Möchte gerne mich gerne beruflich umorientieren

Hallo

Kurz zu meiner Person:
Ich bin 38 Jahre alt, habe eine abgeschlossene Ausbildung als Gas- Wasserinstallateur. Den Beruf habe ich ca. 6 Jahre als Geselle ausgeführt. Den Beruf mochte ich aber nie, war auch nur eine „Notbewerbung“, weil ich der letzte in meiner Klasse war, der keine Ausbildungsstelle hatte und wurde dazu „gedrängt“.

Den Beruf habe ich dann 1999 an den Nagel gehängt und habe einen kleinen Laden übernommen.
Da ich davon allein nicht leben konnte, habe ich ab 2000 noch eine gut bezahlte Halbtagsstelle angenommen. 2007 habe ich dann den Laden aufgegeben und arbeite seitdem in dem Halbtagsjob.
Davon kann man gerade so Leben, aber mehr auch nicht, bzw. wird es immer schwerer davon zu leben. Zuschüsse bekomme ich keine.

Ich würde mich gerne beruflich umorientieren, jedoch bin ich dazu viel zu ängstlich. Mein jetziger Job ist sicher und das Unternehmen wird wahrscheinlich kaum Pleite gehen (Weltkonzern).
Aber es muß etwas passieren, da es nicht nur eine Finanzielle Frage ist, sondern auch körperlich sowie „Seelisch“…

Mein „Problem“ ist, das ich „nur“ einen Hauptschulabschluss (mit abgeschlossener Lehre) habe. Ich kann viele Sachen (am Computer kann ich mich schnell in nahezu jede Software einarbeiten, bin geschickt, kreativ, Effizient, fleissig, Loyal der Firma gegenüber usw), aber eben nichts „richtig“. Also keine „Berufserfahrung“ oder irgendwelche „Belege“.
Ich bin nicht wirklich festgefahren, was meine Beruflichen Wünsche angeht, nur weiß ich nicht, ob ich dem dann „gewachsen“ bin. Ich würde z.B. total gerne in einem Büro arbeiten. Mit Akten „hantieren“, Sachen Katalogisieren, Archivieren, Verwalten usw. macht mir unheimlich Spaß. Das konnte ich schon auf der „Schreibstube“ bei der Bundeswehr bemerken, wo ich von Vorgesetzten hoch gelobt wurde für meine Arbeitsweise und Effizienz.
Auch kann ich mir vorstellen als Landschaftsgestalter zu arbeiten. Nur habe ich ehrlich gesagt keine große Ahnung von Pflanzenpflege usw.

Zur Zeit arbeite ich am Fließband und so etwas möchte ich ehrlich gesagt nie wieder machen. Ich bin sicher nicht faul, aber dieser Druck macht mich auf Dauer fertig (immerhin schon 11 Jahre, wobei ich damit zu den langjährigsten Mitarbeitern gehöre!)

Wie gesagt. Mein denken ist immer „warum sollte mich überhaupt jemand nehmen, wenn ich nichts vorzuweisen habe und es zig Leute gibt, die das richtig gelernt haben“. Und vermutlich ist es auch so.
Andererseits weiß(!) ich auch, das ich - bei entsprechender Arbeit und Betriebsklima - durchaus in der Lage wäre jemanden von meinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Deswegen habe ich schon mal überlegt, vielleicht mich mal über ein Praktikum irgendwo „einzuschleichen“ :smile:
Ich würde sehen, ob es mir gefällt und der AG könnte sehen, ob ich tauge.

Nur weiß ich eben nicht, wohin ich „gehen“ soll, bzw. was für mich am besten geeignet ist.

Wie kann ich das am besten Herausfinden und wie stelle ich es am besten an, dort auch eine Chance zu bekommen.
Es gibt Arbeitsamt und das „Berufsiformationszentrum“. Aber gibt es dort auch eine „richtige“ Beratung? Also das sich jemand mit einem zusammensetzt, Fähigkeiten und Wünsche diskutiert und dann Vorschläge macht.
Aus meiner Jugend weiß ich, das man da am Computer so ein „Fragebogen“ ausgefüllt hat und dann kamen da am Ende die unmöglichsten Berufe heraus, die teilweise überhaupt nicht passten oder ne Stelle 500 km weiter anboten.

Kann man beim Arbeitsamt überhaupt eine Chance auf eine Stelle bekommen oder „Verwalten“ die nur noch, bzw. geben nur noch „Zeitarbeitsfirmen“ als Möglichkeiten heraus?

Ich gebe zu, das ich psychologisch blockiert bin und mir nichts mehr zutraue und denke, das sowieso nix mehr Sinn macht. Würde aber sehr gerne aus dieser Blockade ausbrechen, nur denke ich halt schon im Vorfeld, das dies wenig Sinn hat.

Ich hoffe, das mir hier der ein oder andere die Angst nehmen kann und mir hilfreiche Tips zuschieben kann.

Hoffentlich habe ich hier nicht zu viel geschrieben… Wer ließt sich das denn alles durch? :smile:

Vielen Dank für alle guten Ratschläge

Gruß
Andreas