Moses

Hallo

Ich möchte diese Frage nach der Identität Moses noch einmal aufgreifen.

Soweit ich unterrichtet bin, hat die Ägyptologie eine Person dieses Namens auf ihren Funden ausmachen können. Weiss vielleicht jemand, auf welches Datum diese festgelegt wird?

gruß
rolf

Moin, moin Rolf,

daß Mose ein ägyptisches Wort ist und „Sohn“ oder „Kind“ bedeutet - vgl. Ra-mses oder Thut-mosis -, ist nicht sonderlich neu.

Nun wird man - auch in Ägypten nicht - ein Kind einfach Kind oder Sohn genannt haben, der Name des Mose bleibt also unbekannt.

Der Heidelberger Ägyptologe Jan Assmann hat dazu - nicht zur historischen Person des Mose speziell, aber zum Monotheismus und dem Mose als der diesen Monotheismus verdichtenden Gestalt - ein Buch geschrieben: Moses, der Ägypter.

Hier ein link mit einer Rezension des Buchs:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/…

Mag sein, daß Dir das weiterhilft.

Ein gutes Neues Jahr wünscht Dir
und viele befruchtende Artikel wünscht dich

Rolf - der andere

Hallo Rolf

Soweit ich unterrichtet bin, hat die Ägyptologie eine Person
dieses Namens auf ihren Funden ausmachen können. Weiss
vielleicht jemand, auf welches Datum diese festgelegt wird?

Folgende Ergänzung zu Rolfs Antwort und Link:

Die Mose-Gestalt, um die es hier geht, geht meines Wissens nicht aus ägyptischen, sondern nur aus biblischen Quellen hervor.

Die These, dass Moses ein Ägypter aus dem Gefolge Amenophis IV. war, stammt ursprünglich von Siegmund Freud.

Dieser stellt in seinem letzten Werk „Der Mann Moses“ motivgeschichtliche und psychologische Untersuchungen anhand der biblischen Texte an und kommt zu dem Ergebnis, dass die dort beschriebene Gestalt eigentlich ein Konvolut aus zwei historischen Figuren mit ganz gegensätzlichen Charaktermerkmalen darstellt, einem hebräischen Stammesführer und einem ägyptischen Aristokraten.
Dieser letztere verbündete sich, nachdem der (Ein-Gott-) Aton-Kult verboten war und seine Anhänger verfolgt wurden, mit den in Ägypten ansässigen Hebräern und verankerte als deren Führer im JHWE-Kult die unter Echnaton entwickelte monotheistische Gottesvorstellung.
Die Datierung wäre demnach 14.Jhd. v.u.Z., also immerhin 800 Jahre vor dem babyolonischen Exil.

Diese Freudsche Auffassung von der Entstehung des Monotheismus in Ägypten wurde hier bereits von Metapher mit guten Argumenten zugunsten Babylons kritisiert. Einen Link habe ich dazu leider nicht.

Grüße
oranier

Hallo,

ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal auf ein Buch hinweisen, das ich vor über einem Jahr gekauft hatte.

Rolf Krauss „Das Moses Räsel“

Das ist ein Buch eines Privatdozenten der Universität Berlin in Ägyptologie. Er spricht in diesem Buch einige Theorien an (u.a. von S. Freud)und versucht sie zu widerlegen. Später entwickelt er seine eigene Theorie.

Das Buch klingt für mich sehr plausibel und ist detailiert erklärt. Das einzige, was mir nicht so gefällt ist sein daraus entstehender Wahrheitsanspruch, aber welcher Wissenschaftler verfällt diesem nicht irgendwann mal… vielleicht bringt es dich ja weiter.

Grüße
vastitas