Mit einer Autobatterie einen E-Motor antreiben

Hey :smile:

Ich hab vor mit einem Freund ein Fahrzeug zu bauen. Einfach so zum Spaß.
Ich stehe aber gerade vor der wichtigsten Frage. Wie baue ich den Antrieb?
Ich dachte mir, das ich vielleicht eine Autobatterie und einen E-Motor benutzen werde, und um die Geschwindigkeit zu regulieren würde ich einen Dreh Poti nehmen, sofern ich den nutzen des Potis nicht falsch verstanden habe…

Kann ich mit der Batterie einen normalen E-Motor antreiben?
Gibt es verschiedene Batterien
Welchen Dreh Poti sollte ich dafür nehmen? Wie sollte die Konstruktion in etwa aussehen?
Soll ich etwas anderes benutzen?

Das gefährt sollte maximal 100K-150 Kilo wiegen (wenn einer drauf sitzt :stuck_out_tongue:).

lg Perske

Hey Perske

…ein Fahrzeug zu bauen… vielleicht eine Autobatterie und einen E-Motor benutzen… um die Geschwindigkeit zu regulieren würde ich einen Dreh Poti nehmen, sofern ich den Nutzen des Potis nicht falsch verstanden habe.

Hast Du wahrscheinlich.

Kann ich mit der Batterie einen normalen E-Motor antreiben?

Was verstehst Du unter einem „normalen“ E-Motor? Du sprichst von einer Autobatterie, also benötigst Du einen 12V-Gleichstrommotor. Und da Du wahrscheinlich keine Möglichkeit hast, die angetriebene Achse mit einem Differentialgetriebe auszustatten (mechanisch sehr aufwändig), wäre zu überlegen, für jedes Hinterrad einen Einzelantrieb einzubauen - also zwei Motoren. Wenn Du keine übertriebenen Ansprüche an die Geschwindigkeit stellst, könnten zwei Scheibenwischermotoren vom Autofriedhof schon ausreichen.

Gibt es verschiedene Batterien

Sicher. Es gibt

  • 12V-Starterbatterien für Autos in den unterschiedlichsten Größen,
  • 24V-Batterien für LKWs
  • Blei-Gel-Akkus für Hobbyanwendungen
  • NiCd-Akkus (die sind bei gleicher Leistungsfähigkeit wie Bleiakkus aber wesentlich teurer).

Welchen Dreh Poti sollte ich dafür nehmen? Wie sollte die Konstruktion in etwa aussehen?

Wenn Du wirklich den Antrieb (die Antriebe) nur mit Potentiometern steuern wolltest, würdest Du Leistungspotentiometer benötigen - die sind voluminös, teuer und wandeln einen großen Teil der für die Fortbewegung benötigten Energie statt in Bewegung in Wärme um. Dein Fahrzeug wäre also eine mobile Heizung mit schlechtem mechanischen Wirkungsgrad. Ist also nicht so günstig.

Wenn Du mit zwei Motoren arbeitest, wäre schon mal eine Möglichkeit der Geschwindigkeitssteuerung, die Motoren durch einen Umschalter je nach Bedarf parallel oder in Reihe zu schalten. Wenn Du eine feinfühligere Geschwindigkeitssteuerung haben willst, wirst Du um etwas Elektronikbastelei nicht herumkommen. Da bietet sich dann eine Pulsbreitensteuerung mit einem oder zwei Leistungs-FETs als Ausgang an. Die besteht aus einem kleinen Potentiometer, einem IC, zwei FETs (für 2 Motoren), ein paar Widerstände, Kondensatoren und Dioden.

Das Gefährt sollte maximal 100K-150 Kilo wiegen (wenn einer drauf sitzt)

Um also das zulässige Maximalgewicht des Fahrzeugs zu errechnen, müsste man erst mal wissen, wie schwer der Fahrer ist.

