Ich kann mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen
Ich kann es mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen
in den unten genannten Beispielen kann nur der erste Satz richtig sein. Der zweite Satz ist falsch. Aber in den oben genannten Sätzen bin ich mir nicht sicher. Oder sind eventuell beide Formen richtig?
Ich kann mir gut vorstellen, dass er eines Tages in Ihrem Hause wohnt
Ich kann mir es gut vorstellen, dass er eines Tages in Ihrem Hause wohnt
Der Satz ‚Ich kann es mir gut vorstellen.‘ ist ein Satz für sich, da ‚es‘ hier das Objekt ist, das durch ‚in Ihrem Haus zu wohnen‘ bzw. ‚dass er eines Tages in Ihrem Hause wohnt‘ lediglich näher erklärt wird. Wenn man diese jeweiligen Inhalte aber aus vorhergegangenen Sätzen schon entnehmen könnte, dann könnte man diese Nebensätze auch weglassen.
Bei den Sätzen 'Ich kann mir gut vorstellen, … " usw. sind die jeweiligen Nebensätze die Objekte.
(- Warte noch ein bisschen ab, ob einer der Deutschlehrer oder Metapher meine Ansicht bestätigt. In Grammatik beherrsche ich zwar die Praxis, aber nicht unbedingt die Theorie. - )
Metapher hat alles erklärt. Aber die Zweifel bleiben. Metapher würde sagen, Satz B ist falsch
A)Ich kann mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen
B)Ich kann es mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen
Was würde Metapher hier sagen?
A)Ich kann mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen
B)Ich kann es mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen
Er würde wahrscheinlich sagen, der Satz B ist falsch.
Aber es gibt bei manchen Verben wirklich „es“, auch wenn der Nebensatz das Objekt zum Vordersatz/Hauptsatz ist. Das sind aber Zweifelsfälle. Ob „Vorstellen“ dazu gehört, weiß ich nicht. Die andere Frage ist aber.
Wann kommt ein „es“?
Wann kommt kein „es“?
Wann ist das „es“ sowohl einsetzbar als auch weglassbar?
Kann auch sein, dass die B-Sätze eigentlich falsch sind, und dass sie nur umgangssprachlich gebräuchlich sind.
Mir kommen sie aber beide absolut richtig vor. Auch wenn es nur Umgangssprache ist, ist die Formulierung wirklich sehr gebräuchlich.
Ich würde ja sagen, wenn im Hauptsatz bei so einem Satz ein ‚es‘ steht, dann ist der Nebensatz nicht das Objekt.
Oder er hat eben zwei Objekte.
Ich sag mal ein paar Beispiele, wo die Objekte keine Sätze sind:
Ihm habe ich es aber gezeigt, dem Herrn Alleswisser. (Dativobjekt)
Ihn hatte die Präsidentin ausgezeichnet, den schönsten und unfähigsten Mitarbeiter.
Den finde ich ja besonders unangenehm, den Schneeregen.
Das dient dazu, etwas mehr Nachdruck auf dieses Objekt zu legen.
Eine genauere grammatikalische Analyse kann ich leider nicht liefern.
Du meinst ‚sich vorstellen‘. Das ist etwas deutlich anderes als ‚vorstellen‘.
In beiden Fällen sind die Verben transitiv.
Ich würde sagen, ein ‚es‘ muss kommen bei einem transitiven Verb, das sonst kein Objekt hat.
Und kein ‚es‘ kommt bei einem intransitiven Verb.
deine Beispiele können meiner Meinung nach nicht gelten. Was du hier als Beispiele aufführst, sind Appositionen und keine Nebensätze.
Ihm habe ich es aber gezeigt, dem Herrn Alleswisser. (Dativobjekt) (Apposition)
Ihn hatte die Präsidentin ausgezeichnet, den schönsten und unfähigsten Mitarbeiter. (Apposition)
Den finde ich ja besonders unangenehm, den Schneeregen. (Apposition)
Das dient dazu, etwas mehr Nachdruck auf dieses Objekt zu legen. (Nebensatz)
Hauptsatz: das dienst dazu
Nebensatz mit „zu“: etwas mehr Nachdruck auf dieses Objekt zu legen
„Etwas“ bezieht sich auf „das“ im Hauptsatz. Das bedeutet, „etwas“ nimmt, was „das“ im Hauptsatz einleitet, auf . In deinem Beispiel braucht man überhaupt kein „es“, meiner Meinung nach
Eine genauere grammatikalische Analyse kann ich leider nicht liefern. Das ist ein Aussagesatz mit dem Verb „liefern“. Hier sehe ich keinen Nebensatz, sondern einen Aussagesatz.
entschuldige! Aber ich habe gelernt dass das „es“ anaphorisch funktioniert. Das habe ich von Metapher gelernt. Das bedeutet, dass das „es“ nur rückverweisen kann. Eine Apposition hat dagegen eine Gleichsetzungsfunktion. Ein „es“ hat nur eine Verweisfunktion. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, dass es so ist.
