Mobbing in der Ausbildung - Rechtsanwaltskammer

Hallöchen zusammen!

Meine Freundin (das ist jetzt nicht so was von wegen eigentlich bin ichs aber ich wills nicht sagen) hat nen echt besch* Ausbildungsplatz. Sie arbeitet bei einem Rechtsanwalt (genau wie ich) und wird dort ständig von ihrer Ausbilderin gemobbet. Das geht schon an die Verletzung der Menschenwürde…

Ich würde ihr gerne mal zeigen, wie es in einer Kanzlei so zugeht, in der man mit dem Chef Späßchen macht. So wie bei mir. In erster Linie würde ich aber gerne mal die Rechtsanwaltskammer auf die Situation aufmerksam machen. Bloß wird meine Freundin hinterher wahrscheinlich überhaupt keinen Spaß mehr an ihrem Beruf haben. Dadurch wäre es doch nur noch schlimmer, oder?

Mal abgesehen davon hab ich keine Ahnung, wie ich so einen Brief schreiben soll - und da die Kammer ja sonst eh nichts macht, hab ich auch wenig Hoffnung.

Kennt sich jemand damit aus?

Danke schonmal…

also ob die kammer da zuständig ist??? schließ handelt es sich um internes verhältnis des rea-büros. die kammer schlichtet zwar, aber ich meine bei mandantenstreitigkeiten.
im endeffekt hilft wohl nur der ausbildungsbetriebswechsel. sowas ränkt sich für gwöhnlich nicht mehr ein. schon gar nicht wenn sie die rea-kammer einschaltet, denn dann steht sie als denunziant da. denn in der rea-kammer sitzen selbst nur rea’s im präsidium. man kennt sich halt unternander.
sie soll alles festhalten, tagebuch führen für die spätere beweisaufnahme falls es zum arbeitsprozess kommt. nur damit kriegt sie den chef an den eiern zu packen. nebenbei würde ich durch jemanden anderen einen anderen ausbildungsbetrieb suchen. es sei denn sie hat nur noch ein paar monate bis zum ausbildungsende.

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Hallo Miriam,

also ich glaube, Deiner Freundin zu erzählen wie toll es in Deiner Kanzlei doch ist verglichen mit ihrer ist sicherlich nicht wirklich motivierend für sie. Toll finde ich aber, dass Du ihr helfen willst. Wie mein Vorredner schon geschrieben hat, soll sie unbedingt mal für die nächsten paar Wochen alle Vorfälle dokumentieren, und - so möglich - Zeugen dazu holen.

Hat sie denn in ihrer Kanzlei irgendwelche Vertraute? Vorgesetzter? Erfahrene Kollegin? Dann sollte sie unbedingt diese Person um Hilfe bitten. Entweder zusätzlich oder überhaupt wäre es dann noch klug einen Lehrer an Eurer Berufsschule (Vertrauenslehrer oder einfach einen Eurer „guten“ Lehrer) anzusprechen. Vielleicht kannst Du ja Deine Freundin dorthin begleiten? Sie sollte auf jeden Fall ihr Protokoll über die Vorfälle mitbringen, denn auf ein geheultes „Die Tussi ist ja sooo geeeemeeeiiin“ wird man ihr weniger helfen können, als auf eine Liste mit Vorfällen („am 7.3 5 Stunden Unkraut gejätet“) hin.

Leider schreibst Du nicht, wie weit Deine Freundin schon in ihrer Ausbildung ist, wenn’s nur noch kurze Zeit ist, dann kann sie ja überlegen, ob sie das dort noch durchzieht. Liegen noch 1 oder 2 Jahre vor ihr, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln. Aber da kann Euch sicher an der Berufsschule Euer Lehrer weiterhelfen oder Kontaktdaten geben. Sollte sie das aber tun wollen, dann muss sie jetzt beschleunigt anfangen, Bewerbungen zu schreiben.

*wink*

Petzi

Danke ihr zwei!

Also Meine Freundin ist seit inem guten Jahr in dieser Kanzlei. War davor in einer anderen und macht in ca. einem Jahr (sind ja eigentlich noch eineinhalb) mit mir Abschluss.

Ne Vertrauensperson hat sie nicht. Ihre einzige Kollegin ist ihre Mobbing-Ausbliderin und dann hat sie noch ihren Chef, den das aber wenig kümmert, mit dem sie aber so gut klar kommt.

Nen guten Lehrer muss man erstmal finden. Da gibts nur einen, der sich auch damit auskennt und das wär ein RA…

Sie selbst hat auch schon bei der Kammer angerufen, die haben sie an die IHK geleitet und die IHK zurück zur Kammer…

Mal ein Beispiel: Ihre Ausbilderin sagt zu ihr, dass meine Freundin das Diktat schreiben soll, weil sie noch die Zeitung lesen muss. Bermerkung dazu: Das würde dir auch nicht schaden. Anschließend nimmt sich meine Freundin die Zeitung und fängt an zu lesen. Als der Chef ein weiters Diktat bringt, sagt die Ausbilderin, sie solle dies noch schreiben, worauf meine Freundin antwortet, sie müsse die Zeitung noch fertig lesen.

Meine Freundin hat jetzt also mal mit kontern angefangen, was auch ganz gut ist.

Sie weiß, wie es bei mir zugeht. Mich stören auch so ein paar Dinge in unserer Kanzlei. Aber das sind nur ein paar Kleinigkeiten. Und ich hab mich nur gefragt, ob ich sie mal einen Tag mitnehmen soll… Sie schwärmt immer von unserem Klima und lacht sich halb tot, wenn ihc ihr von unseren Witzchen erzähle. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass bei uns nichts gearbeitet wird… Im Gegenteil, wir sind eine sehr bekannte Kanzlei.

