Montagsdemonstrationen und Solidargesellschaft

Liebe WWW-Insider,

es entsteht ganz der Eindurck, als ob die Demonstraionskeptiker der Montagsdemonstrationen völlig außer Acht lassen, schnell selbst zum Objekt der Streichwut der Mehrheits- und Opostionspolitik im Bund, in den Ländern und den Gemeinden werden zu können.

Schlimm ist, dass kein Politiker persönlich für die Folgen der Sanktionsbeschlüsse einsteht. Umgekehrt wird aber uneingeschränktes Vertrauen verlangt, die jeder Betroffene unmittelbar durch die Gefahr der Verunglimpfung versprürt, andernfalls nur Müßiggänger, Außenseiter oder Simulant zu sein. Dieser Zynismus ist inakzeptabel.

Die Sparwut zielt allein auf den PRODUKTIONSFAKTOR MENSCH im Räderwerk unserer Gesellschaft. Das ist mit gleichbedeutend mit der Einschränkung der allgmeinen Persönlichkeitsrechte durch Erhöhung der Ausbeutungsquote. Direkt oder indirekt Betroffene sind Arbeiter, Rentner, Schüler, Familien. Menschen, die nicht nur für sich allein Verantwortung tragen. Jedermann müsste wissen, dass das Bruttosozialprodukt nur zunimmt, wenn der Multikplikator größer als der Faktor 1 ist. Letztlich bewirkt die Streichwut eine Minimierung des Bruttosozialproduktes!

Es kann daher nur eine Poltik in Frage kommen die ausgleichend wirkt und mehr als nur einen Faktor einbezieht. Andernfalls würde die politische Grundachse unserer Gesellschaft verschoben. Von der Gesellschaft des Respekts, der Solidarität und der Toleranz zur Gesellschaft der materiell aber auch seelisch Verarmten. Verlierer wären alle.

hi, eisbär!
grundsätzlich decken sich deine beobachtungen mit meinen. trotzdem sollte man möglicherweise nunmehr die diskussion darüber eröffnen, welche konsequenzen sich daraus ergeben!

meiner meinung nach müssen wir uns folgender erkenntnis beugen:
hier und heute steht leider fest, dass die systemimanente politik schon seit adenauer lediglich ihren eigenen untergang verwaltet.
ein system und seine operativen institutionen rechtfertigen sich aber nicht durch prämissen, die sie selber geschaffen haben. insofern müssen sich soziale prozesse wie die momentane reformpolitik in einem anderen, übergeordneteren kontext betrachten lassen.

für den sich selbst exponierenden widerstand sollte es indes um der eigenen glaubwürdigkeit willen jetzt tatsächlich darum gehen, nicht mehr nur über die gründe, WIE es so weit kommen konnte, zu lamentieren, sondern unzweifelhaft verifizierbare alternativen, in die öffentliche debatte zu tragen.
ich mahne diese forderung vor allem deshalb an, weil sich die eigendynamik rein populistischer tendenzen und die daraus resultierenden gefahren nur so beherrschen lassen.

hoffentlich steht unsere gesellschaft ihrem eigenen umbruch nicht unvorbereitet gegenüber…

Hallo Eisbär

es entsteht ganz der Eindurck, als ob die
Demonstraionskeptiker der Montagsdemonstrationen völlig außer
Acht lassen, schnell selbst zum Objekt der Streichwut der
Mehrheits- und Opostionspolitik im Bund, in den Ländern und
den Gemeinden werden zu können.

Der Eindruck täuscht, ich beobachte das ganz genau, was , wo
und welche Objekte gestrichen werden.

Schlimm ist, dass kein Politiker persönlich für die Folgen der
Sanktionsbeschlüsse einsteht. Umgekehrt wird aber
uneingeschränktes Vertrauen verlangt.

Das verlangen die doch überhaupt nicht oder hast Du etwa schon
mal einen, ein ganz klein wenig vertraut ? :smile:

andernfalls nur Müßiggänger, Außenseiter oder Simulant zu
sein. Dieser Zynismus ist inakzeptabel.

Das ist zu allgemein und oberflächlich.
Es ist schon richtig, das in Deutschland Arbeitsplätze fehlen,
nur wenn ich von Arbeitgeberseite höre, sie haben offene Stellen, die sie nicht besetzen können, warum wohl nicht ?

Die Sparwut zielt allein auf den PRODUKTIONSFAKTOR MENSCH im
Räderwerk unserer Gesellschaft.

Ist das nicht etwas übertrieben, von Sparwut zu reden ?
Klar ist Hartz IV für die Betroffenen mit Einschnitten verbunden, nur erste Erfolge zeigen sich auch schon.
Am Wochenende war ich mit meiner Freundin, bei Bekannten.
4 der Damen haben vor Jahren zusammen Verwaltung studiert und
arbeiten jetzt als Sachbearbeiter in Sozial und Wohngeldämtern.
Aufgefallen ist das viele Antragsteller in den letzen Wochen
ihren Antrag auf Wohngeld zurückgezogen haben, mit der
Begründung, sie hätten einen Job gefunden.
Wo kommen jetzt auf einmal die vielen Jobs her ?
Der Hintergrund ist das Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe
zusammen gelegt werden.
Bevor jetzt einige Arbeitslose, wie in der Sozialhilfe üblich
ihre Vermögenswerte offen legen müssen, ziehen sie lieber
ihre schon gestellten Anträge, wie zum Beispiel auf Wohngeld
zurück und gehen arbeiten.
Vor Hartz IV, haben sie es nicht gemacht, warum eigentlich nicht ?

