Hallo,
war zu Zeiten des Mose der Glaube Israels eigentlich der einzige monotheistische Glaube? und die zehn Gebote in ihrer knappen und klaren Definition in dieser Art einzig?
Gruß Steffi
Hallo,
war zu Zeiten des Mose der Glaube Israels eigentlich der einzige monotheistische Glaube? und die zehn Gebote in ihrer knappen und klaren Definition in dieser Art einzig?
Gruß Steffi
Hallo, Steffi,
wenn Monotheismus so
Monotheismus (von griechisch μονος monos = ein und θεος theos = Gott) bezeichnet eine Religion mit nur einer universellen und allumfassenden Gottheit.
verstanden wird, kann im Zusammenhang mit der Religion Israels kaum von Monotheismus gesprochen werden, da zwar Israel nur an Jahwe glauben soll, aber es gibt eine Menge Götter neben diesem.
Zudem ist es angesichts der Tatsache, dass Moses keine historische Person ist, sehr schwer festzustellen, wann die Zeit Moses war.
Einen wirklich monotheistischen Zug nahm der Glaube Israels erst nach dem Exil in Babylon an. Und vermutlich war der auf die „gebildeten Kreise der Schriftgelehrten“ beschränkt.
Und Gesetzessammlungen gab es auch schon vorher, denk an die Gesetzestafeln des Hammurabi.
Zudem beschränken sich die Gebote nicht auf die zehn, die nicht mal wirklich zehn sind, wenn man den Text genau anschaut, und die von Juden und Katholiken und Protestanten verschieden eingeteilt sind, sondern es dazu noch die im Buch Levitikus enthaltenen Vorschriften, die auch beachtet werden müssen.
Gruß Fritz
Hallo Steffi,
schau Dir mal den Wikipedia-Artikel zu Monolatrie an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Monolatrie
Freundliche Grüße,
Ralf
Hallo,
war zu Zeiten des Mose der Glaube Israels eigentlich der
einzige monotheistische Glaube? und die zehn Gebote in ihrer
knappen und klaren Definition in dieser Art einzig?
Ja.
Selbst wenn man die Abfassungszeit der Schrift 500-1000 Jahre nach Moses ansetzt, was bisweilen geschieht, ist der Monotheismus in dieser Strenge von keinem andern Volk überliefert. Man muss allerdings berücksichtigen, dass auch von kaum einem andern Volk ein so kompaktes schriftliches Zeugnis überliefert ist.
Gruß Steffi
Gruss
Mike
Dank Dir Ralf.
Das war recht aufschlußreich.
Gruß Steffi
Hallo Dahinden,
Selbst wenn man die Abfassungszeit der Schrift 500-1000 Jahre
nach Moses ansetzt, was bisweilen geschieht, ist der
Monotheismus in dieser Strenge von keinem andern Volk
überliefert. Man muss allerdings berücksichtigen, dass auch
von kaum einem andern Volk ein so kompaktes schriftliches
Zeugnis überliefert ist.
IMHO nur die halbe Wahrheit. Zeitlich *vor* dem
mosaischen Monotheismus ist natürlich die erste
überlieferte „staatliche“ wirklich monotheistische
Religionsform angesiedelt. Die ägyptische Atonreligion,
welche Ihre Blüte etwa (ca.) 100+/- Jahre vor dem
Auszug Moses aus Ägypten hatte (Aton => Adonai).
Möglicherweise wurden die letzten starrsinigen
Verfechter des Atonkultes [in Ägypten] verfolgt und
mussten das Land verlassen (und ihren Monotheismus dabei
einem religiös schwachen Volk aufdrücken, wer weiss …).
==> http://en.wikipedia.org/wiki/Atenism
Grüße
CMБ
Hallo,
war zu Zeiten des Mose der Glaube Israels eigentlich der
einzige monotheistische Glaube? und die zehn Gebote in ihrer
knappen und klaren Definition in dieser Art einzig?
