Monotheismus mit zwei Göttern?

Hallo,

die Christen und Juden bezeichnen sich ja allgemein als Monotheisten (oder werden als solche bezeichnet). Aber sie haben Gott und den Teufel (der ja in seiner Macht Gott nahezu oder ganz gleichkommt, zumiindest eher als einem Menschen oder Tier). Also haben wir doch eigentlich zwei Götter, einen Guten´ und einen Bösen´.
Passiert was Gutes, dankt man Jehova, gehts schlecht, ist Teufel schuld.
An sich eine praktische religiöse Anlage. Mit nur einem guten Gott wären ja die schlechten Ereignisse nicht zu erklären oder der gute Gott nicht so gut.

Aber Monotheismus ist das nicht.

Gibts im Islam eigentlich auch einen Teufel? Kenne zwar viele Muslime, aber die meisten können nicht genug Deutsch, als dass ich sie mit solchen Fragen nerven würde oder sie selbige verstehen könnten. Mal davon abgesehen, dass die Leut zwar unheimlich gläubig sind, aber sehr wenig von der Theorie des Islam wissen. Sind mehr so Traditionsmuslime.

Gruß, Anne

Hi

Nein, es sind keine zwei Götter. Wenn es Götter wären,wären sie rein theoretisch einander ebenbürtig.

Das sind sie aber nicht. Der Widersacher ist ein Geschöpf Gottes, er testet die Menschen (oder verführt sie) aber er ist Gott untergeben. In früheren Texten eine Art „Spielgefährte“, dann immer mehr (v.a. in nachbiblischen Jahrhunderten) durch die Verbindung mit fremden, dämonisierten Gottheiten anderer Kulte immer mehr zum Dämon geworden.

Doch es bleibt dabei, dass er nicht gewinnen KANN. Gott wird am Ende siegen, dass steht jetzt schon fest. Du kannst dazu gerne mal den Prolog von Goethes Faust I lesen (gibts kostenlos im Internet). Wenn du den genau liest, umschreibt das in Kürze dieses Unterfangen: Im christlichen Glauben heutzutage ist der Widersacher oder „Teufel“ zwar eine sehr unabhängige (und rebellische) Gestalt, aber Gott hat trotzdem das letzte Wort.

Und ja, im Islam gibt es auch einen Teufel, der Iblis genannt wird. Hier sind Islam und Volksglauben zu trennen.
Der theologische Iblis ist bis heute noch viel stärker unter der Fuchtel Allahs und seine Identität als „Funktion“ ist deutlicher.

Im Volksglauben wurde er aber auch dämonisiert, ich bin mir aber nicht sicher wieweit das heute noch eine Rolle spielt.
Dabei heißt es, dass Allah, als er Gehenna (die Hölle) schuf, dass dabei Chalit und Malit entstanden und (nach der Schöpfung von Skorpionen, Foltermethoden für potentielle Ungerechte, etc.) einer von ihren Nachkommen aufmuckte, das war Iblis, und der wurde zu einem Wurm.

Gleichzeitig findet sich oft damit zusammen genannt, was heutzutage viele Christen meinen, das richtig sei, obwohl damit im Zusammenhang zu „Satan“ in der Bibel gar nichts steht…
Nämlich das Iblis ein Erzengel gewesen sei, der in den Himmel erhoben wurde, zum Vertrauten Gottes (des Erbarmers) wurde und zum oberhaupt der Erzengel geworden sein soll. Da Iblis sich nicht vor dem später geschaffenen Adam niederwerfen wollte, wurde eer vertrieben und verflucht.

Das letzte Wörtchen hat, also wie immer, der eine Gott.

lg
Kate

Was war nun die eigentliche Frage?
Die Frage lautete:

Gibts im Islam eigentlich auch einen Teufel?

Oder?

Gruß, Martinus

Hallo Anne Damm,

Aber Monotheismus ist das nicht.