Ich hoffe, ich habe Dir erstmal weitergeholfen. Wenn Du mehr wissen willst, musst Du schon mit ein paar mehr Konstruktionsdetails rüberkommen.

Viel Erfolg
merimies

Edit:
Ich hab mir mal ein Paar Autobatterien und Motoren angesehen.
Wenn ich diesen Motor (http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_inf…) und diese batterie(http://www.yatego.com/voelkner/p,4b2dad8c7a9be,49f6e…) nehme… welchen Beuteil nehme ich dann, um die Geschwindigkeit zu regulieren?

Hey Perske

…ein Fahrzeug zu bauen… vielleicht eine Autobatterie und einen E-Motor benutzen… um die Geschwindigkeit zu regulieren würde ich einen Dreh Poti nehmen, sofern ich den Nutzen des Potis nicht falsch verstanden habe.

Hast Du wahrscheinlich.

Wenn man einen Drehpoti dreht, dann kann man doch einstellen wieviel Strom durch läuft…oder?

Kann ich mit der Batterie einen normalen E-Motor antreiben?

Was verstehst Du unter einem „normalen“ E-Motor? Du sprichst
von einer Autobatterie, also benötigst Du einen
12V-Gleichstrommotor. Und da Du wahrscheinlich keine
Möglichkeit hast, die angetriebene Achse mit einem
Differentialgetriebe auszustatten (mechanisch sehr aufwändig),

Hmm…Kapier ich nicht… Ich will garnichts kompliziertes. Mein Antrieb besteht aus einem Motor und einer Batterie, die ich an eine Achse anbringen werde, die ein Rad antreiben wird + den Leerlauf eine Fahrads…
Motor = 12V 1.9 A (was stärkeres hab ich noch nicht gefunden…)
Wert auf Geschwindigkeit lege ich schon…mindestens einen 30er sollte es schaffen :stuck_out_tongue:

Gibt es verschiedene Batterien

Sicher. Es gibt

  • 12V-Starterbatterien für Autos in den unterschiedlichsten
    Größen,
  • 24V-Batterien für LKWs
  • Blei-Gel-Akkus für Hobbyanwendungen
  • NiCd-Akkus (die sind bei gleicher Leistungsfähigkeit wie
    Bleiakkus aber wesentlich teurer).

Welche Art würdest du mir empfehlen?
Es kommt doch auch auf die Stärke der Batterie, immehrin will ich Düüüüüüüsen :stuck_out_tongue: Wieweit kann ich denn die 1,9A kapazität des Motors überschreiten? Oder garnicht? o.o
Ist es besser ich nehme eine 24 V? Naja…es sollte auch etwas preiswertes sein :stuck_out_tongue: unter 70€ wäre schön.

Das Gefährt sollte maximal 100-150 Kilo wiegen (wenn einer drauf sitzt)

Um also das zulässige Maximalgewicht des Fahrzeugs zu
errechnen, müsste man erst mal wissen, wie schwer der Fahrer
ist.

Ok :stuck_out_tongue: Der Fahrer wiegt maximal 70 Kilo. Ich habe mit 150 ETWAS übertrieben^^

Ich hoffe, ich habe Dir erstmal weitergeholfen. Wenn Du mehr
wissen willst, musst Du schon mit ein paar mehr
Konstruktionsdetails rüberkommen.

Viel Erfolg
merimies

Ja du hast mir sehr geholfen. Danke für deine Glückwünsche und danke für deine Antwort. Das hauptproblem ist ja das, dass ich keinen Plan habe :stuck_out_tongue:
Es wird 3 Räder haben. Eines hinten (antrieb) und 2 Vorne zum lenken.
Es wird mit Strom betrieben und soll schnell Fahren xD

lg

Hallo Perske,
bin zwar nicht Merimies, aber auch er hat nicht immer Zeit, dauernd hier zu lesen… und Fragen zu beantworten. Daher will ich, um Dich nicht länger warten zu lassen, schon mal das Wichtigste beantworten.

