskutieren kann :wink: Aber, Konfuzius (bzw. mein Ex-Kollege Thomas) sagte immer „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch“.

Wobei es auch da natürlich Einschränkungen gibt. Gerade „Behörden“ haben oftmals ein Alterslimit für Bewerber, aber auch die „normale“ innterbetriebliche Ausbildung ist halt eigentlich für Leute ausgelegt die halb so alt sind wie Du. Aber dafür hast Du auch andere Vorteile, wie zum Bleistift den Führerschein, eine gewisse Reife, eine gewisse Ruhe und Sicherheit, die man einfach mit 16 noch nicht so hat. Der eine oder andere zukünftige Lehrmeister mag das zu schätzen wissen, wenn Du’s ihm schlau verkaufst :wink:

Das mit dem Geld ist ein zweites Problem - und um eine Einschränkung in Deinem Lebensstandard wirst Du voraussichtlich nicht rumkommen. Aber das hast Du - im Gegensatz zum Alter - selber in der Hand. Dinge wie „Auto verkaufen“, „Zimmer untervermieten“, „nimmer essen gehen“ hört und macht man nicht besonders gerne, aber sie helfen unglaublich das Budget am Monatsende auszugleichen. Was da bei Dir sinnvoll/möglich ist ahne ich nicht, das musst Du für Dich im stillen Kämmerlein entscheiden und ausrechnen. Auf jeden Fall solltest mal aufschreiben, wieviel Kohle Du realistisch und unbedingt im Monat brauchst.

Habe mich bei der Polizei / Bundespolizei beworben, mir wurde
aber gesagt ich wäre zu alt!

Wobei das doch auf deren Internetseite normalerweise sehr deutlich steht, wie alt man da maximal sein darf, oder? Achja, ich weiss nicht genau wie das in Deutschland ist, hierzulande gibt es für die unterschiedlichen Polizeibereiche durchaus unterschiedliche Altersmaxima. Guck einfach mal nach, ob das in D auch so ist.

Kann mir einer sagen, ob es was Vergleichbares gibt?

Wie gesagt, verschiedene Bereiche der Polizei. Grenzwache. Flughafenbullen. Gefängniswärter. Kripo.
Ansonsten schliesse ich mich xolophos an: „Vergleichbar womit?“ Was ist’s, das Dich an der Polizeiausbildung reizt?

Und /oder wo kann ich mich Informieren?

Prinzipiell schon im Internet, aber erst wenn Du halbwegs konkrete Pläne hast, wo die Reise denn hingehen soll. Hilfreich finde ich immer eine Liste mit beispielsweise folgenden Fragen.

  • Was kann ich / nicht?
  • Was will ich /nicht?
  • Worin bin ich gut /schlecht?
  • Warum ist der aktuelle Beruf nix für mich? Was ist am aktuellen Beruf gut?

Achtung: die Antworten sollst Du in Ruhe und ehrlich daheim beantworten. Vor allem nicht bewerten sondern, wenn Du „einen ruhigen Job mit viel Kohle“ willst - dann schreib das erstmal so auf. Genauso wenn Du „nix mit Menschen“ zu tun haben willst, schreib auf, musst ja den Zettel dann niemandem zeigen *fg*

Und dann gehste in eines der zahlreichen Internet-Jobfindungs-Programme rein und klickst Dich durch die Fragen durch. Wichtig ist auch hier, dass Du das völlig spontan und ehrlich machst. Die Antworten werden zu 90% Schrott sein, aber über die restlichen 10% lohnt vielleicht ein Gedanke.

Jetzt fängst dann im Internet an zu suchen. Und da Du jetzt gezielt suchst, solltest Du eigentlich mit Informationen nicht überflutet werden :wink: Damit solltest Du nun ein paar Wunschziele haben.

Und dann überlegst Du, wie Du da hinkommst. Vielleicht sind Voraussetzungen zu erfüllen (Abitur? Praktika?), vielleicht musst Du Dich irgendwo bewerben, vielleicht brauchst Du von „irgendwo“ finanzielle Unterstützung. Aber so wie Du weisst, was Du machen willst und was das kostet kannst Du an schlauer Stelle (das kann von der Omma über’s Sozial- oder BaföG-Amt ziemlich viel sein) informieren, was Du an Zuschüssen zu erwarten hast. Und dann bildest Du die traurige Differenz zwischen Deinem Bedarf und den Zuschüssen und überlegst ob und wie Du die vermutlich entstehende finanzielle Lücke füllen kannst.