Einige christliche Theologen meinen deshalb, der Teufel und das Böse seien nichts als das Fehlen des Guten, also eine Abwesenheit von Verständlichkeit/Stimmigkeit/Schmerzlosigkeit, und als Verführer oder Versucher letztlich Zufallsprodukt.

Andere bringen ihn in Zusammenhang mit dem „Himmlischen Hofstaat“, dies ist die biblische Sicht. Dort erscheint der Teufel im Buch Hiob (Hiob 1) als einer in der grossen Versammlung Gottes, wo die Geister alle beisammen sind und Rat halten.

Wieder andere legen den Akzent auf den „gefallenen Engel“, d. h. darauf, dass er von Gott abgefallen sei, indem er das Wissen aufgegeben habe, dass er Geschöpf sei. D. h. aus der Sicht des Teufels wäre dieser ein Gott. Der Monotheismus wäre also nur dann aufgegeben, wenn der Teufel Recht hätte. Er hat aber aus religiöser Sicht nicht Recht, also bleibt der Monotheismus gewahrt.

Gruss
Mike

Hallo Anne.

die Christen und Juden bezeichnen sich ja allgemein als
Monotheisten (oder werden als solche bezeichnet). Aber sie
haben Gott und den Teufel (der ja in seiner Macht Gott nahezu
oder ganz gleichkommt, zumiindest eher als einem Menschen oder
Tier).

Hier muss ich dich leider enttäuschen, da es in der jüdischen Lehre nichts gibt, was dem „christlichen“ Teufel vergleichen ist. Auch eine „Hölle“ gibt es dort so nicht.

Richtig ist, dass es dort die Lehre vom Satan, einem „gefallenen“ Engel gibt, welcher von G’tt(!) den Auftrag bekam, die Menschen zu verführen. Aber dieser Engel wie alle anderen hat keinen eigenen Willen, sondern tut nur, was G’tt ihm befiehlt.

Also haben wir doch eigentlich zwei Götter, einen

Guten´ und einen Bösen´.

Auch „das Böse“ gibt es in der jüdischen Lehre nicht. Hier kommt alles von G’tt und alles ist zum Guten, alles führt zu G’tt hin und alleine was uns davon abhält, davon wegbringt, wird als Schlecht, als „Böse“ bezeichnet, ohne das dieses aber eine eigene Kraft ist. Wir selbst sind es hier, durch unseren freien Willen, welche uns für oder gegen G’tt entscheiden können.

Daneben gibt es unter Juden Aberglauben und in dieser Welt tauchen dann Demönen, dunkle Kräfte auf. Dieser Randbereich spielt aber in den verschiedenen Richtungen des Judentums kaum eine Rolle und findet sich heute hauptsächlich nur noch in einige chassidischen Gruppen wieder.

Passiert was Gutes, dankt man Jehova, gehts schlecht, ist
Teufel schuld.

Eben nicht. Im Judentum „dankt“ man G’tt auch bei schlechten Nachrichten.

[…] aber sehr wenig von der Theorie des Islam wissen. Sind mehr so
Traditionsmuslime.

Ja und immer wieder zeigt sich, dass Christen weniger als sie denken, über das Judentum wissen. Es scheint hier immer wieder eine riesiger Irrtum zu sein, alleine aufgrund der christlichen Behauptung, aus dem Judentum hervorgegangen zu sein (und dieses abgelöst zu haben), dass auch alle Inhalte aus dem Judentum kommen würden.

Gruss,
Eli

Hallo Eli,

die Christen und Juden bezeichnen sich ja allgemein als
Monotheisten (oder werden als solche bezeichnet). Aber sie
haben Gott und den Teufel

Hier muss ich dich leider enttäuschen, da es in der jüdischen
Lehre nichts gibt, was dem „christlichen“ Teufel vergleichen
ist.

ich muß Dich hier auch enttäuschen, aber das christl.Satansverständnis
(funktionell) entspricht dem jüdischen.
Der Unterschied besteht nur darin, daß nach christl.Verständnis
alles was sich gegen Gott wenden kann auch freien Willen haben muß,
Gott also nicht „befielt“, gegen ihn zu sein - was ziemlich absurd
wäre.

