Motivation der Veganer

auch ein stern für deine sachliche darstellung.
schweine werden aber nicht so gehalten,wie du es
beschreibst—kannst du aber nicht wissen.

Danke…
Dann will ich aber auch wissen, wie sie denn gehalten werden? Ich habe so ein Bild von Betonspaltenböden (ok, kein Metall) vor Augen, damit sich kein Mist ansammelt, und die Muttersauen, die in Kastenständen liegen, in denen sie sich nicht umdrehen können, und ihre Ferkel säugen.
Aber natürlich habe ich mein Wissen weitgehend nur aus zweiter Hand.

Grüße
Sonja

Sind deshalb die Tiger so bedroht?

Ja, und deshalb ist auch der Dodo ausgestorben. Seit jeher Vegetarier - sogar Rokostveganer - und hat dann einfach wahrscheinlich angefangen Fleisch zu essen. Schwuppdiwupp war er tot…

gruß

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Falls du immer noch liest…ich bin auch aus anderen Gründen
Vegetarier. Ich könnte schlicht und ergreifend kein
Schwein-Rind-Huhn-Sonstwas eigenhändig töten. Vielleicht, wenn
ich kurz vor dem Verhungern wäre, aber hier und jetzt könnte
ich das einfach nicht. Und dann empfinde ich es auch als
Selbstverarschung,die blutige Drecksarbeit von anderen
erledigen zu lassen und mein steriles Schnitzel im Supermarkt
zu kaufen.

Hallo,

zunächst mal ein Sternchen für Deinen Beitrag (falls Du sowas von Fleischessern annimmst… :wink: )
Zu dem obigen: ich denke, ich lüge mir hinsichtlich meines Fleischgenusses nicht in die Tasche, ich bin nicht blind, sehe die Tiertransporte und die entsprechenden Beiträge im TV zu dem Thema.
Allerdings brachte mich Dein Hinweis zum „selbst ein Tier zum Verzehr töten“ zum Nachdenken. Da ich es noch nie versucht habe, weiss ich nicht, ob ich es könnte, aus dem Bauch heraus denke ich, ich könnte es. Vielleicht sollte ich das einfach mal probieren…
Aber: ich denke, der Grund, warum Fleischesser die Tiere nicht selbst töten ist doch eher die allgemeine Spezialisierung, als die Tatsache, dass alle Fleischesser plötzlich angefangen haben, sich in die Tasche zu lügen.
Es war doch auch in der Geschichte nie ein Kriterium, sein eigenes Fleisch schlachten zu müssen, um es essen zu dürfen, im Gegenteil: in früheren Zeiten konnten sich nur Leute regelmäßig Fleisch leisten, die es eben nicht selber schlachten mussten.
An diesem Punkt holpert Deine Darstellung imho etwas, aber insgesamt kann ich Dir zustimmen.

Gruß,
Florian

ok,meine zuchtsauen stehen in kastenständen auf perforiertem kunststoffboden.
die können sich vor und zurück bewegen,zum fressen aufstehen und sich ungehindert hinlegen.
in den ersten tagen passen wir auf,dass sie beim hinlegen keine ferkel erdrücken,danach haben die ferkel offensichtlich gelernt,vor der grossen fleischmasse zu flüchten,wenn die sich niederlegt.
die sauen sind speziell für diese haltungsform gezüchtet und halten das 3 wochen lang gut aus.
die schweine werden in grossbuchten(25-60 tiere)auf betonspalten gehalten und durch breiautomaten gefüttert,d.h. sie können aus dem behälter futter entnehmen und mit wasser vermischt fressen, 24 stunden am tag.
die ställe werden mit gas beheizt und durch einen computergesteuerten lüfter be-und entlüfftet.
das futter wird auf dem eigenen acker erzeugt und durch sojaschrot und mineralfutter ergänzt.
wenn ein schwein krank wird,werden vom tierarzt verschriebene medikamente eingesetzt(durch den bauern) und die bucht für die dauer der wartezeit gesperrt–das muss dokumentiert werden und wird kontrolliert.
bei mir werden keine vorbeugenden medikamente eingesetzt.

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Es ist nun natürlich naheliegend, einem Vegetarier (sofern er
dies aus ethischen Gründen ist) Inkonsequenz vorzuwerfen, wenn
er nicht radikal vegan lebt.

das ist der punkt meines interesses.
sagt jemand, er möge und wolle nunmal kein fleisch verzehren, kann
ich das so stehenlassen.
kommt ideologie ins spiel, wird es eben komplex.
ich sehe durchaus einen großen widerspruch, wenn besagtes „mitgefühl“
sich auf die nahrung beschränkt und der rest doch gern genommen wird.

Sei’s drum.

meinetwegen. ich schlachte ja auch nicht selbst, und hund will ich
auch nicht wieder essen. also auch eine art inkonsequenz.

Der Unterschied zwischen einem agumentum ad rem und
einem argumentum ad hominem ist Dir aber schon bekannt,
oder?

aber nein. sollte er es mir sein?

e.c.

restverwertung

lederschuhe?

