Morphem- und Syntaxanalyse

Hallo,

momentan lerne ich für das erste Staatsexamen (Lehramt, Bayern), das im Februar stattfindet. Während ich ein paar alte Examensaufgaben bearbeitet habe, sind mir eine Fragen gekommen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir der ein oder andere helfen könnte.

Ich liste meine Fragen einfach mal auf:

  1. Was ist die syntaktische Funktion von diesem Wort im Satz?
    a)Fast jeder SECHSTE Proband war positiv.
    b)SELBST eine Lese-Rechtschreib-Schwäche sei diagnostiziert worden.
    c)Welches Tempus hat: „sei diagnostiziert worden“
    ich habe getippt: 1 Pers., Sg., Konj. 1, Passiv, Plusquamperfekt

  2. Morphemanalyse:
    a) Wie analysiere ich das Wort „talentspezifisch“?
    Zuerst habe ich {Talent} abgetrennt (= Substantiv, freies lexikalische Basismorphen) und dann bleibt noch „spezifisch“. Hier ist mein Problem: Teile ich das Wort weiter auf oder nicht? Ich würde es weiter teilen. Aber {spezi-} und {fisch} geht ja nicht, weil „fisch“ ja der Wasserfisch wäre :wink: oder würde ich dann {spezif-} und {-isch} machen?

b)„auszubilden“ teile ich das Wort gleich in: {aus} {zu} und {bilden}?

c)„regnerisch“ teile ich das Wort so: {regn-} und {-erisch}?

3.Welche Wortbedeutung hat „Hauptgeschäft“? Ist das ein Nomen qualitatis?

  1. Was für eine Wortart ist „keine“ in dem Beispiel: keine Chance haben. Ich habe auf ein Negationspartikel getippt, weil sich „keine“ auf „Chance“ bezieht und nicht satzgliedfähig ist. Ich war mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt, weil ich unter Negationspartikel im Duden nur „nicht“ gefunden haben und bei Negationsadverb fand ich das Wort „keine“ auch nicht.

  2. „Die Stimme fiel so stark aus dem Rahmen, dass sie zu einem Stimmarzt geschickt werden mussten.“
    Welche Art von Satzglied ist „so stark aus dem Rahmen“? Ich würde auf eine modale Adverbangabe tippen, bin mir aber nicht sicher.

6.Ist das Wort „Verehrer“ eine explizite Suffixderivation oder eine Zusammenbildung? Leider habe ich keine genaue Unterscheidung beider Begriffe gefunden. Vielleicht kann einer mir den Unterschied erklären? Wäre super!

Also wenn mir jemand helfen könnte, wäre das unheimlich toll!! Danke :smile:

hi,

  1. Was ist die syntaktische Funktion von diesem Wort im Satz?
    a)Fast jeder SECHSTE Proband war positiv.

attributiv

b)SELBST eine Lese-Rechtschreib-Schwäche sei diagnostiziert
worden.

das ist ein adverb, das hier (lt. duden) „zur steigernden aneinanderreihung von sätzen und satzteilen“ verwendet wird; eigentlich eine konjunktionsfunktion.

c)Welches Tempus hat: „sei diagnostiziert worden“
ich habe getippt: 1 Pers., Sg., Konj. 1, Passiv,
Plusquamperfekt

nein: perfekt.
sei vorsichtig: die fragen nach dem tempus, nicht nach dem modus.
plqupf wäre „war / wäre diagn. worden“

  1. Morphemanalyse:
    a) Wie analysiere ich das Wort „talentspezifisch“?
    Zuerst habe ich {Talent} abgetrennt (= Substantiv, freies
    lexikalische Basismorphen) und dann bleibt noch „spezifisch“.
    Hier ist mein Problem: Teile ich das Wort weiter auf oder
    nicht? Ich würde es weiter teilen. Aber {spezi-} und {fisch}
    geht ja nicht, weil „fisch“ ja der Wasserfisch wäre :wink: oder
    würde ich dann {spezif-} und {-isch} machen?

nomen + (nomen + adj.suffix)

talent + (spezifikum + -isch)

b)„auszubilden“ teile ich das Wort gleich in: {aus} {zu} und
{bilden}?

eher in (zu + (aus + bilden); das verb ist „ausbilden“, das hat schon eine struktur; das „zu“ ist ein rein grammatisches morphem.

c)„regnerisch“ teile ich das Wort so: {regn-} und {-erisch}?

regen + adj.suffix -isch; mit sonderform der verschmelzung aus stamm und suffix;
wiktionary sagt hier z.b. „Herkunft: Ableitung des Adjektivs zu Regen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isch (unter Verkürzung des Wortes)“

3.Welche Wortbedeutung hat „Hauptgeschäft“? Ist das ein Nomen
qualitatis?

die fragen nach der bedeutung. also erklär die bedeutung. der wichtigste anteil am geschäft.

