Molekulare Küche

Hallo,
hat ein Forenteilnehmer schon mal eine Speise zu sich genommen, welche durch die sog. molekulare Küche erstellt wurde?? Da gibt es in Frankreich einen Koch, der sich vorwiegend auf diese neue Art eingestellt hat. Wartezeit in seinem Restaurant für einen Platz beträgt angeblich 6 Monate und die Preise einige hundert Euro für eine „Kreation“ seiner Kunst. Ist es wirklich so, daß sich hier völlig neue Geschaksnuancen öffnen?? Über Hinweise von Personen welche diesbez. schon Erfahrungen hatten freue ich mich und Danke vorab!

mfg - fuerte

Ne noch nie probiert, da habe ich weder Interesse noch mein Geldbeutel Lust zu. Aber bis nach Frankreich musst du nicht reisen: Hier in Hessen, genauer gesagt in Langen bei FFM, treibt Amador sein moleküchliches Wesen, etwas preiswerter aber auch immer gut besucht.

Gruß
Horst

Hallo fuerte,
nicht in Frankreich sondern auf Sardinien hatte ich das Vergnügen.
Für uns Profis (im Rahmen eines Seminars) war es interessant einem Giftmischer über die Schulter zu sehen. Begeisterung ist nicht aufgekommen. Daher solltest du dir überlegen X € auszugeben, wo (persönliche Meinung) eine Erbsensuppe ansprechender ist.
Chemie lässt grüßen:
http://www.kochmobil.de/kochrezepte/molekularekueche…
aber, jedem seines.
Schönen Gruß
Claude, der nicht versteht dass es Leute gibt die das Geld dafür ausgeben um Chemie zu genießen.

Hallo Fuerte,

zunächst mal eine Korrektur, die dir eigene Recherchen erleichtern wird. Der Koch, auf den die molekulare Küche zurückgeht, ist - ausnahmsweise :wink: - mal kein Franzose, sondern Spanier und heißt Ferran Adria:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferran_Adrià

In dem Artikel findest du auch den Hinweis, dass du den Run auf das El bulli, so heißt sein Restaurant, eh knicken kannst, weil er dieses ab 2014 umbauen will in eine Art Kochuni.
Es gibt allerdings auch einige deutsche Köche, die sich der molekularen Küche verschrieben haben.

Zu den persönlichen Erfahrungen befragt: Ich find manches ganz witzig, im Prinzip ist mir - ganz persönlich - das aber zu weit von „normalem“ Essen weg, was ja wohl so sein soll, aber eben nicht so das Meine nicht. Zumindest greift bei mir da das Effizienzkriterium: egal, ob es den Restaurantbesuch oder das Equipment betrifft, um es selbst zu machen - für das Geld würde mir für meinen Geschmack besseres einfallen. Aber das ist meine persönliche Meinung.

LG Petra

Hi,

Der Koch, auf den die molekulare Küche
zurückgeht, ist - ausnahmsweise :wink: - mal kein Franzose

ich denke mal, er meinte ihn hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Herv%C3%A9_This
Aber gut, Ferran Adrià muss man in diesem Zusammenhang schon erwähnen.

In dem Artikel findest du auch den Hinweis, dass du den Run
auf das El bulli, so heißt sein Restaurant, eh knicken kannst,
weil er dieses ab 2014 umbauen will in eine Art Kochuni.

Und von 2012 bis 2014 will er sein Restaurant sogar schließen.

@UP: wenn man wüsste, wo du wohnst, könnte man dir vielleicht ein paar Adressen geben.

Gruß
Steffie

Hallo Claude,

ich find’s auch zu teuer - jedoch dem

Claude, der nicht versteht dass es Leute gibt die das Geld
dafür ausgeben um Chemie zu genießen.

kann ich bzgl. der „Molekularen Küche“ nicht zustimmen.

Der „Chemie“ kommt man nicht aus, da alles, selbst das Gemüse aus dem eigenen Garten, nunmal aus chemischen Grundbausteinen besteht.
Gut, mir ist klar, was du mit „Chemie“ meinst: Stoffe, die du normalerweise nicht fürs Kochen verwenden würdest.
Die Rezepte gaukeln aber nicht hochwertigere/ frischere Zutaten als tatsächlich vorhanden vor (anders als z.B. bei vielen Fertigprodukten a la Maggi, Tiefkühlpizzen o.ä.).

Und an den Zutaten für dieses hier

http://www.kochmobil.de/kochrezepte/m

wirkt mir nichts seltsam. Jeder Kuchen, den du bäckst, enthält entweder Hefe oder auch ein paar so gruselig klingende Chemikalien wie Natriumhydrogencarbonat, Dinatriumdihydrogendiphosphat und Monocalciumorthophosphat (Bestandteile von Backpulver).