Da ich den Begriff ‚anaphorisch‘ bis dahin noch nie gehört hatte, habe ich in Wikipedia nachgeschaut. Da sieht man rechts ein Bild, in dem Anapher und Katapher gegenübergestellt werden:
Es geht zwar nicht um das Wort ‚es‘, sondern ‚er‘, aber das ist dort kataphorisch angewandt. - Ob ‚es‘, ‚sie‘ oder ‚er‘ dürfte hier eigentlich keinen Unterschied machen.
Ich finde es eigentlich nicht nötig, sich zu entschuldigen, wenn man in einer Diskussion anderer Meinung ist. Ich schreibe das, weil ich denke, möglicherweise müsste ich mich sonst auch für jeden meiner Beiträge entschuldigen …
ohne „es“ ist bestens, denn die Objekte sind als Nebensätze ja benannt: Ich kann mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen Ich kann mir gut vorstellen, dass er eines Tages in Ihrem Hause wohnt
Und hier: Ich kann es mir gut vorstellen, in Ihrem Haus zu wohnen Ich kann mir es es mir gut vorstellen, dass er eines Tages in Ihrem Hause wohnt
ist es sogar möglich, den Nebensatz fakultativ durch ein kataphorisches „es“ im Haupsatz zu repräsentieren. Das aber nur, weil das Haupsatzprädikat das Modalverb ist. „Es sich vorstellen“ ist ja Objekt zu „können“. Lässt du „kann“ in den Sätzen weg, siehst du dass „es“ nicht mehr geht:
Ich stelle es mir vor, in Ihrem Haus zu wohnen Ich stelle es mir vor, dass er eines Tages in ihrem Hause wohnt
Aber es heißt dann auch wiederum: Mir gefällt es sehr, in Ihrem Haus zu wohnen.
und Es ist mir vorstellbar, dass er in ihrem Haus wohnt.
Hat sich die Grammatik in den letzten Jahrzehnten so verkompliziert? Bei uns früher war sie irgendwie noch einfacher. Glaube ich jedenfalls …
Ich finde doch, dass das geht. Allerdings nur, wenn ich mir es gerade jetzt vorstelle, und zwar bildlich.
Angenommen, zwei Leute gehen an einem (traumhaft schönen) Haus vorbei und gucken es an.
Einer sagt langsam und verträumt: „Ich stelle es mir gerade vor …“ -
„Was denn?“
" … in dem Haus zu wohnen"
Ganz sicher nicht Aber zu wissen, wie „man“ etwas sagt und schreibt, ist halt meist weniger kompliziert als grammatikalisch zu begründen, warum. Zumal grammatische Regeln ja eh oft fixierte, und dann oktroyierte, Gewohnheiten sind. Daß die Fallunterscheidungen bzgl. des „es“ derartig vielfältig und zahllos sind, ist mir persönlich auch erst durch die Fragen von @Nadja bewußt geworden.
Ich halte es btw. auch für möglich, daß meine Begründung in diesem Fall schief ist.
Angenommen …
Dieses Beispiel
Einer sagt langsam und verträumt: „Ich stelle es mir gerade vor …“ -
hast du ja auch explizit schon als Katapher konstruiert: Das Objekt seines Vorstellens ist in dem „es“ repräsentiert - und dadurch ist es ein kompletter Satz (der mit einem Punkt abgeschlossen werden könnte). Das „es“ ist vorgreifend und provoziert dadurch die weitere Nachfrage.
Dein Beispiel könnte ja übrigens auch als Anapher konstruiet werden:
Sie: „In diesem Haus zu wohnen …“
Er: „Ich stelle es mir gerade vor.“
So wird deutlich, warum hier ein „es“ hingehört. Dagegen wäre
„Ich stelle mir gerade vor …“ schlicht ein unvollendeter Satz in dem das unabdingbare Objekt fehlt.
Es ist auch zu unterscheiden:
„Ich kann mir sehr lebhaft vorstellen, in dem Haus zu leben.“
und
„Ich kann es mir sehr schön vorstellen, in dem Haus zu leben.“
Hier wird dann klar, warum beim ersten kein „es“ hingehört, beim zweiten aber ein „es“ notwendig ist.