Moskau: neue Erkrenntnis zum Gas

Moskau: Ärzte klären angeblich Identität des Gases zur Geiselbefreiung
Nach Aussagen von CBC soll es deutschen Forscher gelungen sein, die Identität des durch die russischen Sondereinheiten zur Geiselbefreiung eingesetzten Gases zu bestimmen. Es soll sich hierbei um Fentanyl handeln.
Fentanyl gehöre zur Gruppe der Morphine bzw. des Heroins. Die Erkenntnisse seien besonders durch Untersuchungen des Blutes der beiden deutschen Geiseln gewonnen worden. Das Gas könne zu Lähmungen der Atemwege führen.
Das russische Militär weigere sich hingegen noch immer, die genaue Art des Gases bekannt zu geben, da man verhindern wolle, dass sich Terroristen gegen dieses Gas absichern könnten.
Quelle: cbc.ca

Grüße
Raimund

Fentanyl? Halothan!
Hallo Raimund,

meines Erachtens dürfte da jemand was falsch verstanden habe, zumal ich eben im Radio (vor 10 Minuten) etwas anderes zu dem eingesetzten Gas gehört habe.

Fentanyl ist zunächst mal in der Medizin kein Gas, sondern wird i.v. verabreicht. Theoretisch dürfte man es verdampfen können, aber es klingt mir eher unwahrscheinlich. Fentanyl gehört übrigens zu den gängigen BtM in der Medizin, mit einer etwa 100x höhren Potenz als Morphin.

Ich habe eben was von Halothan gehört - man mag es mir jetzt glauben oder nicht, an etwas derartiges habe ich von Anfang an gedacht. Halothan ist ein klassisches Narkosegas in der Medizin, welches narkotisch und muskelrelaxierend wirkt. Dazu kommt ein sehr schneller Wirkungseintritt.

Was auch immer es nun spezifisch war: Die Gefahr besteht nun mal, dass bei schnellem Eintritt einer Bewußtlosigkeit es zu lebensbedrohlichen Situationen kommt. Die Schutzreflexe erlöschen und wenn dieses unter unkontrollierten Bedingungen stattfindet sind Todesfälle kaum vermeidbar.

Warum man allerdings um die Verwendung eines nicht unüblichen Narkosegases so ein Geheimnis macht ist mir ein Rätsel…

MfG Claus

hallo Claus

Warum man allerdings um die Verwendung eines nicht unüblichen
Narkosegases so ein Geheimnis macht ist mir ein Rätsel…

Mir auch! Das ist absolut unlogisch.
Grüße
Raimund

Hallo Claus,

Ich habe eben was von Halothan gehört - man mag es mir jetzt
glauben oder nicht, an etwas derartiges habe ich von Anfang an
gedacht. Halothan ist ein klassisches Narkosegas in der
Medizin, welches narkotisch und muskelrelaxierend wirkt. Dazu
kommt ein sehr schneller Wirkungseintritt.

An Halothan glaube ich persönlich weniger. Es könnte sicherlich zum „Einsatz“ gekommen sein, aber dabei weniger zur Befreiung der Geiseln, als vielmehr eben zur deren nachfolgender Behandlung.

Warum man allerdings um die Verwendung eines nicht unüblichen
Narkosegases so ein Geheimnis macht ist mir ein Rätsel…

Nicht nur Dir :wink:

Gruß
Berti

Warum man allerdings um die Verwendung eines nicht unüblichen
Narkosegases so ein Geheimnis macht ist mir ein Rätsel…

vielleicht, um die nächsten verbrecher nicht noch aufs gleis zu setzen, auf was sie sich einstellen müssen.
das die wirkung des halothans für niemand abzuschätzen war, liegt eigentlich auf der hand, denn wer will nach all den stunden noch eine " gesunde " mischung zusammenzaubern. 700 menschen, im geschlossenen raum, mit , ohne klimaanlage ? meine fast, die zusammensetzung der luft und teilweise nicht mehr vorhandene abwehrkräfte, haben die wirkung potenziert. aber das sollen die experten rausfinden.

mir ist das nun mal wieder nicht unlogisch, raimund.

denn erstens : warum sollen sie nachfolgende terrorkommandos auf
ein gleis setzen, mit preisgegebenen wissen.

zweitens : traue ich selbst den russen zu, dass sie im falle, das sie was anderes ( vielleicht sogar mittel, die auch in der chemischen kriegsführung geächtet sind ), sehr umfassend aufklärung gegebn hätten, um die behandlung der opfer zu ermöglichen.

drittens : da sie das nicht getan haben, ist für mich klar, das es was harmloses war, und da sie das wussten, ( die russen ) sahen sie auch keinen handlungsbedarf.

