Hi Mike!
Bei: „Er ist mitleidend“ spreche ich das „d“ natürlich mit.
Wenn Dir das Beispiel nicht zu sehr „an den Haaren herbeigezogen“ erscheint, dann nehme ich das mal als Grundstock.
Stell Dir folgende Sätze nebeneinander vor:
Die Frau ist schön. - Es ist eine _schön_e Frau.
Das Sofa ist grün. - Es ist ein _grün_es Sofa.
Der Junge ist schlau. - Es ist ein _schlau_er Junge.
Wie Du siehst, nimmst Du das Adjektiv, ob es nun schön, grün, schlau oder wie auch immer heißt, einfach her und hängst -e bei Weibchen, -es bei sächlichen und -er bei männlichen Wörtern an.
Und jetzt machst Du das mit den Partizipien auch nicht anders:
Das Kind ist spielend. - Es ist ein _spielend_es Kind.
Die Schülerin ist schlafend. - Es ist eine _schlafend_e Schülerin.
Der Mensch ist mitleidend. - Es ist ein _mitleidend_er Mensch.
Zweimal muss ich allerdings „Achtung!“ rufen:
Zuerst könntest Du auf die Idee kommen, im ersten Beispiel auch „Das Kind ist spielen“ zu sagen, ist ja auch natürlicher. Da hilft Dir womöglich, nach dem Attribut (dem Begleitwort) mit „wie“ zu fragen. Das klappt immer:
Wie ist die Frau? Schön.
Wie ist der Baum? Grün.
Wie ist der Junge? Schlau.
Soweit, so gut. Und unten?
Wie ist das Kind? Spielen d. (Klingt zwar etwas blöd, ist aber die einzig mögliche Antwort und hat hinten auch das d.)
Wie ist die Schülerin? Schlafend.
Wie ist der Mensch? Mitleidend.
Immer mit d.
Das zweite „Achtung!“ gilt denjenigen Partizipien, die kein d enthalten:
Er ist ein verwegener Held. - Wie ist der Held? Verwegen. Ohne d!
Sie ist eine gefallene Frau. - Wie ist die Frau? Gefallen. (Eine gefallen d e Frau ist etwas ganz anderes!)
Ich habe nur ein noch nicht gegessenes Brötchen. - Wie ist das Brötchen? Noch nicht gegessen. Ohne d!
Alles klar?
Liebe Grüße
Immo