Möchte mich von meiner Frau trennen, es gibt aber Probleme

Liebe/-r Experte/-in,
Hallo Zusammen,
Ich bin etwas verzweifelt. Meine Frau und ich leben in unserem gemeisamen Haus. Meine Frau selber hat nur einen Minijob und ich bin der Hauptverdiener. Nun möchte ich mich von meiner Frau trennen, da ich eine neue Beziehung habe. Von dieser Beziehung weiß auch meine Frau. Es gab diesbezüglich auch einen Selbstmordveruch. Leider finden wir bisher keine gütliche Einigung. Meine Frau neigt dazu sich aggressiv und destruktiv zu verhalten und so landen meine persönlichen Sachen schon mal auf der Straße, andere Dinge werden zerstört usw.
Eine eigene Whg. kann ich mir aus finanziellen Gründen nicht leisten, wäre aber bereit sofort die räumliche Trennung durchzuziehen. Ein Einzug bei meiner neuen Beziehung ist derzeit auch nicht möglich, andere „Unterschlupfmöglichkeiten“ gibt es nicht.
Meine Frau betreibt auch noch eine Art Psychoterror (mail, sms) gegenüber meiner Freundin. Meine Frau will aber auch nicht das Feld räumen…
Die Situation ist somit für alle Beteiligten unerträglich und muss schnellstens gelöst werden. Leider sind normale Gespräche so gut wie ausgeschlossen.
Was kann ich unternehmen (zunächst auch ohne Anwalt) um zumindest die räumliche Trennung kurzfristig hinzubekommen?
Vielleicht an dieser Stelle eine Bitte: Bitte keine moralischen Vorträge usw. ich brauche Lösungsansätze und keinen erhobenen Zeigefinger.
Mit besten Dank schon mal vorab

Hallo,

die beschriebende Situation ist sehr schwierig.

Eine räumliche Trennung in einem gemeinsamen Haus halte ich persönlich für nicht möglich. Eine Einigung wird auch nicht möglich sein, solange Deine Frau nicht gehen lassen will. Erst wenn sie begriffen hat, dass Du sie nicht mehr liebst wird sie dich gehen lassen.

Wenn die Nachrichten von Deiner Frau an deine Freundin zu Psychoterror führen, kann Deine Freundin eine einstweilige Verfügung gegen Deine Frau erwirken, es kommt aber auch darauf an was es für Nachrichten sind. Sollte es keine einstweilige Verfügung geben, hilft nur ignorieren, egal wie hart es ist (sprech da aus Erfahrung).

Ich empfehle Dir wirklich, eine häusliche Trennung durchzuführen weil sonst kommt keiner zur Ruhe.

Aber ich würde zusätzlich trotzdem einen Anwalt einschalten, damit alles dokumentiert ist was passiert. Und lasse Dich nicht durch einen Selbstmord erpressen, ist ganz wichtig.

Eine Lösung habe ich nicht für Dich, aber ich hoffe meine Ansätze helfen Dir, die Situation zu entschärfen.

Viele Grüße

Hallo fireinside,
kein erhobener Zeigefinger - manchmal kann man sich - so unfair es nach außen und dem Betroffenen auch scheint - nur so aus einer Beziehung die einem nicht wirklich gut tut, befreien. Manchmal sind die Emotionen auch einfach nur stärker als Sicherheitsbedürfnis und Verstand…
Fair ist anders - heißt - Du hast statt dich erst zu trennen dir einen Ersatz für sie gesucht, dadurch noch mehr verletzt, Deine Frau austauschbar gemacht, ein "besseres Modell gewählt. Das geht so tief, dass die Heilung lange dauert - wenn sie überhaupt je ganz stattfindet.

Vergleiche es für dich vielleicht mit einem Rippenbruch, Schmerz bei jedem Atemzug über eine lange Zeit, dran kommen tut sehr weh, bewegen auch, daher wäre das Beste verharren und nur vorsichtig atmen, aber auch das geht nicht, so das man sich doch bewegt…

Deine Frau fühlt sich jetzt sehr abgewertet, das tut weh, alles erinnert, alles wird hinterfragt. Sie denkt derzeit nur noch im Kreis um eure Beziehung und sich herum (Warum? Was habe ich verkehrt gemacht? Was hat sie was ich nicht habe?) und kommt da alleine auch nicht so schnell heraus.