Wenn man einen Drehpoti dreht, dann kann man doch einstellen
wieviel Strom durch läuft…oder?

vollkommen richtig. Du musst Dir vereinfacht vorstellen: Der übrige Strom muss in Wärme umgewandelt werden. Das ist bei jedem Poti so, nur bei z.B. einem Lautstärkeregler (auch ein Poti) ist der Strom so gering, dass die Erwärmung nicht auffällt. Willst Du aber einen hohen Motor-Strom direkt regeln, wird eine entsprechend große Wärmemenge erzeugt, welche schwer abzuführen ist, und auch als Verlustleistung bezeichnet werden kann.
Merimies hat schon angesprochen, dass eine elektronische Steuerung nötig ist. Bei dieser wird der Strom in ganz kurzen Abständen ein und aus geschaltet. Beim Schalten entsteht fast keine Verlustleistung. Nur, so ein schnelles Schalten ist nur mit Leistungstransistoren o.ä. zu bewerkstelligen.

Hmm…Kapier ich nicht… Ich will garnichts kompliziertes.
Mein Antrieb besteht aus einem Motor und einer Batterie, die
ich an eine Achse anbringen werde,…

Ok, den Antrieb an das (einzige) Hinterrad, dass geht.

Motor = 12V 1.9 A (was stärkeres hab ich noch nicht
gefunden…)

Da wirst Du aber keine Geschwindigkeit erreichen. Mit mind. 10 Ampere solltest Du schon rechnen. Der Nennstrom eines Motors darf nur kurzzeitig bis 50% erhöht werden.
Als Batterie eignet sich dann eine Autobatterie.

Viel Erfolg.
Gruß, Edi

Hey Perske

Im Folgenden antworte ich auf die beiden letzten Postings [Edit] und [Re^3: Mit einer Autobatterie einen E-Motor antreib], wobei ich die Reihenfolge Deiner Äußerungen verändert habe.

Ich hab mir mal ein paar Autobatterien und Motoren angesehen.
Wenn ich diesen Motor
http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_inf…
und diese Batterie http://www.yatego.com/voelkner/p,4b2dad8c7a9be,49f6e…
nehme…

Wert auf Geschwindigkeit lege ich schon…mindestens einen 30er sollte es schaffen

Ich glaube, Du gehst etwas blauäugig an die Sache heran, aber wenn ich mich recht erinnere (es ist schon lange her) war ich in Deinem Alter genauso. Also gehen wir die Sache mal im Einzelnen durch.

Du willst eine Spitzengeschwindigkeit von 30km/h erreichen (über mehr sprechen wir lieber mal garnicht). Ok, gehen wir mal davon aus, dass Dein Antriebsrad einen Durchmesser von 32cm hat (ein realistischer Wert). Dann dreht sich dieses Rad mit 30000 Umdrehungen pro 60 Minuten, das sind 500 Umdrehungen pro Minute.

Dein Motor hat eine maximale Stromaufnahme von 90A, wobei ich bezweifele, dass er diesen Strom über längere Zeit aushält, ohne abzubrennen. Aber gehen wir ruhig von 90A aus. Dann hat er eine Leistungsaufnahme von 12V x 90A = 1,08kW. Wenn wir für den Motor einen realistischen Wert von 0,65 für den Wirkungsgrad annehmen, dann kannst Du an der Welle eine mechanische Leistung (ohne Getriebeverluste) von 700 Watt abnehmen.

