Mit dem Glauben ist absolut nicht zu spaßen…

…wer er es dennoch tut, ist des Todes. Früher wurden die
Glaubensleugner verbrannt. Das war die effektivste Art, mit den
Ungläubigen umzugehen – gleich welcher Art. In manchen Ländern hat
sich dieses Rechtsempfinden erhalten. Hierzulande wurde es dank der
Aufklärung abgeschafft, das Verbrennen.

Hier im Brett fällt auf, dass mit unglaublicher Energie alle
möglichen Überzeugungen verteidigt werden – und das ist Rechtens,
weil es sich ja um Glaubensgrundsätze handelt: und die sind ja
bekanntlich sakrosankt. Aber ist der Atheismus nicht auch eine
Religion, die auf den Schutz im Grundgesetz rechnen darf? Vielleicht
sollten sich die Moslems auf sie stürzen, den wahrlich, das sind die
echten Ungläubigen. Die anderen, ob Juden oder Christen, das sind
doch nur Andersgläubige. Dass sie aber kein Gott vor dem Verderben
schützt, das macht nachdenklich. Die Realität ist: aus
Glaubensüberzeugungen werden und wurden die schrecklichsten
Verbrechen begangen. Biste Jude, Kathole, Evangele, Schiit oder
Sunnit – egal, der Jude muss verbrannt werden. Merke: Jeder Gläubige
ist der Ungläubige des anderen. Je frömmer die Welt ist, desto mehr
gleicht sie der Hölle. Vielleicht ist das hier schon das Fegefeuer,
nur die Theologen wissen das noch nicht.
Alexander

Ja,
deswegen heißt es ja ja „Glaube“, und nicht „Spaß“
Petrus

Ja,
deswegen heißt es ja ja „Glaube“, und nicht „Spaß“

Was glaubst Du denn wie der Spaß sonst heißen sollte?

Grüße

CMБ

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Glaube ist doch Sache des Geburtsortes
Lustig ist es aber, dass derselbe Mensch einmal ein verbohrter katholik, protestant, Jude, Moslem, Buddist sein kann, wenn er in die jeweils andere Familie hineingeboren wurde.

Glaube ist ein Zufall der Geburt. Also nicht so ernst zu nehmen!!

mfgConrad

Hallo Conrad
Spontan fällt mir da -quasi als Gegenbeispiel- Yusuf Islam, vormals bekannt als Cat Stevens, ein.
Als jüdischer Amerikaner geboren, trat er zum Islam über.
Was denkst du über solche Leute?
Interessiert:
Branden

Hallo,

Als jüdischer Amerikaner geboren, trat er zum Islam über.

Yusuf Islam wurde als Steven Georgiou in England geboren (Nationalität: Engländer).
Sein Vater war griechischer Zypriote, seine Mutter Schwedin.
Vater war griechisch orthodox, Mutter war Baptistin, er ging in eine römisch-katholische Schule.
Nix Amerikaner, nix Jude.

Ein denkbar schlechtes Beispiel für deine Frage, denn er ist ja offensichtlich nicht religiös fixiert aufgewachsen.

Gruß
Elke

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Ganz recht, Conrad!

Bei Lessing steht es so:

_Saladin.
Ich heische deinen Unterricht in ganz
Was anderm; ganz was anderm. - Da du nun
So weise bist: so sage mir doch einmal -
Was für ein Glaube, was für ein Gesetz
Hat dir am meisten eingeleuchtet?

Nathan. Sultan,
Ich bin ein Jud’.

Saladin. Und ich ein Muselmann.
Der Christ ist zwischen uns. - Von diesen drei
Religionen kann doch eine nur
Die wahre sein. - Ein Mann, wie du, bleibt da
Nicht stehen, wo der Zufall der Geburt
Ihn hingeworfen: oder wenn er bleibt,
Bleibt er aus Einsicht, Gründen, Wahl des Bessern.