Danke nochmal für eure Hilfe. Ich werd meine Freundin morgen in der Schule mal drauf ansprechen. Wer mehr lesen möchte, ich hab mal mit ner Homepage über sie angefangen. Ist aber noch im Aufbau: www.veryexciting.thats-art.de

Hallo Miriam,

Also Meine Freundin ist seit inem guten Jahr in dieser
Kanzlei. War davor in einer anderen und macht in ca. einem
Jahr (sind ja eigentlich noch eineinhalb) mit mir Abschluss.

das heisst, das ist schon ihr zweiter Ausbildungsbetrieb? Das wäre natürlich dann schon blöd, nochmal zu wechseln…

ihre Mobbing-Ausbliderin und dann hat sie noch ihren Chef, den
das aber wenig kümmert, mit dem sie aber so gut klar kommt.

Dann soll sie unbedingt mit dem Chef reden. Gerade in einem so kleinen Betrieb darf es dem Chef nicht egal sein, wenn Deine Freundin dort unglücklich ist. Wobei es eben wichtig ist, dass sie nicht ziellos Vorwürfe macht, sondern mit der besagten Liste der Vorfälle zu ihm kommt. Und vor allem: sie muss sagen, wie sie sich die weitere Zusammenarbeit mit ihrer Ausbilderin vorstellt „Statt Zeitung lesen könnte ich mir vorstellen, Klientenbriefe zu tippen“ (…oder wat weiss ich, was man als Anwalts-Azubiene so tut *fg*)
Achtung: sie muss sich bewusst sein, dass - um das Problem zu lösen - der Chef mit ihrer Ausbilderin reden wird. Und wahrscheinlich (hoffentlich?) wird es danach ein vernünftiges Gespräch mit Deiner Freundin, Chef und Ausbilderin geben. Da geht’s nicht um petzen sondern darum, gemeinsam eine gute Lösung für die nächsten 1 1/2 Jahre zu finden.

Nen guten Lehrer muss man erstmal finden. Da gibts nur einen,
der sich auch damit auskennt und das wär ein RA…

Ja und? Wenn Ihr den gut findet, geht hin! Deine Freundin soll jetzt gleich anfangen mit der Liste und dann holt Ihr mal den Rat von diesem Lehrer ein. Ich weiss, zum Lehrer hinlatschen ist irgendwie doof, aber erfahrungemäss sind die in solchen Situationen echt nett und hilfsbereit.

Mal ein Beispiel: Ihre Ausbilderin sagt zu ihr, dass meine
Freundin das Diktat schreiben soll, weil sie noch die Zeitung
lesen muss. Bermerkung dazu: Das würde dir auch nicht schaden.
Anschließend nimmt sich meine Freundin die Zeitung und fängt
an zu lesen. Als der Chef ein weiters Diktat bringt, sagt die
Ausbilderin, sie solle dies noch schreiben, worauf meine
Freundin antwortet, sie müsse die Zeitung noch fertig lesen.

Das heisst, die Ausbilderin liest tagsüber die Zeitung, während Deine Freundin die Arbeit der Ausbilderin erledigt? Weiss und billigt Chef, dass die Ausbilderin während der Arbeitszeit die Zeitung liest? Und Deine Freundin darf das auch tun? Oder meinte die Ausbilderin sowas wie „ICH darf die Zeitung in der Arbeit lesen, während DU das gefälligst zuhause tun musst“.

Meine Freundin hat jetzt also mal mit kontern angefangen, was
auch ganz gut ist.

Jein :wink: Ich verstehe das ja, würde ich wohl auch so machen, wenn ich 16 (17? 18? 19?) wäre… Aber: so wie Du schreibst, sind wohl sowohl Chef als auch Ausbilderin eher vom „alten Schlag“. Und da wird sowas dann gerne als aufmüpfig und frech interpretiert und alles wird für Deine Freundin nur noch schlimmer. Darum kann ich da nur zum offenen Gespräch raten. Vielleicht kommt auch Euer Berufsschullehrer als „moralische Unterstützung“ mit?

Mich stören auch so ein paar
Dinge in unserer Kanzlei. Aber das sind nur ein paar
Kleinigkeiten.

Das ist klar, sowas gibt’s überall :wink:

bei uns nichts gearbeitet wird… Im Gegenteil, wir sind eine
sehr bekannte Kanzlei.

Siehst Du denn eine Chance, dass sie zu Euch in die Kanzlei wechselt?

hab mal mit ner Homepage über sie angefangen. Ist aber noch im
Aufbau: www.veryexciting.thats-art.de

Und Sam weiss von dieser Seite?

*wink* und viel Erfolg

Petzi

Hallo
Also ich bin Ende 3 Jahr zur Re.
Wir hatten auch so etwas bei einer Mitschülerin aus meiner Berufsschulklasse.

Die Kammer hat extra „Angestellte“ die für die Azubis zuständig sind. Sie vermitteln zwischen Azubi und Ausbilder oder auch der Schule.
Wenn andere Kammern sich dafür nicht zuständig fühlen, muss man halt einfach mal den Prüfungsausschuss (meist 2 Lehrer und 2 Rehtsanwälte)fragen, ob die einen helfen.
Die Kammer in Hamm hat der aus meiner Klasse einen neuen „Rechtsanwalt“ besorgt.
Sie kommt jetzt wunderbar mit Ihren Kollegen aus und ist glücklich den Mut gefasst zu haben sich bei der Kammer zu beschweren.