Lieber Oliver,
da muß ich aber doch widersprechen.
Klar, das Ding ist nicht aus Zucker.
Die Mondatmosphäre aber auch nicht aus Luft sondern aus knallharter Strahlung und großen Temperaturdifferenzen.
Den Metallen tuts nicht so viel, aber die Kunststoffe leiden ganz sicher erheblich, auch wenn man sie sicher mit allem was gut und teuer ist stabilisiert hat.
Das kannst Du auch auf Erden beobachten: Nimm einfache Gartenmöbel in weiß, die bestehen meist aus Polyolefin und sind mit einfachem TiO2 pigmentiert. Nach wenigen Jahren sind sie gelb und die Oberfläche ist rauh. Das liegt daran, daß UV-Licht (zusammen mit Sauerstoff und Wasser) das Polymer angreifen, die Zersetzungsprodukte sind gelblich.
Hochwertigere Möbel sind oft aus stabilisiertem PVC und werden mit hochwetterfestem Rutil (eine TiO2 Modifikation) pigmentiert. Sie halten wesentlich länger.
„Ja, aber auf dem Mond gibts keinen Sauerstoff und kein Wasser“ wäre der Einwand. Richtig. Aber die harte Strahlung dort bedeutet nicht nur ungefiltertes UV sondern auch Gammastrahlen, und die haben´s in sich. Sie zerschlagen die Polymerketten (übrigens auch von Lacken!) und die entstehenden Bruchstücke haben oft freie Elektronen. Solche Molekülstücke nennt man Radikale. Den Namen haben sie von ihrer recht radikalen Reaktivität, sie lösen Kettenreaktionen aus, die das Polymer rasch zerstören können.
Da es weder Wind noch Regen gibt, die das stark versprödete Kunststoffteil erodieren könnte das Mondauto noch recht intakt aussehen. Aber ich würde meinen recht schwergewichtigen Hintern nicht mehr drauf plazieren, das Ding fiele wahrscheinlich auseinander.
Gruß
Bernd
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