Mittelalterunterwäsche für die Damen?

Hallo ihr Lieben.

Ich habe das Internet nun auf und ab gesucht und bin auf die so genannte Stehbrunzhose gestoßen welche funde bis ins 15. Jhrd. gehen. Ebenso einige aussagen (und ein leider nicht mehr verfügbarer Link einer Universität) Das sowhl Männer als auch Frauen unterwäsche aus leinen trugen. Ebenso die Beriffe „Stehbrunzhose“ und „Mittelalter“ in einem Beitrag.

Ich beziehe mich auf Anfang des 14. Jahrhunderts. Gab es da auch schon Stehbrunzhosen oder eine art Bruche für die Frau?

Meine funde klingen recht plausibel aber ich kann mich leider auf keine richtige Quelle stützen deswegen nur spekulieren.

Danke dür die Antworten schon einer im Vorraus!

Hallo Cathy

Ich habe das Internet nun auf und ab gesucht und bin auf die
so genannte Stehbrunzhose gestoßen welche funde bis ins 15.
Jhrd. gehen.

verlaß Dich für Recherchen niemals allein auf das Internet.
Exakte Aussagen findet man noch am ehesten in Werken zur Frauenkultur = in Büchern oder Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften. Gerade beim Thema weiblicher Unterwäsche wird die Suche allerdings schwierig. ein echter „Fund“ /Belegstück z.b. aus einem Grab ist mir nämlich nicht bekannt.
Dafür gibt es aber bereits aus dem Altertum, nämlich auf mindestens einem Bodenmosaik eine Abbildung einer Bruche, die eine Dame nebst Brustbinde beim Schwimmen trägt.

Ebenso einige aussagen (und ein leider nicht mehr
verfügbarer Link einer Universität) Das sowhl Männer als auch
Frauen unterwäsche aus leinen trugen. Ebenso die Beriffe
„Stehbrunzhose“ und „Mittelalter“ in einem Beitrag.

die „Hose“ ist wie Du festgestellt hast, bereits die neuere Erfindung.

Ich beziehe mich auf Anfang des 14. Jahrhunderts. Gab es da
auch schon Stehbrunzhosen oder eine art Bruche für die Frau?

ich fürchte, es gab vor allem keine Standards, was „frau“ drunter trug. Es kommt wie beim Rest der Kleidung dabei auf den Stand der Person an - Bauersfrauen trugen etwas anderes unter dem Rock als die Edelfrau. Außerdem war das im Sommer anders als winters, im Norden Europas anders als im Süden.
Vergiss bitte gerade bei diesem Thema auch nicht, dass Unterzeug von Weibspersonen geschamig behandelt wurde.
Schreiber = Männer durften und brauchten nicht zu wissen, was frau trug.

Meine funde klingen recht plausibel aber ich kann mich leider
auf keine richtige Quelle stützen deswegen nur spekulieren.

worum geht es Dir denn konkret?
Willst Du Dich mittelalterlich gewanden?
Dann kannst Du z.B. in einem der üblichen Foren fragen, z.B. „Tempus Vivit“ wie die Mitglieder dort das Problem gelöst haben.

Oder ist das im weitesten Sinn eine „Hausaufgabe“?
Dann gilt mein Rat weiter oben - gehe in die nächste öffentliche Bibliothek.

viele grüße
Geli

Hallo Cathy,

Ich habe das Internet nun auf und ab gesucht und bin auf die
so genannte Stehbrunzhose gestoßen welche funde bis ins 15.
Jhrd. gehen.

da hätte ich gerne Belege genannt. Ich würde da eher noch mal 3 Jahrhunderte draufpacken - die (im Schritt offene) Damenunterhose wirkt heute zwar sehr antiquiert, setzte sich aber erst im 19. Jahrhundert durch. Wie gesagt - wenn Du da wirklich belastbare Belege hast, würden die mich interessieren. So recht glauben kann ich das nicht.

Ebenso einige aussagen (und ein leider nicht mehr
verfügbarer Link einer Universität) Das sowhl Männer als auch
Frauen unterwäsche aus leinen trugen.

Ja, und zwar Hemden.

Ich beziehe mich auf Anfang des 14. Jahrhunderts. Gab es da
auch schon Stehbrunzhosen oder eine art Bruche für die Frau?

