Montessori Diplom trotzt befristeter Einstellung?

Ich arbeite befristet als Erzieherin in einer Montessori Einrichtung (raum Berlin).Bin bisJuni diesen Jahres befristet, von Kollegen weiß ich dass sie nach dieser Befristung noch 2 mal befristet wurden. Deshalb wird das bei mir sicher auch so kommen, dann wäre ich mit Verlängerung 3 Jahre lang befristet.
Ab Mai darf ich mein Montessori Diplom beginnen, wörüber ich mich riesig freue. 80 % von 2000 euro bezahlt mein Arbeitgeber, ich nur 20%. Soweit so gut. in meinem Vertrag den ich noch nicht unterschrieben habe steht dass ich mich verpflichte die volständigen Kosten -2000 euro- an meinen Arbeitgeber zurück zu zahlen wenn meine Befristung nicht verlängert wird. Dann wäre ich ja Arbeitslos und hätte 2000 euro Schulden.
Ich habe den Mut gefasst und war heute schon bei meinem Chef und bei deren Chefin. Ich wollte erreichen, dass der Satz rausgenommen wird. Habe auch gesagt dass mir das Risiko sonst zu hoch ist. Aber ich habe das Gefühl, dass sie nichts an dem Schreiben ändern wollen. Sie sagen dass sie sich damit nur absichern wollen. Und haben gesagt dass sie mich doch da behalten wollen. Aber es nützt mir nicht was sie sagen sondern was dann am Ende wirklich passiert. Ich möchte das Diplom ja wirklich machen, ich möchte auch nicht dass mein Arbeitgeber denkt ich möchte das Diplom nicht machen. Ich bin richtig in der Zwickmühle und fühle mich einerseits auch ein bisschen hintergangen weil alles aus dem Vertrag wurde mir vorher schon mal gesagt, nur das nicht. Ich hätte fast schon unterschrieben weil ich den Absatz erst nicht verstanden hatte.
Könnt ihr mir vielleicht helfen oder habt ihr Erfahrungen? wäre richtig dankbar…

Miriam

tut mir sehr leid, habe keine erfahrungen damit.
wünsche aber viel erfolg!
Schöne Grüße,
kawei

Hallo Miriam,

zuerst einmal freue ich mich mit jedem, der den Montessorikurs besuchen kann. Ich habe ihn auch gemacht und möchte ihn auf keinen Fall missen. Ich habe selten einen so interessanten Kurs belegt. Meinen 35 Mitteilnehmern ging es fast ausnahmslos ähnlich.
Die Tatsache, dass Dein Arbeitgeber 80% übernimmt ist auch sehr größzügig. Von uns 36 Kurteilnehmern wurden nur 8 vom Arbeitgeber zu 50% mitfinanziert. Wir anderen mußten unseren Kurs komplett selbstbezahlen (2400 Euro)!!!
Auch in unseren Verträgen, die wir mit den neuen Lehrern abschließen, steht diese Klausel in ähnlicher Form. Das ist ja auch logisch. Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, gar kein Interesse an dem Arbeitsplatz zu haben…….sondern nur an einem sehr preiswerten Montessoridiplomkurs…….
Auf der anderen Seite ist Deine Argumentation genauso schlüssig.
Es gäbe folgenden Kompromiss, den ich auch aus der Praxis schon kenne:

  1. Du versicherst dem Arbeitgeber glaubhaft, dass Du die 2000 Euro nicht hast…….
  2. Die Klausel wird insoweit geändert, dass derjenige, der die Kündigung ausspricht auch den Kurs bezahlt. Wenn also Dein zukünftiger Arbeitgeber Dir nach einem Jahr den Vertrag nicht verlängert, dann bleibt es bei der 80%igen Kostenübernahme. Wenn Du aus irgendwelchen Gründen die Schule vorzeitig verlässt, dann musst Du auch die Kurskosten komplett übernehmen. Dieses Risiko ist für beide Parteien klar überschaubar und auf ein eigenverantwortliches Restrisiko minimiert.
    Wie gefällt Dir dieser Vorschlag?
    Viel Erfolg

Eine sinnerfüllte Zeit

Felix

Da kann ich dir leider nicht helfen - ich denke, das ist kein Montessori-Problem, sondern ein rechtliches.
Hier in Österreich zahlt man den Kurs zur Gänze selbst.

