Mondlandung: Treibstoff des Landers ausreichend?

Hallo,

obwohl ich in der Diskussion um die angeblich gefälschte Mondlandung von deren Echtheit ausgehe, stellt sich mir folgende Frage:

War die relativ kleine Treibstoffmenge der einstufigen Landefähre ausreichend, um diese bei der Landung bis auf Geschwindigkeit Null abzubremsen und beim Rückstart wieder auf die Geschwindigkeit des im Mondorbit kreisenden Kommandomoduls zu beschleunigen?

Dies erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich, da im Vergleich dazu die 3-stufige Staturn-V-Rakete über 2500 t Treibstoff verfügte, nur um damit die komplette Apollo-Einheit auf die Fluchtgeschwindigkeit zum Mond zu bringen.

Hat jemand vielleicht genaue Zahlen und kann eine entsprechende Berechnung aufstellen, um diese These zu beweisen bzw. zu widerlegen?

Gruß,
Christoph

Hi
Zur Technik des landers:

  1. es gab eine Landestufe mit triebwerk…
    und eine Aufstiegsstufe mit einem 2. Triebwerk.
    Also nicht ein, sondern 2 Triebwerke

  2. Der Lander war, da er nicht gegen den Widerstand einer Atmosphäre fliegen musste, ein extremer Leichtbau… Die Apollo-Kapsel war viel schwerer und massiver, immerhin musste die den Wiedereintritt aushalten.

  3. Die saturn 5 musste das Apollo-Raumschiff (Kommandokapsel und Technikteil) samt Lander auf Mondkurs Bringen, das Aufstiegstriebwerk des Landers musste die Aufstiegsstufe nur bis in einen Mondorbit bringen.

  4. Die Schwerkraft auf der Mondoberfläche ist gerade mal ein Sechstel der Erdanziehungskraft… und, wie gesagt, eine Bremsende Atmosphäre ist auch nicht da gewesen…

Ach ja, noch ein klitzekleiner Link
http://www.clavius.org/

Gruß
Mike
(DerschonmaleinenSteinvomMondinderHandhatte)

Hallo Christoph,

hier die genauen Zahlen der Apollo 11-Mission:

Das Landetriebwerk (Descent Engine) der Mondfähre verbrauchte insgesamt 7926 kg Treibstoff bei der Landung auf dem Mond.
Das Triebwerk zum Aufsteigen (Ascent Engine) der Mondfähre vebrauchte für die Rückkehr in den Mondorbit exakt 2161 kg Treibstoff.

Zusammen mit den Angaben von Michael wird Dir jetzt eine Nachrechnung zur Abschätzung der Plausibilität des Lande- und Startvorgangs nicht mehr schwerfallen.

Oliver

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

War die relativ kleine Treibstoffmenge der einstufigen
Landefähre ausreichend, um diese bei der Landung bis auf
Geschwindigkeit Null abzubremsen und beim Rückstart wieder auf
die Geschwindigkeit des im Mondorbit kreisenden Kommandomoduls
zu beschleunigen?

Dies erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich, da im Vergleich
dazu die 3-stufige Staturn-V-Rakete über 2500 t Treibstoff
verfügte, nur um damit die komplette Apollo-Einheit auf die
Fluchtgeschwindigkeit zum Mond zu bringen.

Du vergisst vier Sachen:

  1. Die Anziehungskraft am Mond ist viel geringer als auf der Erde, der Treibstoff den du brauchst ist also auch viel weniger, um von dort wegzukommen oder zu landen. Nicht umsonst sind die Träume der Weltraumfahrt eine Basis am Mond zu haben, da man dort viel effektiver Raketen starten könnte.

  2. Die Fluchtgeschwindigkeit am Mond beträgt lediglich 2.3 km/s (auf der Erde sinds immerhin 11.2 km/s). Es ist also gar nicht nötig, es auf so hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen wie auf der Erde.

