Motorbremse, warum?

Holla,

ich hab nun seit genau 1 Woche meinen Führerschein und fahr bisher mit dem Ford Focus, 75 PS Turbo-Diesel von meinem Vater.

Meine Frage dreht sich eher um die Motor-Bremse und den dahinterstehenden SInn, in der Fahrschule hab ich es ja so gelernt das man wenn man runter schaltet so gut wie ne Gänge überspringt, sondern als beispiel vom 4, motorbremse macht, dann bisschen nachbremsen, in den 3. dann das selbe wieder, in den zweiten, und dann um die Kurve im zweiten.
Ich hab mich erwischt das ichd as meisten so mach das ich z.B im 4. Ranfahr, dann eine gewisse Distanz vor der Kurve die Kupplung ganz durchdrücke, auf die gewünschte Geschwindigkeit abbremse, und direkt in den zweiten Schalte. also ich überspring Gänge, und nutze die MOtorbremse (halb gedrückte kupplung) relativ wenig.

Ist das „falsch“ weil ich es ja anders gelernt hab, ich mach das so einfach lieber .__. Hab ich dadruch großartig nachteile oder spricht irgendwas groß dagegen das so zu machen? Klar das fahren etc lernt ich erst jetzt mit der praxis stück für stück, aber wenn das gleich von anfang an falsch is, dann würd ich versuchen es mri umzugewöhnen.
Keine ahnnug warum ichd as in der fahrschule gemacht hab (auch nich immer dann hat sie gemeckert) und jetzt eher weniger.

Grüße

Hi!

Das wird vorwiegend aus den zwei folgenden Gründen so gemacht:

-Durch die Bremswirkung des Motors verzögerst du das Fahrzeug idealerweise so angepasst, dass eben wie in der Fahrschule gelernt erst bei Bedarf mit der Fußbremse nachgebremst wird. Das schont natürlich nicht zuletzt die Bremsen und da der Motor in einem für die Geschwindigkeit angepassten Drehzahlbereich läuft (gilt z.B. für stockenden Verkehr) wird auch Sprit gespart.

-Ein weiterer Grund ist, dass seit geraumer Zeit Motoren über eine sogenannte Schubabschaltung verfügen. Wenn ein Motor im Leerlauf läuft verbraucht er Treibstoff. Das ist der Fall, wenn man z.B. an der Ampel steht, oder -wie in deinem Falle- wenn man mit getretener Kupplung fährt. Die Schubabschaltung hat nun folgende Funktion:
Wenn das Auto rollt, und man durch die Fahrzeugbewegung den Motor in Bewegung hält (eingelegter Gang -> Motorbremse), so wird die Treibstoffzufuhr für diesen Zeitraum unterbrochen. Beherzigt man diesen Effekt gewissenhaft, so sind extreme Spritsparvorteile möglich. Die Schubabschaltung ist vermutlich eine der am meisten unterschätzten Spritsparmethoden überhaupt.
Merke: Der Motor verbraucht 0L Sprit, solange man mit eingelegtem Gang und nicht getretener Kupplung ohne Gas zu geben fährt. Das kann bei längeren Bergabfahrten der Fall sein, oder natürlich beim Nähern einer roten Ampel.

Insofern: Gewöhne es Dir im Sinne des Autos und dem Spritverbrauch lieber so an, wie man es Dir beigebracht hat. Es ist natürlich schade, dass einem in den Fahrschulen oft nur die Methode, nicht aber der Hintergrund für eine bestimmte Verhaltensweise beim Fahren erklärt wird. Das ist leider in vielen Bereichen so.
z.B. Spurwechselnichtblinker = Motorradfahrermörder usw. -und trotzdem blinkt die Hälfte einfach nicht.

Gruß, Jo

Hi

Beides falsch , was bringt die Fahrschule für einen Unsinn bei !
man fährt NIE , absolut NIE mit halb gedrückter kupplung ! #
oder willst du unbedingt den Umsatz der Autowerkstatt steigern ?

laut Fahrsicherheitstraining und Motorsport Erfahrung fährt man so .

Bis eine gute strecke vor der Kurve mit normaler Geschwindigkeit , vor der Kurve einen Gang zurück , und KOMPLETT EINKUPPELN , den Motor mit abbremsen lassen , die Bremse zusätzlich nutzen bis an die Kurve .
NIEMALS ohne Not in der Kurve bremsen und dann etwa bei 80% durchfahrender Kurve wieder auf das Gas gehen , beschleunigen und wieder Hochschalten
Das man auch notfalls mal 2 Gänge überspringen kann , ist kein Problem , aber zur Schonung der Schaltung , sollte der fehlende Gang wenigstens mal kurz ohne Kupplung eingelegt gewesen sein.

