Hallo,
Vielen Dank für deine erste Antwort. Klar setze ich mich mit dem Thema auseinander und selbstverständlich bin ich auch bereit für mehr Leistung mehr zu bezahlen. Aber: ich muss diese LEistung eben auch irgendwo spüren können.
Das wird man vor allem dann spüren, wenn man so richtig krank wird. Da lauern sowohl bei privaten als auch gesetzlichen Kassen schon mal unschöne Überraschungen. Bei den gesetzlichen sind es immer die selben Überraschungen bei den privaten kommt es auf den Tarif an und was dort dann alles versichert ist und was eben nicht.
Es wird erstmal keinen Unterschied machen, wenn man Samstagnacht in einem Provinzkrankenhaus in der Notaufnahme aufläuft. Da ist dann eben der Arzt da, der da ist und das ist nicht immer der Chefarzt. Auch der Notarzt wird kaum schneller da sein, wenn man den Notruf wählt.
Bei Facharztterminen soll es schonmal zu Bevorzugungen von Privatversicherten gekommen sein. Wenn einem dies wichtig erscheint, braucht man sich jedoch möglicherweise keine Gedanken mehr über eine Betragsrückerstattung machen.
Da frage ich mich ob der Unterschied GKV/PKV wirklich so riesig ist (mit Ausnahme von Krankenhaus etc.).
Nö. Der Chefarzt in deutschen Krankenhäusern ist leider häufig vor allem mit Verwaltung beschäftigt. Außerdem muss er auch nicht selbst Hand an den Patienten anlegen. Insofern ist dies möglicherweise nicht ein so riesiger Unterschied/Vorteil, wenn man in den Genuss einer Chefarztbehandlung kommt. Der behandelt auch Kassenpatienten, wenn nicht genug private da sind ;o) Dann hätte man den Zusatzbeitrag vollkommen umsonst bezahlt. Ein Zwei- oder Einbettzimmer kann man auch so bekommen, wenn man es denn will. Das bietet inzwischen jedes Krankenhaus aus. Inzwischen gibt es auch immer mehr, die ohnehin nur Zweibettzimmer haben. Es soll ja auch Menschen geben, die Gesellschaft brauchen :o)
Ich zahle ja jetzt in der GKV den möglichen Höchstsatz wenn ich richtig informiert bin. Wenn ich in die PKV wechsle möchte ich bzw. soll meine Frau und meine Tochter natürlich auch was davon haben. Was würdet ihr mir entsprechend raten?
Also Kind und Frau wären in der GKV kostenlos dabei. Die Frage wäre somit, was man bei der GKV bezahlt und was man dafür bekommt. (Natürlich nicht die Zuzahlungen und Extrabeiträge vergessen) Dann könnte man bei verschiedenen PKV anfragen, was man dort für diese Grundversorgung bezahlen müßte.
Dann kann man noch schauen, was man zusätzlich für wichtig erachtet und was das dann kostet.
Was Leistungsausschlüsse, Selbstbehalte und Beitragsrückgewähr angeht, ist es leider schon ein bißchen Lotterie. Denn man kann kaum mit Sicherheit abschätzen, wie stark sich sowas mal im weiteren Verlauf auswirken wird. Gleiches gilt im Grunde auch schon für die Zusatzleistungen. Das gegen einen Zusatzbeitrag abzusichern macht „nur“ Sinn, wenn man glaubt, dass man das auch „oft genug“ braucht. Entsprechend kalkulieren allerdings auch die Versicherer. Möglicherweise ist es billiger, wenn man sich dafür selber Geld zurücklegt. Dann spart man sich immerhin die Verwaltungskosten und Provisonen.
Mit wieviel mehr Beitrag muss ich denn ca. rechnen?
Kommt drauf an, welches Niveau man versichern möchte. Da hilft nur ein guter Berater und kein Verkäufer. Letztlich ist es immer auch ein klein bißchen Spekulation. Jemand der nie krank wird, kann bei der PKV viel besser wegkommen. Vielleicht einfach mal ein Worst-Case-Szenario durchrechnen. Also etwa eine so schwere Krankheit, die einen arbeitsunfähig werden läßt und das Einkommen dadurch empfindlich zurückgeht. Der Beitrag bleibt dann in der PKV gleichhoch und die Selbstbehalte zahlt man dann auch vollständig und/oder eine Beitragsrückgewähr fällt flach. Manchmal werden einem auch dann erst diverse Leistungsausschlüsse bewußt. Also nicht nur auf den möglicherweise jetzt günstigen Beitrag bei vollständiger Gesundheit schielen.
Wie läuft das mit der Beitragsrückerstattung?Bekomme ich automatisch wenn ich ein Jahr keine Leistungen in Anspruch genommen habe z.B. 3 Monatsbeiträge wieder?
Wenn das so im Vertrag drinsteht, ja.
Wie sieht es mit den steuerlichen Vergünstigungen aus. Kann ich ggfs. mehr gezahlte Beiträge durch die Steuererklärung wieder rausholen?
Also wenn mit mehr nur der Umstand gemeint ist, dass das gleiche Leistungsniveau bei der PKV teurer als bei der GKV sein könnte, dann ja. Aber alles was über den Leistungskatalog der GKV hinaus privat versichert wird, ist nicht absetzbar bzw. gibt es dafür Abschläge. Dafür hat man sich eine Blüte deutscher Kreativität ausgedacht, die Verordnung zur tarifbezogenen Ermittlung der steuerlich berücksichtigungsfähigen Beiträge zum Erwerb eines Krankenversicherungsschutzes im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3 Buchstabe a des Einkommensteuergesetzes http://www.gesetze-im-internet.de/kvbevo/index.html.
Grüße