Mittelalterlicher Dudelsack/Schalmei/Blockflöte

Hallo liebe Leute,

ich hab da ein paar Fragen, hoffe ihr könnt mir weiterhelfen:

Ich würde seehr gerne Dudelsack im Stil von mittelalterlicher Rockmusik a’la in Extremo / Schandmaul etc. erlernen, nur leider sind die Lehrer zu weit weg.

Jetzt hab ich gelesen, man kann, um den Einstieg ins Dudelsack spielen zu erleichtern, Blockflöte mit barocker Griffweise sich „selber“ anlernen.

Hier wollte ich fragen ob mir wer eine gute Blockflöte möglichst mit billigem Versand (evtl sogar Amazaon? zB: http://www.amazon.de/YAMAHA-YRS-302-Blockfl%C3%B6te-…) empfehlen kann, bzw. ein gutes Lehrbuch für Selbstlernen.

Als letztes wollte ich noch fragen, wie das is mit Schalmei vs. Dudelsack, haben die die selbe Griffweise oder sind da Unterschiede? kann man wenn man das eine beherrscht auch das andere spielen? vom Klang her sollts ja recht ähnlich sein oder?

Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, danke & Lg

Hier wollte ich fragen ob mir wer eine gute Blockflöte
möglichst mit billigem Versand (evtl sogar Amazaon? zB:
http://www.amazon.de/YAMAHA-YRS-302-Blockfl%C3%B6te-…)
empfehlen kann, bzw. ein gutes Lehrbuch für Selbstlernen.

Die von dir ausgewählte Kunststoffflöte ist ein sehr ordentliches Modell. Ich hab solche im Studium benutzt.

Lehrwerke habe ich z. Z. keinen Überblick. Such dir halt was, was nicht zu kindisch ist. Für den Dudelsack brauchst du halt nur die unteren - ja nach Modell - 8 Töne, während die Blockflöte einen viel größeren Tonumfang hat und früher oder später wird in den Schulen halt der obere Bereich bedient, der für dich dann nicht mehr relevant ist.

Griffweise hängt sehr vom Dudelsack selbst ab.
Gibt da unterschiedliche Modelle
Ein Harfenist, der auf Mittelaltermärkten auftritt sprich immer entnervt von den „A-Schweinen“ - ein Spitzname für die Dudelsäcke, die seiner Meinung nach ich in der MA Szene viel gespielt werden. (ich selber kenn mich eher mit irischem Dudelsack aus - ein komplett anderes Konzept)

Ich hab mir gerade mal dieses Video angeguckt:

http://www.youtube.com/watch?v=nLJhZfiNGDQ

und die Griffweise, die der Dudelsack in diesem Video hat entspricht nicht der barocken Griffweise, sondern der Griffweise, die bei Blockflöten „deutsche Griffweise“ genannt wird.

Meine Empfehlung: Finde heraus, welchen Dudelsack du dir genau anschaffen willst und frage nach, was das dann genau für eine Griffweise ist. Ich warne übrigens vor Billig-Teilen. Pakistan stellt da viel her, was Frust bereitet. Such dir einen ordentlichen Dudelsackbauer (vielleicht auch unter „Sackpfeifenmacher“ zu finden).Du wirst nämlich früher oder später auch Hilfe brauchen mit den Rohrblättern - der komplizierte Part bei diesem Instrument. Wenn die nicht in gutem Zustand sind, kommt nur hässlicher Lärm raus, und man hat viel Frust. Am besten man lernt im Laufe seiner Bagpiper-Laufbahn, selbst Rohrblätter zu bauen (da gibt’s Kurse) .

Als letztes wollte ich noch fragen, wie das is mit Schalmei
vs. Dudelsack, haben die die selbe Griffweise oder sind da
Unterschiede? kann man wenn man das eine beherrscht auch das
andere spielen? vom Klang her sollts ja recht ähnlich sein
oder?

Also auf jeden Fall kannst du sehr viel, was du auf dem einen Teil lernst, auf dem anderen andwenden. Es ist aber halt nochmal ein Unterschied, ob du unabhängig vom Rhythmus mit einer einfachen Röhre in einen Sack pustest und dann lernen musst, den Druck sauber konstant zu halten, oder ob du das Rohrblatt direkt im Mund hast, und da versuchen musst einen sauberen Ansatz zu finden. Wobei das bei Schalmeien glaube ich nochmal einfacher ist, als bei der Oboe. Aber wie gesagt, da kenne ich mich nicht aus.
Vom Greifen her aber wirst du auf jedenfall vom jeweils anderen Instrument profitieren.