  1. Was für eine Wortart ist „keine“ in dem Beispiel: keine
    Chance haben. Ich habe auf ein Negationspartikel getippt, weil
    sich „keine“ auf „Chance“ bezieht und nicht satzgliedfähig
    ist. Ich war mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt,
    weil ich unter Negationspartikel im Duden nur „nicht“ gefunden
    haben und bei Negationsadverb fand ich das Wort „keine“ auch
    nicht.

man kanns deklinieren; also ist es ein indefinitpronomen. partikel werden im allgemeinen nicht-flektierbare wörter genannt.

  1. „Die Stimme fiel so stark aus dem Rahmen, dass sie zu einem
    Stimmarzt geschickt werden mussten.“
    Welche Art von Satzglied ist „so stark aus dem Rahmen“? Ich
    würde auf eine modale Adverbangabe tippen, bin mir aber nicht
    sicher.

„modale adverbangabe“ hab ich noch nie gehört.
das beispiel ist insofern irreführend, als m.e. nicht „fallen“ das verb ist, sondern „aus dem rahmen fallen“ als phraseologismus.

6.Ist das Wort „Verehrer“ eine explizite Suffixderivation oder
eine Zusammenbildung? Leider habe ich keine genaue
Unterscheidung beider Begriffe gefunden. Vielleicht kann einer
mir den Unterschied erklären? Wäre super!

ehren -> verehren -> verehrer
aus einem präfigiertem verb abgeleitetes nomen.

hth
m.

Servus,

  1. „Die Stimme fiel so stark aus dem Rahmen, dass sie zu einem
    Stimmarzt geschickt werden mussten.“
    Welche Art von Satzglied ist „so stark aus dem Rahmen“? Ich
    würde auf eine modale Adverbangabe tippen, bin mir aber nicht
    sicher.

„modale adverbangabe“ hab ich noch nie gehört.

Kann es sein, dass eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise (Modalbestimmung) gemeint ist?

Das bezöge sich dann auf „so stark“, während „aus dem Rahmen“ eine adverbiale Bestimmung des Ortes (Lokaladverbiale) wäre.

Nur so eine Möglichkeit.

Liebe Grüße ins Heilige Land:smile:)
Maresa

Super vielen lieben Dank. Du hast mir echt schon sehr weitergeholfen!

Ein bisschen was war mir aber noch unklar:

  1. Die Paraphrase zu „Hauptgeschäft“ hatte ich auch schon gebildet. Aber mir war dennoch nich klar, welche Wortbedeutung es ist. Nomen partitivus oder so gibt es ja nicht oder?

  2. „Aus dem Rahmen fallen“: genau das war meine zweite Vermutung, dass „aus dem Rahmen“ zum finiten Verb gehört. Und so eine Verbindung mit dem Verb nennt man „Phraseologismus“?

  3. „Verehrer“ wäre dann von der Wortbedeutung ein Nomen agentis und als Wortbildung eine Konversion, oder?

  4. auszubilden: welche angaben mache ich dann bei {zu}? gebunden gramatikalisches Wortbildungmorphem - aber ein Präfix, Suffix, Zirkumfix ist es doch nicht, oder? Eher eine Präposition? Ach herrje, diese Wörter mit „zu“ verwirren mich…

Das problem ist aber, dass das ganze ja ein gemeinsames satzgliedcsein muss, weil man es nur gemeinsam im satz verschieben kann, oder?

Also michaels idee, dass es zum verb gehört hatte ich anfangs auch, weiss aber nicht mehr warum ich diese wieder verworfen habe…

Kann man „so stark“ auch als Attribut zu „aus dem rahmen“ sehen?

Hallo,

Ich liste meine Fragen einfach mal auf:

  1. Was ist die syntaktische Funktion von diesem Wort im Satz?
    a)Fast jeder SECHSTE Proband war positiv.

Das ist ein Attribut. Hier wird einfach Proband näher bestimmt. Ob es nun jeder sechste, jeder weibliche oder jeder befragte war, sei dahingestellt.

b)SELBST eine Lese-Rechtschreib-Schwäche sei diagnostiziert
worden.

