Hallo J~,
bei Apollo 11, dem ersten Mondflug, verlief ja quasi _alles_
wie gewünscht. Weiß jemand von Alternativplänen falls es zu
Störungen im Ablauf gekommen wäre?
Naja, da war der Stackoverflow-Fehler beim Computer im Landeanflug.
Die Flugbahn Erde-Mond war so gewählt, dass bei einem Versagen des Bremstriebwerks hinter dem Mond, das Raumschiff automatisch wieder auf Erdkurs gekommen wäre. Diese Flugbahn war etwas länger als nötig, aber das Bremsmanöver war eine der grössten Ängste bei der Mission.
Bei den letzten Flügen wurde dann eine kürzere Bahn gewählt. Bei einem Versagen des Bremstriebwerks, wäre die Manschaft irgend wo im All gelandet und nicht mehr zu retten gewesen.
Der Start der Aufstiegsstufe der Mondlandefähre, mit der die
Astronauten vom Mond zum Apollo-Raumschiff zurückgekehrt sind
war sicher ein kritischer Moment. Wenn das nicht geklappt
hätte wären Aldrin/Amstrong sicher auf der Oberfläche erfroren
oder erstickt, oder?
Erstickt oder bei einer Explosion ums Leben gekommen.
Erfrieren oder gekocht werden, hätten sie sich aussuchen können, je nachdem ob in der Sonne oder im Schatten …
Ist das auch der Grund, warum die beiden offenbar früher als
geplant gestartet sind um das Risiko zu verkleinern?
„Die ursprünglich geplante Ruhepause von 5 Stunden und 40
Minuten wurde auf Anregung der Astronauten auf 45 Minuten
verkürzt und der Ausstieg vorgezogen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_11
Vermutlich, man hätte dann noch etwas Zeit gehabt an einer Lösung zu basteln. Des weiteren gab es auch keine betten im LEM. Ein Astronat musste irgendwie auf dem Boden ruhen und der andere auf der Verkleidung des Rakentmotors.
Hätte Collins, der Pilot der Kommandokapsel, auch ohne
Aldrin/Amstrong zurück zur Erde fliegen können? Konnte er
Apollo alleine bedienen?
Ja, diese Möglichkeit war eingeplant.
Neben einer Bruchlandung, einem Versagen des Rückstarts des LEMs gab es auch noch die Möglichkeit eines missglückten Rendezvous.
Wäre die fehlende/unsymmetrische Masse ein Problem?
Grundsätzlich nicht. Der Boardcomputer musste sowieso während der Mission programmiert werden. Zudem gab es noch das Szenario eines Rückfluges ohne Bodenproben.
Das Problem mit einer anderen Gesamtmasse, hatte man ja auch bei Apollo 13
Angenommen, die Funkverbindung Aufstiegsstufe-Apollo wäre
gestört gewesen. Wäre dann ein koordinierter Start und ein
Zusammentreffen „nach Zeitplan“ möglich gewesen?
Wohl eher nicht, bzw. u.U. hätte der Sprit nicht ausgereicht für zu grosse Bahnkorrekturen.
Beim Start bis 50 oder 100km Höhe, gab es die Möglichkeit die Apollokapsel abzusprengen und am Fallschirm zu landen.
Dann wurde zuerst in eine Erdumlaufbahn eingeschwenkt, aus welcher man normal Landen hätte können.
Wie anfangs schon geschrieben, wurde dann in eine Bahn Richtung Mond eingeschwenkt, welche direkt wieder zurück zur Erde geführt hätte und man hätte normal gelandet.
Beim Landeanflug auf den Mond, gab es noch die Möglichkeit, bis etwa 10km Höhe, den Landeteil abzutrennen und direkt wieder einen Rückstart durchzuführen, dieses Manöver wurde mit Apollo 10 so durchgeführt.
Der Wiedereintritt war auch ein kritische Phase. bei einem zu steilen Winkel wäre die Kapsel verglüht und bei einem zu flachen von der Atmosphäre abgeprallt und die Kapsel als als Satellit oben geblieben.
Und zu guter Letzt, war auch eine Landung auf dem Land möglich und wurde sogar mit den Astronauten geübt.
MfG Peter(TOO)