Din Motor hat eine Leerlaufdrehzahl von 17500 min-1 (Umdrehungen pro Minute) – gehen wir mal davon aus, dass er unter Belastung eine Drehzahl von 14000 min-1 hat. Du benötigst also zwischen Motor und Antriebsrad ein Untersetzungsgetriebe von 14000/500 = 28:1 und da Deine mechanischen Möglichkeiten wohl nicht ausreichen, ein Zahnradgetriebe mit der nötigen Präzision zu bauen, wirst Du auf einen 2-stufigen Kettentrieb ausweichen müssen. Der hat grob geschätzt ebenfalls einen Wirkungsgrad von 0,6 – so dass Du von der aufgewendeten elektrischen Leistung noch 1080W x 0,65 x 0,6 = 420W auf die Straße bringst. Damit wirst Du möglicherweise bei leichtem Gefälle und Rückenwind Windstärke 5 so gerade 30km/h erreichen. Soviel zur Geschwindigkeit.

Des Weiteren ist anzumerken, dass ein Fahrzeug, welches sich mit 30km/h im Gelände bewegen soll, sehr stabil konstruiert sein muss (schau dir mal Go-Cart`s auf dem Volksfest an). Und darüber, was die Verkehrspolizei (bei Euch nennt man das wohl „Gendarmerie“) zu dem Thema sagt, wenn sie Dich mit so einem Geschoß auf der Straße erwischt, dazu habe ich meine eigenen Gedanken.

… welchen Bauteil nehme ich dann, um die Geschwindigkeit zu regulieren?

Wenn man einen Drehpoti dreht, dann kann man doch einstellen wieviel Strom durch läuft…oder?

Hier ist die Standardantwort von Radio Eriwan auf Höreranfragen angebracht:

„Im Prinzip ja, aber…“
Wenn wir einmal annehmen, dass sich der Motor wie ein Widerstand verhält (tut er nicht, lässt sich aber einfacher mit rechnen) und nehmen wir an, dass Du das Potentiometer auf 50% (halbe Fahrspannung) einstellst, so dass die Motorspannung noch 6V beträgt (und damit der Strom noch 45A), so müssen am verbleibenden Teilwiderstand des Potentiometers bei 45A ebenfalls 6V abfallen. Dieser Teil der Drahtwicklung des Potentiometers muss also einen Widerstandswert von 6V / 45A = 0,133Ω haben. An ihm würde 6V x 45A = 270W in Wärme umgewandelt. Da die im Moment unbelastete Teilwicklung des Potentiometers genau so aufgebaut ist wie der belastete Teil, müsste das Potentiometer für eine Verlustleistung von mindestens 540W (eher1kW) ausgelegt sein.

Diese Rechnung ist nicht korrekt, da sie auf zu vielen geschätzten Annahmen beruht, aber die Größenordnung stimmt. Ein solches Potentiometer wäre auf jeden Fall eine Sonderanfertigung und für Dich unbezahlbar.

Aber spinnen wir den Gedanken weiter – was könntest Du sonst nehmen.

Du könntest eine Pulsbreitensteuerung aufbauen. Der Pulsgenerator ist nicht sehr aufwändig zu bauen, im Prinzip sähe er so aus:
http://images3.bilder-speicher.de/show-image_org-100…

An die Stelle der Lampe H1 käme der Motor und an Stelle des Feldeffekttransistors V5 brauchst Du ein wesentlich stärkeres Exemplar. Wahrscheinlich müsstest Du sogar mehrere FETs parallel schalten, was bei FETs im Gegensatz zu bipolaren Transistoren (PNP oder NPN) unproblematisch ist.

Zur Batterie:

Die von Dir ausgewählte Batterie
http://www.yatego.com/voelkner/p,4b2dad8c7a9be,49f6e…
hat eine Kapazität von 2,2Ah. Nutzbar sind davon ca. 80% (altes Koboldsgesetz), also 1,75Ah. Mit einer vollgeladenen Batterie kannst Du mit Vollgas 1,75Ah / 90A = 0,019h = 1,17 Minuten fahren.

Lassen wir es genug sein des grausamen Spiels – ich glaube, ich habe Dir erst mal genug zum Nachdenken gegeben.

Gruß merimies

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Hallo Edi

bin zwar nicht Merimies, aber auch er hat nicht immer Zeit, dauernd hier zu lesen… und Fragen zu beantworten.