Noch eine Anmerkung zu den 10 Geboten. Diese, wenn
man sie als „Lebensregeln hinsichtlich eines Jenseits-
gerichtes“ versteht, sind „irgendwie“ eine kondensierte
Form der 42 altägyptischen Lebensgebote, nach denen
der Sterbende von den göttlichen Richtern beurteilt
wird (eventuell kondensiert auf 10 Regeln, die für
ein einfaches Volk zuträglich sind).
vgl. ua.: http://www.unibe.ch/unipress/heft118/beitrag11.html
(unten bei [Jenseitsgericht])
u.
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=…
Bei den Papyrusrollen des Totenbuchs gehören Text
und Bild zusammen. Sie zeigen, wie der Mensch mit
einem so genannten negativen Sündenbekenntnis sich
vor 42 Totenrichtern verantworten musste.
(uva.)
Grüße
CMБ
IMHO nur die halbe Wahrheit. Zeitlich *vor* dem
mosaischen Monotheismus ist natürlich die erste
überlieferte „staatliche“ wirklich monotheistische
Religionsform angesiedelt. Die ägyptische Atonreligion,
welche Ihre Blüte etwa (ca.) 100+/- Jahre vor dem
Auszug Moses aus Ägypten hatte (Aton => Adonai).Möglicherweise wurden die letzten starrsinigen
Verfechter des Atonkultes [in Ägypten] verfolgt und
mussten das Land verlassen (und ihren Monotheismus dabei
einem religiös schwachen Volk aufdrücken, wer weiss …).
Freud glaubt, es verstanden zu haben. Er kam über die vergleichende Märchenforschung drauf:
Freud, Siegmund: Der Mann Moses.
Ich wüsste gern, ob diese Thesen inzwischen von der Geschichtswissenschaft verifiziert oder widerlegt sind.
Weiß jemand darüber Bescheid?
Schöne Grüße!
Hannes
Hallo, Hannes!
Freud, Siegmund: Der Mann Moses.
Ich wüsste gern, ob diese Thesen inzwischen von der Geschichtswissenschaft verifiziert oder widerlegt sind. Weiß jemand darüber Bescheid?
Nachdem Freuds These einige Zeit lang Aufsehen erregt hatte, wird dies Buch inzwischen weithin als großartiger, aber nicht Ernst zu nehmender Beitrag zur Erforschung der Figur Moses betrachtet.
Das kommt auch daher, dass Freud mit seinem Ödipuskomplex und dem Vatermord in der Urhorde doch recht zweifelhafte Elemente in seine Theorie einmengte.
In dieser großartigen Zusammenschau biblischer Ereignisse, die gleichsam auch Vor- und Frühgeschichtsdeutung ist, konstruiert Freud wohl einen der ersten Mythen des wissenschaftlichen Zeitalters, dem indes nicht allzu lange Zeit Wirksamkeit beschert sein sollte.
Aus: http://www.nensch.de/story/2005/2/21/134546/438
Ein Schüler Freuds, Immanuel Velikowsky, hat die Sache mit dem Monotheismus umgedreht. Echnaton hat den Monotheismus von König Salomo übernommen. Um das erklären zu können, streicht Velikowsky einige Dynastien und verkürzt das Reich Ägypten um ein bis zwei Jahrtausende.
Demnach ist Hatschepsut die Königin von Saba und Echnaton der historische Kern des Ödipussage. (s. o.)
Auch diese These wird nur von wenigen „Jüngern“ verfochten; und sie eignet sich nur für belanglose Anmerkungen in Religionsdiskussionen.
Gruß Fritz
Hallo Fritz,
[Nachdem Freuds These einige Zeit lang Aufsehen erregt hatte]
[Ein Schüler Freuds, Immanuel Velikowsky]
Ich finde es unangemessen, wenn nicht sogar
„unanständig“, in einer recht normal und
unspektakulär daherkommenden Diskussion
zu Monotheismus mit „Velikowski“ zu kommen.