Ich habe eben gerade mal auf der Seite www.spielleute.de geguckt. Ich glaub da ist das passende für dich: Da gibt es ein Lehrwerk für mittelalterlichen Dudelsack und über eine andere Webseite kann man eine „Übungspfeife“ kaufen. Das ist so was wie ein Dudelsack ohne Sack. Das ist nicht als Musikinstrument gedacht. Dazu klingt es viel zu wenig, aber man kann damit schon mal üben.

http://www.spielleute.de/wbc.php?sid=44348a7266&tpl=…

Unterm Strick dürfte das vielleicht befriedigender sein, als wenn man erst auf einem ganz anderen Instrument übt. Im Bundle kostet das halt rund 100 Euro.
Alternative: Du kaufst dir eine Blockflöte mit deutscher Griffweise und nur das Buch. Dann kannst du zumindest schon mal lernen, deine Finger zu sortieren.

(Achtung: wenn du das mit der Blockflöte machst, musst du dir im Klaren sein, dass du, wenn du nach Noten spielst, andere Tonhöhen als beim Dudelsack produzierst. Der Tiefste Ton der „normalen“ Sopranblockflöte ist ein C, der tiefste Ton von z. B. dem Dudelsack für das diese Schule geschrieben ist, ist ein G. Das kann dir erstmal völlig egal sein, solange du komplett für dich alleine spielst. Das bedeutet nur, dass du dich drauf gefasst machen musst, dass das der Dudelsack später halt 5 Töne tiefer klingt. Die Finger hast du ja trotzdem schon mal sortiert. Du kannst also einfach beim Üben so „tun“ als wären die Tonhöhen richtig. Die Melodien stimmen trotzdem. Klingt halt nur höher.

Die genannte Homepage ist übrigens auch eine Fundgrube für Noten und weiteren Infos für dein Instrument.

(ach ja, vielleicht findest du auf ebay genau das erwähnte Bundle aus Lehrbuch und Übungspfeife. Könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere das aufgegeben hat und jetzt das Komplettpaket loswerden will…)

Soweit mal

Viel Glück

Martin

Dudelsackpfeife…die Melodiepfeife gleicht einer Schalmei. Letztere sollte allerdings mindestens anderthalb Oktaven spielen können (bzw. der Spieler) wärend der von mir entwickelte Sackpfeif -und sowas spielen die genannten Bands - prinzipiell eher laut und nicht überblasbar ist. Tonumfang des Standardmodells: g-a-h-c-d-e-fis-g-a mit mind. 2 Halbtönen: f, gis, eis z.B. Eine Flöte ist nur bedingt zur Vorbereitung brauchbar. Sie hat eine vollkommen andere Tonerzeugung und meist auch andere Töne. Also zum üben am besten ne leichtgängige - und damit auch meistens leisere - Schalmei der gewünschten ( hier g.Dur/a-moll ) Tonlage. Sie ist immer noch viel lauter als ne Flöte in der unteren Oktave !

Ausser der Fingertechnik muss aber auch das konstante Halten des Druckes im Sack gekonnt sein; sonst erzeugt man dieses schreckliche „eiern“ womit schlechte Sackpfeifer die Hörer beleidigen und zu Recht von der menschlichen Gesellschaft verflucht werden.
Merke: Übe heimlich und soviele Jahre lang bis zufällige Hörer nicht weglaufen sondern Dir nachlaufen.
Alle passenden Instrumente kann man bei SPILWUT bekommen.
VIEL GLÜCK !

Hallo!

Zur Blockflöte: Man kann die Griffe auf einer Blockflöte lernen, nur muß man nachher auf dem Dudelsack in der Tonalität umdenken, wenn man einen Mittelalter A-Sack spielt. (Die Sopranblockflöte hat den tiefsten Ton C, der MA-Sack G) - das fällt ins Gewicht, wenn man die Blockflöte nach Noten spielen lernt. Aber um das Prinzip des Töne-Greifens zu lernen, ist die Blockflöte die einzige günstige Lösung - wie gesagt, es sollte hier nur um das Einüben der Fingerbewegung gehen. Empfehlenswert sind Kunststofflöten der Firma Yamaha oder Moeck oder Mollenhauer. Von Mollenhauer gibt es auch ein preiswertes Schülerinstrument in Holz oder Kunststoff, daß man auch gut auf Mittelaltermärkten weiterverwenden kann (Adri´s Traumflöte). Ob barocke Griffweise oder deutsche (das erste mit „Gabelgriff“, das zweite einfach) hängt wieder davon ab, welchen Dudelsack Du nachher spielen willst. Die meisten MA-Dudelsäcke, die ich kenne, sind mit einfacher, also deutscher Griffweise.