*wink*

Pezti

Hallo,

Ich 32, weiblich, gelernte Zahnarzthelferin, nicht Verheiratet
und keine Kinder, möchte gerne eine zweite Ausbildung machen.

Habe mich bei der Polizei / Bundespolizei beworben, mir wurde
aber gesagt ich wäre zu alt!
Toll!

Hallo,

für die Berufung in den Vorbereitungsdienst (=Ausbildung) des mittleren Dienstes bei der Bundespolizei gilt gem. § 12 Bundespolizeilaufbahnverordnung eine Altersgrenze bis zum 25. Lebensjahr,
für den gehobenen Dienst (Voraussetzung mind. Fachabitur) gilt gem § 14 BPolLV eine Altersgrenze von 32 Jahren.
Entsprechende Regelungen gibt es auch für die „normale“ Polizei und für Verwaltungsbeamte.
Das hat damit zu tun, dass der Staat von seinen lieben Beamten möglichst lange was haben will…

Du bist jetzt wahrscheinlich dein halbes Leben Zahnarzthelferin, warum gefällts dir plötzlich nicht mehr?
Warum hast du dich nicht schon früher für andere Berufe interessiert?
Gibts keine Möglichkeit, in deinem Bereich was anderes oder eine zusätzliche Ausbildung zu machen?

grüsse
dragonkidd

Hallo Angie,

vielleicht hilft dir ja ein kleiner Erfahrungsbericht von mir und einem guten Freund von mir.

Ich:
Habe mich mit 25 dazu entschlossen eine anderen beruflichen Weg zu gehen. Das hat damals auf Anhieb im IT-Bereich geklappt (ganz normale duale Ausbildung). Das beschwerrliche war das wenige Geld. Ich musste mir einen Kredit aufnehmen um über die runden zu kommen (Bis vor 1 Jahr musste ich diesen noch abbezahlen). Anspruch auf Ausbildungsbeihilfe hatte ich nicht, da ich schon eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte. Auch auf sonstige Unsterstützung hatte ich keinen Anspruch, da ich damals mit meinem damaligen Freund zusammenlebte. Ich habe mich mit Nebenjobs versucht über Wasser zu halten. Es war eine harte Zeit, aber es hat sich gelohnt. Heute verdiene ich sehr gut, bin direkt nach meiner Ausbildung in den gehobenen Dienst eingestiegen. Ich habe einen Job, der mir sehr sehr viel Spaß macht und mich fordert, was ich immer wollte.

Ein guter Freund:
Hatte mit Ende 20 einen Bandscheibenvorfall. Er konnte seinen alten Beruf als Maurer deswegen nicht mehr ausüben. Er hat dann eine BETRIEBLICHE UMSCHULUNG genehmigt bekommen und das Glück mit 30 ein Unternehmen zu finden, dass ihn innerhalb dieser betrieblichen Umschulung zum Speditionskaufmann ausbildetet. Heute ist er Disponent bei einer Spedition und verdient damit sehr gut und hat eine Job der im Spaß macht. Das mit der betrieblichen Umschulung habe ich extra hervorgehoben, da eine Umschulung bei einem Schulungsträger NICHTS bringt. Das wäre vergeudete Zeit.

Bei dir würde wahrscheinlich eher mein Weg in Frage kommen, da du wohl keinen Anspruch auf eine Umschulung haben wirst, wenn du keine gesundheitlichen Probleme durch deinen jetzigen Job hast und bis jetzt nicht länger arbeitslos bist.

Überlege dir ganz genau, ob du nicht lieber auf denen jetzigen beruflichen Werdegang aufbauen willst. Das ist etwas einfacher, vor allem aus der finanziellen Sicht als eine völlig neuen Weg in deinem Alter einzuschlagen.

Viele Grüße

Phoebe

Tja warum…
Hallo…
Danke an alle, die so schnell und viel geschrieben haben !!!

