Hallo Hannes,
wenn ich noch meinen Senf dazugeben darf …
Ergänzen wir erst mal die erste Zeile, die immerhin auch der Titel des Gedichts ist:
Es fuegt sich
Do ich was von zehen jaren alt
ich wolt besehen wie die werlt wer gestalt
mit ellend armuet mangen winkel haiss und kalt
hab ich gebaut bei cristen kirchen
nein! kriechen! (= Griechisch-Orthodoxen)
haiden.
drei pfennig in den peutel und ein stücklin brot
das was von haim mein zerung do ich loff in not.
von fremden freunden so hab ich manchen tropfen rot
gelassen seider das ich wand verschaiden.
ich loff ze fuess mit swerer buess …
Es fügte sich,
Als ich zehn Jahre alt war,
da
wollte ich betrachten
…wie die Welt
beschaffen sei.
Mit In Elend und Armut
hab ich
in manchem Winkel, heißem und kaltem,
gewohnt (hier ist die altertümliche Bedeutung von bauen, bawen, buwen = habitare, wohnen, zu beachten)
bei Katholiken,Orthodoxen und Heiden.
drei Pfennig und ein Stückchen Brot in der Tasche,
das war meine Wegzehrung von daheim, als ich in die Armut
lief.
Von ausländischen (also: falschen) Freunden
- würde ich lesen als: Durch Fremde und Freunde
habe ich manchen Tropfen
rotes
(- kann man ruhig weglassen. Rot -> Blut)
Blut gelassen
seither,
dass ich wähnte, ich müsste sterben.
Ich lief zu
Fuß
als jemand (wie) mit schwerer Buße
und dann auch noch den Rest, weil’s so ein schönes Gedicht ist:
„… pis das mir starb
mein vater zwar, wol vierzen jar, nie ross erwarb,
wann ains raubt, stal ich halbs zumal mit valber varb
und des geleich schied ich davon mit laide.
Zwar renner, koch so was ich doch und marstallär,
auch an dem rueder zoch ich zue mir, das was swär,
in Kandia und anderswa auch wider här.
vil mancher kitel was mein pestes klaide.
Gen Preussen, Littwan, Tartarei, Türkei, über mer,
gen Lampart, Frankreich, Ispanien mit zwaien küngesher
traib mich die minn auff meines aigen geldes wer,
Rueprecht, Sigmund, paid mit des adlers streiffen.
Franzoisch, mörisch, katlonisch und kastilian,
teutsch, latein, windisch, lampertisch, reuschisch und roman,
die zehen sprach hab ich gepraucht, wann mir zeran;
auch kund ich vidlen, trummen, pauken, pfeiffen.
Ich hab umbvarn insel und arn, manig lant
auf scheffen gross, der ich genoss von sturmes pant,
des hoch und nider meres gelider vast berant;
die Swarze Se lert mich ain vass begreiffen,
Do mir zerprach mit ungemach mein wargatin.
ain kauffmann was ich, doch genas ich und kam hin,
ich und ain Reuss; in dem gestreuss haubtguet, gewin
das suecht den grund und swam ich zue dem reiffen.“
Freundliche Grüße,
Ralf