Hallo,
im allgemeinen haben pflanzliche Mittel weniger Nebenwirkungen als synthetische, doch gerade beim Johanniskraut sollte man sehr genau die Packungsbeilage lesen, denn von ihm sind viele Wchselwirkungen mit anderen Medikamenten dokumentiert.
"Johanniskraut verträgt sich mit einer ganzen Reihe von Medikamenten nicht, es beschleunigt den Stoffwechsel bestimmter Arzneimittel.So kann es den Blutspiegel des Herzmedikaments Digoxin um ein Drittel senken, das etwa Patienten mit Herzschwäche schlucken. Vom Blutfettsenker Simvastatin fanden Wissenschaftler nach Einnahme eines Hypericumpräparats nur noch weniger als die Hälfte im Blut von Studienteilnehmern. Auch das Magenschutzmittel Omeprazol, das bei Sodbrennen eingesetzt wird, kann seine Wirkung verlieren. Die Wirkung des von Diabetikern verwendeten Gliclazids wird vom Johanniskraut ebenso beeinflusst wie die für HIV-positive Patienten wichtigen Proteaseinhibitoren. Bei Krebspatienten sind verschiedene Chemotherapiemittel betroffen.
Die schlimmsten und potentiell rasch tödlichen Wechselwirkungen drohen allerdings einer verhältnismäßig kleinen Patientengruppe, für die vom Funktionieren ihrer Medikamente das Überleben abhängt: Menschen mit einem transplantierten Organ. „Besonders gefährlich ist es, wenn die Konzentration von Medikamenten wie Ciclosporin oder Tacrolimus sinkt, weil diese das Immunsystem in Schach halten und verhindern, dass das Spenderorgan abgestoßen wird“, sagt der pharmazeutische Chemiker Matthias Unger von der Universität Würzburg. „Das endet in circa 30 Prozent der Fälle tödlich.“ Auf diese Gefahr werde aber mittlerweile auch in der Packungsbeilage von Johanniskrautpräparaten hingewiesen.
Verantwortlich für die Wechselwirkungen ist das Zusammenspiel der wirksamen Bestandteile des Johanniskrautextraktes mit Enzymen, die eine Vielzahl von Medikamenten verarbeiten. Johanniskraut steigert deren Aktivität, dadurch werden Medikamente auf einmal schneller um- und abgebaut. So stimmen die Dosierungen und Einnahmerhythmen nicht mehr: Nimmt ein Patient seine Arznei wie gewohnt einmal täglich, zusätzlich aber auch ein Johanniskrautpräparat, wird der Wirkstoff schneller als sonst abgebaut - das Medikament wirkt kaum noch."
Lit.: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/wechselwir…
Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen, alles Gute für Sie,
Dr.A.Schrenk