Ich bitte um Nachsicht, aber ich kann zu meiner Entschuldigung vielleicht anführen, dass ich ein alter Mann und nicht mehr so schnell bin. Für meine letzte Antwort habe ich ca. 2,5 Stunden gebraucht. Und essen will man ja schließlich auch mal.

Kollegiale Grüße
merimies

Tach,
hat zwar 4 Räder, aber vielleicht das richtige für dich :smile:
http://www.popsci.com/diy/article/2009-09/shopping-g…

Gruss

B

Hallo,

die angetriebene Achse mit einem Differentialgetriebe auszustatten (mechanisch sehr aufwändig),

Was ist denn an einem Differential mechanisch sehr aufwändig ?
So etwas in Eigenregie zusammenzubasteln schon, wegen der dazu erforderlichen Bearbeitungsmaschinen.
Die Frage sei erlaubt, ob die Differential-Funktion (Geschwindigkeitsausgleich links/rechts durch gleiche Drehmomente links/rechts) für ein solches Gefährt überhaupt nötig ist.

wäre zu überlegen, für jedes Hinterrad einen Einzelantrieb
einzubauen - also zwei Motoren.

Die beiden Antriebe so zu regeln, dass es vergleichbar gut wie die mechanische Lösung (Differential) funktioniert, das würde selbst den Rahmen einer gestandenen Diplomarbeit überschreiten !
Gruß
Karl

Hallo Karl

wäre zu überlegen, für jedes Hinterrad einen Einzelantrieb einzubauen - also zwei Motoren.

Die beiden Antriebe so zu regeln, dass es vergleichbar gut wie die mechanische Lösung (Differential) funktioniert, das würde selbst den Rahmen einer gestandenen Diplomarbeit überschreiten !

Wozu eine elektronische Regelung? Die Drehzahlen der beiden Motoren passen sich ja schon durch die ggf. ungleichmäßige Belastung aneinander an.

Die Idee ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. In den 1950er Jahren hat die Zeitschrift „Hobby“ eine Bauanleitung für ein elektrisch betriebenes Kinderdreirad (so eine Art Spielzeugtrecker) veröffentlicht. Die Hinterräder wurden, um das Problem des Differentials zu umgehen, einzeln von zwei Scheibenwischermotoren angetrieben - die verfügten auch gleichzeitig schon über ein integriertes Untersetzungsgetriebe (Stirnradgetriebe).

Die Steuerung war primitiv - 2 Fahrstufen durch parallel und Reihenschaltung der Antriebe und zur Verbesserung der Kurvenläufigkeit wurde bei einem Lenkeinschlag >45° der innere Fahrmotor abgeschaltet.

Versorgt wurde das Ganze mit NiCd-Akkus aus Restbeständen der Großdeutschen Wehrmacht.

Und was damals funktioniert hat, sollte heute auch noch funtionieren!

Gruß merimies

Hallo merimes:

Wozu eine elektronische Regelung? Die Drehzahlen der beiden Motoren passen sich ja schon durch die ggf. ungleichmäßige Belastung aneinander an.

Damit das Auto so schön geradeaus und durch die Kurven fährt, sollten die Antriebskräfte links und rechts gleich groß sein.
Und wie willst du das denn mit zwei getrennt von einander laufenden Motoren hinbekommen? Auch angesichts der Toleranzen in den Kennlinien zweier vermeintlich „gleicher“ Motore.
Als Zusatzinfo zitiert aus http://de.wikipedia.org/wiki/Differentialgetriebe : Beim Differentialgetriebe übertragen beide Räder die gleiche Kraft, die Umfangsgeschwindigkeiten können sich frei einstellen, der Antrieb gibt nur die Summe der beiden Geschwindigkeiten vor.

