Hallo,
wer viel in entsprechend großen Umgebungen zu tun hat, kann angesichts der „Marketingsprüche“ aus Ausschreibungen, Angebotsanfragen, … zum Thema IT-Prozessmanagement und insbesondere Nottfallplanung vor dem Hintergrund des Kostendrucks und der damit einhergehenden immer kleinteiliger werdenden Arbeitsteiligkeit bei zunehmender Komplexität der Gesamtsysteme nur noch den Kopf schütteln. Und solche Ereignisse belegen einfach nur, was jeder, der in solchen Szenarien unterwegs ist, im Grunde seines Herzens nur zu gut weiß: Zunehmend mehr Systeme sind im Falle des Falles nicht ansatzweise im Rahmen an sich vorgesehener SLA wieder an den Start zu bringen, wenn überhaupt!
Und Dienstleister mit extrem auf Kante kalkulierten Beauftragungen über extrem kurze Laufzeiten bei „aus Prinzip“ absehbarem Anbieterwechsel kalkulieren lieber mit dem Risiko einer SLA-Verletzung, als in das Wespennest zu stechen, von dem keiner etwas hören will, oder gar „nicht wettbewerbsfähige“ Angebote abzugeben, die es gestatten würden, mehr als nur Tagesgeschäft zu leisten.
Der Vorstandsvorsitzende des Kunden will schließlich den Laden auf Gewinn treiben, und erwartet von seinem IT-Chef Kostensenkung! Über die „Selbstverständlichkeit“ einer immer verfügbaren IT wird da nicht groß gesprochen. Welcher CIO würde sich da unnötig die Finger verbrennen, und Mios für das Entflechten von verwachsenen Uraltsystemen, echte Redundanzen, … fordern, wenn er schon genug Last damit hat den sich ständig wechselnden Anforderungen an Fachverfahren in Time und Budget hinterher zu laufen.
Insoweit werden dann auch oft genug Notfallplanungen - regelmäßig in Zusammenwirken mit den internen IT-Abteilungen - exakt so geschnitten, dass die eigentlichen Problembereiche außen vor sind, und Notfalltests „problemlos“ erfolgreich durchgeführt werden können. Die dienen dann auch im Falle des Falles als wunderbarer Nachweis dafür, was man schließlich schon alles getan hat, und wie unvorhersehbar doch genau die dann eingetretene Störung war (und um die künftig zu vermeiden, kann man dann doch mal den ein oder anderen Euro extra rausleiern).
Dann wären da noch „spezifische“ Anforderungen, also persönliche Steckenpferde einzelner Beteiligter, die jede erfolgversprechende K-Fall-Vorsorge ad absurdum führen, …
Gruß vom Wiz