Wohlan! so teile deine Einsicht mir
Dann mit. Laß mich die Gründe hören, denen
Ich selber nachzugrübeln, nicht die Zeit
Gehabt. Laß mich die Wahl, die diese Gründe
Bestimmt, - versteht sich, im Vertrauen - wissen,
Damit ich sie zu meiner mache. Wie?
Du stutzest? wägst mich mit dem Auge? - Kann
Wohl sein, daß ich der erste Sultan bin,
Der eine solche Grille hat; die mich
Doch eines Sultans eben nicht so ganz
Unwürdig dünkt. - Nicht wahr? - So rede doch!
Sprich! - Oder willst du einen Augenblick,
Dich zu bedenken? Gut, ich geb ihn dir.
(Ob sie wohl horcht? Ich will sie doch belauschen;
Will hören, ob ich’s recht gemacht. -) Denk nach.
Geschwind denk nach! Ich säume nicht, zurück-
Zukommen.
(Er geht in das Nebenzimmer, nach welchem sich Sittah begeben.)_

Dann kommt die Ringparabel und dann das:

_Saladin.
Die Ringe! - Spiele nicht mit mir! - Ich dächte,
Daß die Religionen, die ich dir
Genannt, doch wohl zu unterscheiden wären.
Bis auf die Kleidung, bis auf Speis’ und Trank!

Nathan.
Und nur von seiten ihrer Gründe nicht.
Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte?
Geschrieben oder überliefert! - Und
Geschichte muß doch wohl allein auf Treu
Und Glauben angenommen werden? - Nicht? -
Nun, wessen Treu und Glauben zieht man denn
Am wenigsten in Zweifel? Doch der Seinen?
Doch deren Blut wir sind? doch deren, die
Von Kindheit an uns Proben ihrer Liebe
Gegeben? die uns nie getäuscht, als wo
Getäuscht zu werden uns heilsamer war? -
Wie kann ich meinen Vätern weniger
Als du den deinen glauben? Oder umgekehrt. -
Kann ich von dir verlangen, daß du deine
Vorfahren Lügen strafst, um meinen nicht
Zu widersprechen? Oder umgekehrt.
Das nämliche gilt von den Christen. Nicht? -

Saladin.
(Bei dem Lebendigen! Der Mann hat recht.
Ich muß verstummen.)

Nathan. Laß auf unsre Ring’
Uns wieder kommen. Wie gesagt: die Söhne
Verklagten sich; und jeder schwur dem Richter,
Unmittelbar aus seines Vaters Hand
Den Ring zu haben. - Wie auch wahr! - Nachdem
Er von ihm lange das Versprechen schon
Gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu
Genießen. - Wie nicht minder wahr! - Der Vater,
Beteurt’ jeder, könne gegen ihn
Nicht falsch gewesen sein; und eh’ er dieses
Von ihm, von einem solchen lieben Vater,
Argwohnen lass’: eh’ müss’ er seine Brüder,
So gern er sonst von ihnen nur das Beste
Bereit zu glauben sei, des falschen Spiels
Bezeihen; und er wolle die Verräter
Schon auszufinden wissen; sich schon rächen.

Saladin.
Und nun, der Richter? - Mich verlangt zu hören,
Was du den Richter sagen lässest. Sprich!

Nathan.
Der Richter sprach: Wenn ihr mir nun den Vater
Nicht bald zur Stelle schafft, so weis ich euch
Von meinem Stuhle. Denkt ihr, daß ich Rätsel
Zu lösen da bin? Oder harret ihr,
Bis daß der rechte Ring den Mund eröffne? -
Doch halt! Ich höre ja, der rechte Ring
Besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen;
Vor Gott und Menschen angenehm. Das muß
Entscheiden! Denn die falschen Ringe werden
Doch das nicht können! - Nun; wen lieben zwei
Von Euch am meisten? - Macht, sagt an! Ihr schweigt?
Die Ringe wirken nur zurück? und nicht
Nach außen? Jeder liebt sich selber nur
Am meisten? - Oh, so seid ihr alle drei
Betrogene Betrüger! Eure Ringe
Sind alle drei nicht echt. Der echte Ring
Vermutlich ging verloren. Den Verlust
Zu bergen, zu ersetzen, ließ der Vater
Die drei für einen machen.

Saladin. Herrlich! herrlich!