LG,
Ekt

Miriam,
tut mit Leid, keine Ahnung.

Liebe Miriam,
gibt es einen Grund für die Befristung (z. B. weil du für eine Kollegin eingestellt wirst, die derzeit noch in Elternzeit ist) ? Wenn es keinen plausiblen Grund gibt, würde ich den Vertrag nicht unterschreiben. Zumal, wenn die Einrichtung bekannt dafür ist, Kettenverträge zu machen (also weitere Befristungen). Hier würde ich nochmal genau nach dem Grund fragen und auf mein Bauchgefühl hören, ob dieser Grund wirklich der wahre ist.
Schließlich sollte eine Probezeit von 6 Monaten, wie derzeit üblich, ausreichen, um herauszufinden, ob die Mitarbeiterin einem gefällt oder nicht.
Die Einrichtungen, die ich kenne, arbeiten immer mit unbefristeten Verträgen (außer eben bei Vertretung wegen Elternzeit oder langer Krankheit).
Bzgl. der Ausbildung: es werden in ganz Deutschland ständig ErzieherInnen mit Montessori-Diplom gesucht. Falls du es dir irgendwie leisten kannst und wirklich Interesse hast, ist das auf jeden Fall gut angelegtes Geld. Im übrigen spielt dir der immer größer werdende Bedarf an Erziehern in die Hände. Überall werden Erzieher gesucht! Deshalb kannst du hier ganz selbstbewusst bei deinen Forderungen bleiben und dich notfalls auch nach einer anderen Einrichtung umsehen, die andere Bedingungen bietet (wobei das Angebot, 80 % der Kosten zu übernehmen schon sehr kulant ist - viele Einrichtungen übernehmen - wenn überhaupt - nur kleine Teile der Kosten).
Liebe Grüße
Yvonne

Es tut mir leid, ich kenne mich bei den Regelungen in Deutschland nicht aus! Finde es nur ungerecht, wenn man Honigbrot mit Peotsche reicht! Alles Gute

Tut mir Leid, da bin ich überfragt. Aber kannst Du nicht an Deiner Ausbildungsstätte nachfragen. Die müssten doch Erfahrung mit so etwas haben.
Viel Erfolg,
Monika

Hallo Miriam,

ein Arbeitgeber kann bei Qualifizierungen, die nicht nur bei ihm nutzbar sind, vertraglich im Zusammenhang mit einer möglichen Erstattung regeln. Die Frage die sich mir stellt, ob dein Arbeitgeber sich lediglich damit absichern möchte. Nicht das am Ende Du den Kurz beginnst, den neuen Arbeitsvertrag nicht unterschreibst und er auf den Kosten sitzt.

So wie ich die Sache, aus Deinen Bechreibungen, einschätze geht es ihm nicht darum, Dich nicht zu verlängern und dann die Kosten erstattet zu bekommen. Würde auch keinen Sinn ergeben und vertragsrechlich auch schlecht durchzusetzen sein. Denn Du würdest ja weiter bei ihm arbeiten wollen. Die Schuld an der Beendigung des Arbeitsverhältnisses hätte er ja dann zu verantworten.

Um ganz sicher zu gehen, würde ich mich an Deiner Stelle vielleicht mal an das Arbeitsgericht wenden. die Erstberatung ist da auch meist kostenlos.

Viele Grüße
Mathias

Hallo Miriam,
leider kann ich dazu nichts sagen, das sind Vertragsverhandlungen, bei denen das Thema Montessori ja nur ein Nebenaspekt ist.
Reiner Wieland