Es kann daher nur eine Poltik in Frage kommen die ausgleichend
wirkt und mehr als nur einen Faktor einbezieht.

Richtig, da muß ich Dir zustimmen.
Die sogenannte Arbeitsmarktreform ist viel zu kurz gedacht.
Eine schöne große Reform wäre mir auch lieber gewesen,
angefangen von Streichen aller Subventionen bis hin zu den
sozialen Leistungen.
Beispiel: Subventionen !
Warum müssen die reichen Kirchen mit Milliarden von Steuergeldern gefördert werden ?
Warum müssen Konzerne subventioniert werden ?

Beispiel: Soziale Leistungen ! Warum ist es nicht möglich
diese auf eine minimale Grundversorgung herabzusetzen ?
Das Sozialamt ist dann nur noch für Behinderte und über
50jährige zuständig, die es sehr schwer haben einen Job
zu finden.
Alle anderen müssen ohne Steuergelder auskommen.

Von der Gesellschaft des Respekts, der Solidarität
und der Toleranz zur Gesellschaft der materiell aber auch
seelisch Verarmten. Verlierer wären alle.

Auf diese Solidarität und Toleranz kann ich gerne verzichten.
Wenn Du freiwillig Solidarität üben möchtest, kein Problem,
komm einfach mal an bestimmten Plätzen in Berlin vorbei,
meistens labbern sie Dich auch schon an S oder U-Bahn Eingängen an.
Mit Zigarette und Büchse Bier in der Hand, Hast mal Kleingeld ?
Haste mal einen Euro ?
Ich sage immer Ja, aber nicht für Alk und Zigaretten und
gehe weiter.
Du kannst also in Berlin großzügig Dich von Deiner toleranten
Seite zeigen und den seelisch Verarmten, aus Solidarität eine
Spende zukommen lassen.

Gruß Iwan

Hallo Iwan,

Es ist schon richtig, das in Deutschland Arbeitsplätze fehlen,
nur wenn ich von Arbeitgeberseite höre, sie haben offene
Stellen, die sie nicht besetzen können, warum wohl nicht ?

Weil die AG Leute suchen, die drei Diplome haben, 30 Jahre Erfahrung auf mindestens zwei Gebieten und nicht älter als 25 sind? :wink:
Mit solchen Wünschen dauert die Suche halt etwas länger.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer

Es ist schon richtig, das in Deutschland Arbeitsplätze fehlen,
nur wenn ich von Arbeitgeberseite höre, sie haben offene
Stellen, die sie nicht besetzen können, warum wohl nicht ?

Weil die AG Leute suchen, die drei Diplome haben, 30 Jahre
Erfahrung auf mindestens zwei Gebieten und nicht älter als 25
sind? :wink:
Mit solchen Wünschen dauert die Suche halt etwas länger.

Das stimmt allerdings ! :smile:
Es gibt aber auch AG, die nicht ganz so anspruchsvoll sind.
Die verlangen natürlich auch etwas, das der AN ein wenig
richtig Rechnen, Schreiben und Lesen kann, nichts gegen
eine 40 Stunden Woche hat und vor allen darf der AN kein
Managergehalt als Einkommen erwarten.
Mit solchen Wünschen dauert die Suche halt etwas weniger länger.

Gruß Iwan

Hallo Iwan,

Es gibt aber auch AG, die nicht ganz so anspruchsvoll sind.
Die verlangen natürlich auch etwas, das der AN ein wenig
richtig Rechnen, Schreiben und Lesen kann, nichts gegen
eine 40 Stunden Woche hat und vor allen darf der AN kein
Managergehalt als Einkommen erwarten.
Mit solchen Wünschen dauert die Suche halt etwas weniger
länger.

das kann ich nur bestätigen, sonst hätte ich nämlich keinen Job. :wink:

Gruß, Rainer

Hallo!

Das ist mit gleichbedeutend
mit der Einschränkung der :allgmeinen :stuck_out_tongue:ersönlichkeitsrechte
durch Erhöhung der :Ausbeutungsquote.

Bitte wo werden Persönlichkeitsrechte eingeschränkt? An welcher Stelle wird ausgebeutet?

Direkt oder indirekt
Betroffene sind Arbeiter, :Rentner, Schüler, Familien.

Rentner sind von Hartz IV nicht betroffen.

Jedermann müsste wissen, dass :das Bruttosozialprodukt nur
zunimmt, wenn der :Multikplikator größer als der :Faktor 1 ist.
Letztlich bewirkt die :Streichwut eine Minimierung :des Bruttosozialproduktes!

Ist Dir wirklich klar, daß es um steuerfinanzierte Leistungen geht? Warum schwadronierst Du über das Bruttosozialprodukt?

Gruß
Wolfgang