Ich brauche das Gelegentlich für Überholvorgänge auf Landstrassen , wenn da einer mit 70 langbraddelt und man 100 fahren könnte , dann schalte ich schon mal vom 5 Gang in den 2 Gang um dann zügig bis 110 - 120 km/h beschleunigen zu können

Toni , der in seinem 220 PS Audi bei 387.000 km immer noch die erste Kupplung drin hat.

Hi,

super, danke dir.
Klingt sehr einleuchtend, und so wusste ich das auch null, hat mir die Fahrschule so nicht erklärt, ich hätte natürlich auch Fragen können, aber hab ich irgendwie nicht.
Aus dem Spritspargrund hab ich das ehrlich gesagt noch nie gesehen.
Werd mal gucken wie ich das am besten mir wieder angewöhne und nich immer die blöde Kupplung ganz durchdrücke und starkbremse (macht einfach spaß)

Danke für die gute Erklärung.

TOm

Beides falsch , was bringt die Fahrschule für einen Unsinn bei
!
man fährt NIE , absolut NIE mit halb gedrückter kupplung ! #
oder willst du unbedingt den Umsatz der Autowerkstatt steigern
?

Hi, eventuell hab ich mich hier falsch ausgedrückt, mir wurde nicht beigebracht mit halbgetretener Kupplung zu fahren, es geht lediglich um diese paar Sekunden wo ich die Kupplung halb drücke umd die Motorbremse zu aktivieren, das sollte natürlich nicht über einen großen Distanzweg gehen, lediglich ein paar sekunden um wie gesagt runter zu bremsen.

Gruß

Hi!

Also um das vll. noch zu ergänzen: Eine Motorkupplung hat auch einen Belag auf seiner Scheibe, der vereinfacht ausgedrückt einem Bremsbelag ähnelt. Sprich: -er nutzt sich mit der Zeit ab.
Darum hat der cali-toni dazu erwähnt, dass man nicht mit halb getretener Kupplung fährt.
Wenn man also an eine rote Ampel heranfährt, einfach einen Gang runterschalten, die Kupplung ganz kommen lassen (einkuppeln) und so das Fahrzeug verzögern. So halb eingeschliffene Kupplungen zehren sich recht flott auf. Deinem Fahrlehrer fällt das vielleicht nicht auf, weil er eh alle 25.000km ne neue braucht -aber sein muss das nicht.

Also: nie mit „halber Kupplung“ fahren… ruhig das Kupplungspedal (natürlich sachte) ganz rauskommen lassen. Es ist nicht wichtig, dass man bis an die Ampel alle Gänge durch runterschaltet. Wenn du nur bis zum 3. oder 2. runterkommst ist das auch bestens.

Und an Ampeln natürlich nicht mit getretener Kupplung warten… aber das ist schon das nächste Thema :smile:

Viel Freude am Fahren!

Gruß, Jo

Hallo,

einiges wurde ja schon richtig geschrieben. Als Ergänzung: Die Schubabschaltung schaltet bei unterhalb von (je nach Fahrzeug) ca. 1300 U/min aus, spart dann also nicht mehr.

Was mir sonst noch einfällt:

  • Wenn man längere Zeit das Kupplungspedal getreten hält, erhöht sich der Verschleiß im Getriebe (auch an der roten Ampel dran denken!) (Stichwort Ausrücklager)
  • Wenn man einen Gang überspringt, muss das Getriebe einen größeren Drehzahlunterschied ausgleichen, wodurch sich der Verschleiß erhöht. (Stichwort Synchronisation)
  • unter Umständen (zugegeben nur sehr selten) kann es passieren, dass ein Motor beim auskuppeln aus geht. Wenn man das nicht gleich merkt und es sich angewöhnt, mit getretenem Kupplungspedal bis in die Kurve zu fahren, wird man sich wundern, weil die Servolenkung nicht funktioniert und man ggf. in den Gegenverkehr bzw. an die Bordsteinkante kommt.

Mit etwas Übung wirst Du eh schneller auf den Abbiegepunkt zufahren, sodass Du die Motorbremse nicht über mehrere Gänge nutzen kannst. Zumal Deine beschriebene Methode ja eh nur sinnvoll ist, wenn ein normales ausrollen mit Motorbremse noch zu schnell ist.
Daher versuche mal, bis knapp unter 1500 U/min im 4. Gang zu bleiben, dann in den 3. und mit immer noch getretener Kupplung gleich weiter in den 2. Gang zu schalten. Jeweils langsam und mit wenig Kraft den Schalthebel bedienen. Dann die Kupplung kommen lassen. Kurz vorher und/oder während dessen bei Bedarf bremsen. So sollte die Drehzahl im 2. Gang nicht zu hoch sein.

