Mit 56 zu alt für eine neue Ausbildung?

Guten Morgen,
mal angenommen, eine gesunde Frau von 56 Jahren möchte eine einjährige Ausbildung zur Gesundheit- und Krankenpflegeassistentin machen. Kann sie aufgrund ihres Alters abegelehnt werden? Gibt es eine Altershöchstgrenze? Sie hat ihren Mann 2 Jahre gepflegt und möchte das Wissen vertiefen, um anderen Kranken zu helfen.
Sie könnte die Kursgebühren auch aus eigener Tasche bezahlen.
Vielen Dank für eure Antworten
Gruß Malule

Hallo,

wenn sie die Ausbildung machen will, wer sollte sie hindern? Erst recht, wenn sie diese selbst bezahlen will.

Was allerdings in dem Zusammenhang vielleicht zu überlegen ist (und zumindest allgemein auch zu den Zugangsvoraussetzungen gehört): körperliche Fitness. Es ist dann vielleicht besser, weg von der (körperlich betonten) Pflege etwas hin zu einer Ausbildung in anderen Bereichen zu machen. Demenz bspw. Der Bedarf wächst stetig. Hier aktiv zu werden, Bedarf nicht so sehr einer robusten körperlichen Konstitution.

LG Petra

Danke,
aber wenn die Ausbildung an einer Schule stattfindet, hat sie dann überhaupt Chancen dort angenommen zu werden? Soll sie sich schriftlich dort bewerben?
Gruß Malule

hallo

wenn es ein Alterslimit gibt, ist dieses in den Kursausschreibungen normalerweise bereits genannt. Deshalb würde ich mich einfach an der Schule nach Wahl bewerben. Falls es im Formular die Rubrik „Motivation“ gibt oder ein Bewerbungsschreiben verlangt wird, würde ich die Pflege des verstorbenen Manns ausführlich erwähnen.

Viele Grüsse, sama

PS: meine Oma hat mit 68 angefangen als Sterbebegleiterin in einem Altenheim zu arbeiten, wenig Geld, aber eine Aufgabe die sie sehr gerne - fast bis zu ihrem eigenen Tod mit 84 - gemacht hat.

Hallo

Kann sie aufgrund ihres
Alters abgelehnt werden?

Käme drauf an: http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehan…
Aber den wahren Grund für eine Ablehnung wird man wohl nicht erfahren…

mfg M.L.

Spricht irgendetwas dagegen, sich einfach mal mit einer solchen Schule in Verbindung zu setzen?

LG Petra

Danke für eure Antworten,
ein anderer Punkt wäre noch: Ist die Frau arbeitslos und bekommt ALGeld, zahlt aber die Schule selber, läuft dann das Geld weiter, da sie ja während der schulischen Ausbildung dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht? Oder wäre der erste Schritt: erst zum Arbeitsamt, dann erst Kontakt zur Schule?
Gruß
Malule

Altenausbildungen werden derzeit Arbeitslosen hinterher geworfen. Eine Entwicklung, die ich sehr mit Bauchschmerzen sehe, weil nun auch reihenweise Anbieter solche Ausbildungen machen, die sonst Gabelstapler, Lagerfacharbeiter oder Büroassistenten ausbilden.

Insofern kann ich nur dringend ans Herz legen: Erst einmal selbst nach einer guten Schule umgucken. Und auch mal gucken, was es da für Ausbildungen gibt, das sind nämlich durchaus verschiedene. Und dann gucken, was das Arbeitsamt dazu sagt. Im Zweifel muss die nämlich nicht selbst finanziert werden.

LG Petra

Gedacht habe ich,wenn ich „ich“ schreiben darf, an eine einjährige Ausbildung als Gesundheitspflegeassistentin. Du hast recht, es gibt einige Anbieter, auch Zeitarbeiterfirmen bieten Kurse an. Bin im Moment noch in einem bestehenden Arbeitsverhältnis, möchte mich aber unbedingt verändern.Frage ist: wann kündigen, wann arbeitslos melden, wann Bewerbung für Schule?
Ist alles ziemlich kompliziert, oder?
Gruß Malule

Guten Tag,

Hallo Malule,

ob es da Altersgrenzen gibt, ist von Ausbildung zu
Ausbildung verschieden, bei manchen ja, bei manchen
nein.
Die Sache ist die: Wenn jemand eine Ausbildung macht, geht man (der Ausbilder) zunächst davon aus,
dass diese beruflich genutzt wird.
Die Berufschancen einer 56-jährigen Berufsanfängerin
(das wäre sie ja, wenn sie das beruflich machen würde) sind naturgemäß gering. Und deshalb wird
eine Ausbildungsstelle, wenn sie keine weiteren
Kenntnisse über das Vorhaben der 56-jährigen besitzt, diese Bewerbung ablehnen.
Zumal die 56-jährige dann einen Ausbildungsplatz
belegen würde, der eigentlich für einen jüngeren
Menschen mit guten Berufsaussichten vorgesehen
war.
Ich möchte damit nicht das Vorhaben der Frau
negativ bewerten, es ist eine ehrenwerte Sache!
Aber ein Ausbilder wird wohl eher wie oben beschrieben argumentieren…
Da hilft sicher nur Türen einrennen, das Gespräch mit den Ausbildungsstellen suchen, erklären,was man
vorhat und auf Aufnahme hoffen.

Grüße
Stefan

Ich finde nicht, dass man mit 56 zu alt ist.
Denn wenn man von 3 Jahren Ausbildung ausgeht, ist man dann 59 und dann hat man in der Regel auch noch 6 Jahre zu Arbeiten.
In der Ausbildung ist man ja auch eine „günstige“ Arbeitskraft.

Ich finde gerade wenn es um verantwortungsvolle Ausgaben geht, wo Gewissenhaftigkeit gefragt ist, sind die „senior citizens“ auch jeden Fall eine super Wahl.
Außerdem wer mit 56 ne Ausbildung machen will, ist in der Regel auch voll motiviert und wird sich dementsprechend auch gut einbringen…

Ich finde unsere Gesellschaft eh beschissen, dass man die sinior citizens mit 50 abstempelt und aussortiert.

Sicherlich wird es nicht so leicht sein, mit 56 ne Ausbildung zu finden und in ne Berufsschule zu gehen, aber möglich sollte es dennoch sein. Bestimmt in einem kleinen Unternehmen.