Meiner Erfahrung und Beobachtung nach für die meisten
Vegetarier in Ordnung, für Veganer tabu.

gut, ich wiederhole mich vielleicht. aber eventuell wird die kernfrage
deutlich:

der vegetarier verweigert oral das tote tier, bindet es sich aber um
die füße?

klingt polemisch, interessiert mich aber.

e.c.

danke, schlauer owt

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,
zur Motivation der Vegetarier aus deren Welt Fundstellen
http://www.veggiswelt.de/gruende.htm
http://10.goveggie.de/
Veganer sehen das meist ebenso, nur verhalten sie sich konsequenter als Vegetarier.
Gruss Helmut

zunächst mal ein Sternchen für Deinen Beitrag (falls Du sowas
von Fleischessern annimmst… :wink: )

dankeschön! Außer Bratwürsten nehme ich fast alles auch von Fleischessern an :wink:Und es freut mich, dass ich mit meiner Darstellung nicht alle Nicht-Vegetarier verprellt habe…

Allerdings brachte mich Dein Hinweis zum „selbst ein Tier zum
Verzehr töten“ zum Nachdenken. Da ich es noch nie versucht
habe, weiss ich nicht, ob ich es könnte, aus dem Bauch heraus
denke ich, ich könnte es. Vielleicht sollte ich das einfach
mal probieren…

Hm…

Aber: ich denke, der Grund, warum Fleischesser die Tiere nicht
selbst töten ist doch eher die allgemeine Spezialisierung, als
die Tatsache, dass alle Fleischesser plötzlich angefangen
haben, sich in die Tasche zu lügen.

Vermutlich schon, ich bin auch nicht dafür, dass jetzt jeder wieder seine eigene Schweine schlachtet…mir ging es auch hier wieder ums In-die-Tasche-lügen im Sinne von „Müsste ich es selbst tun, würde ich stattdessen auf Fleisch verzichten. Dass ich von dem Prozess nichts mitkriege, ist kein Argument, welches zu essen.“
Sprich, ich konnte auch früher (ich habe ja auch in meinem Leben einen Haufen Tiere gegessen)nur Fleisch essen, wenn ich nicht darüber nachgedacht habe, wie es produziert wird. Und diesen Verdrängungsmechanismus, den m.E. viele Leute praktizieren, wollte ich nicht jedes Mal beim Essen einschalten müssen. So habe ich das noch nie formuliert, aber ich glaube, das ist der eigentliche Grund, warum ich kein Fleisch esse.

Also gut, vielleicht sollte man nicht unbedingt Tiere auch selber töten können müssen; was mir wichtig ist, ist, dass man sich über den Prozess im Klaren sein sollte. Dann kann man sich ja reflektiert entscheiden, ob man es nun isst oder nicht, beide Varianten finde ich besser als Fleisch zu essen UND keine Ahnung zu haben.
Dir gönne ich also die Bratwurst, obwohl ich es natürlich auch schön fände, wenn alle Welt Vegetarier wäre. Aber dieses Ziel verfolge ich nicht aktiv :wink:

Viele Grüße
Sonja

http://baetzler.de/humor/verbietet_dhmo.html
Hallo Helmut,

guckst Du hier
http://baetzler.de/humor/verbietet_dhmo.html

Gandalf

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klingt polemisch, interessiert mich aber.

Hi,

ich versuche mal meine Sichtweise der Dinge darzustellen:

Dass es darauf ankommt, aus welchen Gründen man auf Fleisch verzichtet, hast Du ja oben schon festgestellt (viele Dinge, die ich problemlos anfasse würde ich nie im Leben essen wollen). Unterstellen wir also mal jemanden, dessen Grundüberzeugung in einfachster Formulierung lautet: „Ich möchte nicht, dass Tiere unnötig getötet werden“.

Jeder wird nun eine Grenze ziehen müssen, ab der „unnötig“ beginnt. Viele Omnivore werden wahrscheinlich auch gegen Töten aus persönlichem Lustempfinden, für den Test von Kosmetik etc. plädieren. Die Frage ist also schlicht, welche Rechtfertigungsargumente der Einzelne für sich höchst persönlich zur Anwendung bringt. Ein paar Motive, die die Tötung von Tieren veranlassen, seien mal beispielhaft dargestellt:

  • persönliches Lustempfinden/ „Forscherdrang“ (Katze in der Mikrowelle, Spinnen die Beine ausreißen)
  • Vermeiden persönlichen Ungemachs (Mücken im Schlafzimmer, Ameisen in der Küche)
  • Wirtschaftlichkeit im Kleinen und Großen (Kosmetik-Tierversuche, Fleischkauf bei Aldi statt beim Biobauern)
  • Status (Pelze, Ledersitze im Auto)
  • Genuss (Foie gras)
  • Ernährung (gelegentliches Steak)
  • persönliche Bequemlichkeit (Schuhe, Autofahrten)
  • Abstrakte Rettung von Menschenleben (Tierversuche für Medikamente, Organ-/ Zelltransplantationen, Medikamentenherstellung)
  • Pragmatismus im täglichen Leben (Überqueren einer Wiese unter Zertrampeln ganzer Insektenstämme)
  • persönliches Überleben (die berühmte einsame Insel, die leider nur Tiere, aber keine essbaren Pflanzen beherbergt).