Dabei könnte es auch für sie eine Chance sein - von so einem „Feigling“, „Weichei“ wie dir loszukommen. (Keine Beschimpfung, eine Perspektive die ihr vielleicht helfen - und dir als Gesprächsanfang dienen könnte…)

Wenn man es von ihrer Seite aus betrachtet, kann man rational - sie aktuell zwar nicht, aber du vielleicht? - auch Positives sehen das Du endlich weg bist…

Sie kann ihren Zorn und ihre Verletzung wahrscheinlich nicht ausreichend abbauen und so kann sie derzeit auch nicht rational denken, so kommt es zu „dummen“ Handlungen… die sie erneut kleiner machen und beschämen. Dann fühlt sie sich noch schlechter… wird noch wütender, verletzt sich sozusagen selbst - wird noch schuldiger - noch schwächer, kleiner - macht wieder etwas „dummes“…

Ich hoffe ihr habt keine Kinder - nur ein Haus…

Es gibt nicht wirklich eine gute Lösung.
Man kann versuchen eine Mediation zu machen… manchmal hilft es.
Du !!! solltest jedoch so schnell wie möglich eine, wie auch immer geartete räumliche Trennung möglich machen!
Im Sommer würde ich sagen zieh auf einen Campingplatz…
Erst dann kannst Du vielleicht ihr eine neue Perspektive geben, dich kleiner machen indem du ihr ihre Vorteile aufzeigst, ihr Angebote machst, und sie ihre Wunden lecken lässt.
So, indem du vor Ort bist, kratzt Du immer an Wunden herum, die aufbrechen und gar nicht heilen können.

Zieh zu einem Freund… (gibt bestimmt jemanden). Sie wird dies vorerst nicht tun, kann sie doch dann ihre Spannung gar nicht mehr an dir und deinen Sachen oder deiner Freundin loswerden und würde noch mehr „verlieren“.
Wenn Du nicht ausziehen kannst - biete dich als Zielscheibe an, mehr geht dann eben nicht…

Viel Erfolg…
Petra

Das sie verletzt ist und ja das Thema, den zweiten
Schritt vor dem Ersten hatten wir auch schon. Deshalb
auch eine Paartherapie, die sie aber nach einem Jahr
geschmissen hat.
Die Situation ist genau wie beschrieben, bloß das
„Weichei“ nun noch der harmloseste Ausdruck ist. Sie
versucht mit aller Macht mich für sich zu behalten. Die
Liebe zu ihr ist aber meinerseits schon vor langer Zeit
auf der Strecke geblieben.
Konsequenz: Durch ihre Attacken hat sich meine Freundin
zunächst auch von mir distanziert.
Bloß ich kann nicht zurück. Der Endeffekt wäre der, dass
ich lebendig begraben wäre und irgendwann wieder
ausbreche. Dabei möchte ich endlich wieder auch nur
jemanden lieben dürfen…
Und Kind (21) will auch nur noch raus…

Danke trotzdem…
entschärfen ist gut…hier brodelt der Vulkan und keiner
weiß wann er wieder ausbricht…

