Moosbarben-kannibalismus?

hallo,
ich habe mir vor einiger zeit einen Schwarm Moosbarben gekauft, anfangs haben die sich auch sehr gut vertragen, waren schon vroehr alle zusammen in einem Becken.
Doch jetzt beißen alle immer einen (und das ist sogar einer der Größten)
die Rückenflosse wurde schon fast ganz abgebissen, es sind nur noch die Gräten da.

Ist das normal? So 'ne Art „AquarienDarwinismus“ und der Fisch kann sich einfach nicht durchsetzen oder kann man dagegen vielleicht irgendwas tun?
Wächst so eine Flosse nach?

lg,
pahue

ich habe mir vor einiger zeit einen Schwarm Moosbarben
gekauft, anfangs haben die sich auch sehr gut vertragen, waren
schon vroehr alle zusammen in einem Becken.
Doch jetzt beißen alle immer einen (und das ist sogar einer
der Größten)
die Rückenflosse wurde schon fast ganz abgebissen, es sind nur
noch die Gräten da.

Ist das normal? So 'ne Art „AquarienDarwinismus“ und der Fisch
kann sich einfach nicht durchsetzen oder kann man dagegen
vielleicht irgendwas tun?
Wächst so eine Flosse nach?

Hallo!
Fisch sofort von den anderen trennen! Flosse wächst nach, aber auf Saprolegnia (Fischschimmel) achten!
Kannibalismus kommt unter Fischen häufig vor, sobald einer erst mal verletzt ist! Empfehlung: Mehr Lebendfutter, entweder frisch, oder gefrostet.
Sobald der verletzte Fisch wieder gesund ist, kannst du ihn zurück setzen, aber erst mal eine Trennscheibe verwenden, damit er sich an das andere Wasser und an die Gesellschaft wieder gewöhnen kann! Sobald er zeigt, dass er zu den anderen will, kannst du die Trennscheibe heraus nehmen. Aber beobachten!

mfg Nemo.

Moin,

Fisch sofort von den anderen trennen!

Gleich mal als allgemeiner Hinweis an alle, denen es irgendwann auch so geht: es wird bei reinen Konkurenzkämpfen immer das schwächere Tier separiert oder entfernt, sonst fängt die Klopperei nämlich gleich wieder an.

zurück setzen, aber erst mal eine Trennscheibe verwenden,
damit er sich an das andere Wasser und an die Gesellschaft
wieder gewöhnen kann! Sobald er zeigt, dass er zu den anderen
will, kannst du die Trennscheibe heraus nehmen. Aber
beobachten!

Zusätzlich empfehle ich immer, möglichst im Becken etwas umzugestalten und neue Versteckmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Manchmal reicht das schon um Ruhe ins Becken zu bekommen.

Gruß
Daniel

Gleich mal als allgemeiner Hinweis an alle, denen es
irgendwann auch so geht: es wird bei reinen Konkurenzkämpfen
immer das schwächere Tier separiert oder entfernt, sonst fängt
die Klopperei nämlich gleich wieder an.

Hallo!

Manchmal ist es auch empfehlenswert, das stärkere Tier zu isolieren. Geht bei einem Schwarm natürlich nicht, wo alle Fische sich auf einen Schwächeren stürzen. Aber z.B. bei Buntbarschen, wenn man nur 2 Tiere einer Art hat.
Problem ist nämlich folgendes: Das Tier welches in seiner angestammten Umgebung verbleibt, hat quasi einen „Heimvorteil“, da das heraus genommene Tier sich ja erst mal wieder eingewöhnen muss. Wird daher das schwächere Tier entnommen und wieder eingesetzt, wird es erstmal unsicher sein und das verbliebene Tier sich als Revierbesitzer fühlen. Es bestehen also gute Chancen, dass das unsichere, schwache Tier gleich wieder Kloppe bekommt. Ander herum sind die psychologischen Chancen für eine mögliche Selbstbehauptung des Schwächlings besser.

Zur Ausgangsfrage: Meiner Ansicht nach gibt es keinen Kannibalismus unter Moosbarben (außer gegenüber der Brut, die evtl. als Nahrung betrachtet wird). Die Beißereien etc. können verschiede Ursachen haben. Das verbissene Tier ist ein Weibchen und wird zwecks Begattungwunsch von den Männchen bejagt. Oder es handelt sich um Rangordnungskämpfe innerhalb des Schwarmes.
Ob und wie stark dabei Tiere zu Schaden kommen hängt IMHO zu 100% von der Aquariengröße ab. Ist das Aquarium groß genug, kommt es nie(!) zu übermäßiger Aggressivität. Das schwächere Tier kann sich aus der „hot area“ zurückziehen und die Sache ist gegessen. Ist der „verletzte Intimbereich“ der Fische größer, als das Aquarium, kann sich der schwächere Fisch nicht entziehen und bei den Stärkeren kommt es zu der Reaktion: „Mönsch, ich hab dich verjagt, aber du willst es wohl ned kappieren. Also gibts richtig Dresche.“ Die Aggressionen schaukeln sich hoch. Die sind per sé größer bei beengtem Platz.