Richtig ist, dass es dort die Lehre vom Satan, einem
„gefallenen“ Engel gibt,

Worin besteht nach jüdischer Auffassung „gefallen“ ?
Hat Gott dies auch befohlen, daß er fällt ?

Auch „das Böse“ gibt es in der jüdischen Lehre nicht. Hier
kommt alles von G’tt und alles ist zum Guten, alles führt zu
G’tt hin und alleine was uns davon abhält, davon wegbringt,
wird als Schlecht, als „Böse“ bezeichnet, ohne das dieses aber
eine eigene Kraft ist.

So denken die Christen auch.Wenn wir Unrecht tun können wir dies nicht
der Verführung des Satans anlasten.Und wir können dies auch nicht Gott
anlasten, weil er dies befohlen hat.

Wir selbst sind es hier, durch unseren
freien Willen, welche uns für oder gegen G’tt entscheiden
können.

Genau.

Ja und immer wieder zeigt sich, dass Christen weniger als sie
denken, über das Judentum wissen.

Und den Juden geht es umgekehrt genauso.

eine riesiger Irrtum zu sein, alleine aufgrund der
christlichen Behauptung, aus dem Judentum hervorgegangen zu
sein (und dieses abgelöst zu haben)

Nun dies ist mal keine Behauptung,wie willst Du dies belegen ?

dass auch alle Inhalte
aus dem Judentum kommen würden.

Dies wird nicht behauptet und wäre auch unlogisch.
Wenn etwas abgelöst wurde, dann kann es nicht übernommen worden sein.
Ich will Dir die „Exklusivität“ Deines jüdischen Glaubens nicht nehmen
aber die Gottesvorstellung haben die Christen weitgehend aus den
gleichen Quellen wie das Judentum.Natürlich brauchen sie das
Gesetzeswerk des AT nicht mehr, davon wurden sie tatsächlich gelöst.
Gruß VIKTOR

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Hallo.

ich muß Dich hier auch enttäuschen, aber das
christl.Satansverständnis
(funktionell) entspricht dem jüdischen.

Dann müssen wohl alle Christen, mit denen ich bislang darüber diskutiert habe, keine Ahnung vom Christentum haben, da diese alle sehr wohl einen Begriff vom Teufel und der Hölle hatten, welche sich deutlich von der des Judentums bezüglich Satan unterscheidet. Alleine der Exorzismus zeigt dieses ja schon, wenn auch selbiges nicht bei allen christlichen Kirchen angewandt wird.

Gruss,
Eli

Hallo Anne,

wenn Du Dualismus willst, findest Du ihn am ehesten bei den Anhängern Zarathustras: http://de.wikipedia.org/wiki/Zoroastrismus

Grüße

=^…^=

Hallo Eli

ich muß Dich hier auch enttäuschen, aber das
christl.Satansverständnis
(funktionell) entspricht dem jüdischen.

Dann müssen wohl alle Christen, mit denen ich bislang darüber
diskutiert habe, keine Ahnung vom Christentum haben, da diese
alle sehr wohl einen Begriff vom Teufel und der Hölle hatten,
welche sich deutlich von der des Judentums bezüglich Satan
unterscheidet.