Allgemein dazu was zu sagen ist allerdings auch nicht ganz einfach, da sich unterschiedliche Motoren anders verhalten. Bei meinem gleich starken - oder besser schwachen :wink: - Focus mit Benzinmotor merkt man die Motorbremse fast gar nicht. Deswegen schalte ich recht früh einen Gang herunter und lasse die Kiste rollen.

Und - was ja auch schon geschrieben wurde - eine (unnütz lange) schleifende Kupplung bedeutet hoher Verschleiß an der Kupplungsscheibe! Da ist es egal, ob der Motor das Auto antreibt (beschleunigen) oder die restliche Energie des Autos den Motor antreibt (Motorbremse).

Allzeit gute Fahrt!
Guido

Meine Meinung:
Hi!

Wenn man auf gerader Strecke vor einem absehbahren Hindenis ausrollt, bleibt der 4. Gang drin,
bis der Motor so Leerlaufdrehzahl erreicht hat, und nicht rumzuckt,
dann wird in den Leerlauf geschalten, und gebremst.

Einen steilen Breg hinein kann man das auch im 3. Gang machen.

Ansonsten, wie schon geschrieben, hat eine halb getretene Kupplung beim Fahren nichts vorteilhaftes, das bitte unbedingt vermeiden.
Und das ständige gangweise runterschalten ist auch nicht gut für die Synchronisation des Getriebes.
Ich musste damals bei der Fahrschule noch mit Zwischengas runterschalten, wer das kann, und das Gefühl dafür hat, klar, kein Problem, der kann das gern machen.
Aber heutige frischgebackene Fahranfänger werden das wohl ehr kaum können.
Und dabei ehr die Synchronringe im Getriebe verschleissen.

Und als letztes:
Leute, die so extrem vorsichtig fahren, und nie richtig bremsen,
baben mit ihren Bremsscheiben mehr Ärger, (weil die durch Nichtbenutzung oder nur gelegentlich zaghafte Benutzung)
als Normal- bis straffe Fahrer.

Ich sehe oft beim TÜV vorsichtige, zaghafte Rentner mit ihren Auto’s,
die möglichst garnicht Bremsen, wo die Bremsscheiben völlig verrostet sind, und dann erneuert werden müssen.
Bei den halbstarken Chaoten, die fahren und bremsen wie die Irren,
gibt es solche Probleme nicht.

Grüße, E.

Hallo,

der Hauptgrund,warum man jedem in der Fahrschule beibringt,mit dem Motor
zu bremsen,ist der das Überhitzen der Bremsen zu vermeiden.
Wer nur im Flachland unterwegs ist,wird das nicht so leicht verstehen…aber sobald du in Regionen mit Gefällen unterwegs bist,wirst du es selber merken…
Egal ob Scheiben-oder Trommelbremsen…sobald du diese längere Zeit betätigst,werden die Heiß und irgendwann ist Schluß mit Lustig…ähh ich meine mit der Bremswirkung…

Genau,
und der PKW-Anfaenger sollte noch wissen, weil er es eben einfach nicht lernen muss, dass man LKW bergab so zu fahren hat, dass die Motorbremse ausreicht, alleine ausreicht ohne Fussbremse.

LKW Motorbremsen haben eine hoehere Bremswirkung als beim PKW, auch relativ zum Gewicht. Man macht grob vereinfacht zum Bremsen den Sprit zu UND den Auspuff zu. Ergibt Bremsleistungen aehnlich der Motorleistung bei Vollgas, etwas mehr. Damit faehrt man dann bergab etwa so schnell runter, wie man auch andersrum raufgekommen waere. Beim vollen LKW im Gebirge schon mal 35km/h. Der unverstaendliche PKW-Lenker denkt sich, was haelt der den Verkehr auf, braucht doch nur weniger zu bremsen.
Gruss Helmut

Hallo,

das ist aber schon lange passè…:smile:

Moderne Lkw haben sogenannte Retarder ,das sind in den meisten Fällen Wirbelstrombremsen ( sowas wie der Dynamo am Fahrrad…wie jeder ,der schon mal Fahrrad gefahren ist,weiss,macht das kleine Teil das Strampeln schwer und so ist es auch im großen…:smile: ) .

Lediglich die Kleinen (also bis 7,5 Tonnen) werden teilweise noch über das zurückschalten gebremst.

Echte Motorbremsen (Stauklappenbremsen) findet man nur noch bei ganz alten Lkw…

Für den gangwechsel reichen doch 0,5 Sekunden??