Es ist schon mal kein Satzglied (keine Konstituente), sonst käme danach gleich das finite Verb. Ich würde es als Adverbiale sehen.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich mit Syntax in Linguistik schon immer auf Kriegsfuß stand.

c)Welches Tempus hat: „sei diagnostiziert worden“
ich habe getippt: 1 Pers., Sg., Konj. 1, Passiv,
Plusquamperfekt

Sg., Konj. 1 stimmt schon mal. Aber 1. Person? Warum denn? Wer sei denn diagnostiziert worden? Und Plusquamperfekt, naja, das wäre „war diagnostiziert worden“. Hier handelt es sich nur um Perfekt („ist diagnostiziert worden“). Der Konjunktiv macht dann aus dem „ist“ ein „sei“.

  1. Morphemanalyse:
    a) Wie analysiere ich das Wort „talentspezifisch“?
    Zuerst habe ich {Talent} abgetrennt (= Substantiv, freies
    lexikalische Basismorphen) und dann bleibt noch „spezifisch“.
    Hier ist mein Problem: Teile ich das Wort weiter auf oder
    nicht? Ich würde es weiter teilen. Aber {spezi-} und {fisch}
    geht ja nicht, weil „fisch“ ja der Wasserfisch wäre :wink: oder
    würde ich dann {spezif-} und {-isch} machen?

Ah, eine Fangfrage. Ja, da hast du gut gedacht. {spezifisch} lässt sich nicht weiter aufteilen, auch wenn -isch ein adjektivbildendes Derivationssuffix ist. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder du trennst es nicht und begründest das, oder du trennst es auf in {spezif-} und {-isch}, und sagst, dass der erste Teil eben kein freies Morphem ist, sondern nur gebunden vorkommt, z.B. in „spezifisch“, „spezifizieren“, „Spezifikation“.
Ich denke, dass die 1. Analyse (ein Morphem) mehr Sinn macht. Vielleicht fällt jemandem noch eine bessere Lösung ein.

b)„auszubilden“ teile ich das Wort gleich in: {aus} {zu} und
{bilden}?

{bilden} kannst du noch in den Stamm {bild-} und in die Infinitivendung {-en} abtrennen. Sonst stimmt’s.

c)„regnerisch“ teile ich das Wort so: {regn-} und {-erisch}?

Praktisch ja, allerdings ist {regn-} eine Art phonetisch reduzierte Form von {Regen}, das könntest du mit angeben. Das passiert in vielen Sprachen, das ein unbetonter Vokal schwindet. Ich denke nicht, dass man {-erisch} sinnvoller aufteilen kann, obwohl hier wieder das adjektivbildende Suffix {-isch} vorkommt. Aber was {-er-} hier drin bedeuten würde, tja…

3.Welche Wortbedeutung hat „Hauptgeschäft“? Ist das ein Nomen
qualitatis?

Leider kann ich mit dem Begriff „Nomen qualitatis“ nichts anfangen.

  1. Was für eine Wortart ist „keine“ in dem Beispiel: keine
    Chance haben. Ich habe auf ein Negationspartikel getippt, weil
    sich „keine“ auf „Chance“ bezieht und nicht satzgliedfähig
    ist. Ich war mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt,
    weil ich unter Negationspartikel im Duden nur „nicht“ gefunden
    haben und bei Negationsadverb fand ich das Wort „keine“ auch
    nicht.

Achtung, ein e Negationspartikel (Partikel ist in der Linguist weiblich!). „Keine“ kann allerdings auch keine Partikel sein, da Partikel nicht flektierbar sind, „kein“ kann man aber gut flektieren… kein, keine, keiner, keines, keinem usw.
Du kannst im Duden auch einfach nachgucken, was es für eine Wortart ist, und siehe da:
http://www.duden.de/rechtschreibung/kein
Mit diesem Wissen kannst du nun versuchen, eine Begründung zu finden, wenn du das musst.

  1. „Die Stimme fiel so stark aus dem Rahmen, dass sie zu einem
    Stimmarzt geschickt werden mussten.“
    Welche Art von Satzglied ist „so stark aus dem Rahmen“? Ich
    würde auf eine modale Adverbangabe tippen, bin mir aber nicht
    sicher.

