Hi Lennard,
ich bin ja - wie angegeben - kein Mittelalter-Experte, kann aber trotzdem auf eine sehr große Zahl an gelesener Fachliteratur und gut recherchierter Mittelalter-Romane zurückblicken. Dort wird sehr oft über genau jene Situation berichtet, wie du beschrieben hast; enge Gassen, viel Gedränge, keine Verkehrsregeln. Dabei fällt wenig überraschen auf, dass auch hier - genau wie in den meisten Fällen im Mittelalter - immer der Stärkere gewann. Derjenige, der das größere Fuhrwerk hatte bzw. den höher rangigen Beruf oder das größere Ansehen, hatte auch Vorrang. Sprich: Ritter, Pferdekutschen, angesehene Personen, große Lastkarren wichtiger Berufe, dann weniger angesehene, später die flexibler handhabbaren Handkarren und zu guter letzt die Fußgänger in der Rangordnung. Oft wird auch beschrieben, dass die Fuhrleute mit den Peitschen in die Menge schlugen, um sich Platz zu verschaffen und alles relativ grob, laut, vulgär und rücksichtslos ablief. Was bei gleichrangigen oder -starken Gefährten passierte, ist mir nicht bekannt. Ich glaube aber, dass auch hier der Lautere oder der mit den stärksten Nerven „gewann“.
Hoffe, ich hab dir zumindest ein wenig weiter helfen können! Lg, Wulfric