so ist es, wenn man nicht die wesentlichen Aussagen vergleicht.
Satan (Teufel ?) als gefallener Engel und „Versucher“ der Menschen
zur Sünde.Dies ist gemeinsame jüdische und christliche Auffassung.
Unterschied - ich habe es schon aufgezeigt - doch nochmals:
Christentum:
Satan ist personell zu sehen (muß ja, war doch Engel)
Satan hat freien Willen der sich gegen Gott richtet.
Judentum:meine greifbare Quelle u.a.
http://de.wikipedia.org/wiki/Satan#Satan_nach_den_j…
Satan ist nicht personell ? oder nur bedingt?
(Da herrscht etwas durcheinander)
Satan hat keinen freien Willen sondern ist von Gott beauftragt sich
gegen Gott zu wenden in dem er die Menschen verführt (prüft ?)
Dies alles nach Deiner Leseart - welche wohl auch teils anders
dargestellt wird.
Also „funktionell“ - dies war meine Aussage - Übereinstimmung.
Personell nur teilweise („gefallener“ Engel), wobei Du mir nicht
beantwortet hast (oder nicht konntest), was „gefallen“ nach jüdischer
Ansicht bedeutet wenn keine Person und kein freier Wille vorhanden.

Gruß VIKTOR

Hallo
@ Martinus Zitat:smiley:ie Frage lautete:
Gibts im Islam eigentlich auch einen Teufel?
Oder? Zitat Ende.
Die Antwort ist ja, aber wie schon in der Christenheit glauben nicht alle an seine Existenz,
die Bibel aber ist für alle Menschen geschrieben, viele glauben an sie, auch Jesus sprach von ihm und gibt sehr gute Auskunft. Zitat: Schlachter 2000 z.B. … Matth.4:1-8…über Versuchung Jesu
1.Joh.5:18,19… Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und daß die ganze Welt sich im Bösen befindet.[4]od. in die Macht des Bösen gegeben ist.Zitat Ende
nicht nur Christen reden vom Teufel, auch im Islam glauben viele an dessen Existenz,aber lt.Bibel ist er sogar der Gott dieser Welt,
Zitat: 2.Kor.4:4,…denen der Gott dieser Weltzeit… s.auch Off.12:12…Zitat Ende
Gruß Speedy two

Hi Viktor,

hast du noch andere Bibeln als ich oder wo holst du den freien Willen Satans im Christentum her? Ich habe dazu jedenfalls nichts gefunden.

lg
Kate

Hi

99% der Höllenvorstellungen (auch wie sie heute noch teilw. existieren) sind aber nicht Kanon. Das meiste ist Volksreligion und speist sich vor allem aus Schriften aus dem 4.-6. Jh. unserer Zeit. Zu nennen wäre da etwa das Nikodemus-Evangelium (findet sich in den Apokryphen).

lg
Kate

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Hallo!

Die Antwort ist ja, aber wie schon in der Christenheit glauben
nicht alle an seine Existenz,

Doch? Jeder Muslim glaubt „an“ einen Teufel. Kurzes Beispiel: Vor dem Gebet, oder so ziemlich vor allen Tätigkeiten, spricht man eine Formel, die auf Deutsch soviel heisst wie: „Ich suche Zuflucht vor dem verdammten Shaytan (Satan) bei dem Allmächtigen Allah! Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.“. Müsste man sowas sagen, wenn man nicht daran glauben würde? Es ist mal wieder ein bisschen verzwickt im Islam. Mit Shaytan, kann so ziemlich jedes Problem das du hast betitelt werden. Festzustellen ist jedoch, eine der obersten Aufgaben der Muslime besteht darin, den Shaytan zu überwinden. Und den Teufel, wie man ihn sich heute vorstellt, Iblis, der hat im Islam keine Macht aktiv in deine Taten einzugreifen. Seine Aufgabe ist es äussere Bedingungen so abzuändern, dass es schwer für dich wird das Richtige zu tun.

nicht nur Christen reden vom Teufel, auch im Islam
glauben viele an dessen Existenz,aber lt.Bibel ist er sogar
der Gott dieser Welt,
Zitat: 2.Kor.4:4,…denen der Gott dieser Weltzeit…
s.auch Off.12:12…Zitat Ende

Hast du dir jemals einen Originalen Bibeltext angeschaut? Schau doch vll mal in der griech. Ausgabe an: Da würde dann stehn: „… ho theos tou aionos“ Was definitiv NICHT heisst, der Gott dieser Welt. Viele, Viele Leute werden mir wohl übereinstimmen, wenn ich aionos hier mit Ewigkeit anstatt Weltzeit übersetze, da sonst schon verdammt viel reininterpretiert wurde.