  3. Der Mond hat keine Atmosphäre, und damit verliert man auch keine Energie durch Reibung beim Start. Wer schon mal mit dem Fahrrad gegen den Wind gefahren ist, der weiss, wie stark der Luftwiderstand sein kann. Der Luftwiderstand benötigt nämlich beim Start auf der Erde einen großen Anteil am Treibstoff.

  4. Beim Start vom Mond ließen die Astronauten den Unterbau zurück, das Mondfahrzeug und allerlei andere Dinge. Dadurch konnte das Gewicht der Mondfähre beim Abheben vom Mond von 6.5 Tonnen auf etwa 4 Tonnen reduziert werden.

  5. Der Schub den man benötigt um die Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen ist proportional zur Masse. Die Saturn-V Rakete hatte beim Start der Erde ein Gewicht von etwa 3000 Tonnen. Die Apollo-Mondfähre dagegen wog nur etwa 4 Tonnen beim Abheben. Allein aus diesem Grund benötigst du nur noch 0,1% des Schubes im Gegensatz zu dem, der beim Start von der Erde benötigt wurde.

Hat jemand vielleicht genaue Zahlen und kann eine
entsprechende Berechnung aufstellen, um diese These zu
beweisen bzw. zu widerlegen?

Es ist also überhaupt nicht verwunderlich, dass der Treibstoff der Apollo-Kapsel nur einen winzigen Bruchteil des Treibstoffes der Saturn-Rakete hatte. Ich weiss jetzt leider nicht genau, wieviel Treibstoff in der Mondfähre enthalten war, aber ich denke mal dass man mit einigen hundert Kilogramm Treibstoff locker ausgekommen ist. Und bei einem Gesamtgewicht von 4 Tonnen kommt das doch gut hin.

Ich hoffe dass dich dies davon überzeugen konnte, dass der Treibstoff der Mondfähre ausgereicht hat um dort Landen und Starten zu können, denn die Menge ist nicht vergleichbar mit der, die die Saturn-V zum Start von der Erde gebraucht hat.

mfg
deconstruct

obwohl ich in der Diskussion um die angeblich gefälschte
Mondlandung von deren Echtheit ausgehe

Nun Verschwörungstheoretikern ist mit Logik ja bekanntermassen nicht beizukommen.
Wers trotzdem versuchen will, findet hier genug Argumente:
Sehr gute deutsche Seite zum Thema
http://www.mondlandung.pcdl.de/
und zusätzlich noch ne englische
http://www.redzero.demon.co.uk/moonhoax/index.html

Gruss
Armin

Hi deconstruct,

die vier Tonnen Startgewicht des Mondlanders muß man ja nochmal durch 6 teilen
(wg. einem Sechstel der Erdschwerkraft), also mußte das Triebwerk eigentlich nur
667 kg hochwuchten. Stimmt das oder waren die vier Tonnen schon „Mondgewicht“?

Grüße vom T.

Hi deconstruct,

die vier Tonnen Startgewicht des Mondlanders muß man ja
nochmal durch 6 teilen
(wg. einem Sechstel der Erdschwerkraft), also mußte das
Triebwerk eigentlich nur
667 kg hochwuchten. Stimmt das oder waren die vier Tonnen
schon „Mondgewicht“?

Du verwechselst hier Gewicht und Masse.
Die 4 Tonnen sind nicht „Mondgewicht“, da sie Masse beziffern, nicht das Gewicht. Das Mondgewicht der Fähre wäre 6492 Newton.

Gewicht ist abhängig von der Gravitation und wird in Newton gemessen. Ein 100kg schwerer Mann hat auf der Erde ein Gewicht von 981 Newton, auf dem Mond beträgt sein Gewicht dagegen lediglich 162 Newton.
Masse dagegen ist überall gleich. Der 100kg Mann hat auch auf dem Mond die Masse von 100kg.

mfg
deconstruct

Aha, aber geht es nicht darum, mit welcher Kraft das Objekt am Mond bzw. an der
Erde „festgehalten“ wird? Daran orientiert sich doch dann die Triebwerksleistung,
oder?

Gesundes neues Jahr übrigens …

… wünscht der T.