Es gibt inzwischen eine Dudelsackschule für mittelalter-Dudels. Ich meine von Brian Haase… frag doch mal hier nach: http://www.dudelsack-akademie.de/index.php

Zur Schalmei: Ansonsten würde ich zum Üben der Melodien vielleicht wirklich eine Schalmei ins Auge fassen. Du kannst eine Schalmei in der gleichen Stimmung wie Dein späterer Dudelsack anschaffen, meistens AMoll. Schalmeien spielen sich (bis auf wenige Ausnahmen der historischen Renaissance-Schalmei) wie das Melodie-Teil im Dudelsack (das, wenn man es aus dem „Stock“ herausnimmt, und direkt angeblasen wird, zur Schalmei wird - deshalb sollte man es beim selben Dudelsackhersteller kaufen und auf die gleiche Stimmung achten. Die Griffweise sollte dann die gleiche sein, wie der Dudelsack, die Technik ist aber ganz anders. Aber dann kannst Du gerne noch mal anfragen, wenn es so weit ist.
Viel Glück bei der Anschaffung und dem Lernen.

Grüße, Irenaeus

Hallo,

Jetzt hab ich gelesen, man kann, um den Einstieg ins Dudelsack
spielen zu erleichtern, Blockflöte mit barocker Griffweise
sich „selber“ anlernen.
Hier wollte ich fragen ob mir wer eine gute Blockflöte
möglichst mit billigem Versand

Geh lieber in eine örtliche Musikalienhandlung/Instrumentengeschäft und laß Dich dort beraten. Wenn Du erklärst, wofür Du die Blockflöte willst, wirst Du sicher ein gutes, preiswertes Instrument nebst Einsteiger-Lehrbuch bekommen.
Aber trotzdem solltest Du wenigstens einige Stunden „richtigen“ Unterricht nehmen. Dazu gibt es bestimmt auch örtliche Angebote (VHS, Musikschule). Sonst bekommst Du die „Kniffe“ einfach nicht mit. Erfahrung kann kein Buch vermitteln.

Als letztes wollte ich noch fragen, wie das is mit Schalmei
vs. Dudelsack, haben die die selbe Griffweise oder sind da
Unterschiede?

Dazu kann ich nichts sagen, da ich selber keins dieser Instrumente spiele, sondern Schottische Great Highland Bagpipe, die eine komplett andere Griffweise hat. da hat mir auch die Blockflöte nichts genützt.

Schöne Grüße
Andreas

Hallo die Antwort kommt ziemlich spät sorry vll hilfts noch.
also barocke griffweise brauchst du nicht, es reicht eine herkömliche blockflöte mit offener griffweise.
schalmei nennt man auch die spielpfeife im dudelsack (schottisch chanter) diese kannst du aus dem dudelsack nemen und mundspielen viele dudelsackbauer legen eine windkapsel mit bei damit das blatt der schalmei beim spielen nicht beschädigt wird

nochmal sorry für späte antwart

hallo xx,
leider kann ich zum thema mittelalter-dudelsack nichts verbindlich genaues sagen. aber vielleicht ein paar gute allgemeine tips:

  1. kaufe niemals einen pakistanischen oder indischen dudelsack. diese sind so gut wie unspielbar oder nur durch umbau spielbar zu machen. letzten endes kostet es nur viel zeit, viel ärger und ist dann genau so teuer wie ein richtiges stück. das gilt sowohl für die scottish bagpipe, als auch für mittelaltersäcke.

  2. ich weiß nicht, aus welcher gegend du kommst. ich hatte damals auch erhebliche probleme, einen lehrer in der nähe zu finden. nimm kontakt auf mit entsprechenden bands, die viel häufiger sind als lehrer. sehr oft kann man dir hier weiterhelfen mit tips und tricks.

  3. Wenn du nur zum spaß spielen willst, kannst du es natürlich mit selbststudium versuchen. es empfiehlt sich aber auf jeden fall, hier begleitend durch einen erfahrenen spieler kontrollen einzufügen. es schleichen sich zu oft fehler ein, die man durch dauernde wiederholung hinterher nur schwer abstellen kann.

  4. richtig spielen dauert seine zeit. fange nicht zu früh mit dem instrument an, sondern übe zuerst auf einer übungsflöte, bis du alle basisgriffe spielen kannst. es kostet später einige zeit, bis das du mit dem richtigen instrument nicht mehr kämpfst, und nur dann kannst du dich auch auf die zu spielenden melodien konzentrieren.

  5. die meisten mittelalterspieler sind nicht in der lage, aus der scottish highland bagpipe einen ton vernünftig zu spielen. hier ist ein sehr großer luftvorrat und eine ganz andere technik nötig. eine gute möglichkeit wäre hier, sich eine scottish smallpipe zuzulegen.

  6. wenn du weitere hilfe brauchen solltest, bin ich gerne bereit, dir im bezug auf highland bagpipes weitere tips zu geben. in diesem fall sollten wir telefonisch kontakt aufnehmen. ich wohne übrigens in wuppertal, falls das in deiner gegend liegen sollte.

viel spaß beim lernen

dd

danke mal für alle Antworten! ich bin noch am überlegen ob ich es versuche mit der Blockflöten variante, mit der schalmei variante bzw. mit dem practice chanter :smile:

echte qual der wahl, aber ich danke euch herzlich fürs weiterhelfen!

Lg