Die Steuerung war primitiv - 2 Fahrstufen durch parallel und
Reihenschaltung der Antriebe und zur Verbesserung der
Kurvenläufigkeit wurde bei einem Lenkeinschlag >45° der innere
Fahrmotor abgeschaltet.
Und was damals funktioniert hat, sollte heute auch noch funktionieren!

Klar funktioniert das solange man sich im Rahmen geringfügiger Fahrleistungen bewegt und keine besonderen Anforderungen stellt.
Das Fahrverhalten wäre für diesen Fall gewiss auch akzeptabel, wenn die Achse mit nur einem Motor angetrieben wird.
Gruß
Karl

Hallo Karl

Wozu eine elektronische Regelung? Die Drehzahlen der beiden Motoren passen sich ja schon durch die ggf. ungleichmäßige Belastung aneinander an.

Damit das Auto so schön geradeaus und durch die Kurven fährt, sollten die Antriebskräfte links und rechts gleich groß sein.
Und wie willst du das denn mit zwei getrennt von einander laufenden Motoren hinbekommen? Auch angesichts der Toleranzen in den Kennlinien zweier vermeintlich „gleicher“ Motore.

Bitte denk daran, dass wir hier nicht von Schrittmotoren sprechen, welche ziemlich starr einer durch die Ansteuerung vorgegebenen Drehzahl folgen, sondern wir haben es hier noch nicht einmal mit Nebenschlussmotoren, sondern mit Reihenschlussmotoren (Universalmotoren) zu tun, deren Drehzahl extrem belastungsabhängig ist - je größer die mechanische Belastung, um so kleiner die Drehzahl.

Daher teilen die Motoren, wenn sie parallelgeschaltet sind, die Belastung ohne Eingriff irgendeiner speziellen Steuerung selbstständig unter sich auf.

Und das funktioniert auch bei großen Antrieben.

In den Kindertagen der Straßenbahnen (500V=) wurde das Fahrzeug durch mehrere, auf beide oder sogar auf vier Achsen verteilte Motoren angetrieben, und die Geschwindigkeitssteuerung funktionierte nur dadurch, dass man die Motoren - z.B. 4 Stück - alle in Reihe, zwei Gruppen von je zwei parallelgeschalteten Motoren in Reihe oder alle vier Motoren parallel geschaltet hat. Diese Art Steuerung wurde dann noch verfeinert, indem man Motoren mit unterteilten Feldwicklungen gebaut hat, die mehr Möglichkeiten zur Umschaltung boten. aber das Prinzip war das selbe. Und da man damals den Begriff Regelung bei Motoren noch garnicht kannte - es wurde nur gesteuert und nicht geregelt - ist auch niemand auf die Idee gekommen, man müsste für die Lastaufteilung zwischen den Motoren komplizierte Regelkreise aufbauen. Es wäre - selbst wenn man es gekonnt hätte - schlichtweg überflüssig gewesen.

Es hat damals funktioniert, und es funktioniert heute immer noch, Das kann Dir jedes Straßenbahnmuseum, z.B. das Verkehrsmuseum Frankfurt am Main, bestätigen.

Also verkomplizier die Sache bitte nicht unnötig.

Gruß merimies

(Warum ich jetzt erst antworte? Ich war den ganzen Tag auf einem Dampflocktreffen und habe Deinen Beitrag daher erst jetzt gelesen)

Hallo merimies,
klar ist mir schon, dass wir hier von ganz odinären Gleichstrommotoren sprechen, wie sie zB im Automobilbau Anwendung finden.
Vielleicht bin ich irgendwie blockiert, dass ich nicht verstehe, wie die mechanische Grundfunktion des Differentials (nämlich gleiches Drehmoment links/rechts) durch zwei getrennt voneinander laufende E-Motore realisiert werden kann. Und das selbst unter beachtung der Kennlinien-Toleranz.
Gruß
Karl

Hallo Karl

Vielleicht bin ich irgendwie blockiert, dass ich nicht verstehe, wie die mechanische Grundfunktion des Differentials (nämlich gleiches Drehmoment links/rechts) durch zwei getrennt voneinander laufende E-Motore realisiert werden kann.