Jedenfalls, kurz und gut:
Ich hätte keine Scheu davor, aber sooo teuer muss das Auge nun auch nicht mitessen :wink:

Viele Grüße,
Nina

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Juan Amador
Hallo fuerte,

voraus bemerkt: Ich gehe leidenschaftlich gern essen und erwarte ein stimmiges Gesamtverhältnis, Zutaten, Kochkunst und last but not least Ambiente & Atmosphäre sollten hervorragend sein. Das kann ein verschlafenes Landgasthaus in the middle of nowhere ebenso erfüllen wie gehobene Gastronomie - oder eben auch nicht.

Abgesehen davon bin ich ein äußerst experimentierfreudiger Esser - nenn mich Jeffrey Steingarten :wink:

Vor rund vier Jahren war ich bei Amador http://www.restaurant-amador.de/ in Langen. Seine Küche ist durch Adrià deutlich beeinflusst, der „experimentelle“ Anteil (Stickstoffbrodelndes etc.) mit Texturen fügt sich in ein exzellentes, aber ansonsten eher ‚normales‘ :wink: Menü in ausgewogenem Verhältnis ein, wie ich fand. Mir hat es sehr gefallen, zudem Ambiente & Atmosphäre im Amador entspannt & angenehm sind.

Bekannte waren (nach drei Jahren Wartezeit) auch im El Bulli, im Vergleich hat ihnen das Amador aber besser gefallen, weil dort neben der ausgezeichneten Küche der Service am Gast nicht zu kurz kommt.

Viele Grüße
Diana

ich denke mal, er meinte ihn hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herv%C3%A9_This
Aber gut, Ferran Adrià muss man in diesem Zusammenhang schon
erwähnen.

Ich denke, dass du falsch denkst, weil der UP von einem Restaurant spricht, was der von dir genannte nicht zu haben scheint.

Aber schön, dass wir dich lesen konnten.

fg
MT

1 Like

Hi,

noch nicht, aber ich habe einen Molekularkochkurs geschenkt bekommen.
Ich bin schon gespannt wie das wird.

Das ist wahrscheinlich die günstigste und spannenste Variante derartige Speisen einmal zu probleren, auch wenn man dann sicher nicht die Kür der Molekular-Küche erwarten kann.

Grüße

Chris

Hallo!

Ich war einmal in Barcelona bei einem Schüler von Ferran Adria zum Essen eingeladen. Da gab es einen Spargelschaum, der in einem schmalen hohen (Schnaps-)Glas serviert wurde. Sobald man den Schaum mittels eines kleinen Löffels in den Mund befördert hatte, fiel er zusammen und es blieb nur der intensive Spargelgeschmack zurück. Das war zwar als Geschmackserlebnis ganz interessant, aber das hat mit Essen nichts mehr zu tun. Man hat etwas im Mund, das nach Spargel schmeckt, aber im Magen kommt nichts an.
Da ist für mich schon die Grenze zur Dekadenz erreicht. Was für einen Aufwand müssen die Köche getrieben haben, um diesen intensiven Spargelgeschmack in den Schaum zu krigen. Und das nur, um mir als Gast die taktilen Sinneseindrücke vorzuenthalten, die mit dem Biss in eine perfekt gegarte Spargelstange normalerweise verbunden wären. Von dem Aspekt der Nahrungsaufnahme, was ja Essen unrspünglich sein sollte, mal ganz abgesehen. Ich weiss nicht, was es gekostet hat, weil ich ja eingeladen war. Aber ich bin sicher, dass es stinketeuer war. Und dann bekommt man für sein Geld nicht mal was zu Essen! So dekadent waren ja nicht mal die Wachtelzungen-Gelage der alten Römer.
Für mich ist dieser Molekular-Hype ein Produkt von und für eine reizüberflutete Event-Gesellschaft.
Ich für meinen Teil wende mich da lieber der Slow-Food Bewegung zu. Auch da kann man gutes Geld ausgeben. Aber da bekommt man wenigstens leckeres Essen, das auch im Magen landet.

Liebe Grüße,

Thomas.

Hallo,

ich habe schon diverse Dinge probiert und auch schon selbst ausprobiert. Ein paar Dinge waren „ganz nett“, andere belanglos, einge beeindruckend, wobei man einen solchen ersten Eindruck nur schwerlich wiederholen kann. Es geht hier oft um einen Überraschungsmoment, und wenn man den einmal gehabt hat, dann wirkt er beim nächsten Mal natürlich nicht mehr so. Aber die wahren Könner auf diesem Gebiet lassen sich ja auch immer wieder neue Dinge einfallen.