Ein klein bischen zu meiner Verteidigung:
Ich bin leider von meinen Eltern so aufgezogen worden, ohne
Ihnen einen Vorwurf zu machen, man heiratet sowieso und bekommt Kinder.

Wollte schon als Teenager zur Polizei, aber meine Mutter (!!); Ist ja ein
Männer Beruf, viel zu hart für eine Frau, eine Frau bei der Polizei, damals für meine
Mutter undenkbar. Kam dazu, das ich damals in einem kleinen Dörfchen aufgewachsen bin
und die nächste Stadt ca 80 km entfernt war.

Ich geb es ehrlich zu, ich hab es übersehen. Hab ja einen Beruf und mir geht´s ja gut.
Arbeite schon über 15 Jahre als Zahnarzthelferin mit vielen Weiter- und Fortbildungen.
Mein Chef ist super, aber er geht in den nächsten 5 Jahren in Rente und dann???
Aber ich will nicht, daß das alles gewesen ist.

Möglichkeiten an Unterstützung finanzieller Hinsicht schaut es bei mir schlecht aus.
Meine Elter leben selber von einer Rente von 500 Euro und Oma/Opa hab ich keine mehr…

Möchte einfach mal was anderes machen. Täglich mit Zähnen zu Tun haben und
das seit über 15 Jahren…!? Außerdem ist der Weg der Medizin allgemein nicht so
Berauschend. Ist ja doch auf die Dauer etwas Stumpfsinnig. Keiner hat Geld, alles zu Teuer, die Gesundheitsreformen, bzw die
Krankenkassen, und und und…

Ich hätte kein Problem in Schulen zu gehen oder ins Ausland. Ich bin da sehr Flexibel.
Nur wenn ich jetzt zum Studieren anfange, bin ich erst recht zu Alt um zum Beispiel zur Polizei zu gehen…

LG

Hallo,

dann geh doch einfach zu denen, die die Zahnprotesen oder alle diese schönen Sachen im Mund herstellen. Oder Du übernimmst einfach die Praxis Deines Chefes; frag mal, ob der Dir was zum Abschluß und Deiner Zulassung ebisteuert und dann stellst Du ihn auf Minijob oder ähnliches ein?
Schönen Abend.
C.

Hallo…

Danke an alle, die so schnell und viel geschrieben haben !!!

Ein klein bischen zu meiner Verteidigung:
Ich bin leider von meinen Eltern so aufgezogen worden, ohne
Ihnen einen Vorwurf zu machen, man heiratet sowieso und
bekommt Kinder.

Wollte schon als Teenager zur Polizei, aber meine Mutter (!!);
Ist ja ein
Männer Beruf, viel zu hart für eine Frau, eine Frau bei der
Polizei, damals für meine
Mutter undenkbar. Kam dazu, das ich damals in einem kleinen
Dörfchen aufgewachsen bin
und die nächste Stadt ca 80 km entfernt war.

Ich geb es ehrlich zu, ich hab es übersehen. Hab ja einen
Beruf und mir geht´s ja gut.
Arbeite schon über 15 Jahre als Zahnarzthelferin mit vielen
Weiter- und Fortbildungen.
Mein Chef ist super, aber er geht in den nächsten 5 Jahren in
Rente und dann???
Aber ich will nicht, daß das alles gewesen ist.

Möglichkeiten an Unterstützung finanzieller Hinsicht schaut es
bei mir schlecht aus.
Meine Elter leben selber von einer Rente von 500 Euro und
Oma/Opa hab ich keine mehr…

Möchte einfach mal was anderes machen. Täglich mit Zähnen zu
Tun haben und
das seit über 15 Jahren…!? Außerdem ist der Weg der Medizin
allgemein nicht so
Berauschend. Ist ja doch auf die Dauer etwas Stumpfsinnig.
Keiner hat Geld, alles zu Teuer, die Gesundheitsreformen, bzw
die
Krankenkassen, und und und…

Ich hätte kein Problem in Schulen zu gehen oder ins Ausland.
Ich bin da sehr Flexibel.
Nur wenn ich jetzt zum Studieren anfange, bin ich erst recht
zu Alt um zum Beispiel zur Polizei zu gehen…

LG