Mach Dich von den Gedanken frei:

  1. dass die zwei elektrischen Einzelantriebe die exakte Funktion eines Differentials simulieren müssten, denn das tun sie nicht. Die Einzelantriebe drehen unabhängig voneinander und sind nur durch die Fahrzeugkarosserie und die Fläche, auf der das Fahrzeug rollt, miteinander verbunden. Das Diggerential hingegen ist ein mechanisches Koppelelement, welches die Drehbewegung des Motors auf beide Räder verteilt, und zwar so, dass die Summe der Drehzahlen beider Räder immer das zweifache der Drehzahl der antreibenden Welle beträgt, innerhalb der Grenzen dieser Vorgabe konnen die Drehzahlen der Räder jedes beliebige Verhältnis annehmen.

  2. dass die besondere Funktion des Differentials, die Drehbewegung der Antriebswelle nach obigem Gesetz auf die Räder aufzuteilen, gegenüber dem Einzelantrieb einen grundsätzlichen Unterschied für die Möglichkeit, das Fahrzeug fortzubewegen, macht. (Himmel, was für ein Satzgebilde).

Du musst von folgender Vorstellung ausgehen:

Das Fahrzeug hat zwei angetriebene Räder. Jedes Rad übt auf die Karosserie eine Kraft in Bewegungsrichtung des Fahrzeugs aus. Diese kraft kannst Du als vektor in eine Zeichnung eintragen. Die Vektoren sind parallel gerichtet.

Nehmen wir den Einzelantrieb:

Die Leistung des rechten Motors sei aus irgend einem Grund (Bauteiletoleranzen usw.) um 10% größer als die des linken Motors. Also ist das Drehmoment des rechten Motors und damit der Kraftvektor des rechten Motors entsprechend größer. Es würde sich dadurch eine höhere Drehzahl des rechten Antriebsrades und damit ein Drehmoment auf das Fahrzeug geben, welches das Fahrzeug um seine senkrechte Achse nach links zu drehen bestrebt ist. Aber da gibt es gemeinerweise noch die nicht angetriebenen Räder (die, auf welche die Lenkung wirkt). Diese lassen nur eine Bewegung in gerader Richtung (oder in einer durch den Lenkausschlag definierten Kurve) zu.

Da sich jetzt das Fahrzeug nicht beliebig um seine senkrechte Achse drehen kann, werden beide Räder zu einer identischen Drehzahl gezwungen. Das rechte Rad wird also zusätzlich abgebremst (belastet), während das linke Rad um den gleichen Betrag entlastet wird. Der stärkere Antrieb wird also langsamer, während sein Drehmoment sogar noch größer wird (Reihenschlussmotor) und der schwächere Motor wird entsprechend entlastet, also schneller, wodurch sein Drehmoment etwas verringert wird.

Wichtig für die Fortbewegung in Fahrtrichtung ist in diesem Zusammenhang aber nur die resultierende Kraft der beiden einzelnen Kraftvektoren, welche in unserem Fall etwas rechts von der Mitte des Fahrzeuges angreifen wird. Das dürfte beim Beschleunigen und Verzögern Auswirkungen auf die Fahreigenschaften des Fahrzeugs haben, aber nicht bei den Geschwindigkeiten, welche hier zur Debatte standen.

Knoten geplatzt?

Gruß merimies

Hallo merimies,

Wichtig für die Fortbewegung in Fahrtrichtung ist in diesem
Zusammenhang aber nur die resultierende Kraft der beiden
einzelnen Kraftvektoren, welche in unserem Fall etwas rechts
von der Mitte des Fahrzeuges angreifen wird.

