Motoröl als Hydrauliköl

Hallo,
habe mir vor einigen Tagen einen älteren Minbagger gekauft.

Was mich etwas gewundert hat, war die Aussage des Verkäufers, er habe aus Kostengründen die ganzen Jahre über immer nun EINE Motorölsorte (15W40) sowohl als Motoröl wie auch als Hydrauliköl verwendet.
Was ist von der Verwendung von Motoröl als Hydrauliköl zu halten? Können dadurch Schäden entstehen?

Gruß

Hallo,

Was ist von der Verwendung von Motoröl als Hydrauliköl zu
halten? Können dadurch Schäden entstehen?

Motoröl ist hygroskopisch, nimmt also Wasser auf. Wasser hat nunmal die unangenehme Eigenschaft, beim Erhitzen in gasförmigen Zustand überzugehen. Das nimmt aber die Hydraulik übel, da sich Gas im Gegensatz zu Öl komprimieren lässt, und sich dadurch u.U. kein Druck mehr aufbaut. Besonders übel bei Hydraulikbremsen. Da trittst du ins Leere, keine Bremswirkung mehr.

Gruß,
Klaus

Hallo Klaus

Motoröl ist hygroskopisch, nimmt also Wasser auf. Wasser hat
nunmal die unangenehme Eigenschaft, beim Erhitzen in

Auch Hydrauliköl ist hygroskopisch…
Das beantwortet die Frage nicht.
Der Unterschied Hydrauliköl- Motoröl liegt in Viskosität, Korrosionsschutz, thermische Belastbarkeit, Druckfestgkeit !, und anderne Eigenschaften.
Für marginale Anwendungen, wei z.B. Minibagger mag es noch gehen, langdfristig wird es aber Schrott geben. Mindestens die Dichtungen und Manschetten werden wegen des nicht bestimmungsgerechten Öls früher den Dienst einstellen.

Gruß Rochus

Hallo Rochus
Ich glaube ich muss Euch da widersprechen. Weder Motoröl noch Hydrauliköl sind hygroskopisch (also wasseranziehend)sondern können maximal Emoulsionen eingehen weil die Basis anders als bei einer Bremsflüssigkeit Mineralöl ist. Ähnlich dem Öl bei Schraubenkompressoren wo die Kondensate mit dem Öl bei zu niederer Betriebstemperatur emulsieren und dann aber wegen der verschiedenen Siedepunkte bei ausreichend hoher Betriebstemperatur so um die 85 - 90°C sich aber als Wasserdampf wieder trennen und das Öl danach die weissliche Farbe wieder verliert. Als Reparaturerfahrung aus der Praxis ist der Trick mit dem Motoröl der, dass die Leckagen an den Fittingen und Packungen erst später zu rinnen anfangen weil die Viskosität dicker ist und erst bei hoher Temperatur die Dünnflüssigkeit von Hydrauliköl erreicht wird. Ein Ladekran der im Winter dicht ist rinnt im Sommer. Das weiss man aus der Praxis weil da die Betriebstemperatur des Öles so um die 30-40° höher ist. Den Schaden der sich am Horizont abzeichnet hast Du bereits beschrieben zudem schalten die Überdruck und Messeinrichtungen nicht richtig (später oder gar nicht!). Der dichtungslose geschliffenen Paßsitz in den Schiebern verträgt das Motoröl auch nicht richtig und kann im Winter grosse Probleme machen weil bei Niedrigtemperatur das Motoröl schneller eindickt als Hydrauliköl. Elektrische Ventile die zum Steuern einen Bypasskreis verwenden verkleben dann in der Regel. Motoröl ist in der Regel teurer als Hydrauliköl, und darum glaube ich dass da ein bisschen Rosstäuscherei im Spiel ist ohne hier jemand nahetreten zu wollen.
Liebe Grüsse Lois

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