Motoröl - SAE-Spezifikationen, Turbo, Diesel

Hi @ll,

vor Jahr und Tag in der Hobbywerkstatt mit Kadett, Käfer und Capri:
„Dat Öl muss in den Bereich decken und darf überdecken“
„Synthetik-Öle nicht mit ‚normalem‘ mischen“
Das war (und leider ist) mein Stand.

Gestern in der Werkstatt: „Was für’n Öl hast denn nachgefüllt?“
"Äh… synthetic 5W-40 … "
Dann warf er mit API-Klassen umme Ohren… - ja, hatte davon mal gehört aber … „sin eh nur Ferrzz“

Also gestöbert und API-SN/CH4

ähh… ich hab nen Diesel

Wiki habe ich durch - aber selbst der Autoteile-Fuzzy war mit meinen Fragen überfordert.

  1. Diesel/Benziner - warum wird da unterschieden?
  2. gibt es „universalöle“ zum Nachschenken?
  3. warum weiß Ottonormal-Diesler da so dermassen wenig Bescheid?
  4. was passiert, wenn der Motor „brauch Öl“ schreit und man erst mal das aus dem Kofferaum nimmt? Also: wann wird es kritisch?
  5. und was passiert dann???

Herrjeeeehhhh

alles so kompliziert geworden…

Danke schon mal für’s Erleuchten

LG
Ce

Hmm das mit der Viskosität weisst Du ja bestimmt bzw DeltaT bei anderen Temperaturen

Aschegehalt, Additive und Viskosität sind die wohl die wichtigsten Anforderungen, bei denen Unterschiede bestehen. Der Partikelfilter beim Diesel will weniger Asche und Additive sollen zusätzlich Rußpartikel binden. Außerdem hat ein Dieselmotor gerne bessere Fließfähigkeiten bei niedrigeren Temperaturen.

Kommt darauf an, was Du unter „Schreien“ verstehst bzw. - genauer - was da für eine Lampe schreit. Wenn es sich um eine Ölstandanzeige handelt, hat man noch genug Zeit, um in den nächsten Tagen darüber nachzudenken, wo man neues Öl kaufen möchte. Leuchtet die rote Öldruckanzeige, sollte man allenfalls noch zur nächsten Werkstatt fahren. Wobei ich mir sicher bin, dass es auch Experten gibt, die mit einer roten Öldruckanzeige immer noch entspannt von München aus in den Sommerurlaub nach Südtirol fahren.

Wenn genug Öl drin ist und diese Anzeige leuchtet, dann ist entweder der Drucksensor defekt oder du hast ein ernstes Problem.
Ich hatte das vor vielen Jahren, da leuchtete die Anzeige, der Motor rasselte und ein Pleuellager hatte sich zerlegt. Späne im ganzen Motor, weil ich Trottel „vorsichtig“ die 2km zum nächsten Rastplatz gefahren war. Totalschaden am Motor. Allerdings war es unklar, ob die Maschine noch zu retten gewesen wäre, wenn ich sofort angehalten hätte.

Ich würde, wenn die Lampe denn leuchtet, tatsächlich immer von einem ernsten Problem ausgehen. Zumal ich gerade gar nicht weiß, ob ich überhaupt noch eine Ölstandsanzeige habe, die mir sagen könnte, dass Öl fehlt.

Schau ins Handbuch, was der Hersteller empfiehlt.

Oft haben die eigene Normen, etwa VW 50400 oder so. Dann gibt es dazu passend vom Fahrzeughersteller freigegebene Öle und solche, bei denen der Ölhersteller sagt, dass sein Öl sich an die Norm halten würde.

Ich kaufe stets nur namentlich freigegebenes Öl, aber ausschließlich im Internet. Das kostet mich rund 8€ je Liter (VW Longlife 3).
An Tankstellen kostet ein Liter davon 30€, ebenso in den Shops vor Ort.
Ich kaufe also schon „das beste“, aber da, wo es am billigsten ist.

Die VW Longlife Öle sind übrigens für Benziner und Diesel freigegeben. Das müssen also nicht immer spezifische Öle sein.

Zudem gilt: Alle Öle nach ACEA sind schadlos untereinander mischbar, das Gemisch erfüllt aber nachher eher so die schlechtere der benutzen Normen.

Wenn man das Glück hat und einen Zahnriemen, der in Öl läuft, dann gibt es nur eine einzige Ölsorte, nämlich die, die der Hersteller dafür freigegeben hat.