Gruß Speedy two

Gruß Aqib

Hallo Kate,

hast du noch andere Bibeln als ich oder wo holst du den freien
Willen Satans im Christentum her? Ich habe dazu jedenfalls
nichts gefunden.

kann ich mir denken.
Doch da im ganzen NT (auch im AT) der Satan als Widersacher Gottes
dargestellt wird der sogar den Menschen Jesus verführen will
impliziert dies freien Willen.
Oder sollte Gott „Satan“ befohlen haben sein eigener Widersacher zu
sein damit der Mensch verführt werde und er dann seinen Sohn senden
kann, welcher den Satan durch sein Opfer ein für alle mal bezwingt ?
Hirnrissig - oder ?
Oder hast Du da etwas gefunden ,in Deiner Bibel ?
Siehe dazu u.a. auch Matt.12.24-28
Zitat Mark.3.25-26 :
„25Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht
bestehen. 26Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist mit
sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus
mit ihm.“
Und da sollte Gott wider sich selbst aufstehen ?

Freier Wille ermöglicht eben Gegnerschaft egal wo er angesiedelt ist.
Gruß VIKTOR

hi

Hallo Kate,

Doch da im ganzen NT (auch im AT) der Satan als Widersacher
Gottes
dargestellt wird der sogar den Menschen Jesus verführen will
impliziert dies freien Willen.

Eh… nicht direkt. Wenn dir jemand sagt: Spring von der Brücke, und du musst gehorchen, heißt das nicht das DU suizidal warst. In der Bibel wird eigentlich reichlich elaboriert das ein Widersacher wichtig ist denn nur DURCH ihn können wir Menschen überhaupt einen freien Willen haben - wie wäre dieser denn möglich, wenn es für uns nur Gottes positive Seite gäbe? Man könnte sich ja gar nicht abwenden, es gäbe nichts. Und die Tugendhaften von den Untugendhaften könnten auch nicht geschieden werden (wobei dies mit dem „Allwissenheitsprinzip“ Gottes im Christentum sowieso problematisch ist).

Oder sollte Gott „Satan“ befohlen haben sein eigener
Widersacher zu
sein damit der Mensch verführt werde und er dann seinen Sohn
senden
kann, welcher den Satan durch sein Opfer ein für alle mal
bezwingt ?
Hirnrissig - oder ?

Nein. Das ist Christentum. Oder glaubst du etwa im Ernst noch „die Juden haben Jesus umgebracht“ ? Nein, der Tod von Jesus am Kreuz stand bereits fest. Jesus Ende war kein Kampf, es war eine Institution.

Oder hast Du da etwas gefunden ,in Deiner Bibel ?
Siehe dazu u.a. auch Matt.12.24-28
Zitat Mark.3.25-26 :
„25Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es
nicht
bestehen. 26Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist
mit
sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist
aus
mit ihm.“
Und da sollte Gott wider sich selbst aufstehen ?

Willst du mich verarschen?

Jetzt mal ernsthaft. Ich kann es ja nicht leiden wenn Leute willkürlich aus der Bibel zitieren, aber kannst du nicht ein BISSCHEN Acht auf den Kontext geben?

Die von dir angegebene Stelle hat mit unserer Diskussion nichts zu tun, es geht dort um den Vorwurf Jesus habe „Beelzebul, und durch den obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus“ (Mk. 3:22)

  1. Da ist nichts mit Gott wider sich selbst auftretreten, der wird gar nicht erwähnt
  2. Wird explizit belegt, dass es hier um die böse Seite geht. Es geht nur darum dass man mit dem BÖSEN nicht das BÖSE austreiben kann.
    Bei Satan gegen Gott geht es aber um das Böse gegen das GUTE, das ist ein großer Unterschied.

