Mohs-Ritzhärte - was ritzt was?

Hallo Experten,

bislang war ich davon ausgegangen, dass ein Saphir z.B. einen Saphir ritzen kann, also gleich harte Stoffe einander ritzen können.

Nun lese ich, dass Mineralien die einander nicht ritzen, in der Ritzhärte auf der Mohsschen Skala gleich sind.

Wer kann mir erklären, was stimmt?

Für Aufklärung dankt
Burkhard

Hallo !

Ein anderes Beispiel :

Weiche Gegenstände ritzen auch härtere.

Z.B. ritzt unser Hund ganz einfach mit seinen Krallen unsere Glasscheiben.

mfgConrad

Hallo !

Hilft das weiter?

Jedes dieser Mineralien kann durch das in der Skala nachfolgende Mineral geritzt werden :

1 = Talk
2 = Gips (kristallin)
3 = Kalkspat
4 = Flußspat
5 = Apatit
6 = Orthoklas
7 = Quarz
8 = Topas
9 = Korund
10= Diamant

Durch Ritzversuch (Ritzhärteprüfung) mit diesen Skalenmineralien (oder anderen Körpern bereits bekannter Mohshärte) kann die Mohshärte jedes festen Körpers grob bestimmt werden.

mfgConrad

Konfusion vergrößert
Hallo Conrad,

erst mal schönen Dank. Die Mohssche Härteskala kenne ich. Nur ist meine Frage damit nicht beantwortet. Und dein Hund vergrößert noch die Konfusion :wink:

Herzlich!

Burkhard

Weiche Gegenstände ritzen auch härtere.

Aber nicht in diesem Fall:

Z.B. ritzt unser Hund ganz einfach mit seinen Krallen unsere
Glasscheiben.

Falsch. Er zerkrazt die Scheiben mit Sandkörnern, die an den Pfoten haften. Und die Sandkörner liegen ein paar Härtegrade über dem Horn der Krallen.

MfG

C.

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Falsch. Er zerkrazt die Scheiben mit Sandkörnern, die an den
Pfoten haften. Und die Sandkörner liegen ein paar Härtegrade
über dem Horn der Krallen.

Noch falscher!

Wie soll sich ein Sandkorn an der Hundekralle festsetzen? Vor allem, beim Schieben über das Glas. Da müßte der Sandkorn schon mit Superkleber befestigt sein!
Und wo kommt der Sandkorn her, nachdem der Hund stundenlang im Haus war?
Es sind einwandfrei nur die Krallen, die das Glas zerkratzen.

mfgConrad

Hi Burkhard.
Wie schleift man denn z. B. Diamanten?
Die stehen ja ganz oben (Härtegrad 10 nach Mohs).
Man benutzt dazu in erster Näherung Borte, sprich Diamantstaub.
Ergo: Gleich Hartes kann sich ritzen, nur ist die (gegenseitige) Abnutzung naturgemäss recht hoch dabei.
Was die Hundekrallen angeht, glaube ich eher an ein Oberflächenphänomen (z.B. könnte der Krallenabrieb auf der in gewissen Maße rauhen Glasoberfläche haften), was mit einem Ritzen nur verwechselt wird.
Grüße,
Grünblatt

Oberflächenphänomen (z.B. könnte der Krallenabrieb auf der in
gewissen Maße rauhen Glasoberfläche haften), was mit einem
Ritzen nur verwechselt wird.

Dann wären diese vielen Ritze erhaben und und nicht wirkliche Ritze.

Gleiches ritzt Gleiches
Hallo zusammen,

nach unserer bisherigen Diskussion scheint eines festzustehen:

Gleiches kann gleich Hartes ritzen. Beispiel: Diamant (Mohs-Härte 10) wird mit Diamantstaub geschliffen. Ein Saphirglas auf einer Uhr kann von Korunden (Glitzer-Putz) einer rauen Hauswand zerkratzt werden (Mohs-Härte 9).

Da muss also etwas in den Krallen des Hundes sein, das genau so hart ist wie die Glasoberfläche. Horn allein wird das wohl nicht sein. Glas hat etwa eine Mohs-Härte von 6-7.

Das müsste man wohl mal eine Kralle analysieren lassen :wink:

Herzlich!

Burkhard

sterile Hundepfoten
Hallo,

da macht man in der Chipherstellung eine heiden Aufwand,
um einigermaßen staubfreie Produktionsräume zu bekommen,
und dabei ist es doch so einfach.
Die Leute sollten nur mal zu Dir in die Wohnung kommen,
um sich sich das notwendige KnowHow zu holen.

Noch falscher!

Logisch, die ganzen Deppen haben wieder mal keine Ahnung.

Wie soll sich ein Sandkorn an der Hundekralle festsetzen? Vor
allem, beim Schieben über das Glas.

Logisch. Hundepfoten nehme prinzipiell keinen Schmutz auf.
Hunde sind im allg. auch völlig staubfrei und steril.

Da müßte der Sandkorn schon mit Superkleber befestigt sein!

Klar, was beweist, daß überall wo etwas anhaftet, unbedingt
ein Superkleber im Spiel sein muß.

Und wo kommt der Sandkorn her, nachdem der Hund stundenlang :im Haus war?

Na auf keinen Fall aus Deiner Wohnung, denn die ist
natürlich auch absolut sauber und steril.

Es sind einwandfrei nur die Krallen, die das Glas zerkratzen.

Klar, wo Eure Einfältigkeit es doch sagt!
Da muß es ja stimmen.

