Motor fest ?!

hallo,
habe eine Mercedes Heckflosse 190 Dc erstanden, leider ist (oder soll) der Motor fest sein (nach 5 Jahren Standzeit).

wie soll od. kann ich vorgehen um nicht noch mehr „kaputt“ zu machen ?

dachte mir, erstmal versuchen den motor von hand bzw. durch anschieben zu drehen.

ausbau der glühkerzen, damit keine kompression ist, oder ?

kriechöl od. caramba in die zylinder spritzen ?

danke
mfg

hallo,

Hallo!

habe eine Mercedes Heckflosse 190 Dc erstanden, leider ist
(oder soll) der Motor fest sein (nach 5 Jahren Standzeit).

Naja, so ein Daimler-Motor kann einiges ab. Unter anderem auch 5 Jahre Stillstand. Erstmal solltest du auf Ursachensuche gehen, warum der Motor fest ist (Schaden an Kurbelwelle, Kolben, Zylindern oder Zylinderkopf).
Mein Trabantmotor hat jedenfalls fast 6 Jahre Stillstand problemlos weggesteckt u rennt seit März wieder wie ne 1 (s. http://mutschys-p601.de.vu).

wie soll od. kann ich vorgehen um nicht noch mehr „kaputt“ zu
machen ?

Motor öffnen u nachgucken, vorher Anlasser checken.

dachte mir, erstmal versuchen den motor von hand bzw. durch
anschieben zu drehen.

Von Hand drehen. Nen Diesel. Wird nicht leicht, denn wo willst du ihn drehen? Der hat ja kein Lüfterrad wie der Trabant :o) Und mit Schieben machste evtl mehr kaputt als du gut machst. Konzentrier dich mal aufn Anlasser, vielleicht is der auch nur tot.

ausbau der glühkerzen, damit keine kompression ist, oder ?

Das auf jeden Fall.

kriechöl od. caramba in die zylinder spritzen ?

Kannste ja machen. Dann aber lieber nen Schuss Kriechöl (WD-40 oder Ballistol) rein. Und dann mal versuchen, an der Riemenscheibe zu drehen oder den Anlasser bemühen.

danke
mfg

Gruss

Mutschy

hallo
vielleicht erst mal prüfen ob der motor wirklich festhängt ??
den anlasser raus ,mit dickem schraubenzieher die schwungmasse drehen
(der gang sollte natürlich auch raus sein)

hallo,
habe eine Mercedes Heckflosse 190 Dc erstanden, leider ist
(oder soll) der Motor fest sein (nach 5 Jahren Standzeit).

wie soll od. kann ich vorgehen um nicht noch mehr „kaputt“ zu
machen ?

Ölstand überprüfen. Ggf. Motor richtig voll machen und nach einer Einwirkzeit wieder auf richtiges Niveau ablassen.

dachte mir, erstmal versuchen den motor von hand bzw. durch
anschieben zu drehen.

Alternative:
Hinten einseitig aufbocken, höchsten Gang einlegen und am Rad drehen. Nur nicht anschleppen, das könnte das Getriebe schädigen, wenn der Motor wirklich fest ist.

ausbau der glühkerzen, damit keine kompression ist, oder ?
kriechöl od. caramba in die zylinder spritzen ?

Wenn er sich nicht durchdrehen lässt, ist das einen Versuch Wert. Nicht zu sparsam spritzen und vernünftig einwirken lassen. Und den Ölwechsel nicht vergessen!
Wenn nichts hilft, Zylinderkopf runter usw.

Hi,

auf jeden Fall erst mal Kriechöl rein und noch ein paar Tage stehen lassen, ein Bekannter hat sich letztens einen Motor versaut weil die Kolbenringe festgeschmoddert waren (Riefen im Zylinder)

Öl auf jeden Fall schon mal raus und neues rein, es gibt auch Leute die den Motor erst mal mit Diesel voll machen um Ablagerungen und Verkrustungen zu lösen. Dann kann´s dir allerdings passieren das poröse Dichtungen und Simmerringe endgültig den Geist aufgeben, aber die müßtest du eh tauschen.

Wenn dann frisches öl drin ist, kannst du den Motor mal von Hand durchdrehen, normal hat man immer die Möglichkeit vorne auf der Kurbelwenne mit nem Schlüssel/Ratsche mal zu drehen. Ruhig ein bißchen länger, damit die Ölpumpe die Chance hat schon mal ein bißchen was zu verteilen.

Sollte das alles klappen, Glühkerzen wieder rein und mal versuchen zu starten. Stell dir nen Feuerlöscher hin :wink:

Grüße

Chris

Hallo Chris!

Wenn dann frisches öl drin ist, kannst du den Motor mal von
Hand durchdrehen, normal hat man immer die Möglichkeit vorne
auf der Kurbelwenne mit nem Schlüssel/Ratsche mal zu drehen.
Ruhig ein bißchen länger, damit die Ölpumpe die Chance hat
schon mal ein bißchen was zu verteilen.

Wenn man an der Keilriemenscheibe per Schlüssel angreift und dabei letztlich Winkelgrad für Winkelgrad dreht, kann man nicht erwarten, daß die Ölpumpe Öl fördert.