Natürlich macht es Sinn, dass Satan von Gott installiert wurde, er „testet“ die Menschen ja. Stell dir einmal vor das wäre nicht so - das bedeutet, Satan hätte freie Gewalt, er hätte MACHT. Er wäre eine Gegenentität! Das bedeutet Gott ist nicht allmächtig und auch nicht allwissend, weil er nicht wissen könnte, was Satan so vorhat. Wie soll er uns dann gegen ihn helfen? Wie soll sichergestellt sein, dass er am Ende siegt, wenn Satan unabhängig ist?

lg
Kate

Hallo Kate ,
in meiner Antwort an Dich geht es darum:

hast du noch andere Bibeln als ich oder wo holst du den freien
Willen Satans im Christentum her? Ich habe dazu jedenfalls
nichts gefunden.

kann ich mir denken.
Doch da im ganzen NT (auch im AT) der Satan als Widersacher
Gottes
dargestellt wird der sogar den Menschen Jesus verführen will
impliziert dies freien Willen.

usw.
Wenn Du aus meiner Gegenhaltung nicht entnehmen kannst, daß
Satan freien Willen haben muß wenn das ganze nicht absurd erscheinen
soll - dann kann ich Dir nicht helfen.
Und nur darum ging es in meiner Gegenhaltung, auch zum Beitrag
von Eli.
Es geht auch nicht darum, ob Satan existent ist oder nicht oder jemand daran glaubt.
Es geht um die innere Logik in der biblischen Botschaft.

Oder hast Du da etwas gefunden ,in Deiner Bibel ?
Siehe dazu u.a. auch Matt.12.24-28
Zitat Mark.3.25-26 :
„25Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es
nicht
bestehen. 26Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist
mit
sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist
aus
mit ihm.“
Und da sollte Gott wider sich selbst aufstehen ?

Willst du mich verarschen?

Das machst Du schon selbst.
Mit oder ohne Kontext ist hier nur ein „Satan“ denkbar welcher frei
handelt.

Die von dir angegebene Stelle hat mit unserer Diskussion
nichts zu tun,

Doch, genau hat sie damit zu tun.

  1. Wird explizit belegt, dass es hier um die böse Seite geht.
    Es geht nur darum dass man mit dem BÖSEN nicht das BÖSE
    austreiben kann.

Und analog darum, daß Gott nicht extra das „Böse“ schafft damit es
gegen ihn angeht,dann wäre er mit sich uneins ! Hast Du verstanden ?

Bei Satan gegen Gott geht es aber um das Böse gegen das GUTE,
das ist ein großer Unterschied.

Was ist das Böse ? Böse Dämonenen ? Satan ?
Oder in der Diskussion mit Eli :„Gefallener Engel“ ?
Wenn „das Böse“ personifiziert wird dann hat diese Person auch
freien Willen - alles andere ist Quatsch und führt zu den bekannten
(auch aufgezeigten)Widersprüchen.

Natürlich macht es Sinn, dass Satan von Gott installiert
wurde, er „testet“ die Menschen ja.

Nein, Sinn macht es, daß freier Wille eben auch mögliche Gegnerschaft
oder „Böses“ impliziert, sowohl bei den (gefallenen)„Engeln“ als auch
beim Menschen.Satan wurde nicht der Menschen wegen „installiert“.
Da braucht man die Gegnerschaft nicht extra zu erschaffen.
Und der Mensch braucht dafür auch keinen Verführer oder Satan.
Das Christentum braucht ihn eigentlich auch nicht.
Du bist in einem vorigen Beitrag dazu richtig darauf eingegangen.
Und christliche Verantwortung kann sich überhaupt nicht an einer
Fremdeinwirkung - gut oder böse -festmachen.

wäre nicht so - das bedeutet, Satan hätte freie Gewalt, er
hätte MACHT.