Lieber fireinside,
können Sie ihr etwas anbieten?
Sie hat sich kein eigenes Leben aufgebaut, für Mann, Kind, Haus gesorgt und soll jetzt alles verlieren. Egal ob man rational sagt - Du hast die letzten 21 Jahre - oder mehr, doch gut gelebt, wir beide haben unser Leben auf Aufbau und Kind ausgerichtet, hat sie einfach das Gefühl der Verlierer zu sein, sich geopfert zu haben.
Können Sie ihr etwas anbieten, was das Loslassen, das Weggeben erleichtert?
Eine Zusage? Eine neue Lebensaufgabe? Eben ein Angebot, dass es ihr leichter macht loszulassen?
Können Sie und das Kind ein Buch zusammenstellen - mit den „guten Zeiten“, mit Bildern, Adressen von Beteiligten, Freunden, mit positiven Erinnerungen - so wie man es manchmal im Kindergarten, in der Schule, etc. bekommt?
Können Sie beide dann mit ihr reden - an einem guten Tag. Sie entschuldigen sich für ihren „Versuch“ sich aus der Affäre zu ziehen… Ihr Kind bedankt sich, erklärt, es werde immer dankbar sein, überreicht das Buch und erklärt dazu, was „es“ alles von ihr bekommen hat, was es nie vergessen wird. Das nennt sich Abschied nehmen, ein gemeinsames Projekt abschließen.
Gleichzeitig, könnten Sie und ihr Kind sich überlegen, wie man das entstandene Loch bei jedem von ihnen füllen kann. Wie sie gemeinsam weiterhin füreinander sorgen können.

  • All das ist nur Theorie! Ich kenne Ihr Leben viel zu wenig, kenne die Lebensumstände nicht wirklich, kann nur schreiben was in meiner Praxis erfahrungsgemäß „manchmal“ funktioniert.
    Dabei ist die Wertschätzung, das Annerkennen von gegebenen Leistungen ein ganz wichtiger Bestandteil von Trennung! -
    Suchen Sie sich einen Therapeuten vor Ort - am besten weiblich - und lassen sie diese in die Perspektive ihrer Frau hineinschauen - vielleicht der/die Paartherapeutin?
    Viel Kraft um all das so ruhig, gelassen, wertschätzend und vor allem vernünftig anzugehen, wie nur möglich!
    Petra

Zunächst dann erstmal Danke für die Antwort. Ich weiß nicht was ich meiner Frau anbieten könnte??? Sie ist aus meiner Sicht fixiert mit mir wieder ein gemeisames Leben zu führen. Eine andere Lösung scheint für sie nicht in Frage zu kommen. Ihr Konfliktbewältigung ist da sehr einseitig. Kurz: mach mit der anderen Schluß und bleib bei mir, dann wird alles wieder gut…
Das war einmal. Wir haben es versäumt eine gemeinsame Sprache zu lernen. Und sollte ich wieder zu ihr zurückgehen ist zwar das Materielle halbwegs abgesichert, aber mein Leben würde auf der Strecke bleiben.
Natürlich möchte ich sie vernüftig und wertschätzend behandeln können und ja auch jeden denkbaren Kompromiss eingehen, aber derzeit gibt es für sie nur eine Lösung… ihre!
Es sind die Verlustängste die meine Frau nicht kompensieren kann und ja auch die aufgetretenen Minderwertigkeitsgefühle. Alles für mich nachvollziehbar und halbwegs verständlich. Aber durch ihr Verhalten macht sie mir es schwer und verbale Angriffe auf meine Freundin tragen auch nicht gerade dazu bei einen sauberen Abschluss zu finden.
Ich glaube auch nicht dass zum derzeitigen Punkt dieses „Buch“ hilft. Es könnte helfen, wenn ihr bewußt ist, dass für sie und mich ein neuer Lebensabschnitt beginnt…

Hallo,

wieso sollte ich meinen Zeigefinger erheben,das ist wohl kaum nützlich.

Ich gehe davonaus, dass du verheiratet bist, wobei Du über Kinder ??? nichts geschrieben hast.

Wenn die Situation keine Aussicht auf Rückkehr zu einer „normalen“ Ehe bietet, wird wohl die konsequente Trennung und dann Scheidung unumgänglich sein.

Das ist natürlich mit erheblichen Konsequenzen verbunden, auch wenn beide Seiten das möglichst ohne Schaden umsetzen möchten. Es werden Kosten entstehen, sowohl für das Scheidungsverfahren als auch für die Vollziehung der räumlichen Trennung.

Glaube mir, es wird die beste Lösung sein, wenn einer der Partner so schnell wie möglich auszieht. Egal wohin, egal wie klein die neue Bleibe vorübergehend ist, sonst endet alles im Disaster.