Wenn man frisches Öl einfüllt, läuft das Öl vom Einfüllstutzen über die Nockenwelle in die Ölwanne. Gerade an die Stellen, wo sich ein Motor festsetzen kann, kommt dabei überhaupt kein Öl. Diese Stellen werden die Kolbenringe sein und oberhalb der Kolbenringe bis hin zum Zylinderkopf ist mit einiger Wahrscheinlichkeit Rost zu finden.

Wenn der Motor fest sitzt und es handelt sich um einen Oldtimer, wird jede Ersatzteilbeschaffung zum kostspieligen Problem. Dem steht gegenüber, daß die alten Motore vergleichsweise einfach und ohne viel Klimbim aufgebaut sind. Es ist also kein Hexenwerk, den Zylinderkopf zu demontieren und die Ölwanne abzuschrauben. Sodann kann man die Pleuel mit den Kolben demontieren und hat dann völlig freien Blick auf wirklich alle Problemstellen. Dann werden Laufflächen in den Zylindern gereinigt, die Kolben erhalten neue Kolbenringe (es gibt für solche Instandsetzungen spezielle Kolbenringe, die sich auf die Oberflächen der garantiert leicht unrunden Zylinder einlaufen) und schließlich wird auch noch der Zylinderkopf überholt. Sicherlich fällt noch das ein oder andere Teil auf, das erneuert oder aufgearbeitet werden muß, sei es die Einspritzpumpe, Lima oder Kühler, ein Haufen Muttern z. B. an den Gußteilen des Auspuffs sowie sämtliche Dichtungen und Schläuche sind zu erneuern, aber dann hat man mit überschaubarem Aufwand einen Motor, der noch lange hält.

Wer das bißchen Aufwand scheut, sollte die Finger von Oldtimern lassen, weil nur Verschlimmbesserung dabei heraus kommen kann. Hier gehts wohl um einen rund 40 Jahre alten 190D. Für gute Exemplare, die von Bastlern mit auf-die-Husche-Straßenrand-Brachialmethoden verschont blieben, werden inzwischen 15 bis 20 T€ bezahlt. Sobald unqualifizierte Basteleien stattfinden ist es damit vorbei, fällt der Wert auf den Schrottpreis. Rost darf sein, Verschleiß darf sein, alles ist reparabel. Sobald aber Bastler, Spachtelmassenpfuscher oder Leute Hand anlegten, die vom Schweißen keine Ahnung haben, es aber trotzdem machen, wird jede Restaurierung unkalkulierbar.

Ich bin gerade auf der Suche nach einer Citroen DS. Davon gibt es noch etliche Exemplare, aber an vielen Fahrzeugen versuchten sich schon Bastler und fragwürdige Werkstätten. Dann müßte man als Interessent erstmal deren Pfuscherei aufspüren und zurückbauen, was z. B. bei einem unsachgemäß in Gang gebrachten Motor unmöglich sein kann. So wie bei Gebäuden nicht Kriege den größten Schaden verursachen, sondern manche Architekten und Heimwerker, so richten auch bei Autos nicht der Zahn der Zeit und Verschleiß die schlimmsten Schäden an, sondern unqualifizierte Basteleien. Die unverbastelten Fahrzeuge sind selten. Es ist ein Jammer.

Gruß
Wolfgang

Danke, er läuft !
also,

heute stand der wagen, seit vor ca. 5 jahren, mal wieder unter der sonne.

wärme war sicher auch hilfreich, nach durchsicht (öldeckel, kette sah schon ölig aus) drehte ich an der großen riemenscheibe (vermutlich direkt an der kurbelwelle).

anfangs fast garnicht - sehr schwer, dann gings - so ca. 2 umdrehungen gemacht.

  1. startversuch mit neuer batterie - dreht kurz und schwach.
  2. startversuch mit 2. batterie also 24V und nach nichtmal einer umdrehung nagelt der Benz wie am ersten tag.

eben ein echter Mercedes !

danke vür eure tips.

mfg

Hallo Wolfgang !

Wenn man frisches Öl einfüllt, läuft das Öl vom Einfüllstutzen
über die Nockenwelle in die Ölwanne. Gerade an die Stellen, wo
sich ein Motor festsetzen kann, kommt dabei überhaupt kein Öl.
Diese Stellen werden die Kolbenringe sein und oberhalb der
Kolbenringe bis hin zum Zylinderkopf ist mit einiger
Wahrscheinlichkeit Rost zu finden.

Deshalb habe ich ja auch schon geschrieben das er da Kriechöl rein machen soll und ein paar Tage stehen lassen…

Wenn der Motor fest sitzt und es handelt sich um einen
Oldtimer, wird jede Ersatzteilbeschaffung zum kostspieligen
Problem.

Naja, Mercedes hat da eigentlich keine großen Probleme, genau wie bei vielen älteren BMW bekommt man da das meißte noch oder wieder

Dem steht gegenüber, daß die alten Motore

vergleichsweise einfach und ohne viel Klimbim aufgebaut sind.
Es ist also kein Hexenwerk, den Zylinderkopf zu demontieren
und die Ölwanne abzuschrauben.

ich gebe dir da vollkommen Recht, normal sollte man es so machen, aber in seiner Fragestellung kann man recht eindeutig lesen das er dazu entweder keine Lust oder Zeit oder Wissen hat.

Ich bin gerade auf der Suche nach einer Citroen DS.

Da wünsche ich dir viel Glück, die besten Chancen wirst du wohl in Frankreich haben.

Grüße

Chris