Man sollte imho nicht nur ein gutes Gefühl
für die Sprache, sondern auch für den Kontext
besitzen 
Wärst Du mit Assmann
http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Assmann
angekommen, hätte das die Diskussion durchaus
weitergebracht, aber schon die Nennung von
„Velikowski“ impliziert (imho), jeglichen Zweifel
an der „Originalität des mosaischen Monotheismus“
als dümmliche Spinnerei abzutun.
Danke schön …
CMБ
Hallo Hannes,
Über das Bild Moses in Laufe der Geschichte, empfehle ich Dir " Moses der Ägypter" von Jan Assmann (2001). Assman hat noch ein Buch „Die mosaische Unterschiedung“ (2002 oder 03. Ich habe nur der erste gelesen und war sehr interessant. Dort wird auch über die Echnaton Religion gesprochen.
A.
Hallo Steffi,
Ich empfehle dir:
Beide sind echt gute Bücher, wenn dich das Thema interessiert. Die sind keine Bücher über Thelogie sondern von Historikern geschrieben.
Viel Spaß,
a.
BS"D
IMHO nur die halbe Wahrheit. Zeitlich *vor* dem
mosaischen Monotheismus ist natürlich die erste
überlieferte „staatliche“ wirklich monotheistische
Religionsform angesiedelt.
Was nun wiederum auch nur die halbe Wahrheit ist, da hier einfach nur ein G’tt aus dem G"tterhimmel genommen und zur zentralen Figur ausgebaut wurde. Dem gegenüber tritt aber im Tanach ein ganz anderer G’tt. So ist hier eben nicht nur zentral, dass es einen G’tt gibt, sondern dass dieser eben nicht weltlich ist, keine körperlichen Bedürfnisse hat und sich seher wohl um den Menschen als seine Schöpfung kümmert und ihm gegenüber liebend auftritt.
Aus diesem Grund bestehen doch immer noch riesen Unterschiede zwischen einem Echnatonglauben und der Offenbarung am Sinai.
Gruss,
Eli
BS"D
eventuell kondensiert auf 10 Regeln, die für
ein einfaches Volk zuträglich sind
Ich möchte hier doch einmal darauf aufmerksam machen, dass zwar das Christentum die Zehn Gebote eine herausragende Stellung gibt, dass aber die Tora voll ist mit Geboten und es in der jüdischen Lehre nie diese Reduktion auf die Zehn Gebote in dieser Form gab. Somit gehen Thesen die alleine auf den Zehn Geboten aufbauen, auch immer an der damaligen Wirklichkeit völlig vorbei.
Gruss,
Eli
hallo semjon
darf ich nachfragen warum es unanständig ist hier "Velikowsky zu zitieren ??
lg
schönen sonntag
init
Hallo, Semjon!
Ich finde es unangemessen, wenn nicht sogar „unanständig“, in einer recht normal und unspektakulär daherkommenden Diskussion zu Monotheismus mit „Velikowski“ zu kommen.
Das kannst du finden, so wie ich finde, dass von Freuds Theorien ungefähr ebensoviel blieb wie von denen Velikowskys.
Man sollte imho nicht nur ein gutes Gefühl für die Sprache, sondern auch für den Kontext besitzen
Das finde ich auch. In dem Kontext frage ich mich, wie du im Kontext eines deutschen Forums eine ViKa in russischer Sprache einfügst. Das ist imho für Nichtrussischsprachigen doch eher eigenartig und unangemessen und vielleicht auch …
Wärst Du mit Assmann http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Assmann angekommen, hätte das die Diskussion durchaus weitergebracht,
Der wurde von anderen schon genannt.
aber schon die Nennung von „Velikowski“ impliziert (imho), jeglichen Zweifel an der „Originalität des mosaischen Monotheismus“ als dümmliche Spinnerei abzutun.
Abgesehen davon, dass ich den Satz nicht so recht verstehe - ist es eine dümmliche Spinnerei, wenn ich daran zweifle, dass der mosaische Monotheismus eine Orginalität ist? Oder umgekeht? - , so hast du gut daran getan, „imho“ einzufügen.
Mit besten Grüßen
Fritz