Diese Zubereitungstechniken und eingesetzten Hilfsmittel eröffnen durchaus eine neue Welt, die aber die alte Welt ganz sicher nicht hinter sich lassen, sondern ergänzen will. Dabei geht es auch weniger um Essen im Sinne von Ernährung, sondern um Sinneserlebnisse verschiedener Art. Dies kann man kritisieren, aber kann dann natürlich auch bemängeln, dass man für einen Rubens an der Wand Unsummen ausgeben muss, und das ganze Haus trotzdem noch fleckige Wände hat.

Ich halte es eher so, dass ich gute handwerkliche Küche auch weiterhin liebe, aber durchaus auch mal die Kunst genieße, die besonders beganbte Menschen in der Lage sind aus Lebensmitteln herzustellen. So wie ich auch die Wände im Haus vom Dorfmaler streichen lasse, und mir darauf dann mal ein für teuer Geld gekauftes Bild hänge, oder wochenlang Radio höre, und dann einmal Geld für ein tolles Konzert ausgebe, … Braucht man alles nicht unbedingt. Man kann auch Opern im Fernsehen sehen, und muss dafür nicht nach Verona fahren, aber wer Sinn und Interesse an Kunst hat, es als Hobby betrachtet, … investiert halt gerne mal für das ein oder andere Erlebnis. Ob man dabei satt wird spielt ebenso wenig eine Rolle, wie ob man im Stadion mehr vom Spiel sieht als im Fernseher.

Gruß vom Wiz

Ich denke, dass du falsch denkst, weil der UP von einem
Restaurant spricht, was der von dir genannte nicht zu haben
scheint.

Ich bezog mich auf diesen Satz von Pomeranze:

Der Koch, auf den die molekulare Küche
zurückgeht, ist - ausnahmsweise :wink: - mal kein Franzose

da meines Wissens nach Hervé This die molekulare Küche erfunden hatte. Von einem Restaurant habe ich in diesem Zusammenhang nichts gesagt.

Aber schön, dass wir dich lesen konnten.

Dito.

Gruß
Steffie

Ich bezog mich auf diesen Satz von Pomeranze:

Der Koch, auf den die molekulare Küche
zurückgeht, ist - ausnahmsweise :wink: - mal kein Franzose

da meines Wissens nach Hervé This die molekulare Küche
erfunden hatte. Von einem Restaurant habe ich in diesem
Zusammenhang nichts gesagt.

???

Meine Antwort war bezogen auf den UP - und in dem stand nun ausdrücklich was von französischem Koch und Restaurant. Hervé This ist Physiker und Chemiker - kein Koch. Und er hat eben kein Restaurant.

Insofern ist sogar dein Bezug gleich doppel falsch, denn ich schrubtete: Der Koch auf den die molekulare Küche zurück geht.

Aber egal.

LG Petra

Hi

Meine Antwort war bezogen auf den UP - und in dem stand nun
ausdrücklich was von französischem Koch und Restaurant. Hervé
This ist Physiker und Chemiker - kein Koch. Und er hat eben
kein Restaurant.

ich hab mich wohl zu sehr leiten lassen von „die molekulare Küche geht zurück auf“, das ist alles.

Gruß
Steffie

Ich muss sagen, deine erste Antwort hat mir besser gefallen, wo du deinen Fehler zugibst, weil du deiner Aussage nach drübergelesen hast.

Wieso plötzlich Pomeranzes Artikel masseblich ist, wo du dich doch auf den UP beziehst „Ich denke er meint ihn“ ist für mich logisch nicht nachvollziehbar.

Wenn man jemanden ans Bein pisst, muss man aufpassen, nicht selbst nass zu werden!!

fg
MT

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Tach,

der Begriff ist falsch und wird sowohl von Adria, als auch Amador nicht benutzt. Selbst sprechen sie von Avantgarde.
Es geht auch eher um den Einsatz neuer Technologien in der Küche, wie Sou Vide, dem Pacossieren usw.
Gerade den übelsten Kritikern der Avantgarde, allen voran der Drei-Sterne-Koch Santi Santamaria wurde die Verwendung der gleichen Zusatzstoffe im Essen, unter anderem Namen allerdings, nachgewiesen.
Ich war in einem Restaurant, welche Schüler von Amador in Berlin eröffneten und es war himmlisch!
http://www.reinstoff.eu/Restaurant_reinstoff_Berlin_…

Ich antworte mal mit einer Textzeile von Kraftwerk: „Es muss immer weiter gehen, Musik als Träger von Ideen!“
das gilt auch fürs Kochen. Adria, Elverfeld, Amador, Wissler, sie alle streben nach neuen Methoden der absoluten Spitzenküche.
Wenn wir alle so denken würden, wie ein seit 20 Jahren kochender Küchenmeister, der alles ablehnt, was an Wissen in den letzten 40 Jahren dazukam, würden wir immer noch angerührten Mehlpamps statt Kartoffeln essen.
Wer Avantgarde auf Zusatzstoffe und Schäume reduziert, hat sie schlicht nicht verstanden.

Strubbel
C:open_mouth:)