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, grob sortiert nach geesellschaftlich akzeptierter Rangfolge.

Zusätzlich zu klären sind noch die persönliche Auffassung der „Wertigkeit“ anderen Lebens: Ist ein Schwein schützenswerter als ein Huhn? Ein Vogel mehr wert als ein Reptil? Wie groß ist der „Wertabstand“ zwischen Mensch und Primat? Wie sieht es eigentlich mit Pflanzen aus? Außerdem kann man die „Ja/ Nein“ Entscheidung modifizieren um „unter Umständen/ je nach Relation“. Man mag einen Unterscheid sehen zwischen dem 5 Minuten dauernden Genuss eine Gänsestopfleber, für die eine Gans stirbt und dem Tod einer Kuh, die die Lederversorgung für Schuhe der nächsten 20 Jahre deckt.

Jeder wird nun eine Linie ziehen müssen, was okay ist und was nicht. Aus Tierrechtssicht finde ich jeden Schritt in die „richtige“ Richtung begrüßenswert, egal, auf welchem Niveau er stattfindet. 100% Konsequenz wird kein Vegetarier, kein Veganer, noch nicht mal ein Frutarier erreichen können, es ist also meiner Auffassung nach sinnlos, jemandem mangelnde Kosequenz vorzuwerfen, der sich wie wir alle irgendwo zwischen 0 und 100 bewegt.

Vielleicht gibt Dir das ja einen relevanten Denkanstoß.

Gruß
Ramona

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Mi comandante,

ich sehe durchaus einen großen widerspruch, wenn besagtes
„mitgefühl“
sich auf die nahrung beschränkt und der rest doch gern
genommen wird.

nun, inhaltlich hat Ramona darauf schon recht ausführlich geantwortet. Ich denke, ich brauche dazu weiter nicht viel zu sagen. Bemühter Radikalismus ist nicht meine Sache. Also, wenn es interessiert - Lederschuhe habe ich. 4 Paar, eines davon (Bergstiefel) seit über 25 Jahren, ein anderes (zum Anzug für besondere Anlässe) seit über 10 Jahren. Ledergürtel oder eine Lederjacke besitze ich nicht. Natürlich auch keine Ledersitzgarnitur im Wohnzimmer oder Ledersitze im Auto oder ein Lederarmband für die Uhr. Das ist nicht unbedingt „den Rest gern genommen“, freilich auch nicht das Gegenteil. Es ist schlicht Vermeidung von (aus meiner Sicht) problemlos Vermeidbarem.

Leute, die sich ein Problem daraus machen, mehr zu tun (Veganer) haben ebenso meinen Respekt wie Leute, für die der Verzicht auf Fleisch ein Problem darstellt (meine Frau zum Beispiel).

Der Unterschied zwischen einem agumentum ad rem und
einem argumentum ad hominem ist Dir aber schon bekannt,
oder?

aber nein. sollte er es mir sein?

Ich will es mal an einem Beispiel illustrieren. Gestern hat ja Al Gore in Berlin für den Klimaschutz geworben. Werden die ganzen Argumente für den Klimaschutz nun dadurch widerlegt, dass Herr Gore mit dem Flugzeug nach Berlin geflogen ist und privat ein Auto nutzt? Oder - um den Unterschied zwischen Argumenten zur Sache und Argumenten zur Person noch deutlicher zu machen - dadurch, dass er Vizepräsident eines notorischen Ehebrechers war und damit selbst doch irgendwie auch ein wenig moralisch anrüchig ist?

Abstrakter: spricht Inkonsequenz beim Handeln nach ethischen Grundsätzen gegen diese Grundsätze?

Freundliche Grüße,
Ralf

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hallo robert,

bneben den löblichen tierrechtekämpfern kommen noch, vor allem bei frauen, esstörungen als motivation dazu. als vegetarierin braucht man sich nie rechtfertigen, warum man nicht vernünftig isst, braucht sich nicht zu rechtfertigen, man sei auf diät.
ich sah auch mal eine schöne karikatur. auf der unterhielten sich zwei frauen. die eine sagte: „früher war ich aus mitleid mit den tieren vegetarierin, dann aus gesundheitlichen gründen und jetzt, um andere auf die nerven zu gehen…“
bei einigen hat man ja auch den eindruck, letzteres wäre die motivation.
gesundheitlich spricht weder was gegen, noch was für vegetarier. allgemein gesehen natürlich, im einzelfall kann es gründe geben. menschen sind verschieden, auch ihre motivationen.

strubbel
F:open_mouth:)