Das würde ich auch sagen. Satzgliedstatus hat es. Aber auch „aus dem Rahmen“ und „so stark“ haben Satzgliedstatus, beide kannst du ins Vorfeld verschieben. Ich denke, dass es sich hier um zwei verschiedene Konstituenten handelt… hier muss ich wieder passen. Syntax! Herrje… (bin mehr Phonetiker, Sprachtypologe und historischer Linguist)

6.Ist das Wort „Verehrer“ eine explizite Suffixderivation oder
eine Zusammenbildung? Leider habe ich keine genaue
Unterscheidung beider Begriffe gefunden. Vielleicht kann einer
mir den Unterschied erklären? Wäre super!

Da kann ich dir auch nicht helfen, der Begriff „Zusammenbildung“ ist mir nicht bekannt. Aber ich sähe nicht, warum es keine Suffixderivation sein sollte, es leitet sich vom Stamm verehr- ab, durch das Derivationssuffix -er, das Nomina Agentia bildet.

Tut mir Leid, dass ich dir nur halb helfen konnte. Aber ich denke, wenn mehr Leute beitragen, dürfte das zur Erhellung und zum besseren Verständnis führen. Es ist ja auch relativ eindeutig, dass es sich hier nicht um eine plumpe Hausaufgabenerledigungsanfrage (hah, segmentier das mal in Morpheme! :smiley:) handelt.

Liebe Grüße von

  • André, dem Nichtsyntaktiker

Das problem ist aber, dass das ganze ja ein gemeinsames
satzgliedcsein muss, weil man es nur gemeinsam im satz
verschieben kann, oder?

Nee, geht auch einzeln:

„So stark fiel die Stimme aus dem Rahmen…“
„Aus dem Rahmen fiel die Stimme so stark…“

Das „so stark“ kannst du auch ersetzen durch z.B. „extrem“ oder du kannst es weglassen. Das klappt auch mit „aus dem Rahmen“, wobei das aber den Sinn ändert. Aber ich denke, dass die Semantik dieses Phraseologismus’ „aus dem Rahmen fallen“ eigentlich den syntaktischen Aufbau nicht beeinflussen dürfte.

Kann man „so stark“ auch als Attribut zu „aus dem rahmen“
sehen?

Nee, als Attribut könnte es nur innerhalb der Präpositionalphrase stehen, also „aus dem starken Rahmen“ beispielsweise. Es könnte höchstens eine Adverbialphrase sein, die sich auf „aus dem Rahmen“ bezieht. Aber sie könnte sich m.M.n. genauso gut auch auf „fallen“ bzw. auf den ganzen Satz beziehen, der Skopus ist mir nicht ganz klar.

  • André

P.S.: Beim Schreiben meiner Antwort oben hab ich Michaels Antwort noch nicht gesehen, aber ein paar Sachen sind mir zusätzlich aufgefallen (wie das mit der „1. Person“). :smile:

  1. „Aus dem Rahmen fallen“: genau das war meine zweite
    Vermutung, dass „aus dem Rahmen“ zum finiten Verb gehört. Und
    so eine Verbindung mit dem Verb nennt man „Phraseologismus“?

Ja genau. Quasi alle festen Wendungen, deren Bedeutung sich nicht aus ihren Bestandteilen verstehen lässt. Es fällt da ja nix wirklich aus irgendeinem Rahmen. Bei Wikipedia, Metzler oder Bußmann findest du sicher eine bessere Definition dafür.

  1. „Verehrer“ wäre dann von der Wortbedeutung ein Nomen
    agentis und als Wortbildung eine Konversion, oder?

Ja, ein Nomen Agentis, genau. Aber eine Konversion ist das nicht. Ich glaube, das „Koch“ eine Konversion wäre, da wird der Verbstamm „koch-“ einfach als Nomen benutzt; im Englischen ist das extrem häufig. Es dürfte eine normale Derivation mit Suffix sein. Ich weiß nicht genau, welche Auswahl ihr habt bzw. welche Begriffe ihr benutzt. Wortbildung durch Derivationsmorphem?

  1. auszubilden: welche angaben mache ich dann bei {zu}?
    gebunden gramatikalisches Wortbildungmorphem - aber ein
    Präfix, Suffix, Zirkumfix ist es doch nicht, oder? Eher eine
    Präposition? Ach herrje, diese Wörter mit „zu“ verwirren
    mich…

Es könnte ein Infix sein, Infixe setzen sich in Wörter hinein. Das Tagalog hat Infixe. :wink:
Aber nein, das Deutsche hat keine echten Infixe. Es ist trotzdem ein Präfix, da es sich an den Stamm heftet, egal was davor steht.