Gruß Uwi

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Mit dem Gesülze gehörst Du in den Medizinbereich.

Ego kratzt Ego
So viel scheint jedenfalls festzustehen ;-

Könnt ihr eine rationale Frage nicht rational zu beantworten versuchen?

Wünscht sich

Burkhard

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Hallo zusammen,

nach unserer bisherigen Diskussion scheint eines festzustehen:

Gleiches kann gleich Hartes ritzen.

Hallo,
noch ein Aspekt zum Ritzen :
Mit einer Glasscherbe kann ich ohne weiteres in einer Kunststoffoberfläche einen Ritz erzeugen, wie hinlänglich bekannt.
Allerdings ist es mir „gelungen“, beim Entfernen eines Aufklebers von einer Glasscheibe mit einem Kunststoffschaber (kein glasfaserverstärkter Kunststoff) in der Scheibe recht viele unschöne Kratzer zu erzeugen.
Offensichtlich sind die Verschleißmechanismen nicht nur mit der Rangreihenfolge auf der Härteskala zu erklären.
Gruß
Karl

Hallo zusammen,

zur bisherigen Diskussion würde ich noch anmerken, dass Glas nicht gerade ein geeignetes Material ist um über Härte zu diskutieren, da diese mit der Zusammensetzung stark schwankt.

Damit mir keiner vorwirft, Unsinn zu erzählen, habe ich noch schnell im Handbook of Chemistry and Physics nachgesehen: Glas ist angegeben mit 4.5 - 6.5, Stahl mit 5 - 8.5; man kann also überhaupt nicht allgemeingültig sagen, ob Stahl Glas ritzt.

Gruss Reinhard

zu einfach
Hallo,

Hallo,
noch ein Aspekt zum Ritzen :
Mit einer Glasscherbe kann ich ohne weiteres in einer
Kunststoffoberfläche einen Ritz erzeugen, wie hinlänglich
bekannt.
Allerdings ist es mir „gelungen“, beim Entfernen eines
Aufklebers von einer Glasscheibe mit einem Kunststoffschaber
(kein glasfaserverstärkter Kunststoff) in der Scheibe recht
viele unschöne Kratzer zu erzeugen.

Das kann der gleiche Effekt wie mir den Hundepfoten sein.
In den Kuststoffschaber sind schnell einige härtere
Partikel eingedrückt, die dann ordentlich kratzen.
Außerdem ist noch zu klären, ob der Schaber nicht doch
einen Fullstoff drin hatte (muß ja nicht Glasfaser sein).

Mit einem weichen Staubtuch kann man auch rel. harte
Flächen versauen, wenn, wenn nicht darauf achtet, daß
aufgewischter Staub aus dem Tuch ein Schmirgelleinen macht.

Speziell Beschichtungen (Brillen, Linsen, Bildschirme)
werden so schnell beim Putzen zerstört.

Offensichtlich sind die Verschleißmechanismen nicht nur mit
der Rangreihenfolge auf der Härteskala zu erklären.

Im Prinzip doch, nur sind so eindeutige Systeme mit nur 2
beteiligten Stoffen im mikroskopischen Bereich nicht mehr
einfach so anzutreffen.

Gruß Uwi

Hallo Burkhard,

die Mohs`sche Skala ist recht ungenau. Ein Hilfsmittel.
Zu der Nutzung von harten Stoffen. Zum Schärfen von stumpfen Diamant oder CBN-Schleifscheiben wird durchaus ein weicherer Stoff benutzt. SiC oder Korund. Hier wird aber das stumpfe Korn aus der Bindung gebrochen.
Diamant mit Diamant-Staub zu schleifen wurde bereits erwähnt. Vielleicht hier noch einmal ein Versuch zur Erklärung. Wenn Du einen härteren Stoff z.B. Bohrcarbid mit einem weicheren z.B. Korund bearbeitest, nimmt das Korund stark ab. Aber auch das Borcarbid verschleißt. Oder wenn Du Messing mit einem Hartmetall spanend bearbeitest, verschleißt auch das Hartmetall.
Ein weicherer Stoff kann also durchaus einen härteren verschleißen, es kommt auf die Dauer und die Art der Einwirkung an. Für Zerstörung ist Energie verantwortlich.
Zu den Hundekrallen noch eine kurze Bemerkung. Kralle und Haare - beides im Grunde Horn. Die Schere beim Friseur wird ja auch stumpf. Kann es sein daß in dem Horn Stoffe wie Magnesium und Kalzium eingelagert sind? Vielleicht auch noch dummerweise als Oxid?

Ich hoffe ich konnte Deeine Frage beantworten.

Gruß Norbert

Hallo Burkhard,

das mit dem ritzen ist eine durchaus komplizierte Angelegenheit.

Zum einen gilt die Mohrsche Skala exakt nur für isotrope Medien, also Feststoffe, die in allen Raumrichtungen die gleichen (hier mechanischen) Eigenschaften haben.
Das haben aber die wenigsten.

Diamant z.B. kann in einer Richtung sehr gut gespalten werden, sogar mit einem schnöden Hartmetallmeisel.

Nun kannst Du hingehen und mit Korund 1 den Korund 2 ritzen, wenn Du 1 mit der härtere Seite an der weichen Seite von 2 ritzt.
Umgekehrt gehts aber auch, daß 2 die 1 ritzt, wenn hart auf weich trifft.

Alles nicht so einfach und eigentlich nur eine über den Daumenpeilung.

Gandalf