Lieber Martinus!
In manchen Kirchen ist es leider immer noch üblich, denn Stab über den einen oder anderen Sünder zu brechen. Ich persönlich finde den Ausschluss aus den Sakramenten auch nicht gut, denn wir sind ja schließlich erwachsen und sollten selbst entscheiden was für uns gut, wichtig und richtig ist. Außerdem solange kein Frevel vorliegt finde ich die Ausgrenzung eh nicht angebracht. Ich denke da bei geschiedenen wiederverheirateten Personen. Da bin ich der Meinung, dass diese nicht wirklich gut von der Kirche behandelt werden. Ach ja Leid tun allein reicht bei der Beichte nicht aus. Ohne Reue geht gar nichts. Außerdem sind Gott und die Kirche nicht unbedingt eins. Mir fallen da schon Unterschiede auf.
Danke für die Information betreffend Beichtgeheimnis. Ja das Zeugnisverweigerungsrecht auf das wäre ich jetzt gar nicht gekommen. So viel ich weiß hab ich das im Zusammenhang mit Eltern, Geschwister und Ehepartner gehört. Ich frag mich allerdings ob der Priester mit dem Gewissen leben kann, da draußen läuft ein Mörder rum und ich darf nicht aussagen. Denn er weiß nicht, ob nicht noch jemand daran glauben wird.
Geistliche haben ein Zeugnisverweigerungsrecht. Das heißt, daß
sie nicht verpflichtet sind, über etwas auszusagen, was ihnen
in der Beichte (und nur da) anvertraut worden ist. Darüber
hinaus haben sie das Beichtgeheimnis zu wahren. Das heißt, daß
sie nicht einmal darüber reden DÜRFEN, was ihnen gebeichtet
wurde. Vom Beichtgeheimnis kann nur die Person entbinden, die
gebeichtet hat. Eine gerichtliche Entbindung (wie z.B. bei der
ärztlichen Schweigepflicht) ist nicht möglich.
Gruss
Petra H.
Eine Sünde ist eine Sache zwischen Mensch und Gott. Der
Beichte folgt die Vergebung der Sünde - das heißt: Vor Gott
ist die Sache damit erledigt. Und von daher gibt es zunächst
mal keinen Grund, einen Menschen, der seine Tat bereut und
Gott um Vergebung bittet, von den Sakramenten auszuschließen.
Wichtig ist allerdings: Die Beichte „funktioniert“ nicht
automatisch durch Erzählen oder Abarbeiten einer Bußleistung.
Die Tat muß auch wirklich leidtun.
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