In einem 1000 Liter - Becken kommen selbst als aggressiv verschrieene Buntbarsche ohne größere Raufereien aus und schwimmen teilweise sogar als adulte Tiere im Schwarm durchs Becken. Wär in kleinen Becken nie denkbar. In einem künstlichen Mikro-System muss der Mensch eben immer regulierend eingreifen, wie in einem Bonsai-Garten.

LG Jesse

1 Like

Hallo Jesse,

Manchmal ist es auch empfehlenswert, das stärkere Tier zu
isolieren.

Wie recht Du hast gerade bei Malawi Buntbarschen ist das enorm wichtig .;o)

Bei Schwarmfischen habe ich solche Kämpfe auch schon beobachtet und wenn das schwächere Tier keine Ausweichmöglichkeit hat,hat es gelitten,vor allendingen ,wenn Platzmangel angesagt ist und nur wenige Verstecke zur Verfügung stehen.Genug Platz ist sehr wichtig .In einen großen Becken mit normal Besatz sind solche Kämpfe nicht zu beobachten,weil es genug Ausweichmöglichkeiten gibt.

In einem 1000 Liter - Becken kommen selbst als aggressiv
verschrieene Buntbarsche ohne größere Raufereien aus und
schwimmen teilweise sogar als adulte Tiere im Schwarm durchs
Becken. Wär in kleinen Becken nie denkbar. In einem
künstlichen Mikro-System muss der Mensch eben immer
regulierend eingreifen, wie in einem Bonsai-Garten.

Hab verschieene Buntbarsche und große Becken,wo nur kleinere Rangeleien statt finden,aber ein neues Tier oder mehrere damit reinzusetzen ist schier unmöglich,dann kommt das „Rudel“ und drauf,das würden die Neuen nicht überleben.;o(

LG Sabine

OT: Buntbarsche
Hi Sabine,

Hab verschieene Buntbarsche und große Becken,wo nur kleinere
Rangeleien statt finden,aber ein neues Tier oder mehrere damit
reinzusetzen ist schier unmöglich,dann kommt das „Rudel“ und
drauf,das würden die Neuen nicht überleben.;o(

…bei meinen Südamerikanern hat die Vergesellschaftung problemlos geklappt. Ich habe früher in meinem 1000 Liter-Aquarium einige Orangesaumbuntbarsche (als ziemliche Raufbolde verschrieen) mit mehreren Diskusbuntbarschen, Schilderwelsen, rote Phantomsalmlern und rote Neons zusammen gepflegt. Die 8 halbwüchsigen Dissies sind erst später nach und nach zu den adulten Orangesäumen hinzugekommen und es gab nie irgendwelche Probleme. Im Gegenteil, mein erstes Diskusweibchen (damals so etwa 8 cm groß) hat sich sofort mein dominantes, doppelt so großes Orangesaum-Männchen zum Freund auserkoren und ist bis zur Geschlechtsreife unzertrennlich an seiner Seite geschwommen. Er hat zwar nie großartig Notiz von seiner Verehrerin genommen, hat sie aber auch nie weggescheucht. Irgendwie war das richtig rührend. *g*
Selbst die Neonsamlmer haben (bis auf 2 zu kleine Nachkäufe) das alle überlebt und sind erst nach dem Zwangsumzug in ein kleines 300 Liter - Becken mit einem Alter von ca. 10 Jahren nach und nach verstorben.

LG Jesse

reicht das, wenn ich den fisch in einen ablaichbehälter im aquarium setze? er ist ja nicht allzu groß… oder soll ich lieber ein kleineres becken dazu nehmen und dann wasser aus dem anderen aquarium da mit reintun?

aber wenn die flosse nachwächst, bin ich beruhigt.

vielen dank für eure antworten

Wenn der Fisch sich noch ausreichend bewegen kann, wozu er in nächster Zeit sowieso keine große Lust haben wird, ist der Ablaichbehälter sogar besser!
Weil zum einen die Wasserbedingungen gleich bleiben, und er zum anderen in seiner gewohnten Umgebung bleibt.
Der Schutz vor Angriffen wird ihn für die Zukunft eventuell sicherer machen, so dass er sich besser wehren kann.
Wichtig ist, dass der Ablaichkasten ausreichend mit Aquariumwasser durchströmt wird. Also möglichst in der Nähe des Filterauslaufs anbringen.
Und, man kann es nicht oft genug betonen, beobachten! Mindestens zweimal am Tag nachschauen, ob es ihm gut geht.

mfg Nemo.

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