Nathan.
Und also, fuhr der Richter fort, wenn ihr
Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt:
Geht nur! - Mein Rat ist aber der: ihr nehmt
Die Sache völlig wie sie liegt. Hat von
Euch jeder seinen Ring von seinem Vater:
So glaube jeder sicher seinen Ring
Den echten. - Möglich; daß der Vater nun
Die Tyrannei des einen Rings nicht länger
In seinem Hause dulden willen! - Und gewiß;
Daß er euch alle drei geliebt, und gleich
Geliebt: indem er zwei nicht drücken mögen,
Um einen zu begünstigen. - Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch jeder um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring’ an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut,
Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott
Zu Hilf’! Und wenn sich dann der Steine Kräfte
Bei euern Kindes-Kindeskindern äußern:
So lad ich über tausend tausend Jahre
Sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird
Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen
Als ich; und sprechen. Geht! - So sagte der
Bescheidne Richter.

Saladin. Gott! Gott!_

Gruß Fritz

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Hallo Elke

Yusuf Islam wurde als Steven Georgiou in England geboren
(Nationalität: Engländer).

Ein denkbar schlechtes Beispiel für deine Frage, denn er ist
ja offensichtlich nicht religiös fixiert aufgewachsen.

„Magda Goebbels“ wäre ein passenderes „unpassendes Beispiel“
gewesen. http://en.wikipedia.org/wiki/Magda_Goebbels

Grüße

CMБ

Nix Amerikaner, nix Jude.

Ah, dann verstehe ich auch ein wenig besser, dass er zum Islam übertreten konnte.
Gruß,
Branden

Hallo Conrad,

Glaube ist ein Zufall der Geburt. Also nicht so ernst zu
nehmen!!

das Argument ist doch in der heutigen Informationsgesellschaft hinfällig.

Ich hatte bereits vor 30 Jahren die Möglichkeit, mich über die verschiedenen Religionen zu informieren. Bücher gab es genug und Zeit, sie zu lesen, hatte ich auch.

Aber auch langes Grübeln und abwägen haben mich zu keiner Entscheidung gebracht. Eines Tages bin ich dann „zufällig“ Gott begegnet. Und ich habe ihn als den Gott Abrahams erkannt.

Gruss Harald

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finde ich eigentlich nicht
Hallo,

ich kenne eigentlich sehr viele Menschen, die ihren Glauben gewandelt oder abgelegt haben. Also Menschen, die sich dem Buddhismus zuwandten, Menschen, die der Religion gänzlich den Rücken kehrten sind da jetzt in meinem Bekanntenkreis die Überzahl. Oder auch Menschen, die eigentlich aus „ungläubigen“ Haushalten sich großer Religiösität zuwandten. Und einen ungläubigen Baptisten.

Sicherlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich im katholischen Glauben lebe, höher, wenn ich in einer strenggläubigen Familie aufwachse. Als wenn ich in einer ungläubigen Famlilie auf irgendeiner Insel aufwachse. ABer ehrlichgesagt, aus meiner Erfahrung sind gerade jene, dann nicht so fromm, die in der Kindheit so getrietzt wurden. Obwohl die meisten den letzten Schritt dann doch nicht machen.

Erstaunlicherweise errege ich immer argwöhnische Blicke, auch von nicht strenggläubigen, wenn ich erwähne, dass ich aus der Kirche ausgetreten bin. Und noch mehr, wenn ich sage, dass der Grund dafür nicht die Kirchensteuer ist, sondern, dass ich aus Überzeugung ausgetreten bin. Und häufig kam die Frage „und wenn du mal stirbst?“ das zweite Argument ist dann immer „aber die Feiertage nimmst Du mit“ Dazu kann man eigentlich nicht viel sagen.

Also, Glaube durch Wohnort, das kann ich absolut nicht unterschreiben.

Aber ich versuche nicht andere davon zu überzeugen.
Allerdings habe ich es bis heute nicht fertig gebracht, meiner Schwiegermutter zu sagen, dass ich ausgetreten bin. Sie würde dazu nichts sagen, aber es würde sie unglaublich krämen, denn sie hat wirklich einen sehr großen Kinderglauben, und dass würde ich wiederum nicht ertragen.

Grüße

Sarah

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Vielleicht ist das hier schon das
Fegefeuer,
nur die Theologen wissen das noch nicht.

Hi Alexander,

Irrtum: Hier ist der Vorhof zur Hölle - und wir Theologen wissen das!