( logisch ? oder ? )
( schmunzel )

TOM

…um 100 Menschen zu retten!
Hi Tom,

die russische Regierung wird doch hoffentlich mehr als ein Nervengas zur Verfügung haben, das sie in einem solchen Fall einsetzen kann.

Hartes Durchgreifen, OK, das muß eben sein, und mit der Erstürmung haben sie ja auch Menschen gerettet.

Aber es wäre doch oberstes Ziel gewesen (und wurde von Putin ja auch heuchlerisch betont), die Menschenleben zu sichern. Und dazu hätte man eben die Zusammensetzung des Gases bekanntgeben müssen. Oder wenigstens ein paar zur Geheimhaltung verpflichtete Ärzte gleich an Ort und Stelle bereithalten müssen, die die Behandlung übernommen hätten. Beim nächsten Mal hätte man ja etwas anderes nehmen können.

denn erstens : warum sollen sie nachfolgende terrorkommandos
auf
ein gleis setzen, mit preisgegebenen wissen.

Gas ist doch Gas, man schützt sich durch eine Gasmaske oder läßt es bleiben. Es interessiert doch die Terrorkommandos nicht, ob sie mit Chloroform, Senfgas oder sonstwas betäubt werden… Wichtig wäre die Geheimhaltung der Art des Überfalls (also Gasangriff) gewesen - und die wurde ja zwangsläufig sowieso preisgegeben.

Ich habe leider kein Verständnis für das russische Verhalten. Das ist keine Regierung, die nach Europa paßt.

ciao,
erik

nochmal von vorn : die aussagen, um welches gas es sich handelte, gehen bis jetzt auseinander. es wird favorisiert, das es sich um ein ganz normales betäubungsmittel handelte, welches in jedem krankenhaus angewandt wird. da das ja nun mal unschädlich ist, haben die russen ( wahrscheinlich ) keinen handlungsbedarf gesehen, irgendetwas aufzuklären, weil sie wussten, das es keine folge - und bleibeschäden verursachen kann.

dass so viele menschen ums leben kamen, aber nicht infolge der mangelnden behandlung !!! ( soviel wie ich weiss, bis heute niemand ) hat andere gründe. denkbar wäre :

  1. zu hohe dosis
  2. raumklimatische verhältnisse, die die wirkung potenziert haben , im theater ( fehlende belüftung etc)
  3. der gesundheitszustand der geiselen während ihrer gefangennahme

daher verstehe ich die hier aufkommende diskussion nicht, das das miltär hätte sollen, müssen. solltest du erkenntnisse haben, die belegen, das ein opfer infolge unzureichender behandlung im krankenhaus gestorben ist, weil es an infos vom russenmilitär mangelte, nehm ich mir das gern an.

zwei deutesche wurden aber heute voen einem deutechen arzt in einem deutschen krankenhaus untersucht, und durften wieder gehen…

tom

doch Fentanyl?
Hi all,

irgendwie sind jetzt ja wieder alle von Halothan ab, zumindest von reinem Halothan und plädieren doch für (dann vermutlich verdampftes?) Fentanyl. Zumindest so der russische Minister…

Wobei die Wirkung letztlich durchaus ähnlich ist: Bewußtsteinsstörungen, Atemdepressionen - eine gefährliche Kombination. Wie bereits gesagt, es ist ein Morphin-Derivat und dem Heroin eng verwandt.

Umso unverständlicher dann das Schweigen! Wenn es wirklich ein auf Fentanyl basierendes Gas war wäre die medizinische Behandlung nämlich einfach und schnell machbar gewesen, noch vor Ort. Wie leicht hätten Ärzte vor Ort bereits einen Opiat-Antagonisten (Naloxon) injizieren können, der die Wirkung sofort aufgehoben hätte. Oder wenn man es im Krankenhaus sofort getan hätte. Statt blind mit irgendwelchen breit wirkenden Gegengiften zu hantieren, die u.U. selber noch mehr kaputt machen als retten.

Ob es nun Halothan war oder ein Gas auf Basis von Fentanyl - das Schweigen ist mir völlig unverständlich. Zumal beides für Mediziner nicht exotisch, sondern gut zu therapieren ist, wenn man es weiss.

MfG Claus

Gas ist doch Gas, man schützt sich durch eine Gasmaske oder
läßt es bleiben.

Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Für Lachgas benötigt man beispielsweise einen Filter vom Typ B oder NO, während gegen Chloroform ein Filter vom Typ A oder AX am besten geeignet ist. Es gibt natürlich auch Universalfilter, wie der häufig zu Übungszwecken verwendete Holzkohlefilter, aber die wirken nicht so gut und gegen viele Gase überhaupt nicht. Gegen Kohlenmonoxid sind sie beispielsweise völlig nutzlos. Um sich zuverlässig vor dem Gas zu schützen muß man also seine Zusammensetzung kennen.