Nein. Was man damals ‚drunter‘ trug, kannst Du sehr schön auf den Februarblatt des Stundenbuchs des herzogs von Berry sehen - etwas später entstanden, nämlich zwischen 1410 und 1416: http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/ein…. Auf dem Bildausschnitt nicht so gut zu erkennen - die Damen und der Herr wärmen sich an einem Kamin auf und haben deswegen die Röcke gerafft - die junge Dame im Vordergrund deutlich schamhafter als die Anderen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Geli,

Dafür gibt es aber bereits aus dem Altertum, nämlich auf
mindestens einem Bodenmosaik eine Abbildung einer Bruche, die
eine Dame nebst Brustbinde beim Schwimmen trägt.

das ‚subligaculum‘ war für Frauen wohl eher Bade- und Sportbekleidung als Unterwäsche. Falls es doch als Unterwäsche getragen wurde, setzte sich dieser Brauch jedenfalls im Mittelalter nicht fort.

Die frühesten ‚modernen‘ Damenunterhosen wurden in der Renaissance erfunden - im Italien des 16. Jahrhunderts. Mit Katharina von Medici kam diese Sitte auch nach Frankreich, wo sie sich allerdings nicht dauerhaft durchsetzte.

Freundliche Grüße,
Ralf

Vielen dank für die vielen ANtworten erstmal nur leider haben die mir garnicht weiter geholfen. Das ist mir leider schon alles bekannt :wink:

Mittelalterlich gewandet bin ich schon . Ich war eigtl nur auf der Suche nach einem Vorbild von einem neuen Leibkleid um 1300 und bin dan auf diese duiose Stehbrunzhose gestoßen.

Mir geht es nur ob und was unter de Leinhemden noch getragen wurd.

http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2002/34/artik

Ein Artikel über den Fund dieser besagten Hose in dem Heimatsmuseum.
Ich habe denen mal eine e-mail zu deren Funden geschickt.
Wenn man weiter danahc googelt findet man halt einige duiose Forenbeiträge darüber.

Die erklärungen warum Frauen keine „unterhosen“ oder Bruchen tragen durften lag ja daran das naja… es belüftet werden kann… Da Frauen ja das als das schnutzige geschlecht galten. Dies ist ja bei der Stehbrunzhose eben der Fall. Die lüftchen können durchaus strömen :wink:

Was mich bei meinen recherchen aufgefallen ist, das es zu jedem männlichen Kleidungstück auch ein weibliches in einer abgewandelten Form gibt. Außer zur Bruche.

Gerade auch da die Beinlinge(engl Hose) der Frau nur bis zu den Knien gehen kann ich mir vorstellen das da noch was war (gerade an Kalten tagen)

Gerade da nix über das Beinkleid der Frauen hinterlegt wurde finde ich es interessant vielleicht belege dafür zu finden. Es ist ein Thema was viel diskutiert wurde aber eben halt nur in ungenauen diskusionen über das Mittelalter der Begriff zu gelten kommt.

Hallo Cathy,

Vielen dank für die vielen ANtworten erstmal nur leider haben
die mir garnicht weiter geholfen. Das ist mir leider schon
alles bekannt :wink:

Offensichtlich wohl doch nicht.

Mir geht es nur ob und was unter de Leinhemden noch getragen
wurd.

Genau das wurde Dir doch gesagt: nichts.

http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2002/34/artik
Ein Artikel über den Fund dieser besagten Hose in dem
Heimatsmuseum.

Lies mal bitte etwas genauer. Da steht, dass die ältesten Stücke der Textilsammlung des Reutlinger Heimatmuseums bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Nicht aber, dass das (Damen)unterhosen wären. Über die wird vielmehr gesagt: „Um 1850 kamen die ersten Damen-Unterhosen auf“. Was nicht *ganz* richtig ist, wie Du meiner Antwort entnehmen kannst - es gab in italienischen Adelskreisen bereits in der Renaissance Vorläufer. Aber im Mittelalter, wonach Du gefragt hattest, gab es das definitiv nicht. Deine „Stehbrunzhose“ jedenfalls fand erst im 19. Jahrhundert nennenswerte Verbreitung. Aber das wurde Dir ja schon gesagt.

Wie ich schon vermutet habe - Deine angebliche ‚mittelalterliche‘ Unterhose ist kein stichhaltiger Beleg - das war ein Missverständnis Deinerseits, beruhend auf mangelnder Sorgfalt beim Lesen.

