Motor überlastet?

Halle liebe Werweisswas-Gemeinde!

Ich habe bei zwei Elktro-Motoren die Leistungsaufnahme gemessen und frage mich, ob diese überlastet sind.
Folgendes steht auf den Typenschildern:
Motor 1 Motor 2
5,5kW 0,75kW
400V 400V
10,4A 2,05A
0,89cos(phi) 0,76cos(phi)
915/min 2925/min
13kg 37kg

Die gemessene Leistungsaufnahme (Wirkleistung, da Cosinus Phi automatisch berechnet wird!!)
Motor 1 Motor 2
5,8kW 1,32 kW

Ich weiß nicht genau wie ich den Wirkungsgrad berechne, ich vermute, dass man mit ihm zur Lösung käme. Wäre toll, wenn mir jemand helfen könnte!!

Hallo

Es ist viel einfacher. Miß die Stromaufnahme. Wenn die höher ist als auf dem Typenschild angegeben, dann ist der Motor überlastet.

Hans

Hallo Hans.
Vielen Dank für die Antwort.
Nur leider sind alle Messungen abgeschloßen, ich habe keine Möglichkeit noch anders auf des Rätsels Lösung zu kommen, als mit den angegebenen Werten :frowning:
Viele Grüße.

Hallo !

ich versuchs mal :

Wenn man nach der Formel P zu = U x I x 1,73 x cos phi rechnet,dann hat der große Motor 6412 W (zugeführte Leistung).
Daraus kann man den Wirkungsgrad berechnen:

eta = Pnenn:stuck_out_tongue:zu 5500 W : 6412 = 0,86

Setz man das in die Formel P ab = U xI X 1,73 x cos phi x eta ein,dann ergbt das ziemlich genau die Nennangabe 5,5 kW.

Der Motor ist nicht überlastet.

Beim kleinen Motor:

P zu = 1079 W, das ergibt den eta von 750 W : 1079 W = 0,70

Pab = 755 W,also auch das entspricht der Nennleistung des Motors.

Da man aber tatsächlich die zugeführte Leistung von 1,32 kW feststellt,ist der kleine Motor um ca. 30 % überlastet !

MfG
duck313

Wow, cool. Vielen Dank.

Hallo !

ich versuchs mal :

Wenn man nach der Formel P zu = U x I x 1,73 x cos phi
rechnet,dann hat der große Motor 6412 W (zugeführte Leistung).
Daraus kann man den Wirkungsgrad berechnen:

Hast Du zufällig noch einen Link, wo ich mir die Herleitung der Formel anschauen kann? Das wäre spitze. Damit ich auch genau versteh woher die 1,73 (wurzel3?) herkommen.

eta = Pnenn:stuck_out_tongue:zu 5500 W : 6412 = 0,86

Setz man das in die Formel P ab = U xI X 1,73 x cos phi x eta
ein,dann ergbt das ziemlich genau die Nennangabe 5,5 kW.

Der Motor ist nicht überlastet.

Beim kleinen Motor:

P zu = 1079 W, das ergibt den eta von 750 W : 1079 W = 0,70

Pab = 755 W,also auch das entspricht der Nennleistung des
Motors.

Da man aber tatsächlich die zugeführte Leistung von 1,32 kW
feststellt,ist der kleine Motor um ca. 30 % überlastet !

MfG
duck313

Nochmal, vielen, vielen Dank!! :smile:

Hallo !

Der Faktor 1,73 ist Wurzel aus 3,genau.

Das ist der „Verkettungsfaktor“ bei Drehstrom.

Z.B. das Verhältnis von 230 V zu 400 V,unseren zwei Spannungen des Vierleiternetzes,das in fast jedem Haushalt ankommt.

Wie das genau zusammenhängt,schaust Du dir am besten auf den wikipedia-Seiten „Drehstrom“ an,da sollte es stehen.

Die Formeln für die Leistung,ob P zu oder P ab,ist egal,sind doch die ganz simplen Formeln, Leistung = Spannung x Strom.
Das gilt bei Gleichstrom immer.
Bei Wechselstrom kommt der Leistungsfaktor cos phi hinzu. Ohne ihn erhielte man die „Scheinleistung“ und die in „VA“ statt „W“.
Und bei Drehstrom eben der Faktor Wurzel aus 3 noch dazu.

Der Leistungsfaktor ist das Verhältnis von Scheinleistung zu Wirkleistung. Deshalb ist ja der Faktor 1 bei Gleichstrom und ohmschen Lasten bei Wechselstrom,dort gibt es keinen Unterschied zw. Schein- und Wirkleistung (weil es keine Phasenverschiebung gibt).

Der große Motor mit 5,5 kW in dem Beispiel hat mit den Daten aus dem Typenschild die Scheinleistung S = 1,73 x U x I = 7205 VA.
Die aufgenommene Wirkleistung P hatte ich mit 6412 W ermittelt.
Teilt man S : P,dann kommt genau der cos phi von 0,89 heraus,den er laut Typenschild haben soll !

Und bei der abgegebenen Leistung (Motor= Nennleistung)noch der Wirkungsgrad (eta) zusätzlich. In der Typenschildangebe „5,5 kW“ steckt also bereits der cos phi UND der Wirkungsgrad drin.

Damit man diese Nennleistung als mechanische Energie nutzen kann(Antrieb) muss man eben mehr elektrische Energie in den Motor hineinstecken,da es Verluste bei der Umwandlung gibt.
Bei 5,5 kW Belastung an der Welle muss man eben 6,4 kW elektrische Energie aufwenden.

Auch bei den zwei wichtigen Grundschaltungen des Drehstroms: Dreieckschaltung(Motor fast immer) und Sternschaltung(Versorgungsnetze) steckt der Verkettungsfaktor 1,73 in vielen Werten drin.

Beim Verhältnis Leiterstrom zu Strangstrom(Dreieck) = 1,73 und bei Leiterspannung zu Strangspannung(Stern) = 1,73 findet er sich wieder.

MfG
duck313

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Vielen, vielen Dank :smile: Echt klasse!!