ich beschäftige mich gerade mit Modigliani Miller. Was mir nich so klar ist, ist folgendes: wie kann es sein dass die renditeanforderung fürs EK des verschuldeten Unternehmens steigt und der wacc trotzdem gleichbleibend ist? Nach meinem bisherigen Kenntnisstand setzt sich doch wacc aus rendtiteanforderungn des EK und des FK zusammen. Wenn nun R(EK) steigt muss doch der wacc auch steigen.
Das Theorem sagt, dass der wacc gerade nicht steigt.
Beispiel:
EK: 100.000 zu 9 % Dividende (9.000)
FK: 50.000 zu 6 % Zinsen (3.000)
GK: 150.000 zu 8 % wacc (12.000)
Das EK kostet mehr (9 %) als das FK (6 %), weil die Dividende nachrangig bedient wird. Damit ist der Risikoaufschlag beim EK höher. Werden nur 4 % wacc erwirtschaftet bekommt die Bank trotzdem ihre 3.000 und der Eigenkapitalgeber auch nur 3.000. Der EK-Geber trägt in diesem Fall das gesamte Risiko.
Jetzt erhöhen wir das Kapital per Darlehen.
EK: 100.000 zu 18 % Dividende (18.000)
FK: 500.000 zu 6 % Zinsen (30.000)
GK: 600.000 zu 8 % wacc (48.000)
Das Risiko des EK-Gebers steigt, selbst wenn das Gesamtrisiko gleich bleibt. Werden jetzt nur 4 % zum Gesamtkapital erwirtschaftet, erhält die Bank trotzdem die 30.000, aber der EK-Geber trägt einen Verlust von 6.000. Daher muss der EK-Geber einen deutlich höheren Risikoaufschlag nehmen, als die Bank.
Nach dem Theorem ändern sich die einzelnen Risikoaufschläge für Eigenkapital und Fremdkapital genau so, dass der wacc gleich bleibt. Die 18 % EK-Verzinsung sind also das Ergebnis aus 6 % Fremkapitalzinssatz und 8 % wacc.
Ob der EK-Geber die 18 % auch fordert, ist eine andere Frage. Das ist dann eher vergleichbar mit einem Preis. 18 % sind der angemessene Preis, der das Risiko abdeckt, alles darüber ist überteuert, alles darunter zu günstig.