Wenn man weiter danahc googelt findet man halt einige duiose
Forenbeiträge darüber.

Ja, „dubios“ ist der richtige Ausdruck.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo Cathy,

Vielen dank für die vielen ANtworten erstmal nur leider haben
die mir garnicht weiter geholfen. Das ist mir leider schon
alles bekannt :wink:

Offensichtlich wohl doch nicht.

Mir geht es nur ob und was unter de Leinhemden noch getragen
wurd.

Genau das wurde Dir doch gesagt: nichts.

http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2002/34/artik
Ein Artikel über den Fund dieser besagten Hose in dem
Heimatsmuseum.

ganz verstehen tue ich das nicht. Nicht nur, dass die Damen seinerzeit ständig Nierenbeckenentzündungen gehabt haben müssen, ganz sicher hatten sie auch damals schon ihre Menstruation. Was liegt da näher, als etwas Unterhosen ähnliches zu erfinden? Und warum gab es so etwas für Männer?

Viele Grüße
Inge

Hallo Inge,

ganz verstehen tue ich das nicht. Nicht nur, dass die Damen
seinerzeit ständig Nierenbeckenentzündungen gehabt haben
müssen

ein knöchellanges Woll(!)kleid plus leinenes Unterhemd dürfte besser gewärmt haben als bei heutigen Röcken / Kleidern die Unterwäsche. Ansonsten war man gegenüber winterlichen Temperaturen (wobei Kälte ja auch nur ein begünstigender Faktor ist) ganz anders abgehärtet als heutzutage - und wohl auch widerstandsfähiger gegenüber bakteriellen Infektionen.

ganz sicher hatten sie auch damals schon ihre
Menstruation. Was liegt da näher, als etwas Unterhosen
ähnliches zu erfinden?

Keine gute Lösung - Wäsche war damals erheblich aufwendiger und kräftezehrender als heute, insbesondere wenn es galt, Blutflecken zu entfernen. Täglich die Unterwäsche oder auch nur die normale Kleidung zu wechseln wäre niemandem eingefallen - zumal das Waschen für vorzeitigen Verschleiss der Textilien sorgte. Wenn man überhaupt etwas benutzte, dann Binden.Vgl. z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturgeschichte_der_Me…

Und warum gab es so etwas für Männer?

Erstens kann man die Bruoche der Männer eigentlich nicht als Unterwäsche bezeichnen - es war einfach eine kurze Hose. Zweitens brauchten Männer aufgrund ihrer Tätigkeiten mehr ‚Beinfreiheit‘ als Frauen (z.B. beim Reiten, bei Bauarbeiten usw. usf.), weswegen der Männerrock im hier nachgefragten 14. Jahrhundert nur bis zum Knie reichte (allenfalls zu den Waden) und bei Bedarf gerafft wurde. Da stellte sich nun auch tatsächlich die Frage des Kälteschutzes, von der Schicklichkeit mal abgesehen. Zumal Männer eher im Freien arbeiteten, Frauen im Haus.

Freundliche Grüße,
Ralf

Ich habe endlich eine antwort vom Museum bekommen ^^

die Stehbrunzhoen kamen mitte des 19 Jahrhunderts auf. Okay also damit eine genaue datierung. Das Unterwäsche des 15 Jahrunderts bezieht sich in diesen Artikel auf Meßegewänder die gefunden wurden die im Museum zu betrachten sind.

Indemsinne ist das auch wieder im Sande verlaufen… schade hätt ja trotzdem sein können :wink:

In Tempus vivit hatte ich gelesen das sich Damen wohl damals einfach Stoff während der ihrer Periode um den Unterleib gewickelt hatten. Soll wohl auch eine Abbildung dazu geben aber leider wurde sie nicht verlinkt.

Damen durften damals keine Unterhosen tragen, da sie als schmutzig galten und die ganze sache halt belüftet sein sollte. (ebenfalls Laut tempus vivit)
Es gibt wohl ebeno berichte das eine Frau hingerichtet wurde weil sie die Bruche ihres Mannes trug weil sie so gefroren hatte.

(Ja ich habe mich durch das ganze Internet gelesen)

Das kommt halt auch immer von Stadt zu Stadt auf die Kleiderordnung an.

Ob sie sich dran gehalten haben oder nicht können wir leider nurnoch spekulieren.
Gerade bei der kälte . (deswegen ja auch diese diskusion obs da nicht vielleicht doch was gab :wink:)