Molekülgröße/Eindringtiefe von Tungöl & Leinöl

Unabhängig von Erwärmung/Verdünnung etc…
-> Welches der beiden Öle besitzt kleinere Moleküle und dringt somit tiefer ins Holz ein ?

In beiden Fällen wird das Holz ins Öl für längere Zeit eingelegt, damit (vor allem das Tungöl) nicht trocknet und Zeit zum Eindringen gegeben ist!


Ferner interessier mich, wie das Eindringverhalten generell verbessert werden kann.
Erwärmen soll helfen, verdünnen mit Lösungsmittel (oft angepriesen) allerdings nicht, da das ja die Mölekülgröße des Öls nicht ändert.
Erwärmen ändert die Mölekülgröße aber auch nicht …

Danke !

Hallo.
Tungöl kenne ich nicht.
Zum Leinöl kann ich folgendes sagen. Es trocknet sehr lange durch Aufnahme von Sauerstoff. Ein bis zwei Monate sind realistisch, je nach Temperateur. Die Trocknung ist ein chemischer Vorgang. Durch die Aufnahme von Sauerstoff vergrössert sich die Oberfläche und es entsteht eine sogen. Elefantenhaut. Die Oberfläche ist wellig. Die Festigkeit nach der Trocknung ist schlecht. Es fasst sich immer klebrig an.
Aus Leinöl wird Firnis gemacht. Es wird mit Sikkativ (Trochnungsbeschleuniger) verkocht. Dadurch verringert sich die Trochnungszeit auf 3 bis 5 Tage.
Durch heutige moderne und bessere Materialien wird Leinöl und Firnis selten noch verwendet. Höchstens noch bei Kunstmalern, die eine lange Trocknungszeit brauchen betr. Korrektur der Gemälde.
Gruss Peter

Moin,

-> Welches der beiden Öle besitzt kleinere Moleküle und dringt
somit tiefer ins Holz ein ?

die Molekeln sind mehr oder weniger gleich groß. Fürs Eindringen spiel weit mehr die Viskosität eine Rolle, aber auch das ist bei Deiner Variante auch eher zweitrangig.

In beiden Fällen wird das Holz ins Öl für längere Zeit
eingelegt, damit (vor allem das Tungöl) nicht trocknet und
Zeit zum Eindringen gegeben ist!

Willst Du eine vollständige Durchdringung erreichen?!
Warum, das ist eher nachteilig, weil das tief eingedrungene Öl nur sehr langsam, wenn überhaupt, polymerisiert.


Ferner interessier mich, wie das Eindringverhalten generell
verbessert werden kann.

Warum?

Erwärmen soll helfen, verdünnen mit Lösungsmittel (oft
angepriesen) allerdings nicht, da das ja die Mölekülgröße des
Öls nicht ändert.

Wie kommst Du darauf, daß die Molekelgröße ausschlaggebend sein soll?!
Natürlich hilft Verdünnen, weil so die Viskosität verringert wird.

Erwärmen ändert die Mölekülgröße aber auch nicht …

Aber die Viskosität.

Aber Tungöl darf nicht zu stark erwärmt werden, weil sonst ein Gelieren eintreten kann, dann dringt gar nichts mehr ein.

Zu Deinem Vorhaben.
Zu viel Öl im Holz ist nachteilig, weil es nicht trocknet (Bedeutet hier, daß es nicht polymerisiert) und Du ewig lang Austritt von Öl haben kannst. Zudem werden die bedenklichen Terpene (die die Giftigkeit des Öls ausmachen) so auch nur sehr langsam ausgetragen.
Wenn das Öl mit einem Lappen eingearbeitet wird, dringt es so tief ein, daß ein schützender Effekt eintritt.
Viel hilft hier nicht viel!

Gandalf

Hallo OliP

Zu der Größe der Moleküle kann ich Dir leider nichts sagen. Aus der Praxis als Hobbydrechsler kann ich Dir aber ein meiner Meinung nach sehr gutes Produkt zur Oberflächenbehandlung auf Leinölbasis empfehlen.
Nennt sich Schönbuch Holz- und Steinöl. Ist laut Hersteller Spielzeug- und Speichelecht und trocknet äußerst flott. Ich nehme es schon seit vielen Jahren für meine gedrechselten Schüsseln samt Salatbesteck und weiß auch von Drechselfreunden, dass sie dieses Produkt einsetzen.

http://www.ruja.de/de/Schoenbuch-Naturfarben/Schoenb…

Grüße Putzteufelchen