Grüße
Chris

Aber auch langes Grübeln und abwägen haben mich zu keiner
Entscheidung gebracht. Eines Tages bin ich dann „zufällig“
Gott begegnet. Und ich habe ihn als den Gott Abrahams erkannt.

Wenn Du ihm begegnet bist, dann hast Du großes Glück gehabt. Die meisten treffen ihn nicht. Ich glaube, selbst ein Papst hat damit Schwierigkeiten.
mfgConrad

4 „Gefällt mir“

Hi Cris,

Irrtum: Hier ist der Vorhof zur Hölle - und wir Theologen
wissen das!

Dein Engeständnis ist ja sensatiionell. Aber geschätzt werden solche
Eingeständnisse vom theologischen Mainstream nicht, da die Agnostiker
das schon lange sagen. Doch bleibt die Frage unbeantwortet, wem wir
diesen Zustand der Vorhölle verdanken. Nicht vor Gott fürchte ich mich,
sondern vor denen, die glauben, dass ihnen Gott perönlich einen Auftrag
erteilt habe. Gott ist längst von der Idee einer Sinntflut abgekommen.
Er hat eine viel wirksamere Methode gefunden: den Menschen.
Alexander

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Hallo,


sondern vor denen, die glauben, dass ihnen Gott persönlich

Ich „glaube“ nicht mal an den vielbemühten „Glauben“
der Genannten, am Ende bleibt nur „Konvention“, „Politik“
oder „Sentimentalität“ zu finden.

Grüße

CMБ

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…Hallo!

Wie kommst du eigentlich darauf? Fromm sein heißt sicher nicht, andere mit Gewalt zu missionieren (denn dann wäre es tatsächlich die Hölle) oder andere zum Gebet zu zwingen. Fromm sein heißt Gott zu ehren und seine Gebote zu erfüllen. Fromm sein heißt den Anderen zu lieben, zu achten, zu ehren und zu respektieren. Fromm sein heißt mutig zum Glauben zu stehen. Du verwechselst wahrscheinlich Frömmlichkeit mit Fanatismus oder Fundamentalismus. Beides kommt in einer Religion vor, allerdings bestimmt dies der Mensch ob er fanatisch seinen Glauben verfolgt oder nicht. Ich bin mir sicher, dass die Theologen egal ob Religionslehrer oder Priester sehr genau wissen, was sie am Frommsein und am Glauben zu Gott haben.

Je frömmer die Welt ist, desto

mehr
gleicht sie der Hölle. Vielleicht ist das hier schon das
Fegefeuer,
nur die Theologen wissen das noch nicht.

In diesem Sinne

Alles Gute
Gruss

Petra

wer er es dennoch tut, ist des Todes. Früher wurden die

Glaubensleugner verbrannt. Das war die effektivste Art, mit
den
Ungläubigen umzugehen – gleich welcher Art. In manchen Ländern
hat
sich dieses Rechtsempfinden erhalten. Hierzulande wurde es
dank der
Aufklärung abgeschafft, das Verbrennen.

Hier im Brett fällt auf, dass mit unglaublicher Energie alle
möglichen Überzeugungen verteidigt werden – und das ist
Rechtens,
weil es sich ja um Glaubensgrundsätze handelt: und die sind ja
bekanntlich sakrosankt. Aber ist der Atheismus nicht auch eine
Religion, die auf den Schutz im Grundgesetz rechnen darf?
Vielleicht
sollten sich die Moslems auf sie stürzen, den wahrlich, das
sind die
echten Ungläubigen. Die anderen, ob Juden oder Christen, das
sind
doch nur Andersgläubige. Dass sie aber kein Gott vor dem
Verderben
schützt, das macht nachdenklich. Die Realität ist: aus
Glaubensüberzeugungen werden und wurden die schrecklichsten
Verbrechen begangen. Biste Jude, Kathole, Evangele, Schiit
oder
Sunnit – egal, der Jude muss verbrannt werden. Merke: Jeder
Gläubige
ist der Ungläubige des anderen. Je frömmer die Welt ist, desto
mehr
gleicht sie der Hölle. Vielleicht ist das hier schon das
Fegefeuer,
nur die Theologen wissen das noch nicht.
Alexander