Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen

Deshalb schrieb ich ja:

Allerdings bin ich nicht mehr so sicher, ob es sich bei
„::: ist nicht gut Kirschen essen“ tatsächlich um einen AcI handelt. Jedenfalls ist ja „Kirschen“ lediglich der Akkusativ zu „essen“ und nicht zu „ist“.

Bei „Sie hört ihn singen“ ist dagegen „ihn“ Akkusativobjekt zum Prädikat „hört“. Das ist daher ein echter AcI.

Es dürfte also vielmehr die ganze Gruppe „gut Kirschen essen“ Subjekt (also Nominativ) zu „ist“ sein.

Anders bei solchen Ausdrücken wie
„Hier ist gut sein“
„Hier ist gut tanzen“
„In diesem Forst ist gut jagen“
Dort dürfte ein AcI - mit defektivem Akkusativ „uns“ - vorliegen. Klassisches Beispiel dafür: Die (ausgehend von Luthers Übersetzung) übliche Übersetzung eines Satzes aus dem girechischen Neuen Testament:
Matthäus 17.4 „Hier ist gut sein. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen
Der griech. Text hat hier einen echten AcI: Wort für Wort steht da:
Gut ist uns [Akk.] hier sein.“

Man könnte es sich aber auch einfach machen und sagen: „Hier ist gut sein“ und „Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen“ sind feste Redewendungen. Und bei denen ist bekanntlich die Grammatik sehr oft nicht mehr zu rekonstruieren. So wie es kürzlich von @Kreszentia angemerkt wurde: → clickmich.

Jedenfalls bleibt es dabei Es ist immer wieder willkommen (!) überraschend, was für grammatische oder semantische Blüten du aus der Sprache herauszupicken verstehst.

Gruß
Metapher

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