Jeder der freien Willen hat,hat Macht.Der Satan hat aber letztendlich
nicht die Macht zu handeln (zum Bösen zu zwingen) sondern zu
verführen.Diese Macht der Verführung hat auch jeder Mensch.
Wie groß die Macht des bösen freien (menschlichen)Willens sein kann
brauchen wir hier wirklich nicht durch zu spielen.

Er wäre eine Gegenentität! Das bedeutet Gott ist
nicht allmächtig

Dies würde genauso treffen wenn Gott das Böse was der Mensch bewirkt
zuläßt - wegen des freien Willens.
Das Böse IST (auch das Gute - was immer das sei)nur möglich wenn
freier Wille ist, sonst kein freier Wille sondern "Spielfiguren
rücken wobei gute und böse Figuren „gesetzt“ werden.
(wie z.Bsp bei tausenden Computerspielen „Gut“ gegen „Böse“)
Und von dieser Vorstellung geht weder das Judentum noch das
Christentum aus.

wissen könnte, was Satan so vorhat. Wie soll er uns dann gegen
ihn helfen? Wie soll sichergestellt sein, dass er am Ende
siegt, wenn Satan unabhängig ist?

Du verwechselst freien Willen mit Allmacht oder totaler
Unabhängigkeit .
Oder Du verwechselst dies nicht und willst nur „oben auf“ diskutieren.
Damit blamierst Du Dich nur weil es Dich blind macht.
Gruß Viktor

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Hallo VIKTOR.

Satan hat freien Willen der sich gegen Gott richtet.

Und genau hierin sehe ich eben auch einen funktionellen Unterschied, so wie eben auch die Funktion eines Sklaven und eines Arbeites nicht gleich ist, nur weil sie die selbe Arbeit verrichten. So eben auch hier.

Nach der jüdische Lehre wird diese Welt von G’tt geschaffen und alleine der Mensch mit seinem sehr eingeschränkten freien Will, hat die Möglichkeit hier als Partner aufzutreten und ebenso diese Welt mit zu schaffen. Engel und auch der Satan sind hiervon ausgenommen und ebenso wie alles andere nur Schöpfungen von G’tt, einschliesslich ihrer Handlungen und Folgen davon. In diesem Sinn unterscheidet sich die Funktion des Satans hier sehr wohl. Im Judentum tritt er alleine als Befehlshaber G’ttes auf, um die Menschen anzuklagen und zu verführen (in seltenen Fällen), im Christentum tritt er aber als eigeneständiger Widersacher auf, welcher mit eigenem Willen gegen G’tt hierbei handelt.

Gruss,
Eli

Hallo Eli

In diesem Sinn unterscheidet sich die Funktion
des Satans hier sehr wohl. Im Judentum tritt er alleine als
Befehlshaber G’ttes auf, um die Menschen anzuklagen und zu
verführen (in seltenen Fällen), im Christentum tritt er aber
als eigeneständiger Widersacher auf, welcher mit eigenem
Willen gegen G’tt hierbei handelt.

die Funktion ist immer noch die gleiche.
Nur, was ihn dazu treibt, ist unterschiedlich gedacht.
Nach Deiner jüdischen Auffassung wird er von Gott dazu getrieben,
nach christliche Auffassung durch eigene Entscheidung.
(deswegen „böse“ - ohne freien Willen nicht böse)
Du hast mir immer noch nicht darauf geantwortet(hier meine 3. Anfrage)
was Du unter Satan =„gefallener Engel“ verstehst ?
Könnte es sein daß Du dies nicht beantworten kannst (willst), weil
(ab)gefallen freie Entscheidung impliziert und Du dann in Widerspruch
gerätst ?
Oder hat Gott diesem (erst anhänglichen) Engel befohlen abzufallen ?
Würde sich ein bisschen komisch machen. Und so was könnten wir Gott
nicht zuweisen - auch die Juden nicht.
Viel Spaß beim herausreden.
Gruß VIKTOR