Hallo Pascale,
ergänzend zum bisher gesagten möchte ich noch ergänzen, dass Nelken in bairischer Mundart auch heute noch „Nagerln“ heißen.
Mit „Näglein“ sind eindeutig Nelken gemeint. Ob sich der Name nun eher von der Form der Blüten herleitet, oder von den getrockneten (Gewürz-)Nelken, ist von sprachhistorischem Beland, für diesen Zusammenhang aber eher zweitrangig.
Das sagt der GRIMM:
NÄGELEIN,NÄGLEIN , n. demin. zu nagel, verkürzt aus nägellein wie schon mhd. negelîn neben negellîn.
[…]
2) kleiner nagel, stift u. dgl.: nagelin […]
3) einem nägelein ähnliches.
a) das blumenpistill: […]
b) die gartennelke (dianthus) oder eine nelkenartige blüte: grasblumen oder negelein […]
c) die als knospe gebrochene und getrocknete blüte des gewürznelkenbaumes (caryophyllus), die gewürznelke, mhd. negellîn, negelîn, negel […]
NÄGELCHEN , n. demin. zu nagel; md. negelkîn, neilikîn, neilichîn, nêlikin, nêlchîn. s. LEXER 2, 47 und nägelein, nelke.
- kleiner nagel: negelchen […]
- nelke und nelkenartige blüte: die naglichen, wan sie in ihrer vollen blühte stehen. […]
- gewürznelken: […]
NELKE , f. contrahiert aus md. neilikin, nêlikin (s. nägelchen sp. 264), dessen verkleinerungsbegriff und sächliches geschlecht nach abfall des auslautenden n nicht mehr gefühlt worden ist. zunächst vollzog sich die kürzung wol im häufig gebrauchten plural (nägelein contracte etiam pronuntiantur nelken STIELER 1325), und erst aus die nelken hat sich ein neuer femin. sing. die nelke gebildet, wie aus die waffen, die wolken u. a. der sing. die waffe, die wolke statt des alten das waffen, das wolken. LUTHER gebraucht noch den plural negelken (6, 80b) und nelichen (4, 167a). vergl. gramm. 3, 679.
[…]
2) dianthus, besonders dianthus caryophyllus, die gartennelke NEMNICH 1, 1402: negelein, nelcke
(Quelle: http://germa83.uni-trier.de/DWB/welcome.htm)
Grüße
Wolfgang