Hoffe, ich liege hier richtig,

  • André

Aber anhand deiner und michaels Antwort kann man wieder sehen, dass es anscheinend doch in manchen bereichen unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten gibt!
Vielen lieben dank für deine Antworten :wink:

Genau, es geht mir nicht darum, dass mir jemand die Lösung vorkaut, ohne dass ich mich selbst damit beschäftigt habe… Mein dozent meinte nur, er kann die fragen nur im kurs beantworten, weil es sonst ungerecht für die anderen wäre… aber ich kann ja nicht all meine fragen im examenskurs stellen - wir sind da an die 40Leute oder und daher bin ich echt froh, dass ihr mir helft! DANKE!!!

Ja, ein Nomen Agentis, genau. Aber eine Konversion ist das
nicht. Ich glaube, das „Koch“ eine Konversion wäre, da ird
der Verbstamm „koch-“ einfach als Nomen benutzt; im Englischen
ist das extrem häufig. Es dürfte eine normale Derivation mit
Suffix sein. Ich weiß nicht genau, welche Auswahl ihr habt
bzw. welche Begriffe ihr benutzt. Wortbildung durch
Derivationsmorphem?

Ach genau, mit der Konversion hast du recht! Wir müssten schreiebn, dass es eine explizite suffixderivation ist.

Stimmt kann man einzeln verschieben, da saß ich jetzt irgendwie auf der Leitung :smile:

Und ja 3.Pers. ist richtig. Das ist mir jetzt schon öfter mal passiert, dass ich 1.Pers. anstatt 3. Schreibe :stuck_out_tongue:

a) Wie analysiere ich das Wort „talentspezifisch“?
Zuerst habe ich {Talent} abgetrennt (= Substantiv, freies
lexikalische Basismorphen) und dann bleibt noch „spezifisch“.
Hier ist mein Problem: Teile ich das Wort weiter auf oder
nicht?

Ich vertrete da eine andere Meinung als Andre: Ich würde es aufteilen.

„spezif-“ ist ein sogenanntes Konfix:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konfix

„-isch“ ist ein Derivationsuffix.

In einer linguistischen Analyse sollte es aber auch nie verkehrt sein, genau dieses Problem - und die unterschiedlichen Analysemöglichkeiten - aufzuzeigen und zu diskutieren. Man kann also durchaus mehrere Antworten geben und zeigen, daß man das unterschiedlich betrachten kann.

Gruß,
Max

Ich würde es weiter teilen. Aber {spezi-} und {fisch}

geht ja nicht, weil „fisch“ ja der Wasserfisch wäre :wink: oder
würde ich dann {spezif-} und {-isch} machen?

b)„auszubilden“ teile ich das Wort gleich in: {aus} {zu} und
{bilden}?

c)„regnerisch“ teile ich das Wort so: {regn-} und {-erisch}?

3.Welche Wortbedeutung hat „Hauptgeschäft“? Ist das ein Nomen
qualitatis?

  1. Was für eine Wortart ist „keine“ in dem Beispiel: keine
    Chance haben. Ich habe auf ein Negationspartikel getippt, weil
    sich „keine“ auf „Chance“ bezieht und nicht satzgliedfähig
    ist. Ich war mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt,
    weil ich unter Negationspartikel im Duden nur „nicht“ gefunden
    haben und bei Negationsadverb fand ich das Wort „keine“ auch
    nicht.

  2. „Die Stimme fiel so stark aus dem Rahmen, dass sie zu einem
    Stimmarzt geschickt werden mussten.“
    Welche Art von Satzglied ist „so stark aus dem Rahmen“? Ich
    würde auf eine modale Adverbangabe tippen, bin mir aber nicht
    sicher.

6.Ist das Wort „Verehrer“ eine explizite Suffixderivation oder
eine Zusammenbildung? Leider habe ich keine genaue
Unterscheidung beider Begriffe gefunden. Vielleicht kann einer
mir den Unterschied erklären? Wäre super!

Also wenn mir jemand helfen könnte, wäre das unheimlich toll!!
Danke :smile:

Hi,

Ich falle aus dem Rahmen.

Das Satzglied aus dem Rahmen ist ein Präpositionalobjekt, erkennbar an der Präposition, an einer meist übertragenen Bedeutung und daran, dass es typischerweise an ein bestimmtes Verb gebunden ist. Man kann nicht aus dem Rahmen rutschen, gleiten, hüpfen…

lg hahu