Und genau diese Aussermittigkeit würde dann - für Geradeausfahrt - ein beständiges Gegenlenken verlangen . D.h. an der Vorderachse Seitenführungskräfte erzeugen, die das - durch den ungleichmäßigen Antrieb erzeugte - Drehmoment um die Hochachse kompensieren.
Den Effekt merkt man u.a. auch (idR) bei einem platten Reifen (zusätzlich zum Komfort- und Geräuschverhalten), das Auto „zieht“ einseitig.
Wenn du Schienenfahrzeuge anführst, die dennoch so fahren, ist das eine ganz andere Sache: Die fahren zwangsgeführt geradeaus.

Das zur grundsätzlichen Frage, ob/wie zwei Einzelantriebe links/rechts bei einem „richtigen“ Auto das Differential ersetzen können.

… bei den Geschwindigkeiten, welche hier zur Debatte standen.

kann man natürlich gut und gerne mit einer Ungleichheit links/rechts fahren, wie schon gleich zum Anfang der Diskussion gepostet.

Knoten geplatzt?

Auch bei dir, was die Mechanik der Geradeausfahrt eines Autos angeht?
Gruß
Karl

Hallo Merimies und Karl,
bevor Ihr Euch weiter in höhere Technische Mathematik hineinjagt :wink:
In seiner Antwort vom 20.05 um 13:27 Uhr schreibt Perske, dass er ein DREIRAD bauen will. Wenn nur EIN angetriebenes Rad existiert, braucht er keinen Differenzialausgleich.

Nochwas für Merimies:
In 2 Antworten (20.05. 18.25 Uhr und am 23.05. 01:16) hast Du Dich für die Wartezeit vor Deiner nächsten Antwort entschuldigt.

mir kommt es daher vor, ich habe die falschen Worte gewählt, als ich schrieb:„Ich bin zwar nicht Merimies da er auch nicht immer Zeit hat, sofort zu antworten, will ich es tun…“
Dies war positiv gemeint!

Gruß, Edi

OT: Mit einer Autobatterie einen E-Motor antreib
Hallo Edi

… für Merimies:
In 2 Antworten (20.05. 18.25 Uhr und am 23.05. 01:16) hast Du Dich für die Wartezeit vor Deiner nächsten Antwort entschuldigt.

mir kommt es daher vor, ich habe die falschen Worte gewählt, als ich schrieb:„Ich bin zwar nicht Merimies da er auch nicht immer Zeit hat, sofort zu antworten, will ich es tun…“
Dies war positiv gemeint

Das war mir von Anfang an klar, ich habe mich trotzdem entschuldigt.

Merimies und Karl,
bevor Ihr Euch weiter in höhere Technische Mathematik hineinjagt :wink:
In seiner Antwort vom 20.05 um 13:27 Uhr schreibt Perske, dass er ein DREIRAD bauen will. Wenn nur EIN angetriebenes Rad existiert, braucht er keinen Differenzialausgleich.

Auch das war klar. Unsere Diskussion hatte sich ein wenig von der „Dreiradlösung“ gelöst und sich mehr mit der „Differential-“ versus „Einzelradantriebslösung“ beschäftigt. Aber ich bin auch der Meinung, dass dazu alles Wichtige gesagt ist.

Gruß merimies

Hallo Edwin,

bevor Ihr Euch weiter in höhere Technische Mathematik hineinjagt :wink:

Für **höhere> Mechanik würde ich gewiss ein anderes Brett/Forum wählen. Im Rahmen dieses Threads wurden wahrhaftig nur Grundlagen/Handwerkszeug angesprochen, die gut zu diesem Brett passen.

Wenn nur EIN angetriebenes Rad existiert, braucht er keinen Differenzialausgleich.

So das mittige Einzelrad angetrieben wird, siehe http://www.google.com/search?q=tempo+dreirad&rls=com…
Gruß
Karl**

Super (:
Danke an alle, und danke für die Links!
Ich werds mich mal ranmachen…

lg