Solltest Du dazu in der Lage sein, versuche einen klaren Kopf zu bewahren und schaffe von deiner Seite aus unumkehrbare Tatsachen.

Suche dir ein Zimme oder eine kleine (bezahlbare) Wohnung, damit es nicht weiterhin zur Konfrontation kommt.

Die Stalking-Attacken per SMS etc. können blitzschnell beendet werden, denn es genügt eine schriftliche Aufforderung mit Hinweis auf die Gesetzeslage.

Wie sich die Trennung und dann Scheidung für euch finanziell auswirken wird, hast du bestimmt im Kopf schon durchgespielt.

Während der Zeit ab Trennung (von Tisc und Bett) bs zum Termin der Rechtskraft der Scheidung wirst Du Trennungsunterhalt bezahlen müssen, so dass dir nur ein Selbstbehalt bleibt.
Die Auseinandersetzung wegen sonstiger gemeinsamer Habe (Eigentum, Hausrat etc.) ist ebenfalls zu bedenken.

Du musst leider damit rechnen, dass der gekränkte Partner fast immer enorme Schwierigkeiten hat, die Situation zu verarbeiten und deshalb agressiv reagiert. Durch den Auszug könnte sich die Lage beruhigen.

Da ich nicht weiss, welche weiteren Probleme im Raum stehen, solltest Du mir ggf. detaillierter schreiben. Wenn Du magst, können wir auch telefonieren.

Demnächst wirst Du einen Fachanwalt für Familienrecht aufsuchen müssen, der Dir umfassend Auskunft gibt. Warte nicht zu lange mit dem Gang zum Anwalt, Du brauchst bei Scheidung sowieso anwaltliche Vertretung. Also besser jetzt, damit Du keine Fehler machst.

Wenn Du sicher bist, dass Du nicht zu Deiner Frau zurückkehren wirst, sei mutig und mache jetzt Nägel mit Köpfen.

Melde Dich, wenn Du weitere Fragen hast.

[email protected]

hallo und danke für die ausführliche Auskunft.
Ja, ich bin verheiratet und Kind ist auch vorhanden. Gott sei Dank in einem Alter dass es demnächst selber auszieht. Also höchstens „nur“ ein emotionales Problem.
Welche Folge eine dauerhafte Trennung und ggf. Scheidung mit sich bringt sind mir natürlich bewußt und werden auch berücksichtigt. Und auch dass ein Anwalt eingeschaltet werden wird ist wohl unumgänglich.
Zur Zeit ist die Stimmung aber derart angeheizt, dass eine vernünftige Kommunikation fast unmöglöich erscheint. Verbale Attacken, niveaulose Argumentationen sind dann an der Tagesordnung.
Aber auch Vorschläge meinerseits z.B Mediation werden grundsätzlich abgelehnt da aus der Sicht meiner Frau ich der Alleinverantwortliche bin.
Und aus ihrer Sicht gibt es auch nur eine Lösung. Ich beende das „verhältnis“ und kehre zurück. Das ist aber zum jetzigen Zeitpunkt für mich ausgeschlossen, da ich weiß, dass sich die ganze Geschichte dann wiederholen wird.
Oder, das wäre natürlich eine Alternative, ich bis an mein Lebensende mein „Leben“ mit ihr verbringe. Aber wie soll dass gehen? Friede um des Friedens willen? Persönliche Bedürfnisse ausschließen? Was ist das für ein Leben? Nein, so geht es jedenfalls auch nicht.
Ach so, wir waren bereits zu eine Ehetherapie, die dann ihrerseits mit dem Hinweis abgebrochen wurde, es bringt ihr nichts…
Tja, bleibt wohl doch nur der Umzug, bloß wie kann ich dass finanziell bewerkstelligen? Die Kosten für das Eigentum laufen weiter, Lebensunterhalt braucht man auch… also sollte unter dem Strich nichts negatives rauskommen… macht es aber jetzt schon :frowning:
Keine rosigen Aussichten für eine, zumindest kurzfristige Lösung um jedenfalls die nächsten Schritte planen zu können…